Rundballenpresse für landwirtschaftliche Halmgüter
Die Erfindung betrifft eine Rundballenpresse für landwirtschaftliche Halmgüter, bestehend aus einem gestellfesten Vordergehäuse und einem an diesem um eine obere waagerechte Schwenkachse, durch wenigstens einen Hydrozylinder anheb- und absenkbaren Hintergehäuse, wobei zwischen dem.anheb- und absenkbaren Hintergehäuse ein. Sperrglied als Sicherung angeordnet ist, welches in einer Sperrstellung das angehobene Hintergehäuse gegen unbeabsichtigtes Absenken sichert.
Bei landwirtschaftlichen Rundballenpressen wird das Hintergehäuse zum Entladen eines fertigen Rundballens in eine Entladestellung hochgeklappt und anschließend wieder geschlossen.
Bei erforderlichen Arbeiten an bzw. unter dem angehobenen Hintergehäuse stellt das Absacken des Hintergehäuses eine hohe Unfallgefahr dar. Man behilft sich mit mechanischen formschlüssigen Sicherungen, die zwischen Hintergehäuse und Vordergehäuse geklemmt werden oder mit hydraulischen Sicherungen, die als Absperrhahn direkt mit dem Hydrozylinder oder durch starre Stahlleitungen mit diesem verbunden sein müssen.
Nach der europäischen Maschinen-Richtlinie (98/37/EG) und der prEN 1553 - Gemeinsame Sicherheitsanforderungen müssen Gefahrenbereiche, wie z. B. Klemmstellen zwischen Gestell und Hydrozylinder oder mechanischer Verriegelung des Hintergehäuses, beispielsweise durch geeignete Schutzverkleidungen abgeschirmt werden. Andererseits muß es möglich sein, die Sicherungen, z. B. Absperrhahn oder Stützelemente, von außerhalb der Gefahrenbereiche zu betätigen.
Der Neuerung liegt die Aufgabe zugrunde, die Sicherheit von Rundballenpressen zu verbessern.
Neuerungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß Einrichtungen zum fernbedienbaren Verstellen des Sperrgliedes vorgesehen sind.
Durch die neuerungsgemäße Ausgestaltung der Rundballenpresse wird die Sicherheit der Rundballenpresse erhöht, in dem trotz Vollverkleidung der Gefahrenbereiche durch Fernbetätigung der Sicherung in jedem Fall eine Betätigung der Sicherung außerhalb des Gefahrenbereiches des Hintergehäuses gewährleistet ist.
Im Rahmen der Erfindung als vorteilhaft erkannte Ausführungsformen zur Fernbetätigung der Sicherung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Weitere Merkmale der Neuerung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung zweier Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnung. Hierbei zeigt:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine Rundballenpresse mit einer mechanischen Fernbetätigung eines Absperrhahnes;
Fig. 2 eine Teilansicht gemäß Figur 1 in vergrößerter Darstellung;
Fig. 3 eine Ansicht gemäß Figur 1 mit einer elektrischen Fernbetätigung eines Hydro-Rückschlagventiles und
Fig. 4 eine Teilansicht gemäß Figur 3 in vergrößerter Darstellung.
Die Rundballenpresse besitzt ein 2-teiliges Preßraumgehäuse, bestehend aus einem Vordergehäuse 1, welches gestellfest auf einem Fahrgestell 2 ruht und einem Hintergehäuse 3, welches um eine Schwenkachse 4 in eine nicht gezeigte Entladestellung für den fertigen Ballen aufklappbar ist. Aufbau und Wirkungsweise der Rundballenpresse sind beispielsweise in der DE 3118663 C2 dargestellt und beschrieben.
Vorder- 1 und Hintergehäuse 3 sind in geschlossener Arbeitsstellung durch beidseitig des Preßraumgehäuses angeordnete Verriegelungshaken 5 formschlüssig miteinander verbunden. Jeder Verriegelungshaken 5 ist einenends am Vordergehäuse 1 gelagert und greift anderenends in einen am Hintergehäuse 3 befestigten Verriegelungszapfen 6 ein. Zum Entriegeln der Verriegelungszapfen und zum Aufklappen des Hintergehäuses 3 dienen beidseitig am Preßraumgehäuse angeordnete Hydrozylinder 7, die jeweils einenends am Hintergehäuse 3 und andererends in parallelem Abstand zur Lagerachse 9 eines Verriegelungshakens 5 auf einer mit diesem fest verbundenen Konsole 10 schwenkbar gelagert sind und mit einem gestellfesten Anschlag 11 zusammenwirken, der die Schwenkbewegung der Verriegelungshaken 5 nach dem Entriegeln nach oben begrenzt, bevor das Hintergehäuse 3 angehoben wird.
