DE102008056167A1 - Zeitlich variierende Warenkennzeichnung - Google Patents

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Abstract

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Echtheitskennzeichnungs-Set, aufweisend eine Mehrzahl an voneinander verschiedenen Echtzeitkennzeichnungsstoffen, wobei jeder Echtheitskennzeichnungsstoff eine Teilmenge aus einer vorgegebenen Gesamtmenge von Merkmalsstoffen ist. Die Echtheitskennzeichnungsstoffe werden in einer nicht vorhersehbaren Reihenfolge jeweils für unterschiedliche, nicht vorhersehbare Anwendungszeiträume zur Echtzeitkennzeichnung von Waren beliebiger Art, insbesondere von Konsumgütern mit kurzer Haltbarkeitsdauer, eingesetzt.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Echtheitskennzeichnungs-Set mit einer Mehrzahl von Echtheitskennzeichnungsstoffen, die Verwendung des Echtheitskennzeichnungs-Sets zur Echtheitssicherung von Waren beliebiger Art, ein Verfahren zur Echtheitskennzeichnung eines Produkts und ein Prüfverfahren zur Echtheitsprüfung des Produkts.
  • Die vorliegende Erfindung ist insbesondere anwendbar zur Kennzeichnung von Massengütern, d. h. Markenwaren jeglicher Art, die der Hersteller gegen Nachahmung schützen will oder deren Nachahmung zumindest erkennbar sein soll. Besonders geeignet ist die vorliegende Erfindung zur Kennzeichnung von Waren beliebiger Art, die sich produktbedingt nur sehr kurzzeitig auf dem Markt befinden, beispielsweise Konsumgüter mit kurzer Haltbarkeit.
  • Es gibt umfangreichen Stand der Technik zur Echtheitssicherung und Kennzeichnung, wobei die gekennzeichneten ”Produkte” typischerweise Wertdokumente wie Banknoten oder Aktien oder auch Ausweise, Kreditkarten usw. sind, also Gegenstände, die lange im Umlauf bzw. Gebrauch sind, und für deren Fälschungsschutz ein hoher Aufwand getrieben wird. Einem Fälscher, der solche Gegenstände nachahmen will, stehen lange Zeiträume zur Verfügung, um auch komplexe Sicherheitsmerkmale zu analysieren und zu imitieren, und dementsprechend bemüht man sich, die Analyse und Imitation durch Verwendung von Merkmalsstoffen, die nicht frei erhältlich sind, zu erschweren. Auf diese Weise scheidet die Möglichkeit aus, eine Echtheitskennzeichnung einfach durch Vergleichen mit verfügbaren Merkmalsstoffen zu analysieren und dann den oder die für passend befundenen Merkmalsstoffe zur Fälschung der Echtheitskennzeichnung zu verwenden. So ist ein Wettlauf zwischen Entwicklern von Echtheitskennzeichnungen und Fälschern entstanden, in dessen Verlauf immer neue Merkmalsstoffe entwickelt wurden, die zur Wahrung eines hohen Sicherheitsniveaus nie auf dem Markt erhältlich waren oder zumindest erst dann erhältlich wurden, nachdem sie für die Echtheitskennzeichnung längst nicht mehr verwendet wurden.
  • Im Visier der Fälscher sind jedoch nicht nur Wertdokumente, sondern ganz allgemein ”Markenartikel”, also Produkte, für die ein hoher Preis erzielt werden kann, sofern sie von einem bestimmten Hersteller stammen. Der Preis kann durch eine besonders hohe Qualität gerechtfertigt sein, und dem Hersteller entsteht ein erheblicher Schaden, wenn seine Produkte durch andere Anbieter in minderer Qualität nachgeahmt werden, nicht nur durch entgangenen Gewinn, sondern auch durch Imageverlust, da sich der Kunde möglicherweise nicht bewusst ist, dass er eine Fälschung erworben hat, sondern der Meinung ist, dass der Markenartikel tatsächlich von minderer Qualität ist.
  • Es besteht daher ein Bedarf an Sicherheitsmerkmalen zur Echtheitskennzeichnung von Waren jeglicher Art, insbesondere von Massenartikeln, wie Konsumgütern, Kosmetika, Pharmaka, Modeartikeln, Produkten der Elektronikindustrie etc.
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Echtheitskennzeichnung für derartige Waren bereitzustellen, die einen effizienten Fälschungsschutz bietet, aber ohne die nicht frei erwerbbaren ”High-Level”-Merkmalsstoffe auskommen kann. Die Kennzeichnung sollte zudem möglichst einfach und preiswert sein. Die vorhandene oder fehlende Echtheit sollte mit gängigen Prüfverfahren festgestellt werden können.
  • Die Aufgabe wird gelöst durch das Echtheitskennzeichnungs-Set gemäß Anspruch 1, die Verwendung des Echtheitskennzeichnungs-Sets gemäß Anspruch 16, das Verfahren zur Echtheitskennzeichnung eines Produkts gemäß Anspruch 18 und das Prüfverfahren zur Echtheitsprüfung eines Produkts gemäß Anspruch 25. Ausführungsformen der Erfindung sind in den jeweiligen abhängigen Ansprüchen angegeben.
  • Erfindungsgemäß werden zur Echtheitskennzeichnung bevorzugt Merkmalsstoffe verwendet, die auf dem Markt frei verfügbar sind, sogenannte ”Low-Level”-Merkmalsstoffe. Prinzipiell können auch die zur Echtheitskennzeichnung von Wertdokumenten verwendeten High-Level-Merkmalsstoffe eingesetzt werden, dies ist jedoch nicht erforderlich.
  • Die Low-Level-Merkmale können von einem Fälscher relativ leicht identifiziert, auf dem Markt erworben und zur Fälschung eingesetzt werden. Um Fälschungen trotzdem zu verhindern, wird erfindungsgemäß der Faktor ”Zeit” zur Echtheitssicherung mit eingesetzt. Vereinfacht ausgedrückt, besteht die Erfindung darin, frei verfügbare Merkmalsstoffe in für einen Fälscher nicht vorhersehbaren, wechselnden Kombinationen einzusetzen, wobei die Wechsel in relativ rascher, aber chaotischer und für einen Fälscher nicht vorhersehbarer Abfolge stattfinden. Zu einem Zeitpunkt, zu der ein Fälscher in der Lage ist, eine bestimmte Echtheitskennzeichnung nachzuahmen, wird bereits eine andere Kennzeichnung verwendet. Zumindest muss ein Fälscher, der sich daran macht, eine Kennzeichnung zu analysieren und zu imitieren, jederzeit damit rechnen, dass seine Arbeit vergeblich ist, da die imitierte Kennzeichnung zu dem Zeitpunkt, an dem er sie nachahmen kann, überholt ist. Derartige Aussichten wirken sich dämpfend auf die Fälschungsfreudigkeit aus.
