DE29909077U1

DE29909077U1 - Riegeleinrichtung

Info

Publication number: DE29909077U1
Application number: DE29909077U
Authority: DE
Original assignee: Siemens AG
Current assignee: Siemens AG
Priority date: 1999-05-19
Filing date: 1999-05-19
Publication date: 1999-08-05
Anticipated expiration: 2009-05-20

Description

GR 99 G 4079 DE

Beschreibung
Riegeleinrichtung

Die Erfindung betrifft eine Riegeleinrichtung mit wenigstens einem stangenförmigen Bauteil und Führungselementen zur Führung des Bauteils etwa parallel zu einer Wand.

Riegeleinrichtungen dieser Art dienen in bekannter Weise z.B. zum Verschluß der Türen von Schalt schränken und Schaltanlagen. Sie weisen ein in üblicher Arbeitshöhe angebrachtes Schließgetriebe und von diesem nach unten und oben ausgehende gegenläufig betätigte Schließstangen auf. Diese Teile befinden sich an der Innenseite der Tür, während an der Außenseite der Tür eine Einstecköffnung für einen Schlüssel oder eine Kombination von Handgriff und Schloß vorgesehen ist (EP 0 035 175 Bl, EP 0 630 439 Bl).

Die erwähnten Schließstangen bedürfen einer Führung und Ab-Stützung an der Tür, damit sie mit ortsfesten Gegenstücken zusammenwirken können, z. B. mit einem Schließblech am Schrankgerüst oder dem Schrankgerüst selbst. Hierzu ist es bekannt, an der Tür Führungskörper anzubringen (EP 0 035 175 Bl). Offensichtlich erfordern solche Führungskörper oder Stangenführungen besonders bei langen Schließstangen einen gewissen Aufwand, wenn eine spielarme und zugleich reibungsarme Führung verlangt wird. Beide Eigenschaften sind für den Benutzer von Bedeutung, denn ein geringes Spiel ist eine der Bedingungen für die Einhaltung einer verlangten Schließkraft, während die Reibungsarmut den Kraftaufwand für die Betätigung des Schließgetriebes und dessen Lebensdauer beeinflußt. Ein verbleibendes Spiel der Schließstangen relativ zur Türebene kann darüber hinaus zu störenden

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Geräuschen führen, insbesondere dann, wenn äußere oder innere

mechanische Anregekräfte auf die Schließstangen wirken. Solche Anregekräfte können beispielsweise mechanische Erschütterungen oder elektromagnetische Kräfte sein. 5

Der Erfindung, liegt die Aufgabe zugrunde, Geräusche und sonstige unerwünschte Folgen von Schwingungen stangenförmiger Bauteile bei Riegeleinrichtungen der eingangs genannten Art zu verhindern.

Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß zwischen dem stangenförmigen Bauteil und der Wand ein elastisch verformbarer zylindrischer Formkörper unter Vorspannung angeordnet ist.

Der Formkörper behebt das störende Spiel der stangenförmigen Bauteile ohne nennenswerte Erhöhung der Betätigungskraft. Dies beruht auf einer reibungsarmen Wälz- oder Rollbewegung der Formkörper zwischen den stangenförmigen Bauteilen und der Wand, z. B. der Tür eines Schaltschrankes.

Eine besonders einfache Anwendung der elastischen Formkörper ist nach einer Ausgestaltung der Erfindung dadurch möglich, daß der zylindrische Formkörper an seinem äußeren Umfang eine Rille mit einer Profilierung entsprechend dem Profil des stangenförmigen Bauteils aufweist. Auf diese Weise wird eine selbsttätige gegenseitige Führung des Formkörpers und des stangenförmigen Bauteils erreicht. Es bedarf daher keiner gesonderten Führungsmittel, vielmehr verbleibt der Formkörper nach seiner Montage zwischen der Wand und dem stangenförmigen Bauteil und folgt mit einer Roll- oder Wälzbewegung den Verschiebungen des stangenförmigen Bauteils bei der Betätigung der Riegeleinrichtung.

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Obwohl im Prinzip viele geeignete Werkstoffe zur Herstellung des elastischen Formkörpers zur Verfügung stehen, empfiehlt es sich, einen elastisch verformbaren thermoplastischen Kunststoff zu wählen und den Formkörper als Ring auszubilden. 5

Die Erfindung wird im folgenden anhand eines in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert.

Die Figuren 1 und 2 zeigen schematisch in einer Seitenansicht und einer Frontansicht einen Schaltschrank mit geschlossener Tür.

Die Figur 3 zeigt in einem gegenüber den Figuren 1 und 2 vergrößerten Maßstab einen Ausschnitt der Tür mit Teilen eines Stangenschlosses.

Die Figuren 4 und 5 zeigen einen zylindrischen Formkörper in zwei Ansichten.

