DE29916640U1 - Bürste, insbesondere Zahnbürste - Google Patents
Bürste, insbesondere ZahnbürsteInfo
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Bürste, insbesondere Zahnbürste mit einem Griffstiel und einem Borstenfilamente tragenden Borstenträger, der beweglich an dem Griffstiel gelagert und in axialer Verlängerung desselben angeordnet ist.
Der beweglich an den Griffstiel gelagerte Borstenträger weicht bei übermäßiger Beanspruchung zurück, was insbesondere bei Zahnbürste zu bevorzugen ist, um eine unnötige Irritation oder Verletzung der Mundschleimhäute zu verhindern. Im Stand der Technik sind insbesondere Zahnbürsten bekannt, deren Borstenträger verschwenkbar elastisch um eine Achse gelagert ist, die rechtwinklig zu der Längsachse des Griffstieles verläuft. Die Verschwenkbarkeit um die Schwenkachse führt zwar zu dem gewünschten Effekt einer schonenden Behandlung der Mundschleimhäute und des Zahnfleisches, jedoch ergibt sich insbesondere bei einer Verkantstellung der nutzungsseitigen Enden der Borstenfilamente eine punktuelle hohe Belastung, die aufgrund der von der Schwenkachse vorgegebenen Bewegungsrichtung des Borstenträgers relativ zu dem Griffstiel nicht oder nur unzureichend abgebaut werden kann.
Eine gattungsbildende Bürste ist beispielsweise aus der WO92/12902 bekannt. Bei dieser vorbekannten Bürste ist ein Borstenträger über eine Membran mit dem Griffstiel verbunden, so daß der Borstenträger um zwei Verschwenkachsen beweglich ist und somit nicht nur an dem vorderen Ende des Borstenträgers auftretende Belastungsspitzen durch Verschwenken um eine Verschwenkachse rechtwinklig zu der Längsachse des Griffstiels, sondern auch durch Verschwenken um eine Verschwenkachse, die parallel zu der Längsachse des Griffstieles verläuft, Belastungsspitzen am seitlichen Rand abbauen kann. Die aus diesem Stand der Technik vorbekannte Bürste ist jedoch insofern nachteilig, als dass die gesamte bzw. nahezu die gesamte Beborstung an dem in zwei Ebenen verschenkbar gelagerten Borstenträger angeordnet ist, so dass mitunter eine exakte Führung der Zahnbürste entlang der zu reinigenden Zähne problematisch ist. Die nutzungsseitigen Enden der überwiegenden Beborstung liegen aufgrund der Verschwenkbarkeit nicht zwangsläufig in einer definierten Lage relativ zu dem Griffstiel.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Bürste, insbesondere Zahnbürste der eingangs genannten Art weiterzubilden, bei der Spannungsspitzen abgebaut werden, ohne daß auf eine exakte Führung über die nutzungsseitigen Enden der Borsten entlang der zu bürstenden Fläche verzichtet werden muß.
Zur Lösung der obigen Aufgabe wird mit der vorliegenden Erfindung die gattungsbildende Bürste dahingehend weitergebildet, daß der Borstenträger mit dem vorderen Ende eines Borstenbündel tragenden Bürstenkopfes ausschließlich unter Zwischenlage einer weichelastischen Komponente verbunden ist.
Bei der erfindungsgemäßen Bürste ist der Borstenträger ausschließlich unter Zwischenlage einer weichelastischen Komponente mit dem Griffstiel verbunden, so dass der Borstenträger zumindest um zwei Verschwenkachsen verschwenkbar ist, nämlich eine Achse, die parallel zu der Längserstreckung des Griffstieles verläuft, und einer weiteren Achse, die rechtwinklig hierzu in der Ebene des Borstenträgers, d.h. im wesentlichen rechtwinklig zu der Längserstreckung der Borstenfilamente verläuft.