  • Voraussetzung für das Funktionieren der erfindungsgemäßen Art der Echtheitskennzeichnung sind zwei Dinge: Zum einen muss der Hersteller des gekennzeichneten Produkts oder ein von ihm beauftragter Kennzeichnungsanbieter bzw. Authentifizierer wissen, welche Echtheitskennzeichnung in welchem Zeitraum bei diesem Produkt erfolgte, und er muss an einem Produkt feststellen können, zu welchem Zeitpunkt die Kennzeichnung erfolgte. Nur so kann er ermitteln, ob das Produkt die zum Kennzeichnungszeitpunkt passende Kennzeichnung trägt. Dieses Problem wird erfindungsgemäß durch irgendeine Form der Zeitangabe an dem Produkt gelöst.
  • Zum anderen muss verhindert werden, dass ein Fälscher nicht nur das Produkt selbst und die Echtheitskennzeichnung fälscht, sondern gleichzeitig noch die Zeitangabe. Bei einer zu der Art der Echtheitskennzeichnung passenden Zeitangabe könnte die Fälschung nicht mehr als solche identifiziert werden. Die Zeitangabe wird daher, abhängig von dem verwendeten Produkt und dem angestrebten Sicherheitsniveau, unterschiedlich gestaltet, wie nachfolgend noch dargelegt wird.
  • Bei der Erfindung werden typischerweise frei verfügbare und erhältliche Substanzen zur Echtheitskennzeichnung eingesetzt. In Frage kommen beispielsweise Substanzen aus den Merkmalsstoffklassen der Fluoreszenzstoffe, der Phosphoreszenzstoffe, der hartmagnetischen und der weichmagnetischen Merkmalsstoffe, der elektrisch leitfähigen metallischen und nichtmetallischen Materialien, der thermochromen Merkmalsstoffe, der Upconversion-Stoffe etc. Die Lumineszenzstoffe können noch weiter unterteilt werden nach den Wellenlängenbereichen, in denen sie anregbar sind, bzw. in denen sie emittieren. Beispielsweise gibt es Fluoreszenzstoffe und Phosphoreszenzstoffe, die im UV-Bereich anregbar sind und im sichtbaren Bereich fluoreszieren bzw. phosphoreszieren, Fluoreszenzstoffe und Phosphoreszenzstoffe, die im IR-Bereich anregbar sind und im sichtbaren Bereich oder im UV-Bereich emittieren, und weitere, praktisch beliebige Kombinationen von Anregungs-Wellenlängenbereich und Emissions-Wellenlängenbereich. Als Beispiele können genannt werden die UV-vis-Fluoreszenzstoffe, die im UV-Bereich anregbar sind und im sichtbaren Bereich Fluoreszenzen in verschiedenen Farben (typischerweise Rot, Orange, Gelb, Grün) aufweisen. Bevorzugt werden anorganische Lumineszenzstoffe mit schmalen Emissionslinien. Eine schmale Emissionslinie weist beispielsweise Europium auf.
  • Weitere Beispiele sind UV-vis-Phosphoreszenzstoffe, bevorzugt anorganische Phosphoreszenzstoffe, die mit Phosphoreszenz in mehreren Farben verfügbar sind. Die Phosphoreszenzstoffe sind von den Fluoreszenzstoffen einfach durch ihre Abklingzeit nach dem Ausschalten der Anregungsbeleuchtung unterscheidbar.
  • Weitere Beispiele für Lumineszenzstoffe sind die sogenannten Upconversion-Stoffe, die ebenfalls mit Lumineszenz in mehreren Farben (Rot, Orange, Gelb, Grün) erhältlich sind. Von der Merkmalsstoffklasse der UV-vis-Fluoreszenzstoffe und der UV-vis-Phosphoreszenzstoffe sind sie dadurch zu unterscheiden, dass sie durch IR-Laser zur Lumineszenz im sichtbaren Bereich angeregt werden können.
  • Für die Merkmalsstoffklasse der magnetischen Merkmalsstoffe seien als Beispiele Hartferrite wie Barium- und Strontium-Ferrit, Hartferrite der AlNiCo-Gruppe, Metalloxide, wie sie für die magnetische Informationsspeicherung verwendet werden, wie Kobalt enthaltendes Eisen(III)oxid, Chromdioxid oder Reineisenteilchen genannt. Zur Unterscheidung magnetischer Materialien voneinander können beispielsweise Remanenzmagnetisierung und Koerzitivkraft herangezogen werden.
  • Thermochromatische Farbstoffe sind beispielsweise die thermochromatischen Quecksilber-Verbindungen Ag2HgJ4, Cu2HgJ4 und Ti2HgJ4 und thermochromatische Sulfide und Borate. Die Verbindungen ändern bei Erwärmung ihre Farbe.
  • Die größte Variationsvielfalt bieten die Lumineszenzstoffe. Hier können als Unterscheidungskriterien neben den Emissionsspektren auch die Anregungsspektren, das Vorliegen von Doppelresonanz etc. geprüft werden.
  • Die Kosten für die frei verfügbaren Merkmalsstoffe sind vergleichsweise niedrig.
  • Eine bestimmte Anzahl derartiger Merkmalsstoffe wird zur Herstellung eines Pools von Echtheitskennzeichnungsstoffen verwendet. Die Echtheitskennzeichnungsstoffe werden durch Kombinationen der Merkmalsstoffe miteinander erhalten. Der Pool ist umso größer, je mehr Merkmalsstoffe verwendet werden und auf je vielfältigere Art die Merkmalsstoffe miteinander kombiniert werden dürfen. Werden beispielsweise aus den Merkmalsstoffklassen der UV-vis-Fluoreszenzstoffe, der UV-vis-Phosphoreszenzstoffe, der Upconversion-Stoffe und der Magnetpigmente je drei Vertreter verwendet, ergibt dies eine Gesamtmenge von 12 Merkmalsstoffen. Erstellt man einen Pool von Echtheitskennzeichnungsstoffen in der Weise, dass jeweils drei Merkmalsstoffe zu einem Echtheitskennzeichnungsstoff kombiniert werden, erhält man 220 verschiedene Echtheitskennzeichnungsstoffe. Werden zusätz lich Kombinationen von nur zwei Merkmalsstoffen zugelassen, erhält man zusätzlich weitere 66 Echtheitskennzeichnungsstoffe. Werden auch einzelne Merkmalsstoffe in den Pool mit aufgenommen, vergrößert sich dieser um weitere 12 Echtheitskennzeichnungsstoffe.
  • Entsprechend kleiner wird der Pool, wenn man die Herstellungskriterien der Echtheitskennzeichnungsstoffe restriktiver gestaltet: Wenn man beispielsweise aus den obigen 12 Merkmalsstoffen jeweils drei Merkmalsstoffe zu einem Echtheitskennzeichnungsstoff kombiniert, der jeweils nur einen Merkmalsstoff aus jeder Merkmalsstoffklasse enthält, erhält man einen Pool mit 81 Echtheitskennzeichnungsstoffen. Ebenfalls 81 Echtheitskennzeichnungsstoffe erhält man, wenn man aus denselben 12 Merkmalsstoffen jeweils 4 Merkmalsstoffe kombiniert, wobei aus jeder Merkmalsstoffklasse ein Vertreter vorhanden sein muss. Aus dem Pool der insgesamt denkbaren Kombinationen wird eine bestimmte Anzahl an Echtheitskennzeichnungsstoffen ausgewählt und zu einem Echtheitskennzeichnungs-Set zusammengestellt, das zur Echtheitskennzeichnung unterschiedlicher Produkte eingesetzt werden kann.
