DE29923480U1 - An einem Verkaufs- oder Kennzeichnungsgegenstand anbringbare Etikettanordnung - Google Patents
An einem Verkaufs- oder Kennzeichnungsgegenstand anbringbare EtikettanordnungInfo
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Description
WJG Ol T4.doc
An einem Verkaufs- oder Kennzeichungsgegenstand anbringbare
Etikettanordnung
Die Erfindung betrifft eine an einem Verkaufs- oder Kennzeichungsgegenstand anbringbare Etikettanordnung, aufweisend ein Etikettkärtchen aus Papier oder papierartigem Werkstoff und ein Siegel, das anteilmäßig überwiegend aus einem üblichen Siegellack besteht und mit Hilfe eines Petschafts reliefiert ist, wobei das Siegellack mit einem Markierungsmittel versehen ist, das mit bloßem Auge nicht zu erkennen ist.
Es ist bekannt, Etikettanordnungen, wie sie insbesondere für Textilien bestimmt sind, mit einem Etikettkärtchen zu versehen, das einseitig oder doppelseitig gefaltet sein kann. Es ist auch bekannt, diese Etikettanordnung mit einer U-förmig geschlauften Schnur zu versehen, die im Bereich ihrer Enden zusammengeknotet ist oder dort mit einer Plombe versehen ist.
Die Plombe besteht, wie bekannt, aus einer Metallkapsel oder einem zusammengeklebten Kunststoffteil, das in großen Stückzahlen hergestellt werden muß, um rentabel zu sein.
Der EP 0 717 388 Al ist eine als Markierungsmittel dienende, chemische Zusammensetzung zu entnehmen, die chemische Elemente mit einer Kcc-Linie von 3,69 keV bis 76,315 keV in definierten Verteilungen enthält. Die Zusammensetzung wird einem Beschxchtungsmaterial, wie Lack, beigemischt.
Weiterhin ist aus der EP O 118 667 Al ein decodierbares Markierungsmittel für feindisperse Systeme, wie Pestizide, Düngemittel und Speziallacke, bekannt, das u.a. vermahlene ferromagnetische Legierungen, Fluoreszenzpigmete und schwerlösliehe Salze seltener Erden enthält.
Es ist ferner seit alters her bekannt, Briefe oder wichtige Schriftstücke zu siegeln, das heißt an einer bestimmten Stelle mit einem aus Siegellack bestehenden Siegel zu versehen, das eine bestimmte Oberfläche hat, die von einem Petschaft erzeugt wird, das in die noch weiche Siegelmasse eingedrückt wird.
Ein derartiges Siegel stellt daher auch den Eindruck eines besonderen Wertes dar, so daß derartige Siegel auch vielfach imitiert werden durch Kunststoff-Anhänger, die die Farbe und Form eines Siegels scheinbar besitzen.
Ein besonderer Vorteil eines echten Siegels, das aus einem üblichen Siegellack hergestellt ist, ist, daß die Siegellackmasse praktisch bis unmittelbar vor dem Siegelvorgang eine unbestimmte Form hat und erst durch Auftropfenlassen und Aufdrücken des Petschafts ihre unverwechselbare Form bekommt.
Es stellt sich daher die Aufgabe, diese Eigenschaft des Siegels und des Ausgangsmaterials, das heißt des Siegellackes, für eine rasch wechselbare Herkunftssicherung im Sinne eines Originalitätsbeweises bei Etikettanordnungen, wie sie insbesondere für Textilien bestimmt sind, zu verwenden.
Diese Aufgabe wird gelöst bei einer an einen Verkaufs- oder Kennzeichungsgegenstand anbringbaren Etikettanordnung, deren Siegel aus einem Siegellack hergestellt ist, der eine Beimischung als Markierungsmittel enthält, welche Beimischung mit dem Siegellack homogen vermischt und durch eine Sonde fest-
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stellbar ist.
stellbar ist.
Gemäß Anspruch 3 kann das Markierungsmittel ein in das Siegel hitzebeständig eingekapseltes, elektronisch decodierbares Bauelement, wie Mikrochip, sein.
