DE29806434U1 - Spritze für medizinische Zwecke - Google Patents

Spritze für medizinische Zwecke

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Description

Beschreibung: G 98 031
Rolf Rainer Scheu 60488 Frankfurt/Main
Spritze für medizinische Zwecke.
Die Neuerung betrifft eine Spritze für medizinische Zwecke, umfassend einen Zylinder mit distalem und proximaiem Ende, einen über das proximale Ende in den Zylinder einführbaren Kolben und einen am einführbaren Kolbenende befestigbaren Stopfen zur Abdichtung der Innenwandung des Zylinders gegenüber dem Kolben.
Derartige Spritzen für medizinische Zwecke sind in verschiedensten Ausführungsformen bekannt und werden je nach Verwendungszweck in unterschiedlichen Größen und Bauformen eingesetzt.
Bei Standardspritzen für medizinische Zwecke hat sich eine Bauform gut bewährt, bei der der Kolben an seinem vorderen, in den Zylinder einschiebbaren Ende einen Stopfen aufweist, der über ein oder zwei umlaufende Vorstehende Dichtringe oder -wulste verfügt. Dieser Spritzenstopfen gewährleistet eine sehr gute Abdichtung des Kolbens gegenüber der Zylinderinnenwandung, verursacht jedoch auch hohe Reibungskräfte, wodurch der Kolben innerhalb des Zylinders dieser Spritze relativ schwer bewegbar ist.
Für einige spezielle medizinische Anwendungsfälle werden jedoch Spritzen benötigt, die über einen besonders leichtgängig innerhalb des Zylinders verschiebbaren Kolben mit abdichtendem Stopfen verfügen, etwa wenn der behandelnde Arzt mittels des am Kolben anliegenden oder ausgeübten Druckes
die korrekte Punktionstiefe einer an der Spritze befestigten Kanüle innerhalb eines Patienten regelrecht ertastet.
Ein solches Anwendungsbeispiel ergibt sich z. B. im Bereich der lokalen Anästhesie, bei der ein Narkotikum in den Nervenkanal der Wirbelsäule eingespritzt wird. Die richtige Punktionstiefe und Position der Spitze der Injektionsnadel im Nervenkanal kann bei einer Spritze mit einem sehr leichtgängig im Zylinder verschiebbaren Kolben ertastet werden, da im Nervenkanal der Wirbelsäule ein geringer Unterdruck herrscht, der ein fühlbares Nachgeben des Kolbens innerhalb der Spritze bewirkt, wenn auf diesen während des Einführens der Nadel in den Nervenkanal ein leichter Druck ausgeübt wird. Auch bei Anwendungen unter Zuhilfenahme von Kathetern kann ein sehr leichtgängig in dem Zylinder bewegbarer Kolben von Vorteil sein.
Die Neuerung hat sich daher die Aufgabe gestellt, eine Spritze für medizinische Zwecke der eingangs genannten Art vorzuschlagen, bei der der Kolben besonders leichtgängig innerhalb des Zylinders verschiebbar ist und gleichzeitig der verwendete Spritzenstopfen eine zuverlässige Abdichtung des Kolbens gegenüber der Innenwandung des Zylinders ermöglicht.
Diese Aufgabe wird neuerungsgemäß mit einer Spritze gemäß den Merkmalen des Schutzanspruches 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Neuerung sind den Unteransprüchen entnehmbar.
Zur Lösung der gestellten Aufgabe schlägt die Neuerung vor, daß der Stopfen der neuerungsgemäßen Spritze einen Korpus mit geringerem Durchmesser als der Innendurchmesser des Zylinders aufweist und zum distalen Ende des Zylinders hin kegelförmig unter Ausbildung einer an die Innenwandung des Zylinders abdichtend anlegbaren umlaufenden Dichtlippe erweitert ist, und die
Dichtlippe am Außenumfang sich zum distalen Ende des Zylinders hin unter Ausbildung einer umlaufenden Dichtkante verjüngt, und die Dichtkante an die Innenwandung des Zylinders anlegbar ist, wobei mittels der Verjüngung der Dichtlippe zwischen dieser und der Innenwandung des Zylinders ein zum distalen Ende des Zylinders sich erweiternder umlaufender Sammelraum, z. B. für ein Gleitmittel oder eine ähnliche reibungsreduzierende Beschichtung ausgebildet ist.