  • Bei der erfindungsgemäßen Vorgehensweise geht man also von einer Mehrzahl von Merkmalsstoffen aus. Merkmalsstoffe im Sinne der vorliegenden Erfindung sind Substanzen mit einer für Kennzeichnungszwecke geeigneten Eigenschaft, d. h. einer Eigenschaft, anhand derer sie eindeutig nachgewiesen und identifiziert werden können. Bevorzugt werden mindestens fünf verschiedene Merkmalsstoffe, besonders bevorzugt mindestens acht, noch bevorzugter mindestens 12 verschiedene Merkmalsstoffe verwendet. Die Merkmalsstoffe können der gleichen oder verschiedenen Merkmalsstoffklassen angehören. Eine Merkmalsstoffklasse ist eine Gruppe von Substanzen, die durch dasselbe Nachweisverfahren identifiziert werden kann (UV-vis- Fluoreszenzstoffe beispielsweise durch Anregung im UV-Bereich und Emission im sichtbaren Bereich bei einer kurzen Abklingzeit der Emission). Bevorzugt gehören die Merkmalsstoffe mindestens zwei verschiedenen Merkmalsstoffklassen an, bevorzugter mindestens drei verschiedenen Merkmalsstoffklassen, und generell ist es umso bevorzugter, je mehr verschiedene Merkmalsstoffklassen einbezogen werden. Unter bestimmten Bedingungen, beispielsweise wenn besonders einfache Echtheitskennzeichnungsstoffe gewünscht werden, kann es jedoch auch vorteilhaft sein, nur eine oder zwei Merkmalsstoffklassen einzusetzen.
  • Aus den einzelnen Merkmalsstoffen werden die zur Echtheitskennzeichnung eingesetzten Echtheitskennzeichnungsstoffe gebildet. Die Echtheitskennzeichnungsstoffe sind meist ein Gemisch von zwei oder mehr verschiedenen Merkmalsstoffen, bevorzugt ein Gemisch von zwei oder drei Merkmalsstoffen. Es kann aber auch ein einzelner Merkmalsstoff als Echtheitskennzeichnungsstoff verwendet werden, oder mehr als drei Merkmalsstoffe zu komplexen Echtheitskennzeichnungsstoffen gemischt werden. Die Merkmalsstoffe eines Echtheitskennzeichnungsstoffs können der gleichen oder verschiedenen Merkmalsstoffklassen angehören. Im Regelfall ist es günstig, wenn die Merkmalsstoffe mindestens zwei verschiedenen Merkmalsstoffklassen angehören.
  • Es versteht sich, dass die Anzahl an auf diese Weise erhältlichen Echtheitskennzeichnungsstoffen von der Anzahl der Ausgangs-Merkmalsstoffe und den Kriterien, wie diese Merkmalsstoffe zu Echtheitskennzeichnungsstoffen zu kombinieren sind, abhängt. Dies wurde oben für 12 Merkmalsstoffe und einige Kriterien für ihre Kombination beispielhaft dargelegt. Die Kombinationskriterien sind vielfältig und liegen im Belieben des Anwenders. Man könnte beispielsweise folgende Kriterien vorgeben:
    • – jeder Echtheitskennzeichnungsstoff besteht aus drei verschiedenen Merkmalsstoffen, wovon mindestens einer ein UV-vis-Fluoreszenzstoff ist, oder
    • – jeder Echtheitskennzeichnungsstoff besteht aus zwei oder drei verschiedenen Merkmalsstoffen, wobei mindestens einer ein UV-vis-Fluoreszenzstoff, und mindestens einer ein UV-vis-Phosphoreszenzstoff ist, oder
    • – jeder Echtheitskennzeichnungsstoff besteht aus einem, zwei oder drei Merkmalsstoffen, wobei die Merkmalsstoffe (im Falle von mehr als einem Merkmalsstoff) verschiedenen Merkmalsstoffklassen angehören, oder
    • – jeder Echtheitskennzeichnungsstoff besteht aus mindestens drei verschiedenen Merkmalsstoffen, oder...
  • Ganz allgemein gesagt, geht man von einer gewissen Gesamtmenge an Merkmalsstoffen aus. Teilmengen dieser Gesamtmenge bilden die Echtheitskennzeichnungsstoffe, wobei es in der Regel wenig sinnvoll ist, Teilmengen mit mehr als fünf Merkmalsstoffen zu bilden.
  • Bei der oben dargelegten Vorgehensweise kann man, abhängig von der Anzahl der Ausgangs-Merkmalsstoffe und dem Kombinationskriterium, eine sehr hohe Anzahl an Echtheitskennzeichnungsstoffen erhalten. Davon werden typischerweise nicht alle tatsächlich hergestellt, sondern nur eine begrenzte Anzahl davon, wobei diese Anzahl an ausgewählten und hergestellten Echtheitskennzeichnungsstoffen zu einem Echtheitskennzeichnungs-Set zusammengestellt wird. Das Echtheitskennzeichnungs-Set wird dann zur Echtheitskennzeichnung unterschiedlicher Waren verwendet.
  • Ein Echtheitskennzeichnungs-Set sollte mindestens drei verschiedene Echtheitskennzeichnungsstoffe, bevorzugt mindestens fünf verschiedene Echtheitskennzeichnungsstoffe enthalten. Die Auswahl der Echtheitskennzeichnungsstoffe eines Sets aus dem Pool der denkbaren Echtheitskennzeichnungsstoffe kann zufallsbedingt erfolgen. In der Regel wird man jedoch zumindest eine gewisse Vorauswahl treffen, d. h. man wird darauf achten, nur Echtheitskennzeichnungsstoffe in einem Set zu haben, die gut identifizierbar sind. Kombinationen von Merkmalsstoffen, die nebeneinander nicht gut nachweisbar sind, sollten nicht in ein- und demselben Echtheitskennzeichnungsstoff enthalten sein. Derartige Kombinationen könnten beispielsweise Fluoreszenzstoffe sein, die stark überlappende Emissionsbanden haben, oder Fluoreszenzstoffe und Phosphoreszenzstoffe mit Emissionen in ähnlichen Wellenbereichen, deren Abklingzeiten sich nicht sehr stark unterscheiden.
  • Eine zusätzliche Variationsmöglichkeit der Echtheitskennzeichnungsstoffe besteht darin, neben der Anwesenheit eines bestimmten Merkmalsstoffs auch seine Konzentration als Merkmalsstoffeigenschaft heranzuziehen. Dadurch werden Fälschungen zusätzlich erschwert, aber auch die Identifizierung komplexer gestaltet. In diesem Fall sind zwingend maschinelle Prüfverfahren zur Echtheitsprüfung erforderlich, während ansonsten in manchen Fällen auch eine visuelle Prüfung ausreichend sein kann, beispielsweise im Falle der Kombination von UV-vis-Fluoreszenzstoffen mit UV-vis-Phosphoreszenzstoffen.