Benachbart zur Lagerachse 9 ist an dem Hydrozylinder 7 mittels Winkelverschraubung 12 ein Absperrhahn 13 befestigt, der durch eine Druckleitung 14 mit der Schlepperhydraulikquelle verbunden ist.
Der gesamte Verriegelungsbereich der beiden Gehäuseteile 1,3 und die Anlenkstellen der Hydrozylinder 7 sind vollflächig durch eine in Strichlinie dargestellte Schutzverkleidung 15 abgedeckt. Um trotz dieser Schutzverkleidungen 15 ein Schließen des Absperrhahnes 13 in angehobener Stellung des Hintergehäuses 3 sicherzustellen, ist am Bedienhebel 16 des Absperrhahnes 13 eine
Verlängerungsstange 17 angelenkt, die sich nach hinten durch eine kleine Ausnehmung in der \> Schutzverkleidung 15 hindurcherstreckt und neben zwei Rastausnehmungen 18,19 am freien Ende einen
Bedienknopf 20 aufweist. In eingeschobener Stellung 21 der Verlängerungsstange 17 gemäß Figur 1
' greift die hintere Rastausnehmung 19 zwecks Verriegelung in die Schutzverkleidung 15, der Absperrhahn
13 steht auf Durchfluß, so daß das Hintergehäuse 3 bei Druckbeaufschlagung angehoben und bei Druckabsenkung aufgrund seines Eigengewichtes nach unten schwenkt.
Sollen Arbeiten unterhalb des angehobenen Hintergehäuses 3 durchgeführt werden, so wird die Verlängerungsstange 17 bei angehobenem Hintergehäuse 3 in die in Figur 2 in Strichpunktlinie dargestellte Position 22 nach außen gezogen und eingerastet, wodurch der Absperrhahn 13 in seine Sperrstellung 23 gebracht wird, in der keine Hydraulikflüssigkeit aus dem Hydrozylinder 7 abfließen kann, so daß das Hintergehäuse 3 nicht absacken kann.
Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 3 ist in der Druckleitung 24 zum Hydrozylinder 25 gegen das Absacken des angehobenen Hintergehäuses 3 ein Rückschlagventil 26 angeordnet. Wie am besten aus Figur 4 ersichtlich, ist das Rückschlagventil 26 in einem 2/2 Wegeventil 27 angeordnet, das elektromagnetisch mittels eines außerhalb der Schutzverkleidungen 28 angeordneten, elektrischen, verriegel- oder verschließbaren Schalters 29 betätigbar ist, der durch Leitungen 30 in Wirkverbindung mit dem Rückschlagventil 26 und einer nicht dargestellten Spannungsquelle des Schleppers steht. Das 2/2 Wegeventil 27 ist unmittelbar an den Hydrozylinder 25 angechraubt und so in der Druckleitung 24 zu den Hydrozylindern 25 angeordnet, daß sich das 2/2 Wegeventil 27 in stromlosem Zustand in der in Figur 4 dargestellten, durch Federdruck oder Rasten festgelegten Ruhestellung 31 befindet, in welcher das Rückschlagventil 26 bei angehobener Stellung des Hintergehäuses 3 den Rückfluß des Hydrauliköls aus dem Hydrozylinder 25 sperrt und damit ein unbeabsichtigtes Absacken des Hintergehäuses 3 auch bei gerissenen elektrischen Leitungen 30 in jedem Fall verhindert. Der Schalter 29 selbst ist in bekannter Weise durch Bügel, Versenken o. ä. gegen unbeabsichtigtes Betätigen zu sichern. Der Schalter 29 kann auch an der Schutzverkleidung 28 angebracht sein, so daß der Bediener vor dem Betreten des gefährdeten Bereiches die Sicherung betätigen oder kontrollieren kann. Während des Betriebes der Rundballenpresse ist das 2/2 Wegeventil bei geschlossenem Stromkreis in Durchflußstellung, so daß das Hintergehäuse 3 ungehindert angehoben und auch abgesenkt werden kann. Alternativ können natürlich auch hydraulisch gesteuerte Rückschlagventile eingesetzt werden.
P2040Bes - 29.10.99 - Pla/Ha.