DE3000355A1

DE3000355A1 - Kunststoffhohlprofil

Info

Publication number: DE3000355A1
Application number: DE19803000355
Authority: DE
Inventors: Wolfgang K. Ing. Altemöller (grad.), 8011 Baldham; Erich 8151 Neukolbing Weichenrieder jun.; Erich Weichenrieder Sen.
Original assignee: WEICHENRIEDER SEN
Current assignee: WEICHENRIEDER SEN
Priority date: 1980-01-07
Filing date: 1980-01-07
Publication date: 1981-07-09
Also published as: WO1981002033A1; EP0042855A1

Description

Kunststoffhohlprofil
Die Erfindung betrifft ein Kunststoffhohlprofil insbesondere zur Anwendung als Straßenleitpfosten.
Im Freien verwendete Kunststoffgegenstände, so auch Straßenleitpfosten, sind der ständigen Einwirkung der UV-Strahlung ausgesetzt. Unter dem Einfluß dieser Strahlung nehmen die Festigkeitseigenschaften des Kunststoffs im Laufe der Zeit ab. Dieses Problem ist bekannt und es werden den Kunststoffen sogenannte UV-Stabilisatoren beigemischt, ohne daß damit das Problem völlig gelöst werden kann.
Die bestehenden Probleme und die erfindungsgemäße Lösung werden nachfolgend am Beispiel von Straßenleitpfosten näher erläutert, ohne daß damit zum Ausdruck gebracht werden soll, daß die Anwendung der Erfindung auf Straßenleitpfosten begrenzt ist.
Ähnliche Festigkeitsprobleme treten auch bei anderen im Freien benutzten, mechanisch beanspruchten Kunststoffhohlprofilen auf, wie beispielsweise bei Wäschepfählen,Oxerstangen und Absperreinrichtungen, sowie Blendschutzlamellen.
Straßenleitpfosten werden seit Jahren so ausgeführt, daß sie sich beim Anprall eines Fahrzeugs weitgehend unbeschädigt aus ihrer Halterung lösen, so daß sie anschließend wieder in die Halterung eingesetzt und weiterverwendet werden können. Um dem Anprall eines Fahrzeugs oder im Winter den Druck von geräumte Schneemassen widerstehen zu können, ist eine gewisse mechanische Festigkeit erforderlich. Man hat bisher versucht, die Festigkeit durch eine innere Aussteifung der Profile oder aber durch eine zusätzliche Kosten verursachende Erhöhung der Wandstärke zu verbessern.
Insbesondere die Erhöhung der Wandstärke führt zwar zu einer Verbesserung der Anfangsfestigkeit, vermag aber nicht zu verhindern, daß sich im Laufe der Zeit die Festigkeit unter dem Einfluß der UV-Strahlung verringert. Es ist zwar bekannt, daß eine schwarze Pigmentierung des Kunststoffs, wobei als Pigment Ruß verwendet wird, die schädliche Auswirkung der UV-Strahlung im molekularen Bereich weitgehend verhindert, so daß also bei schwarz pigmentiertem Kunststoff die angesprochenen Festigkeitsprobleme nicht entstehen. Man ist bisher davon ausgegangen, daß man sich diese UV-Beständigkeit des schwarz pigmentierten Kunststoffs dort nicht nutzbar machen kann, wo eine von Schwarz abweichende Pigmentierung erforderlich ist. So müssen Straßenleitpfosten wegen der damit verbundenen Signalwirkung weiß pigmentiert werden.
Das Problem kann auch nicht dadurch überwunden werden, daß man auf schwarz pigmentierten Kunststoff einen der gewünschten Färbung entsprechenden Farbanstrich aufträgt, weil z.B.
HDPE, welches heute ausschließlich für Straßenleitpfosten verwendet wird, einen Farbanstrich nicht annimmt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Kunststoffhohlprofil derart auszugestalten, daß es bei beliebiger äußerer Farbgestaltung eine hohe UV-Stabilität und damit eine hohe Ltbensdauer aufweist, wobei dieses Ziel im wesentlichen ohne Kostensteigerung, vorzugsweise aber zugleich mit einer Senkung der Herstellungskosten erreichbar sein soll.
Die Lösung der gestellten Aufgabe besteht darin, daß der Mantel des Hohlprofils zweischichtig ausgebildet ist, wovon die äußere Schicht als Träger einer dem Gebrauchszweck angepaßten Farbpigmentierung dünnwandig ausgebildet ist, während die innere Schicht schwarz pigmentiert und um ein mehrfaches dicker gehalten ist, als die äußere Schicht.
Durch eine derartige Ausgestaltung eines Kunststoffhohlprofils erhält das Hohlprofil einen gegen UV- Strahlung geschützten Kern, dessen Festigkeitseigenschaften auch bei längerer Verwendung des Profils im Freien nicht nachteilig verändert werden, während andererseits die dünne äußere Schicht, die für die Stabilität des Profils ohne Bedeutung ist, mit einer der gewünschten Färbung entsprechenden Pigmentierung versehen werden kann. Wegen der hohen Festigkeit der inneren Schicht kann auf die bisher zum Ausgleich der Festigkeitsverluste durch UV-Strahlung übliche Erhöhung der Wandstärke verzichtet werden, wodurch sich eine beachtliche Materialersparnis ergibt. Da schwarz pigmentierter Kunststoff außerdem meist kostengünstiger ist als farbig, z.B. weiß pigmentierter Kunststoff, ergibt sich eine weitere Kostensenkung.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, daß als schwarze Pigmentierung Ruß verwendet ist.
Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform ist es, daß das Hohlprofil zweischichtig extrudiert ist.