  • Die Echtheitskennzeichnungsstoffe eines Sets können in unterschiedlicher Form bereitgestellt werden. Beispielhafte Bereitstellungsformen sind die Reinsubstanzen der Echtheitskennzeichnungsstoffe; Druckfarben oder Drucktinten, die die Echtheitskennzeichnungsstoffe enthalten; Trägermaterialien, auf die die Echtheitskennzeichnungsstoffe aufgebracht oder in die sie eingebracht sind; oder applikationsfertige Sicherheitselemente. Dasselbe Set kann in mehreren Bereitstellungsformen hergestellt werden, um den möglichen Anwendungszwecken soweit wie möglich entgegenzukommen. Beispielsweise können Druckfarben mit verschiedenen Bindemitteln, geeignet zum Aufdruck auf verschiedene Substrate, hergestellt werden, oder die Echtheitskennzeichnungsstoffe auf Substrate aus Papier, Kunststoff oder Textilstoff aufgebracht werden. Daraus wiederum können Sicherheitselemente in anwendungsfertiger Form hergestellt werden, beispielsweise Etiketten, Aufreißfäden für Verpackungen, Transferelemente, Aufnäher für Textilien etc. Ferner können sich die Echtheitskennzeichnungsstoffe auf oder in einem Klebstoff befinden.
  • Wegen der freien Verfügbarkeit der erfindungsgemäß bevorzugt eingesetzten Merkmalsstoffe ist jeder Hersteller, der seine Produkte auf die erfindungsgemäße Art sichern will, in der Lage, eigene Echtheitskennzeichnungs-Sets zusammenzustellen. Vorteilhafter und für die betroffenen Hersteller einfacher ist es jedoch, die Produktsicherung einem professionellen Kennzeichnungsanbieter bzw. Authentifizierer zu übertragen. In diesem Fall erhält der Kunde, d. h. der Hersteller des zu sichernden Produkts, die Echtheitskennzeichnungsstoffe in der vom Kunden gewünschten Form, beispielsweise als Reinsubstanzen oder in applikationsfertiger Form als Etikett oder dergleichen. Dabei können mehrere Kunden dasselbe Echtheitskennzeichnungs-Set verwenden. Es ist in keiner Weise störend, wenn einen große Anzahl verschiedener Produkte unterschiedlicher Hersteller oder auch des gleichen Herstellers unter Verwendung desselben Echtheitskennzeichnungs-Sets gekennzeichnet wird.
  • Die Echtheitssicherung erfolgt durch eine Kombination von drei Kriterien: Produkt – Echtheitskennzeichnungsmerkmal – Anwendungszeitraum des Echtheitskennzeichnungsmerkmals. Das bedeutet, dass jedem Produkt ein bestimmtes Echtheitskennzeichnungs-Set zugeordnet wird, dass die Echtheitskennzeichnungsstoffe eines Sets nacheinander in einer bestimmten Reihenfolge zur Kennzeichnung des Produkts eingesetzt werden, und dass jeder Echtheitskennzeichnungsstoff nur für einen bestimmten Anwendungszeitraum eingesetzt wird. Wesentlich dabei ist, dass für einen Fälscher weder die Reihenfolge des Einsatzes der einzelnen Echtheitskennzeichnungsstoffe, noch Beginn und Ende ihrer Anwendungszeiträume in irgendeiner Weise vorhersehbar sind. Die Grundlage des erfindungsgemäßen Sicherheitskonzepts ist also der chaotische Wechsel zwischen unterschiedlichen Kennzeichnungsstoffen und der Dauer ihrer Anwendungszeiträume. Die Reihenfolge, in der die Echtheitskennzeichnungsstoffe eines Sets zur Produktsicherung verwendet werden, sowie Beginn und Ende des Anwendungszeitraums eines Echtheitskennzeichnungsstoffs, können absichtlich oder zufällig (mittels Zufallsgenerator) festgelegt werden. Bei einer zufälligen Festlegung können bzw. müssen gewisse Vorgaben gemacht werden. So sollte kein Echtheitskennzeichnungsstoff zweimal hintereinander verwendet werden, und die Anwendungszeiträume aufeinanderfolgender Echtheitskennzeichnungsstoffe müssen lückenlos aufeinander folgen. Es ist auch zweckmäßig, Vorgaben für die Dauer der Anwendungszeiträume zu machen, um extrem kurze und extrem lange Anwendungszeiträume auszuschließen. Sinnvolle Zeiträume sind, je nach Produkt, im Bereich von Tagen oder Wochen, in Ausnahmefällen u. U. auch im Bereich von Monaten.
  • Bevorzugt erfolgt die erfindungsgemäße Echtheitskennzeichnung in der Weise, dass ein Kennzeichnungsanbieter Echtheitskennzeichnungs-Sets her stellt, und auf Anfrage eines Kunden für ein zu lieferndes Echtheitskennzeichnungs-Set eine Anwendungsreihenfolge und zugehörige Anwendungszeiträume der Echtheitskennzeichnungsstoffe des Sets festlegt. Gleichzeitig wird eine Identifizierungstabelle erstellt, die das Produkt mit den verwendeten Echtheitskennzeichnungsstoffen und deren jeweiligen Anwendungszeiträumen korreliert. Bevorzugt werden in der Tabelle auch die Sollwerte der Merkmalsstoff-Eigenschaften der einzelnen Echtheitskennzeichnungsstoffe, die bei einer Echtheitsprüfung für ein echtes Produkt zu erwarten sind, festgehalten. Dann wird das Echtheitskennzeichnungs-Set an den Kunden geliefert, zusammen mit einer genauen Anweisung, warm welcher Echtheitskennzeichnungsstoff einzusetzen ist. Alternativ können die Echtheitskennzeichnungsstoffe in der erforderlichen Menge auch jeweils erst dann geliefert werden, wenn ein Wechsel der Echtheitskennzeichnungsstoffe unmittelbar bevorsteht. Auf diese Weise lassen sich Fehler des Kunden weitgehend vermeiden.
  • Wenn der Gesamtanwendungszeitraum eines bestimmten Sets beendet ist, empfiehlt es sich, nicht denselben Zyklus noch einmal von vorne zu beginnen, sondern entweder ein völlig neues Set mit anderen Echtheitskennzeichnungsstoffen und dafür festgelegten Anwendungszeiträumen zu verwenden oder zumindest für das bisherige Set eine neue Anwendungsreihenfolge der Echtheitskennzeichnungsstoffe und neue Anwendungszeiträume festzulegen. Sinnvolle Gesamtanwendungszeiträume eines Sets können, abhängig vom Produkt, der Anzahl der Echtheitskennzeichnungsstoffe des Sets, der Länge der Anwendungszeiträume der Echtheitskennzeichnungsstoffe und dem gewünschten Sicherheitsniveau, in einem breiten Bereich variieren. Typisch sind Zeiträume von einigen Wochen bis zu einigen Jahren.
