DE29819018U1 - Instrument zur subretinalen Transplantation geschlossener Zellverbände - Google Patents

Description

Instrument: zur subretinalen Transplantation geschlossener Zellverbände

Die Erfindung betrifft ein Instrument zur subretinalen Transplantation geschlossener Zellverbände im menschlichen Auge.

In den entwickelten Ländern der nördlichen Hemisphäre ist die altersabhängige Makuladegeneration (AMD) eine der häufigsten Ursachen für den Verlust des Sehvermögens.

Die Prävalenz steigt mit zunehmendem Lebensalter und erreicht 30% in der Altersgruppe der über 75- jährigen.

Die Erkrankung beruht auf dem Verlust des retinalen Pigmentepithels (RPE) und der Photorezeptoren der Stelle des schärfsten Sehens (Makula). Als Behandlungsmöglichkeit wird der chirurgische Ersatz des untergegangenen RPEs durch Transplantation von Spender-RPE diskutiert. Tierexperimente haben gezeigt, daß transplantiertes RPE Photorezeptoren regenerieren kann.

Bisher werden ausschließlich in experimentellen Studien sowohl Zellsuspensionen als auch zusammenhängende Zellverbände transplantiert. Ein geeignetes Instrument zur subretinalen Transplantation von Zellverbänden gibt es bisher nicht.

Ziel war es, ein Instrument zu entwickeln, welches überhaupt erlaubt, durch einen minimal- invasiven Eingriff einen geschlossenen Zellverband auf einer Unterlage (Matrix) unter die Netzhaut des Auges zu transplantieren.

Dieses Problem wird mit den im Schutzanspruch 1 aufgeführten Merkmalen:

Instrument zur Aufnahme, Transport und Abgabe von biologischem Gewebe
unter Zuhilfenahme von Unterdruck/ Gegendruck

gelöst.

Mit der Erfindung wird erreicht, daß

-das zu transplantierende Gewebe (Transplantat, Phase I und &Pgr;) auf einer Matrix mit dem Instrument (Fig. 1) aufgenommen werden kann,

-das Transplantat durch ein angeschlossenes Vakuum (Fig.2) auf dem Instrument fixiert wird

-das Transplantat während des Transportes außerhalb des Auges sowie im wässrigem Milieu des Auges festgehalten wird

-das Transplantat nach Erreichen des s.ubretinalen JRaum zielgenau positioniert wird.

-das Transplantat am Transplantationsort durch Lösen des Vakuums vom Instrument entlassen wird. (Fig.2)

- aufgrund des Funktionsprinzipes keine Berührung des biojogischen Gewebes und somit Beschädigung erfolgt.

- das Griffstück verschiebbar angebracht ist, um die ergonomisch und für den jeweiligen Fall günstigste Handstellung des Operateurs zu gewährleisten.

Ablauf der Transplantation:

Das zu transplantierende Gewebestück wird mittels eines Trepan - Messers oder einer Lochstanze in beliebiger Größe kreisförmig ausgestanzt. (Phase I)
Nach Zugabe eines Tropfen sterilen Wassers schwimmt das Gewebestück auf dem Tropfen auf (Phase &Pgr;). Das Luftsystem des Transplantationsinstrumentes wird mit einem angeschlossenem Druckaufbausystem mit sterilem Wasser gefüllt.(Phasei)
Danach wird das Instrument unter den Zellverband geführt und durch Erzeugung eines Unterdrucks über die Bohrungen und die Kanüle (Erzeugung eines Vakuums) angesaugt und fixiert. (Phase2a) , ^;

Nach schlitzförmiger Eröffnung der Bindehaut und der Lederhaut (Phase 2b) wird das Transplantat in das Auge (Phase 3a) und unter die Netzhaut verbracht. (Phase3b).

Durch Lösen des Unterdruckes wird das Transplantat am gewünschten Zielort
positioniert und freigesetzt (Phase 4).

Liste der Bauteile

1. Instrumententeller (Fig. 1,TeN 1+Teil 5 und Fig.2,Teil 5)

2. Kanüle (Fig. 1 ,Teil 2 und Fig.2,Teil 2)

3. Instrumentengriff (Fig. 1 ,Teil 3)

4. Unterdruckerzeuger/ Druckerzeuger ( o.Abb.)

5. Adapter (Fig. 1,TeN 4)

Claims (9)

Instrument zur subretinalen Transplantation geschlossener Zellverbände Schutzansprüche

1. Instrument zur subretinalen Transplantation geschlossener Zellverbände zur schonenden Aufnahme, Transport und Abgabe von Transplantaten dadurch gekennzeichnet, daß ein Griffstück (Fig.1, Teil3), eine Kanüle als auch einen perforierten Aufnahmeteller (Fig.1 ,Teil1) aufnimmt.

2. Instrument zur subretinalen Transplantation von geschlossenen Zellverbänden (Fig.1) nach Schutzanspruch 1, deren Aufnahmeteller (Fig.1,Teil5) so ausgebildet ist, daß das Transplantat berührungsfrei aufgenommen werden kann.

3. Instrument zur subretinalen Transplantation geschlossener Zellverbände (Fig.1) nach Schutzanspruch 1, in deren Aufnahmeteller/Aufnahmefläche (Fig.2,Teil 5) sich siebförmig angeordnete und im Durchmesser sowie Abstand zueinander definierte Bohrungen befinden.

4. Instrument zur subretinalen Transplantation geschlossener Zellverbände (Fig.1) nach Schutzanspruch 1 an dessen Aufnahmeteller (Fig.2,Teil5) ein Unterdruck bzw. Überdruck angelegt werden kann.

5. Instrument zur subretinalen Transplantation geschlossener Zellverbände (Fig.1) nach Schutzanspruch 1, auf deren Aufnahmeteller (Fig.2,Teil5) bei angelegtem Unterdruck das Transplantat gehalten werden kann.

6. Instrument zur subretinalen Transplantation geschlossener Zellverbände (Fig.1) nach Schutzanspruch 1, dessen Aufnahmeteller so ausgebildet ist (Fig.2,Teil5), daß durch anlegen eines Überdruckes das Transplantat losgelassen werden kann.

7. Instrument zur subretinalen Transplantation geschlossener Zellverbände (Fig.1) nach Schutzanspruch 1, an dessen Aufnahmeteller (Fig.1,TeiM) eine Kanüle (Fig.1,teil2) angebracht ist durch die über einen Adapter (Fig.1 ,Teil 4) und einer nachgeschalteten Pumpe ein Über-bzw. Unterdruck erzeugt werden kann.

8. Instrument zur subretinalen Transplantation geschlossener Zellverbände (Fig.1) nach Schutzanspruch 1, dessen Kanüle (Fig.1,Teil2) durch ein verschiebbares Griffstück (Fig.1,Teil,3) aufgenommen wird.

9. Instrument zur subretinalen Transplantation geschlossener Zellverbände (Fig.1) nach Schutzahspruch 1, das zum präzisen und beschädigungsfreien Transport in den Abmaßen minimiert dem Transplantat angepaßt und verrundet ist.