Der Spritzenstopfen der neuerungsgemäß ausgebildeten Spritze liegt somit lediglich mit dem als Dichtkante ausgebildeten unteren Endbereich der außenseitig an der Dichtlippe ausgebildeten Fase abdichtend an der Innenwandung des Zylinders an, wodurch die Reibungskräfte zwischen dem Spritzenstopfen und dem Zylinder auf ein Minimum reduziert werden und hieraus eine besondere Leichtgängigkeit des im ,Zylinder verschiebbaren Kolbens in der gewünschten Weise resultiert.
Die Reibungskräfte können darüber hinaus gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Neuerung dadurch reduziert werden, daß insbesondere die Innenwandung des Zylinders mit einer reibungsreduzierenden Beschichtung, vorzugsweise auf Basis von Silikon versehen ist, beispielsweise indem eine Schicht Silikonöl auf die Innenwandung des Zylinders als Überzug aufgebracht ist. Die bisher im Stand der Technik üblichen Abdichtelemente, wie Dichtlippen oder Dichtwulste haben den entscheidenden Nachteil, daß sie diese aufgebrachte reibungsreduzierende Beschichtung beim Einschieben des Kolbens in den Zylinder nach Art eines Abstreifers vor sich herschieben, so daß die reibungsreduzierende Wirkung der Beschichtung, insbesondere bei aufgebrachtem Silikonöl innerhalb kurzer Zeit aufgehoben ist.
Der an der neuerungsgemäßen Spritze zwischen der Dichtlippe des Stopfens und der Innenwandung des Zylinders ausgebildete Sammelraum bewirkt hingegen bei der vorgeschlagenen Spritze, daß eine größere Menge an Silikonöl beim Einschieben des Kolbens aufgestaut wird und dann in größerer
Menge die Dichtkante des Stopfens überwindet, so daß die reibungsreduzierende Beschichtung der Innenwandung des Zylinders beim Einschieben des Kolbens erhalten bleibt. Die neuerungsgemäße Spritze behält von daher eine wesentlich verbesserte Leichtgängigkeit auch bei mehrfachem Hin- und Herbewegen des Kolbens innerhalb des Zylinders bei.
Die Verjüngung der Dichtlippe zur Ausbildung des Sammelraumes zwischen Dichtlippe und Innenwandung des Zylinders kann gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Neuerung von einer umlaufenden Fase an der Dichtlippe ausgebildet sein.
Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Neuerung sieht vor, daß die Fase einen Winkel &agr; von 10 bis 80 °, vorzugsweise 20 bis 70 ° mit der Innenwandung des Zylinders einschließt. Hierdurch wird zum einen ein ausreichend großer Sammelraum für die Ansammlung des reibungsreduzierenden Überzuges der Innenwandung des Zylinders geschaffen, andererseits ergibt sich durch diesen Winkel auch eine ausreichend spitzwinklige und scharfe Dichtkante an der Dichtlippe, so daß die Reibung des Stopfens an der Innenwandung des Zylinders auf ein Minimum reduziert wird. Hierzu ist weiterhin vorgesehen, daß die Fase eine Höhe von 0,2 bis 5 mm aufweist.
Selbstverständlich ist es im Rahmen der Neuerung auch möglich, anstelle einer umlaufenden Fase Ausnehmungen mit beispielsweise bogenförmigem oder abgewinkelten Verlauf zur Ausbildung der Verjüngung und des Sammelraumes an Außenumfang der Dichtlippe vorzusehen.
Um das Ausschieben von im Inneren des Zylinders befindlicher Flüssigkeit über das distale Ende desselben und ein dort üblicherweise zentral angeordnetes Nadelansatzstück zu erleichtern, kann das dem distalen Ende des Zylinders zugewandte Ende des Stopfens gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung mit einer kegeligen Spitze ausgebildet sein.