Dieser elastisch gelagerte Borstenträger ist erfindungsgemäß an dem vorderen Ende eines Bürstenkopfes angeordnet, der Borstenbündel trägt. In Längsrichtung des Griffstieles weist die erfindungsgemäße Bürste somit zunächst einen Bürstenkopf auf, der ganz oder teilweise starr mit dem Griffstiel verbunden ist, so dass die nutzungsseitigen Enden der an dem Bürstenkopf angeordneten Borstenbündel zumindest teilweise in ihrer Lage relativ zu dem Griffstiel vorgegeben sind. Bei einer bestimmten Anstellung der Bürste ergibt sich somit für den Benutzer eine vorbestimmte Lage der an dem Bürstenkopf ausgebildeten Beborstung. Diese Beborstung eignet sich dazu, die zu bürstende Fläche flächig zu überstreichen. Der Borstenträger hingegen eignet sich besonders gut zu einer punktuellen Bearbeitung der zu reinigenden Fläche, bei der sich aufgrund der elastischen Lagerung des Borstenträgers die nutzungsseitigen Enden der an dem Borstenträger angeordneten Borstenfilamtene bei Abbau von Spannungsspitzen an die zu reinigende Fläche legen und gegen diese walgen.
Die erfindungsgemäße Bürste vereint somit zwei wesentliche Anforderungen an eine Bürste, insbesondere Zahnbürste: Eine zwischen dem Borstenträger und Griffstiel angeordnete Beborstung mit der Eignung, flächig und mit vorbestimmter Lage gegen eine zu
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reinigende Fläche zu drücken, und eine an dem Borstenträger angeordnete Beborstung, deren Lage sich abhängig von den elastischen Eigenschaften der weichelastischen Komponente zum Abbau von Belastungsspitzen selbsttätig verändert. Dabei zeichnet sich die erfindungsgemäße Bürste insbesondere dadurch aus, daß der Borstenträger um zwei Achsen verschwenkbar ist, d.h. nicht nur in axialer Richtung des Griffstieles vordere Beanspruchungen durch Verschwenken um eine Achse abbaut, sondern auch in Richtung des Griffstieles seitliche Beanspruchungen. Bei Zahnbürsten bewirkt eine derartige Lagerung auch eine gewisse Massage und begünstigt die Reinigung von Interdentalräumen.
Bei einer bevorzugten Ausgestaltung ist der Borstenträger der erfindungsgemäßen Bürste umfänglich und/oder stirnseitig von der weichelastischen Komponente umgeben, so daß die weichelastische Komponente als Stoßschutz die vordere Stirnseite der aktiven Zone der Bürste schützt, was insbesondere bei einer Zahnbürste im Hinblick auf einen Schutz der Mundschleimhäute zu bevorzugen ist. Aus den gleichen Gründen ist es weiterhin zu bevorzugen, die weichelastische Komponente an der Unterseite des Borstenträgers vorzusehen, d.h. an seiner den Borstenfilamenten abgewandten Seite.
Eine um zwei Achsen verschwenkbare Lagerung des Borstenträgers ist insbesondere bei einem Borstenträger mit einer ovalen oder kreisförmigen Grundfläche zu bevorzugen, da hier Momente um beide Schwenkachsen in etwa gleichförmig abgebaut werden, so dass die nutzungsseitigen Enden der an dem Borstenträger angeordneten Filamente sich mit kurzer Reaktionszeit mit gleichförmiger Druckspannung an die zu bearbeitende Fläche legen. Es hat sich herausgestellt, daß die Anordnung eines einzigen verhältnismäßig steifen Borstenbündels an dem Borstenträger zu bevorzugen ist, dessen Durchmesser zur Bearbeitung von Problemzonen vorzugsweise größer als der Durchmesser der an dem Bürstenkopf angeordneten Borstenbündel ist.
In Kombination mit dem um zwei Achsen verschwenkbaren Borstenträger ist es außerdem zu bevorzugen, eine Beborstung an dem Borstenträger vorzusehen, die derart ausgebildet ist, daß die umhüllende der nutzungsseitigen Enden der Beborstung konvex, vorzugsweise kuppeiförmig ausgebildet ist, was bei Zahnbürsten zu einer verbesserten Massagewirkung für das Zahnfleisch bei einer verhältnismäßig einfachen Handhabung
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führt, wobei der höchste Punkt der Beborstung vorzugsweise über dem Schnittpunkt der beiden Verschwenkachsen liegt.