Eine andere zweckmäßige Weiterbildung ist es, daß die innere Mantel schicht einstückig mit mindestens einem den Profilinnenraum im Querschnitt durchquerenden Steg ausgebildet ist, wobei nach einem weiteren zweckmäßigen Merkmal die innere Mantelfläche einstückig mit einem im Querschnitt kreuzförmigen Versteifungsprofil verbunden sein kann.
Zweckmäßigerweise beträgt die Wandstärke der äußeren Schicht etwa 0,5 mm.
Eine besonders zweckmäßige Ausgestaltung der Erfindung im Hinblick auf die Herstellung von Straßenleitpfosten besteht darin, daß die äußere Schicht im Bereich eines vorgegebenen Musters entfernt ist, um die innere Schicht von außen sichtbar zu machen. Auf diese Weise kann das bei weißen Straßenleitpfosten vorgeschriebene Tageskennzeichen in Form eines schwarzen Bandes durch Abtragen der äußeren weißen Schicht im Bereich dieses Tageskennzeichens erzeugt werden, weil dadurch die innere schwarze Schicht sichtbar wird.
Anhand der nun folgenden Beschreibung eines in der Zeichnung dargestellten Ausfthrungsbeispiels der Erfindung wird diese näher erläutert.
Es zeigt: Fig. 1 einen zur Herstellung des Schaftes eines Straßenleitpfostens dienenden Abschnitt eines erfindungsgemäßen Kunststoffhohlprofils, Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie II- II in Fig. 1, wobei die Wandstärke des Profilmantels nicht maßstäblich dargestellt ist, Fig. 3 einen der Darstellung in Fig. 2 entsprechenden Schnitt nach der Linie III- III in Fig. 1 und Fig. 4 einen Detailschnitt nach der Linie IV-IV in Fig. 3 in stark vergrößertem Maßstab.
Das insgesamt mit 10 bezeichnete, in Fig. 1 dargestellte Profilteilstück weist eine äußere weiße Mantelfläche 12 auf, die durch ein zur Profillängsachse 14 schräg verlaufendes, schwarzes Band 16 unterbrochen wird. Dieses schwarze Band 16 stellt das bei Straßenleitpfosten übliche sogenannte Tageskennzeichen dar.
Das Profil besitzt einen Querschnitt, der in üblicher Weise einem gleichschenkligen Dreieck mit abgerundeten Ecken entspricht, wie dies aus den Fig. 2 und 3 ersichtlich ist. Das Tageskennzeichen, d.h. das schwarze Band 16, muß dabei nicht den gesamten Umfang des Profils umschließen, die der Basis des gleichschenkligen Dreiecks entsprechende, von der Straßenmitte üblicherweise abgewandte Seitenfläche 18 kann ohne dieses Band 16 bleiben.
Das Profil 10 wird aus Polyäthylen im Extrusionsverfahren hergestellt, wobei durch die Extruderdüse zugleich ein mit Ruß schwarz pigmentierter innerer Profilabschnitt 20 und ein mit diesem inneren Profilabschnitt 20 verbundener, weiß pigmentierter äußerer Profilabschnitt 22 extrudiert wird.
Der innere Profilabschnitt 20 und der äußere Profilabschnitt 22 bilden gemeinsam den Mantel 24 des Hohlprofils. Der innere Abschnitt 20 besteht außer der einen Teil des Mantels 24 bildenden Mantel schicht 26 noch aus zwei sich kreuzenden, den inneren Hohlraum 28 des Hohlprofils geradlinig durchquerenden Stegen 30 und 32, die mit der Mantel schicht 26 einstückig extrudiert sind und die der Aussteifung des Hohlprofils dienen.
Während die Wandstärke der Mantelschicht 26 des inneren Profils abschnitts 20 einige Millimeter beträgt, bildet der äußere Profilabschnitt 22 nur eine verhältnismäßig geringe, die Festigkeit des Hohlprofils nicht beeinflussende Schicht mit einer Wandstärke in der Größenordnung von beispielsweise 0,5 mm.
Wird diese äußere Schicht im Bereich des schwarzen Bandes 16 abgetragen, so kommt die innere, schwarz pigmentierte Mantel schicht 26 zum Vorschein und wird dadurch im Kontrast zum äußeren, weiß pigmentierten Profilabschnitt 22 als Tageskennzeichen wirksam.
Da das mit Ruß schwarz pigmentierte Polyäthylen des inneren Profilabschnitts 20 gegenüber der UV-Strahlung weitgehend unempfindlich ist, behält der das tragende Element darstellende innere Profilabschnitt 20 über lange Zeit auch beim Einsatz im Freien seine Festigkeit. Für die Festigkeit des Profils ist es ohne Bedeutung, wenn der dünnwandige äußere Profilabschnitt 22 im Laufe der Zeit unter dem Einfluß der UV-Strahlung seine ursprünglich vorhandene Festigkeit verringert.
Die äußere, hell pigmentierte Schicht reflektiert außerdem die Wärmestrahlung, so daß einer zu starken Erwärmung des inneren, schwarzen Profilabschnitts 20 vorgebeugt wird.
Möglicherweise auftretende Probleme bei der gleichzeitigen Extrusion zweier unterschiedlich pigmentierter Kunststoffe können durch einen gleich eingestellten Schmelzindex und durch gleiche Materialdichte, sowie durch entsprechende Beeinflussung der Kühlung und der Heizung bewältigt werden.
Es ist ersichtlich, daß die Erfindung nicht nur auf die Herstellung von Straßenleitpfosten anwendbar ist, sondern daß auch andere der UV-Strahlung ausgesetzte Hohlprofile, insbesondere auch mit einer von weiß abweichenden Pigmentierung der äußeren Schicht oder mit einer anderen Aufteilung farblich kontrastierender Flächen unter vorteilhafter Anwendung der erfindungsgemäßen Merkmale herstellbar sind.