  • Jede Echtheitskennzeichnung macht nur Sinn, wenn die Echtheit auch zweifelsfrei überprüft werden kann. Im vorliegenden Fall erfordert die Überprüfbarkeit in erster Linie, dass zweifelsfrei festgestellt werden kann, welcher Echtheitskennzeichnungsstoff an dem betreffenden Produkt, seine Echtheit vorausgesetzt, vorzufinden sein muss. Daher wird an dem Produkt nicht nur der Echtheitskennzeichnungsstoff selbst angebracht, sondern auch eine Zeitangabe, die das Datum der Kennzeichnung angibt, oder aus der sich auf das Datum der Kennzeichnung schließen lässt, oder die Rückschlüsse auf einen bestimmten Zeitraum zulässt. Beispielsweise kann ein Herstellungsdatum des Produkts oder ein Verfallsdatum des Produkts aufgedruckt werden. Wenn gleichzeitig bekannt ist, dass die Kennzeichnung am Tag der Herstellung erfolgt, oder dass die Haltbarkeit beispielsweise sieben Tage beträgt, wird dadurch das Kennzeichnungsdatum eindeutig identifiziert. Eine derartige offensichtliche Datumsangabe ist nur für Produkte mit kurzer Haltbarkeitsdauer empfehlenswert. Bei einem gleichzeitigen raschen und chaotischen Wechsel der Echtheitskennzeichnungsstoffe ist es nicht schädlich, wenn es einem Fälscher gelingt, den Zusammenhang zwischen Datumsangabe und Echtheitskennzeichnungsstoff zu erkennen und außerdem den Echtheitskennzeichnungsstoff zu identifizieren. Er wird dann zwar in der Lage sein, ein gefälschtes Produkt mit einem ”echten” Kennzeichnungsstoff zu kennzeichnen und das dazu passende Datum aufzudrucken, aber bis er dazu in der Lage ist, kann er die so gekennzeichneten Produkte nicht mehr verkaufen, da ihre Haltbarkeitsdauer überschritten ist. Wenn er ein anderes, späteres Datum aufdruckt, passen Kennzeichnungsdatum und Echtheitskennzeichnungsstoff nicht mehr zusammen und das Produkt wird bei einer Überprüfung als Fälschung erkannt.
  • Bei Produkten, die zwar eine begrenzte Haltbarkeitsdauer haben, aber doch zumindest eine deutlich längere Haltbarkeitsdauer als beispielsweise Le bensmittel, wie Kosmetika oder Pharmazeutika, oder bei Modeartikeln, die nach einer überschaubaren Zeit unmodern werden und vom Markt verschwinden, empfehlen sich gewisse Vorkehrungen bei der Art der Datumsangabe, damit ein Fälscher nicht ohne Weiteres erkennt, dass nicht nur die Echtheitskennzeichnung selbst, sondern auch noch die Datumsangabe gefälscht werden muss. Beispielsweise kann die Datumsangabe in unsichtbarer oder verschlüsselter Form an dem Produkt angebracht werden. Für eine unsichtbare Anbringung empfehlen sich beispielsweise thermochrome Farbstoffe, die bei Raumtemperatur farblos sind, bei Erwärmung aber sichtbar werden, oder farblose, elektrisch leitfähige Polymere, wie beispielsweise Polyethylendioxythiophen/Polystyrolsulfonat (PEDT/PSS). Derartige Datumsangaben können durch Erwärmen oder durch Messen der elektrischen Leitfähigkeit problemlos ausgelesen werden. Allerdings wird man nicht ohne Weiteres vermuten, dass sich an dem Produkt neben der sichtbaren Echtheitskennzeichnung auch noch eine unsichtbare, aber wichtige, Datumsangabe befindet. Produkte ohne Datumsangabe werden dann sofort als Fälschung erkannt.
  • Eine alternative Möglichkeit besteht darin, die Datumsangabe in einer Form anzubringen, die nicht mit einer Datumsangabe in Zusammenhang gebracht wird. Beispielsweise könnte jedem Anwendungszeitraum eine längere Zahlenfolge zugeordnet werden, die zwar von Artikel zu Artikel variiert, aber nach bestimmten Kriterien generiert wird. Ein Kriterium könnte beispielsweise sein, dass an irgendeiner Stelle der Ziffernfolge die Ziffern 5 und 8 nacheinander vorkommen und die an dritter Stelle danach folgende Ziffer eine 1 ist. Ein Fälscher kennt das Kriterium, nach dem die Ziffernfolge generiert wird, nicht. Falls er den Zusammenhang zwischen Echtheitskennzeichnung und Ziffernfolge erkennt, muss er daher zumindest jedes Produkt, das er mit der ermittelten Echtheitskennzeichnung ausstattet, mit der identi schen Ziffernfolge, die das analysierte echte Produkt hat, ausstatten. Werden bei einem Händler mehrere Produkte mit identischer Ziffernfolge gefunden, weist dies auf eine Fälschung hin.
  • Eine weitere alternative Möglichkeit die Datumsangabe in einer Form anzubringen, die nicht mit einer Datumsangabe in Zusammenhang gebracht wird, ist daß statt eines Datums eine individuelle Seriennummer mit fester Korrellation zum Datum verwendet wird.
  • Die angeführten Arten der Datumsangabe sind lediglich Beispiele aus einer Vielzahl möglicher Varianten. Für einen Fachmann werden zahlreiche weitere Varianten offensichtlich sein, weshalb die angegebenen Möglichkeiten keinesfalls beschränkend zu verstehen sind. Wesentlich ist lediglich, dass nicht ohne Weiteres ein Zusammenhang zwischen der Datumsangabe und der Art der Echtheitskennzeichnung hergestellt wird und/oder die Datumsangabe nicht ohne Weiteres sichtbar ist und/oder die Datumsangabe verschlüsselt angebracht ist, falls das gekennzeichnete Produkt eine längere Zeit angeboten werden kann, z, B. mehrere Wochen lang.
  • Die Echtheitskennzeichnung kann an dem Produkt selbst oder an seiner Verpackung angebracht werden. Die Art der Anbringung ist weitgehend beliebig, sofern sie mit den gekennzeichneten Materialien vereinbar ist. Gleiches gilt für die verwendeten Echtheitskennzeichnungsstoffe. Es versteht sich, dass man Fluoreszenzstoffe, die durch Röntgenstrahlung angeregt werden, nicht in Etiketten zum Aufkleben auf Filmpatronen verwenden sollte, oder dass magnetische Partikel zur Kennzeichnung elektronischer Aufzeichnungsmedien weniger geeignet sind.
  • Gemäß einer besonderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung werden die Merkmalsstoffe eines Echtheitskennzeichnungsstoffs nicht in vermischter Form, also zwangsweise an derselben Stelle eines Produkts oder seiner Verpackung, angebracht, sondern an verschiedenen Stellen vorgesehen. Dies ist besonders bei größeren Artikeln oder Verpackungen eine gute Möglichkeit zur Erhöhung des Sicherheitsniveaus der Echtheitskennzeichnung. Beispielsweise könnten an einer Stelle der Verpackung gut sichtbar Echtheitskennzeichnungsmerkmale in Form von Fluoreszenzstoffen aufgebracht werden, während an einer anderen Stelle, beispielsweise an der Innenseite der Verpackung, zusätzlich eine Echtheitskennzeichnung in Form von Magnetpigmenten vorhanden ist. Bei Waren wie Designerkleidung, die typischerweise mehrere Aufnäher oder Einnäher tragen, können diese zur Anbringung einer Echtheitskennzeichnung an unterschiedlichen Stellen genutzt werden.
  • Wird die Echtheitskennzeichnung auf verschiedene Stellen verteilt, oder wird eine Datumsangabe an einer versteckten Stelle, in unsichtbarer oder in verschlüsselter Form angegeben, müssen diese Informationen natürlich ebenfalls in die Identifizierungstabelle des Produkts aufgenommen werden, damit eine fehlerfreie Echtheitsprüfung der Produkte möglich ist.