Mit dieser Darstellung der Erfindung soll eine Siegelanordnung beschrieben werden, bei der ein Siegel aus Siegellack besteht, also aus einer Masse, wie sie zum Versiegeln von Briefen, Dokumenten usw. benutzt wird, indem man sie erwärmt, auftropfen läßt und mit einem Petschaft stempelt. Eine typische Rezeptur eines solchen roten Siegellackes erhält man durch Zusammenschmelzen von 55 Teilen Schellack, 13 Teilen Zinnober, 30 Teilen Kreide, 20 Teilen Gips und 73 Teilen Terpentin (vgl. Artikel „Siegellack' in RÖMPPS Chemie Lexikon,
8. Auflage). Das Petschaft kann beispielsweise auch in eine manuell oder mechanisch betriebene Maschine eingebaut sein, so daß Siegel in kurzer Zeit mit den Gegenständen verbunden werden können. Der Vorteil, der insbesondere erreicht werden soll, ist, daß die Zusammensetzung des Siegellacks in kurzer Zeitabständen und für genau bestimmte Zeiträume geändert werden kann, so daß anhand der Zusammensetzung des Siegels festgestellt werden kann, aus welcher Quelle das Produkt stammt und in welcher Zeit es hergestellt worden ist.
Es ist bekannt, daß professionelle Fälscher von Markenwaren nicht nur das Produkt selber, sondern auch das Etikett und die Packung fälschen. So wird angenommen, daß zwölf Prozent der auf dem europäischen Markt befindlichen „Markenwaren' gefälschte Produkte sind. Es ist daher für den Vertreiber von Markenwaren von höchstem Interesse, durch unauffällige und leicht zu realisierende Maßnahmen Originalitäts- und Herkunftsnachweise zu ermöglichen.
'4
So wird vorgeschlagen, daß als zusätzliche Materialeigenschaft eine für Siegellacke untypische Beimischung, wie Metallpulver, ein kristallines Salz, Quarzmehl oder dgl. gewählt wird. Es ist auch möglich, ein magnetisierbares oder magnetisches Pulver zu verwenden, so daß durch eine einfache induktive Sonde eine Unterscheidung von anderen Siegeln erfolgen kann, die das gleiche Aussehen haben, sich jedoch durch eine Materialeigenschaft unterscheiden, die mit bloßem Auge nicht zu erkennen ist.
Weiterhin ist es auch noch möglich, einen Microchip oder ein anderes, miniaturisiertes elektronisches Bauelement, beispielsweise einen passiven Transponder, hitzebeständig einzukapseln und in das Siegel einzubauen.
Dabei sollte aber der wesentliche Vorteil nicht verlorengehen, daß ein rasches Wechseln der zusätzlichen Materialeigenschaften des Siegels erfolgen kann, um eventuellen Fälschern nicht die Möglichkeit zu geben, jeweils sich auf den betreffenden Stand einzustellen und hier wiederum Fälschungen zu begehen.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt. Die Figuren der Zeichnung zeigen im einzelnen:
Figur 1 eine Etikettanordnung mit einem Siegel und
einer Sonde;
Figur 2 eine Anbringssituation;
Figur 3 ein Siegel als Verschluß einer Hülle.
Figur 4 schematisch eine Etikettanordnung gemäß
Figur 2, mit einem eingebauten Microchip.
Eine Etikettanordnung 100 gemäß den Figuren 1 und 2 umfaßt ein Etikettkärtchen 1 aus Pappe mit einem Quadratmetergewicht von etwa 140 g. Die Größe des Kärtchens ist etwa in natürlicher Größe dargestellt, wobei dies nur als Ausführungsbeispiel zu verstehen ist. Das Etikettkärtchen ist mit einer Schnur 2 verbunden, die U-förmig geschlauft ist und durch Perforationen 6 in einer Ecke des Etikettkärtchens 1 hindurchgezogen ist. Die beiden Enden 7, 7sder Schnur 2 sind im Bereich ihrer Enden eingefaßt in einem reliefierten Siegel 3.
Reliefiert bedeutet im vorliegenden Fall, daß das Siegel in an sich bekannter Weise mit einer Oberflächenstruktur, beispielsweise einem Schriftzug, einer Bilddarstellung oder einem ähnlichen, einem üblichen Petschaft entnehmbaren Abdruck versehen ist. Es kann aber auch auf eine Bild- oder Wortdarstellung verzichtet werden. Das Material des Siegels ist ein üblicher schmelzender Siegellack, der als typische Bestandteile Schellack, Pigmente, Füllstoffe, wie Kreide und/oder Gips, sowie Terpentin enthält. Die Schmelztemperatur liegt bei etwa 150 bis 2500C, so daß der Siegellack jeweils auch mit einfachen Vorrichtungen verflüssigt werden kann und mit Hilfe eines Petschafts in eine entsprechende Form zu bringen ist. Hierbei kann je nach den Anforderungen des Petschafts maschinell oder manuell aufgedrückt werden. Die Einfärbung des Siegels wird beispielsweise durch Zinnober, Braunstein oder andere übliche Pigmente besorgt.