Weitere bevorzugte Ausgestaltungen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert, in der ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Bürste als Zahnbürste dargestellt ist. In der Zeichnung zeigen:
Figur 1 eine perspektivische Draufsicht auf den vorderen Teil einer Zahnbürste;
Figur 2 eine perspektivische Unteransicht auf den in Figur 1 gezeigten Teil der
Zahnbürste und
Figur 3 eine perspektivische Ansicht des Grundkörpers des in den Figuren 1 und 2
gezeigten Ausführungsbeispieles einer Zahnbürste.
Die Figur 1 zeigt den vorderen Teil einer Zahnbürste, bei der ein Griffstiel 2 nur angedeutet ist. Der vordere Teil der Bürste besteht aus einem Bürstenkopf 4, der eine längliche Erstreckung aufweist und an dessen vorderen Ende ein Borstenträger 6 mit vorliegend rechteckigem Querschnitt unter Zwischenlage einer weichelastischen Komponente 8 befestigt ist. Der Borstenträger weist mehrere, aus einer Vielzahl von Borstenfilamenten zusammengesetzte Borstenbündel 10 auf, die vorliegend in konzentrischen Kreisen um den Mittelpunkt des ovalen Borstenträgers 6 angeordnet sind. Den Borstenträger 6 umgebend, ist die weichelastische Komponente 8 mit konstantem Querschnitt angeordnet, und zwar sowohl zwischen dem Bürstenkopf 4 und dem Borstenträger 6 als auch an der freien Stirnseite des Borstenträgers 6. Wie weiterhin der Figur 2 zu entnehmen ist, überdeckt die weichelastische Komponente auch die den Borstenbündeln 10 abgewandte Rückseite des Borstenträgers 6. Der vordere Teil der Bürste hat somit einen durch die weichelastische Komponente 8 gebildeten Stoßschutz, um das Zahnfleisch bzw. die Mundschleimhäute zu schützen.
Der Bürstenkopf 4 weist vorliegend drei nebeneinander angeordnete Reihen von Borstenbündeln 12 auf, die einen größeren Durchmesser als die Borstenbündel 10 des Bor-
stenträgers aufweisen, wobei die benachbart zu dem Borstenträger 6 angeordneten Borstenbündel 12 des Bürstenkopfes 4 der Krümmung des Borstenträger 6 folgend angeordnet sind.
Der Bürstenkopf 4 hat seitlich den Bürstenkopf 4 überragende und den Borstenträger 6 umgebende Wangen 14, so daß der Borstenträger 6 über seinen halben Umfang von dem Bürstenkopf 4 umgeben ist. Aufgrund der Abstimmung zwischen der konkaven Krümmung der Innenfläche der Wangen 14 und der entsprechenden Krümmung der Umfangsfläche des Borstenträgers 6 ergibt sich zwischen dem Bürstenkopf 4 und dem Borstenträger 6 ein Spalt konstanter Breite. In diesem Spalt ist die weichelastische Komponente 8 eingefüllt, stoffschlüssig mit den beiden Bauteilen 4, 8 und bündig mit den Kanten der Bauteile 4, 8 verbunden, und zwar durch folgendes Verfahren:
Wie der Figur 3 zu entnehmen ist, wird ein Grundkörper 16 zunächst mittels Spritzguß einer ersten Komponente hergestellt, wobei die Spritzgußform derart ausgebildet ist, daß der Bürstenkopf 4 und der Borstenträger 6 einstückig mit die beiden Teile verbindenden Stegen 18 in der ersten Spritzgußform hergestellt wird. Am Ende des ersten Spritzgußzyklus und nach Erstarren des Grundkörpers 16 werden die Stege 18 durch in dem Spritzgußwerkzeug angeordnete Schieber durchtrennt. Bürstenkopf 4 und Borstenträger 6 werden in ihrer Lage relativ zueinander vorzugsweise durch diejenigen Borstenbündel gehalten, die in dem ersten Spritzguß mittels Umspritzen mit dem Bürstenkopf 4 einerseits und dem Borstenträger 8 andererseits stoffschlüssig verbunden sind und die in einer Lochfeldplatte des Spritzgußwerkzeuges gehalten sind. Der Grundkörper 18 wird dann in einem zweiten Spritzgußwerkzeug, dessen Kavität größer als die Kavität des ersten Spritzgußwerkzeuges ist, mit der weichelastischen Komponente 8 umspritzt, und zwar derart, dass die weichelastische Komponente 8 in einen Spalt 20 zwischen dem Bürstenkopf 4 und dem Bostenträger 8 eindringt, die verbleibenden Stummel der Stege 18 umhüllt und bei Erstarren Bürstenkopf 4 und Borstenträger 6 stoffschlüssig miteinander verbindet, um das Eindringen von Bakterien und dgl. in den Spalt zu vermeiden.