  • Die Echtheitsprüfung eines fälschungsverdächtigen Produkts kann von demjenigen durchgeführt werden, der im Besitz der Identifizierungstabelle für das entsprechende Produkt ist. Dies kann der Hersteller des Produkts sein, aber bevorzugt wird es der Kennzeichnungsanbieter sein, der das Echtheitskennzeichnungs-Set zusammengestellt hat. Die Identifizierungstabelle ist hochgradig geheimhaltungsbedürftig, denn wer im Besitz dieser Tabelle ist, ist auch in der Lage, gefälschte Produkte mit echten Kennzeichnungen auszustatten. Daher ist es sicherer, wenn Identifizierungstabellen nicht in den vergleichsweise unsicheren Bereich von Herstellern gelangen, sondern im gut abgesicherten Bereich eines Echtheitskennzeichnungsanbieters verbleiben. So wird gewährleistet, dass auch ggf. bei einem Hersteller entwendete Echtheitskennzeichnungsstoffe nicht eingesetzt werden können.
  • Die Echtheitsprüfung wird in der folgenden Weise durchgeführt: Fälschungsverdächtige Produkte werden dem Kennzeichnungsanbieter zugesandt, oder, weniger bevorzugt, vom Hersteller selbst auf Echtheit überprüft. Für jedes Produkt wird die für das entsprechende Produkt vorab erstellte Identifizierungstabelle, die vorteilhafterweise elektronisch gespeichert wird, abgerufen. An dem Produkt wird das Datum der Kennzeichnung festgestellt. Dies kann einfach durch Ablesen der entsprechenden Datumsangabe erfolgen. Im Falle einer verdeckt angebrachten oder codierten Datumsangabe wird die Identifizierungstabelle zu Rate gezogen, um zu ermitteln, wo und in welcher Form bei dem entsprechenden Produkt die Datumsangabe zu finden ist. Trägt das zu prüfende Produkt an der entsprechenden Stelle keine Datumsangabe oder ist die Datumsangabe nicht in der korrekten Form codiert, ist das Produkt bereits jetzt als Fälschung enttarnt. Ansonsten wird der Identifizierungstabelle entnommen, welcher Echtheitskennzeichnungsstoff an dem betreffenden Datum für das zu prüfende Produkt verwendet wurde. Je nach Art der im Falle der Echtheit zu erwartenden Merkmalsstoffe werden entsprechende Messungen durchgeführt, beispielsweise die Kennzeichnung mit UV-Strahlung bestrahlt und die Emissionswellenlänge und Abklingzeit der emittierten Strahlung gemessen. Die Messwerte werden mit den nach der Identifizierungstabelle zu erwartenden Sollwerten verglichen. Gibt es Abweichungen zwischen den gemessenen Ist-Werten und den zu erwartenden Soll-Werten, ist das Produkt gefälscht. Im Falle einer Übereinstimmung hingegen kann davon ausgegangen werden, dass es sich um ein echtes Produkt handelt.
  • Die Echtheitsprüfung ist typischerweise eine maschinelle Prüfung. Im Falle sehr einfacher Echtheitskennzeichnungs-Sets kann u. U. auch eine visuelle Prüfung vorgenommen werden, beispielsweise wenn jeweils ein UV-vis-Fluoreszenzstoff und ein Upconversion-Stoff, der ebenfalls im sichtbaren Bereich emittiert, aber durch IR-Licht angeregt wird, kombiniert werden. Prüfkriterium ist dann, ob die sichtbare Emissionsfarbe mit der zu erwartenden Farbe übereinstimmt.
  • Eine maschinelle Prüfung kann natürlich wesentlich exakter durchgeführt werden. Sie erlaubt auch den Einsatz einer wesentlich größeren Anzahl von Merkmalsstoffen, nämlich Merkmalsstoffen mit Eigenschaften, die einer visuellen Prüfung nicht zugänglich sind, beispielsweise Magnetismus, elektrische Leitfähigkeit, Emission in anderen Wellenlängenbereichen als dem des sichtbaren Lichts. Außerdem kann bei einer maschinellen Prüfung als zusätzliches Kriterium die Konzentration der Merkmalsstoffe in den Echtheitskennzeichnungsstoffen herangezogen werden, d. h. ein Echtheitskennzeichnungs-Set kann u. U. Echtheitskennzeichnungsstoffe enthalten, die aus denselben Merkmalsstoffen zusammengesetzt sind, wobei jedoch die Mengenanteile der einzelnen Merkmalsstoffe an den betreffenden Echtheitskennzeichnungsstoffen unterschiedlich sind.
  • Nachfolgend wird anhand der 1 und 2 beispielhaft die Zusammenstellung eines Echtheitskennzeichnungs-Sets und die Kennzeichnung von fünf Produkten mit diesem Echtheitskennzeichnungs-Set beschrieben.
  • In den Zeichnungen zeigen:
  • 1 ein erfindungsgemäßes Echtheitskennzeichnungs-Set, und
  • 2 den zeitlichen Verlauf der erfindungsgemäßen Echtheitskennzeichnung verschiedener Produkte mit dem Echtheitskennzeichnungs-Set gemäß 1.
  • Das in 1 dargestellte Echtheitskennzeichnungs-Set (EK-Set) ist auf der Basis von vier Merkmalsstoffen (MS1, MS2, MS3, MS4) aufgebaut. MS1 ist beispielsweise ein UV-vis-Fluoreszenzstoff, MS2 ein Upconversion-Stoff, MS3 ein weichmagnetischer Merkmalsstoff und MS4 ein hartmagnetischer Merkmalsstoff. Die Merkmalsstoffe werden in unterschiedlicher Weise zu Echtheitskennzeichnungsstoffen (EKS) kombiniert. Im vorliegenden Fall lautet die Vorgabe für die Kombination, dass ein EKS eine Teilmenge von einem oder zwei oder drei Merkmalsstoffen aus der Gesamtmenge der vier Merkmalsstoffe sein muss, wobei keine Einschränkungen hinsichtlich der Klasse der Merkmalsstoffe gemacht wurden. Die ”X” bezeichnen jeweils die in einem Echtheitskennzeichnungsstoff vorhandenen Merkmalsstoffe, d. h. EKS1 enthält MS1, MS2 und MS3. Die Echtheitskennzeichnungsstoffe des Sets, im beispielhaft gezeigten Fall fünf Echtheitskennzeichnungsstoffe, werden nun in der erfindungsgemäßen Verfahrensweise zur Echtheitskennzeichnung diverser Produkte verwendet.
  • Wie vorstehend ausgeführt wurde, liegt ein entscheidender Sicherheitsaspekt der vorliegenden Erfindung im chaotischen und für einen Fälscher nicht vorhersehbaren Wechsel zwischen den zur Echtheitskennzeichnung verwendeten Substanzen. In 2 wird für fünf Produkte (P1, P2, P3, P4, P5) angegeben, wie ihre Echtheitskennzeichnung im Verlauf der Zeit variiert. Das Produkt P1 wird zuerst für eine gewisse Zeitspanne mit dem Echtheitskennzeichnungsstoff EKS1 gekennzeichnet, darauf folgen EKS4, EKS3 und EKS2. EKS2 wird vergleichsweise am längsten angewendet. Es folgen sehr kurze Anwendungszeiträume von EKS1 und EKS3, dann wieder ein etwas längerer Zeitraum von EKS4 und schließlich ein Zeitraum, in dem mit EKS3 gekennzeichnet wird.