Im vorliegenden Fall enthält die übliche Siegellacksubstanz noch eine untypische Beimischung 4, nämlich ein magnetisierbares Eisenpulver, das mit Hilfe einer Magnetsonde 5, die beispielsweise nach dem Hall-Effekt arbeitet, erkannt werden kann.
Die Beimischungen können aber auch beispielsweise kristalline Salze sein, die über Fluoreszenz-Sonden erkannt werden kön-
nen. Die Größe des Siegels sollte sich an den üblichen Größen der Siegel orientieren, die etwa die Größe einer gängigen Münze haben.
Figur 2 zeigt die Rückseite des reliefierten Siegels 3, eingehängt zusammen mit dem Etikettkärtchen 1 auf einen Knopf 8 eines Bekleidungsstückes.
Figur 3 zeigt schematisch eine weitere Etikettanordnung mit einer Hülle 10, die an einer Stoßkante 11 der beiden Teilblätter 12 und 13 mit einem Siegel 3 überbrückt ist. Um an den Inhalt der Hülle gelangen zu können, muß das Siegel 3 erbrochen werden. Der wesentliche Originalitätsnachweis liegt aber darin, daß der Masse des Siegels 3 ein kristalliner Stoff, beispielsweise Graphit, beigemischt ist, der mit Hilfe einer Röntgen-Fluoreszenz-Analyse als solches von einem üblichen Ruß-Pulver leicht unterschieden werden kann, so daß ein Originalitätsnachweis für das Siegel 3 geführt werden kann.
Da die Verarbeitung und Anbringung des Siegels in einem heißen Zustand erfolgt, ist es nicht ohne weiteres möglich, Microchips oder ähnliche elektronische Bauelemente einzubauen, ohne daß diese beschädigt werden. Es ist aber möglich, diese in eine hitzebeständige Kapsel einzuschließen, und einen derartigen Microchip (Bezugszahl 14), wie in Figur 4 schematisch dargestellt ist, einzubauen.
Insgesamt erhält man hierdurch eine Anordnung, bei der in kurzen Abständen eine Veränderung in zusätzlichen Materialeigenschaften des Siegels hervorgerufen werden kann, ohne daß das äußere Erscheinungsbild der Etikettanordnung, die Siegelfarbe oder dergleichen geändert werden muß. Trotzdem läßt sich mit vertretbarem meßtechnischem Aufwand die Originalität des Etikettes nachweisen.
Claims (6)
1. An einem Verkaufs- oder Kennzeichungsgegenstand anbringbare Etikettanordnung (100), aufweisend ein Etikettkärtchen (1) aus Papier oder papierartigem Werkstoff und ein Siegel (3), das anteilmäßig überwiegend aus einem üblichen Siegellack besteht und mit Hilfe eines Petschafts reliefiert ist, wobei das Siegellack mit einem Markierungsmittel versehen ist, das mit bloßem Auge nicht zu erkennen ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Markierungsmittel (4) eine für die Siegellacke untypische Beimischung (4) ist, die mit dem Siegellack homogen vermischt und durch eine Sonde (5) feststellbar ist.
2. Etikettanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Beimischung (4) ein magnetisches oder magnetisierbares Pulver oder ein pulveriger Fluoreszenzstoff ist.
3. An einem Verkaufs- oder Kennzeichungsgegenstand anbringbare Etikettanordnung (100), aufweisend ein Etikettkärtchen (1) aus Papier oder papierartigem Werkstoff und ein Siegel (3), das anteilmäßig überwiegend aus einem üblichen Siegellack besteht und mit Hilfe eines Petschafts reliefiert ist, wobei das Siegellack mit einem Markierungsmittel versehen ist, das mit bloßem Auge nicht zu erkennen ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Markierungsmittel ein in das Siegel (3) hitzebeständig eingekapseltes, elektronisch decodierbares Bauelement, wie Mikrochip (14), ist.
4. Etikettanordnung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Siegellack als typische Bestandteile Schellack, Pigmente, Füllstoffe, wie Kreide und/oder Gips, sowie Terpentin enthält.
5. Etikettanordnung nach Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Etikettkärtchen (1) ein- oder doppelseitig gefaltet ist.
6. Etikettanordnung nach Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Etikettkärtchen (1) mit einer U-förmig geschlauften Schnur (2) versehen ist, deren beide Enden im Siegel (3) gehalten sind.
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1999
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