2 Griffstiel
4 Bürstenkopf
6 Borstenträger
8 weichelastische Komponente
10 Borstenbündel des Borstenträgers
12 Borstenbündel des Bürstenkopfes
14 Wangen
16 Grundkörper
18 Steg
20 Spalt
• · m
Claims (12)
1. Bürste, insbesondere Zahnbürste mit einem Griffstiel (2) und einem Borstenfilamente (10) tragenden Borstenträger (6), der beweglich an dem Griffstiel (2) gelagert und in axialer Verlängerung desselben angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Borstenträger (6) mit dem vorderen Ende eines Borstenbündel (12) tragenden Bürstenkopfes (4) ausschließlich unter Zwischenlage einer weichelastischen Komponente (8) verbunden ist.
2. Bürste nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Borstenträger (6) umfänglich und/oder stirnseitig von der weichelastischen Komponente (8) umgeben ist.
3. Bürste, insbesondere Zahnbürste nach einem der vorherigen Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die weichelastische Komponente (8) die die Borstenfilamente (10) abgewandte Unterseite des Borstenträgers (6) abdeckt.
4. Bürste, insbesondere Zahnbürste nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Borstenträger (6) eine ovale oder kreisförmige Grundfläche aufweist.
5. Bürste, insbesondere Zahnbürste nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Bürstenkopf (4) den Borstenträger (6) seitlich umgebende Wangen (14) aufweist.
6. Bürste, insbesondere Zahnbürste nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Wangen (14) eine sich zur axialen Mitte des Bürstenkopfes (4) erstreckende konkave Innenfläche aufweisen.
7. Bürste, insbesondere Zahnbürste nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest zwischen dem Borstenträger (6) und dem Bürstenkopf (4) die weichelastische Komponente (8) mit einer konstanten Querschnittsfläche ausgebildet ist.
8. Bürste, insbesondere Zahnbürste nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Borstenträger (6) zusammen mit dem Bürstenkopf (4) und vorzugsweise dem Griffstiel (2) zunächst als einstückiges, mit mindestens einem den Borstenträger (6) und den Bürstenkopf (4) miteinander verbindenden Steg hergestellt ist und daß der Steg (18) durchtrennt und von der weichelastischen Komponente (8) überdeckt ist.
9. Bürste nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Borstenträger (6) ein einziger, vorzugsweise in seinem Durchmesser gegenüber den übrigen Borstenbündeln (12) des Bürstenkopfes (6) vergrößertes Borstenbündel vorgesehen ist.
10. Bürste, insbesondere Zahnbürste nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Borstenträger (6) Borstenbündel (10) mit gegenüber den Borstenbündeln (12) des Bürstenkopfes (4) kleinerem Durchmesser angeordnet sind.
11. Bürste, insbesondere Zahnbürste nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Umhüllende der nutzungsseitigen Enden des/der auf dem Borstenträger (6) angeordneten Borstenbündel(s) (10) konvex ausgebildet ist.
12. Bürste, insbesondere Zahnbürste nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Umhüllende der nutzungsseitigen Enden des/der auf dem Borstenträger (6) angeordneten Borstenbündel(s) (10) kuppelförmig ausgebildet ist.
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Cited By (4)
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DE10122987A1 (de) * | 2001-05-11 | 2002-11-14 | Buerstenmann Gmbh | Zahnbürstenkopf |
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1999
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Legal Events
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