  • Generell, und nicht nur auf dieses Beispiel beschränkt, gilt, dass am Ende eines vorab festgelegten Gesamtanwendungszeitraums eines Sets entweder ein neuer Anwendungszyklus desselben Sets folgen kann (wobei natürlich die Reihenfolge der Echtheitskennzeichnungsstoffe und die Dauer ihrer Anwendungszeiträume variiert werden), oder ein völlig anderes Set zur Kennzeichnung verwendet werden kann. Alternativ kann auch das zuerst verwendete Set leicht variiert werden, beispielsweise indem man die Merkmalsstoffe in anderer Weise zu Echtheitskennzeichnungsstoffen kombiniert oder indem man einen zusätzlichen Merkmalsstoff hinzunimmt oder einen der bisherigen Merkmalsstoffe durch einen anderen Merkmalsstoff ersetzt. Es ist offensichtlich, dass sich bereits mit wenigen Merkmalsstoffen als Ausgangssubstanzen zahlreiche Variationsmöglichkeiten ergeben.
  • 2 zeigt außerdem weitere Produkte P2 bis P5 bzw. die Reihenfolge, in der die Produkte mit den verschiedenen Echtheitskennzeichnungsstoffen des in 1 gezeigten Sets gekennzeichnet werden und für welche Zeitdauer sie jeweils mit jedem Echtheitskennzeichnungsstoff gekennzeichnet werden. Bei den Produkten P1 und P4 finden deutlich häufigere Wechsel zwischen den verschiedenen Echtheitskennzeichnungsstoffen statt als beispielsweise bei den Produkten P3 und P5. Dabei wurde die Art des zu kennzeichnenden Produkts berücksichtigt. Bei P1 und P4 könnte es sich beispielsweise um Designer-Kleidung und um eine CD handeln, also um Produkte, die zumindest mehrere Monate lang in unveränderter Form und ohne Ablauf eines Haltbarkeitsdatums auf dem Markt sind. Hier empfiehlt sich gleichzeitig eine verdeckte oder verschlüsselte Datumsangabe.
  • Bei P2 könnte es sich beispielsweise um ein Parfüm handeln, bei P3 um ein Kosmetikprodukt und bei P5 und ein Lebensmittel. Produkte mit kurzer Haltbarkeitsdauer, wie beispielsweise Lebensmittel, sind für die erfindungsgemäße Echtheitskennzeichnung besonders geeignet.
  • Wie aus der Art der oben beispielhaft genannten Produkte hervorgeht, kann ein- und dasselbe Echtheitskennzeichnungs-Set für die unterschiedlichsten Produkte, auch von unterschiedlichen Herstellern, eingesetzt werden. Dabei kann das erzielbare Sicherheitsniveau in gewissem Umfang den Bedürfnissen des Kunden angepasst werden. Der Grad der erzielbaren Sicherheit gegen Fälschung wird bestimmt durch
    • – merkmalsbedingte Kriterien: Je komplexer ein Echtheitskennzeichnungs-Set, d. h. je mehr Echtheitskennzeichnungsstoffe es enthält, je größer die Anzahl der Ausgangs-Merkmalsstoffe, je ”exotischer” die einzelnen Merkmalsstoffe, und je mehr Merkmalsstoffe jeweils einen Echtheitskennzeichnungsstoff bilden, desto sicherer ist die Kennzeichnung;
    • – zeitbedingte Kriterien: Je kürzer die Anwendungszeiträume der jeweiligen Echtheitskennzeichnungsstoffe sind und je chaotischer der Wechsel erfolgt, desto sicherer ist die Kennzeichnung;
    • – produktbedingte Kriterien: Die vorliegende Erfindung ist besonders geeignet für Produkte, die sich produktbedingt nur kurze Zeit auf dem Markt befinden, beispielsweise Konsumgüter mit kurzer Haltbarkeitsdauer. Eine kurze Haltbarkeitsdauer in Kombination mit einem chaotischen Wechsel zwischen Echtheitskennzeichnungsstoffen und kurzen Anwendungszeiten der Echtheitskennzeichnungsstoffe garantiert ein hohes Sicherheitsniveau. Hier können sehr einfache Echtheitskennzeichnungs-Sets zur Anwendung kommen;
    • – zeitangabenbedingte Kriterien: Die vorliegende Erfindung erfordert zwingend irgendeine Form von Datumsangabe an dem Produkt oder seiner Verpackung, damit eine eindeutige Zuordnung Produkt-Echtheitskennzeichnungsstoff-Anwendungszeitraum getroffen werden kann. Versteckt, unsichtbar oder verschlüsselt angebrachte Zeitangaben erhöhen die Sicherheit.
  • Die erfindungsgemäße Art der Echtheitskennzeichnung kann also in idealer Weise an das zu kennzeichnende Produkt und das gewünschte Sicherheitsniveau angepasst werden.

Claims (27)

  1. Echtheitskennzeichnungs-Set, aufweisend eine Mehrzahl an voneinander verschiedenen Echtheitskennzeichnungsstoffen, wobei jeder Echtheitskennzeichnungsstoff eine Teilmenge aus einer vorgegebenen Gesamtmenge von Merkmalsstoffen ist.
  2. Echtheitskennzeichnungs-Set nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Gesamtmenge der Merkmalsstoffe Merkmalsstoffe aufweist, die ausgewählt sind aus der Gruppe, die aus Fluoreszenzstoffen, Phosphoreszenzstoffen, Upconversion-Stoffen, magnetischen Materialien, elektrisch leitfähigen Materialien, thermochromen Materialien und Gemischen davon besteht.
  3. Echtheitskennzeichnungs-Set nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Gesamtmenge von Merkmalsstoffen Merkmalsstoffe aufweist, die ausgewählt sind aus der Klasse der UV-vis-Fluoreszenzstoffe, der UV-vis-Phosphoreszenzstoffe, der Upconversion-Stoffe, der magnetischen Materialien und Gemischen davon.
  4. Echtheitskennzeichnungs-Set nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Gesamtmenge der Merkmalsstoffe mindestens fünf verschiedene Merkmalsstoffe, bevorzugt mindestens acht, besonders bevorzugt mindestens 12 verschiedene Merkmalsstoffe aufweist.
  5. Echtheitskennzeichnungs-Set nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Gesamtmenge der Merkmalsstoffe Merkmalsstoffe aus mindestens zwei der Merkmalsstoffklassen, bevorzugt allen der Merkmalsstoffklassen, UV-vis-Fluoreszenzstoffe, UV-vis-Phosphoreszenzstoffe, Upconversion-Stoffe und magnetische Materialien aufweist.
  6. Echtheitskennzeichnungs-Set nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass ein Echtheitskennzeichnungsstoff 1 bis 4 Merkmalsstoffe aufweist.
