DE29914557U1

DE29914557U1 - Vorrichtung zur lagestabilen Abstützung des Kopfes während des Schlafes an Reisesitzen

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Publication number: DE29914557U1
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Priority date: 1999-08-19
Filing date: 1999-08-19
Publication date: 2001-01-11
Anticipated expiration: 2009-08-20

Description

Vorrichtung zur lagestabilen Abstützung des Kopfes während des Schlafes an Reisesitzen

Prof. Dr. Dr. med. Wilfried G. H. Engelke

Die Schlafqualität von Reisenden in Verkehrsmitteln für den Massen-Fernverkehr hängt wesentlich davon ab, inwiefern die Person eine stabile und bequeme, d.h möglichst gering muskelphysiologisch beanspruchende Schlafposition einnehmen kann. Aufgrund begrenzten Platzangebotes in den meisten Massenverkehrsmitteln ist die Notwendigkeit gegeben diese ökonomische Position in teilreklinierter Lage auf engen Reisesitzen zu finden. Für den Kopf des Reisenden ist dies defiitiv nicht möglich, solange nicht eine horizontale Auflagefläche vorhanden ist, die das Gewicht des Kopfes stabil auf den Sitz überträgt. Die nach dorsal gerichtete Neigung der Sitzlehne ist in der Regel unzureichend, ebenso sind seitlich vertikal angebrachte feste Stützen nach Art eines Ohrensessels abgesehen vom unangemessenem Design, vom Platzbedarf und von ihrer Anordnung nicht geeignet, eine stabile Unterstützung des Kopfes zu ermöglichen. Ein ebensolches gilt für aufblasbare Nackenkissen, die im Reisebedarf angeboten werden.

Eine stabile Schlaflage kann nur eingenommen werden, wenn der Kopf in mindestens drei Bereichen Unterstützungsflächen findet. Nimmt man bei bei teilreklinierter Position die Rückenlehne des Sitzes als eine von drei Unterstützungsflächen an, so werden mindestens zwei weitere Unterstützungsflächen erforderlich, um eine stabile Lage zu erzielen, alle gemeinsam sollten möglichst dergestalt angeordnet sein, daß der Schwerpunkt des Kopfes sich in in der vertikalen Richtung (senkrecht zum Boden gesehen) auf die von den Unterstützungsflächen begrenzte trianguläre Zone projiziert. Ferner sollte gewährleistet sein, daß die Ohrmuschel aufgrund ihrer Empfindlichkeit nicht zur Unterstützung des Kopfes herangezogen wird. Aus dem gesagten ergibt sich, daß der Kopf für eine stabile Schlaflage in teilreklinierter Position drei Stützregionen benötigt: Die Temporalregion (Schläfengegend) als ventrocraniale (vorn-oben ), die zygomatico-mandibuläre Stützregion ( vorn- unten ) und die okzipitale ( hintere) Stützregion.

Will man die Einahme einer stabilen Schlafposition in teilreklinierter Stellung ermöglichen, so ergeben sich also für die Konstruktion einer Schlafkopfstütze die folgenden Merkmale: Sie muß eine temporale und eine zygomatikomandibuläre Stützfläche aufweisen, die zusammen mit der vorhandenen okzipitalen Stützfläche, die durch die Sitzlehne selbst gegeben ist, eine komplette Unterstützung des Kopfes erlaubt. Wird der Kopf dabei ausreichend rückwärts

und seitwärts geneigt, ist eine stabile Lagerung und somit eine weitgehende Entlastung der zervikalen Muskulatur zu erwarten.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine muldenartge Struktur der Schlafkopfstütze gelöst: Die Schlafkopfstütze (1) ist dabei mithilfe einer Aufhängung (2) am Reisesitz (3) befestigt. Die Aufhängung erlaubt eine variable Plazierung der Schlafkopfstütze in der Vertikalen und Horizontalen nach den Erfordernissen der Körpergröße des Schlafenden. Die Aufhängung und die Struktur der rückwärtigen Fläche der Schlafkopfstütze zusammen erlauben eine ausreichende Kraftübertragung in allen relevanten Richtungen auf die Sitzlehne. Durch die zentrale Mulde (4) in der Schlafkopfstütze entstehen eine vordere obere (5) und eine vordere untere (6) Unterstützungsfläche, die zusammen mit der hinteren (7) Unterstützungsfläche und /oder der Anlagerung an die Rückenlehne des Reisesitzes (3) eine vollständige Unterstützung des Kopfes bewirken. Durch Anordnung von einer rechten und einer linken Schlafkopfstütze kann der Schlafende die Kopmeigung nach Belieben wechseln. Abb. 3 zeigt den Kopf einer Person (8) in Schlafhaltung: Die vordere obere Stützregion (5), die vordere untere Stützregion (6) erlauben zusammen mit der okzipitalen Unterstützung, die durch die Sitzlehne gewährleistet wird eine stabile Lage. Seitenneigung des Kopfes und Rückwärtsneigung des Sitzes stabilisieren den Kopf zusätzlich. Die Mulde erlaubt die kompressionsfreie Einlagerung der Ohrmuschel.

Durch Gestaltung der Schlafkopfstütze als aufblasberer Körper und elastische, ggf. verstellbare Gestaltung des Aufhängegurtes kann die Schlafkopfstütze von Reisenden platzsparend mitgefühlt werden oder im jeweiligen Verkehrsmittel vorgehalten werden. Alternativ zur aufblasbaren Form kann die Schlafkopfstütze aus geeigneten Material aufspannbar, ggf. in den Reisesitz integriert und ausklappbar gestaltet sein. Über die Nutzung an Reisesitzen hinaus ist die Verwendung der Schlafkopfstütze in der Krankenpflege zur Verwendung mit geeineten Sitzmöbeln sowie in der Alten- und Behindertenversorgung vorgesehen.

Abbildungen:

Abb. 1: Schlafkopfstütze am Reisesitz befestigt von vorn Abb.2: Schlafkopfstütze am Reisesitz befestigt von oben Abb. 3: Person in Schlafposition auf Reisesitz mit Kopfstütze

Bezugszeichenliste

1 Schlafkopfstütze (aufblasbar)

2 elastisches Aufhängeband

3 Reisesitzlehne

4 zentrale Mulde

5 vordere obere Unterstützungsfläche

6 vordere untere Unterstützungsfläche

7 hintere Unterstützungsfläche

8 Person in Schlafposition

Claims

1. Vorrichtung zur Abstützung des Kopfes während des Schlafes oder während der Ruhe an Sitzmöbeln, insbesondere Reisesitzen dadurch gekennzeichnet, daß durch muldenförmige Gestaltung bei seitlich-rückwärtigem Anlagern des Kopfes die Temporalregion und die zygomatikomandibuläre Region abgestützt wird, die Ohrmuschel hingegen unbelastet bleibt.

2. Vorrichtung nach (1) dadurch gekenzeichnet, daß durch überwiegend horizontale Anordnung der Mulde am Sitzmöbel eine Unterstützung des Kopfes in Längsachse des Sitzenden erfolgt.

3. Vorrichtung nach (1) dadurch gekennzeichnet, daß sie aufblasbar und abnehmbar gestaltet ist.

4. Vorrichtung nach (1) dadurch gekennzeichnet, daß die Mulde basal und/oder vorn offen gestaltet ist.

5. Vorrichtung nach (1) dadurch gekennzeichnet, daß sie in das Sitzmöbel integriert ist und/oder ausklappbar und /oder aufspannbar gestaltet ist.