Der in den Figuren 1 und 2 schematisch gezeigte Schaltschrank 1 weist einen Schrankkorpus 2 und eine frontseitige Tür 3 auf, die um Scharniere 4 schwenkbar ist. An der Innenseite der Tür 3 ist eine Riegeleinrichtung angeordnet, die als Stangenschloß ausgebildet und als Ganzes mit 5 bezeichnet ist.

Zu dem Stangenschloß gehören in bekannter Weise ein zentrales Schließgetriebe 6 und von diesem beidseitig ausgehende, als Schließstangen ausgebildete stangenförmige Bauteile 7 sowie ein Drehriegel 8. Durch die Betätigung des Schließgetriebes werden die Schließstangen 7 parallel zu einer Wand, im gezeigten Beispiel zur Tür 3, verschoben und dadurch in Eingriff mit Gegenflächen am Schrankkorpus 2 (Figuren 1 und 2)

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gebracht bzw. von diesem fortbewegt. Zugleich wird der Drehriegel 8 sinngemäß geschwenkt. Durch Führungselemente werden die Schließstangen 7 parallel zu der Tür 3 geführt. Das Schließgetriebe 6 bildet eines der Führungselemente jeder Schließstange 7. Wenigstens ein weiteres Führungselement 9 ist nahe der oberen und der unteren Kante der Tür 3 angeordnet, um das ordnungsgemäße Zusammenwirken der Schließstangen mit dem Schrankkorpus 2 zu gewährleisten.

Wie bei einem Vergleich mit den Figuren 1 und 2 zu erkennen ist, weisen die Schließstangen 7 eine beträchtliche Länge auf. Da es mit vertretbarem Aufwand nicht möglich ist, eine gleichermaßen spielfreie und reibungsarme Führung der Schließstangen zu verwirklichen, können daher die Schließstangen durch beliebige Einflüsse zu Schwingungen angeregt und hierdurch störende Geräusche hervorgerufen werden.

Diese unerwünschten Erscheinungen werden durch elastisch verformbare zylindrische Formkörper 10 verhindert, die unter Vorspannung zwischen den Schließstangen 7 und der Tür 3 angeordnet sind. Wie näher den Figuren 4 und 5 zu entnehmen ist, sind die Formkörper 10 als Ringe ausgebildet und besitzen an ihrem äußeren Umfang eine Rille 11 mit einem den Schließstangen 7 angepaßten Profil. Während im vorliegenden Beispiel Schließstangen 7 aus Rundstahl vorgesehen und dementsprechend die Rillen 11 kreisbogenförmig sind, können auch Schließstangen mit Rechteck- oder Quadratprofil in Verbindung mit Formkörpern benutzt werden, deren Rillen dieser Querschnittsform angepaßt sind.

Die ringförmigen zylindrischen Formkörper 10 bestehen vorzugsweise aus einem elastisch verformbarem Kunststoff, z.B. einem im Spritzgußverfahren zu verarbeitenden Polyamid. Bei

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geeigneter Bemessung lassen sich die Formkörper 10 um ein gewisses Maß verformen und können dann ohne Zuhilfenahme von Werkzeugen zwischen die Schließstangen 7 und die Tür 3 eingesetzt werden. Sie liegen an diesen Teilen mit einer ständigen Vorspannung an und verhindern hierdurch Schwingungen und Geräusche. Bei der Bedienung des Stangenschlosses 4 rollen die Formkörper 10 entsprechend den Bewegungen der Schließstangen 7 hin und her. Bei der Montage ist daher zu beachten, daß die Formkörper sowohl entlang der Tür 3 als auch entlang den Schließstangen 7 ohne Behinderung ausreichend weit beweglich sind.

In dem erläuterten Ausführungsbeispiel der Erfindung ist jeweils ein elastischer Formkörper je Schließstange vorgesehen. Sollten jedoch die Schließstangen sehr lang und daher die Neigung zu Geräuschen besonders ausgeprägt sein, so können auch zwei oder mehr Formkörper je Schließstange benutzt werden.

Claims

GR 99 G 4079 DE Schut zansprüche

1. Riegeleinrichtung mit wenigstens einem stangenförmigen Bauteil (7) und Führungselementen (6, 9)zur Führung des Bauteils (7) etwa parallel zu einer Wand, dadurch gekennzeichnet,

daß zwischen dem stangenförmigen Bauteil (7) und der Wand ein elastisch verformbarer zylindrischer Formkörper (10) unter Vorspannung angeordnet ist. 10

2. Riegeleinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der zylindrische Formkörper (10) an seinem äußeren Umfang eine Rille (11) mit einer Profilierung entsprechend dem Profil des stangenförmigen Bauteils (7) aufweist.

3. Riegeleinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der zylindrische Formkörper (10) aus einem elastisch verformbaren thermoplastischen Kunststoff besteht und als Ring ausgebildet ist.