  7. Echtheitskennzeichnungs-Set nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Echtheitskennzeichnungsstoff einen einzelnen Merkmalsstoff oder ein Gemisch von zwei oder mehr verschiedenen Merkmalsstoffen, bevorzugt ein Gemisch von zwei oder drei Merkmalsstoffen, aufweist.
  8. Echtheitskennzeichnungs-Set nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Merkmalsstoffe eines Gemisches von Merkmalsstoffen mindestens zwei verschiedenen Merkmalsstoffklassen angehören.
  9. Echtheitskennzeichnungs-Set nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens drei verschiedene Echtheitskennzeichnungsstoffe, bevorzugt mindestens fünf verschiedene Echtheitskennzeichnungsstoffe, aufweist.
  10. Echtheitskennzeichnungs-Set nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Echtheitskennzeichnungsstoffe voneinander durch die Konzentration der Merkmalsstoffe, aus denen sie gebildet werden, unterscheiden.
  11. Echtheitskennzeichnungs-Set nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Echtheitskennzeichnungsstoffe als Reinstoffe vorliegen.
  12. Echtheitskennzeichnungs-Set nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Echtheitskennzeichnungsstoffe in oder auf einem Träger befinden.
  13. Echtheitskennzeichnungs-Set nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Echtheitskennzeichnungsstoffe in Form einer Farbe oder Tinte vorliegen.
  14. Echtheitskennzeichnungs-Set nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Echtheitskennzeichnungsstoffe auf oder in einem Trägermaterial aus Papier, Textilstoff, Kunststoff oder Klebstoff vorliegen.
  15. Echtheitskennzeichnungs-Set nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Echtheitskennzeichnungsstoffe jeweils als Set zusammengehöriger, aber getrennt vorliegender Merkmalsstoffe bereitgestellt werden.
  16. Verwendung eines Echtheitskennzeichnungs-Sets nach einem der Ansprüche 1 bis 15 zur Echtheitssicherung von Waren beliebiger Art.
  17. Verwendung eines Echtheitskennzeichnungs-Sets nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Waren ausgewählt werden aus der Gruppe, die aus Lebensmitteln, Getränken, Kosmetika, Pharmazeutika, Modeartikeln und Produkten der Elektronikindustrie besteht.
  18. Verfahren zur Echtheitskennzeichnung eines Produkts, folgende Schritte aufweisend: a) Bereitstellen oder Herstellen eines Echtheitskennzeichnungs-Sets nach einem der Ansprüche 1 bis 15, b) Festlegen, absichtlich oder zufällig, einer Reihenfolge, in der die Echtheitskennzeichnungsstoffe zur Produktsicherung verwendet werden sollen, c) Festlegen, absichtlich oder zufällig, einer Anwendungszeitraumdauer für jeden Echtheitskennzeichnungsstoff in der festgelegten Reihenfolge der Echtheitskennzeichnungsstoffe, wobei jeder Anwendungszeitraum hinsichtlich Beginn und Ende durch ein Datum definiert ist und die Anwendungszeiträume lückenlos aufeinanderfolgen, d) Erstellen einer Identifizierungstabelle, die das Produkt mit den verwendeten Echtheitskennzeichnungsstoffen, den Sollwerten der Merkmalsstoff-Eigenschaften der jeweiligen Echtheitskennzeichnungsstoffe, und den Anwendungszeiträumen der jeweiligen Echtheitskennzeichnungsstoffe korreliert, e) Ausstatten des Produkts mit einem Echtheitskennzeichnungsstoff, wobei der Echtheitskennzeichnungsstoff verwendet wird, in dessen vorab festgelegten Anwendungszeitraum das Ausstattungsdatum fällt, und f) Ausstatten des Produkts mit einer Angabe, aus der geschlossen werden kann, an welchem Datum oder in welchem Anwendungszeitraum die Kennzeichnung erfolgte.
  19. Verfahren nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Schritte a) bis d) bei einem Echtheitskennzeichnungsstoff-Anbieter und die Schritte e) und f) bei einem Echtheitskennzeichnungsstoff-Verwender durchgeführt werden.
  20. Verfahren nach Anspruch 18 oder 19, dadurch gekennzeichnet, dass das Produkt in Schritt f) mit einer Datumsangabe bedruckt wird.
  21. Verfahren nach Anspruch 18 oder 19, dadurch gekennzeichnet, dass das Produkt in Schritt f) mit einer Zeitangabe ausgestattet wird, die an einer verdeckten Stelle des Produkts und/oder mittels visuell nicht erkennbarer Materialien und/oder in verschlüsselter Form angebracht wird, und dass Ort und/oder Art der Anbringung in die Identifizierungstabelle aufgenommen werden.
  22. Verfahren nach einem der Ansprüche 18 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass der Echtheitskennzeichnungsstoff an dem Produkt selbst oder an seiner Verpackung angebracht wird.
  23. Verfahren nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, dass der Echtheitskennzeichnungsstoff in Form seiner einzelnen Merkmalsstoffe an verschiedenen Stellen des Produkts oder seiner Verpackung angebracht wird.
  24. Verfahren nach einem der Ansprüche 18 bis 23, dadurch gekennzeichnet, dass der Echtheitskennzeichnungsstoff in applikationsfertiger Form, wie als Drucktinte, Etikett, Transferelement, Aufkleber, Aufnäher, Aufreißfaden bereitgestellt wird.
  25. Prüfverfahren zur Echtheitsprüfung eines Produkts, das, im Falle seiner Echtheit, mit einem Echtheitskennzeichnungsstoff aus einem Echtheitskennzeichnungs-Set nach einem der Ansprüche 1 bis 15 ausgestattet ist und eine Angabe aufweist, aus der hervorgeht oder geschlossen werden kann, zu welchem Zeitpunkt oder in welchem Zeitraum der Echtheitskennzeichnungsstoff aufgebracht wurde, folgende Schritte aufweisend: a) Bereitstellen oder Abrufen einer vorab für das Produkt erstellten Identifizierungstabelle, die das Produkt mit den zu seiner Kennzeichnung verwendeten Echtheitskennzeichnungsstoffen, den Sollwerten ihrer Merkmalsstoff-Eigenschaften und den Zeiträumen der Anwendung der Echtheitskennzeichnungsstoffe korreliert, b) Ermitteln des Anwendungszeitraums des Echtheitskennzeichnungsstoffs durch Auslesen der Angabe an dem Produkt, die auf den Anwendungszeitraum schließen lässt, c) Messen der Merkmalsstoff-Eigenschaften des Echtheitskennzeichnungsstoffs des Produkts, d) Prüfen, ob die gemessenen Werte der Merkmalsstoff-Eigenschaften des Echtheitskennzeichnungsstoffs des geprüften Produkts mit den für den ermittelten Anwendungszeitraum gemäß Identifizierungstabelle zu erwartenden Sollwerten der Merkmalsstoff-Eigenschaften vereinbar sind.
  26. Prüfverfahren nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, dass die Konzentration der Merkmalsstoffe in einem Echtheitskennzeichnungsstoff als Echtheitsmerkmal ausgewertet wird.
  27. Prüfverfahren nach Anspruch 25 oder 26, dadurch gekennzeichnet, dass die Echtheitsprüfung maschinell durchgeführt wird.
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