Claims

Patentansprüche 1. Kunststoffhohlprofil insbesondere zur Anwendung als Straßenleitpfosten, dadurch gekennzeichnet, daß der Mantel (22, 24) des Hohlprofils (10) zweischichtig ausgebildet ist, wovon die äußere Schicht (22) als Träger einer dem Gebrauchszweck angepaßten Farbpigmentierung dünnwandig ausgebildet ist, während die innere Schicht (20) schwarz pigmentiert und um ein mehrfaches dicker gehalten ist als die äußere Schicht.
2. Kunststoffhohlprofil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als schwarze Pigmentierung Ruß verwendet ist.
3. Kunststoffhohlprofil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Hohlprofil (10) zweischichtig extrudiert ist.
4. Kunststoffhohlprofil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die innere Mantel schicht (24) einstückig mit mindestens einem den Prifilinnenraum (28) im Querschnitt durchquerenden Steg (30, 32) ausgebildet ist.
5. Kunststoffhohlprofil nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die innere Mantelfläche (24) einstückig mit einem im Querschnitt kreuzförmigen Versteifungsprofil (30, 32) verbunden ist.
6. Kunststoffhohlprofil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Wandstärke der äußeren Schicht (22) etwa 0,5 mm beträgt.
7. Kunststoffhohlprofil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die äußere Schicht (22) im Bereich eines vorgegebenen Musters (16) entfernt ist um die innere Schicht (24) von außen sichtbar zu machen.