Zur Schaffung; einer guten Abdichtung und Elastizität ist zumindest die Dichtlippe des; Stopfens vorteilhaft aus einem weichelastischen Material gebildet. Diese Elastizität ermöglicht es auch, die Dichtlippe der neuerungsgemäßen Spritze bei Bewegung des Kolbens in Richtung des proximalen Endes des Zylinders elastisch von der Innenwandung desselben abzuheben, wodurch beim Herausziehen des Kolbens aus dem Zylinder die Dichtwirkung der Dichtlippe auf die Innenwandung des Zylinders kurzzeitig aufgehoben werden kann. Dies ist insbesondere bei Anwendungen von Vorteil, bei denen mittels der neuerungsgemäßen Spritze Blut eines Patienten in den Zylinder der Spritze eingezogen wird. Durch die elastisch von der Innenwandung des Zylinders abhebbare Dichtlippe wird hierbei ein Aufbau eines größeren Unterdrucks im Inneren der Spritze beim Herausziehen des Kolbens aus dem Zylinder, d. h. dem Aufziehen der neuerungsgemäßen Spritze vermieden, da dann über das proximale Ende des Zylinders und die von der Innenwandung desselben abhebbare Dichtlippe Luft in das Innere des Zylinders zum Druckausgleich aus der Umgebung nachströmen kann. Auf diese Weise wird verhindert, daß beim Aufziehen der Spritze ein zu großer Unterdruck im Inneren des Zylinders erzeugt wird, der für eine Blutentnahme nachteilig sein kann.
Umgekehrt sorgt jedoch die zum distalen Ende des Zylinders hin kegelförmige Erweiterung des Stopfens mittels der Dichtlippe dafür, daß diese beim Einschieben des Kolbens in den Zylinder und bei sich aufbauenden Staudruck im Inneren des Zylinders mit größerwerdender Kraft an die Innenwandung desselben angedrückt wird und sich dadurch die Dichtwirkung der Dichtlippe mit dem steigenden Innendruck im Inneren des Zylinders erhöht, so daß auch bei hohem Druck im Inneren des Zylinders der Stopfen eine zuverlässige Abdichtung bewirkt.
Die Flexibilität der Dichtlippe und die Möglichkeit des Abhebens derselben von der Innenwandung des Zylinders kann durch eine zwischen dem Korpus und
der Dichtlippe des Stopfens ausgebildete umlaufende Nut gefördert werden, die zum distalen Ende des Zylinders hin offen ausgebildet ist.
Mit Vorteil ist der Stopfen der neuerungsgemäßen Spritze auf seiner dem Kolben zugewandten Seite mit einer hinterschnittenen Einstecköffnung ausgebildet, in die ein entsprechend ausgebildetes Ende des Kolbens einsteckbar ist. Auf diese Weise können bereits vorhandene Kolben und Zylinder von Spritzen zur Schaffung der neuerungsgemäßen Spritze verwendet werden und es ist lediglich erforderlich, einen entsprechend der Neuerung ausgestalteten Stopfen herzustellen, der mittels seiner Einstecköffnung in an sich bekannter Weise auf bereits vorhandene Kolben auf deren entsprechend ausgebildetes Ende aufsteckbar ist.
Als weichelastisches Material für den Stopfen der neuerungsgemäßen Spritze wird insbesondere Silikon, Gummi, Latex, Weich-PVG, Polyurethan und/oder ein thermoplastisches Elastomer als geeignet angesehen. Bei der Herstellung des Stopfens aus einem derartigen weichelastischen Material kann die Dichtlippe vorteilhaft integral an den Korpus angeformt sein. Insbesondere ist es möglich, den Korpus einstückig nach dem Spritzgußverfahren aus einem der vorgenannten Materialien herzustellen.
Die Neuerung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen in der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1 die Ansicht einer neuerungsgemäßen Spritze,
Figur 2a die Aufsicht auf den Spritzenstopfen gemäß Figur 1,
Figur 2b einen vertikalen Schnitt durch den Spritzenstopfen gemäß Figur 2a,
Figur 3 die Einzelheit X gemäß Figur 1 in vergrößerter Darstellung,
Figur 4a in vergrößerter Darstellung die Einzelheit Y gemäß Figur 3,
Figur 4b vergleichshalber die Einzelheit gemäß Figur 4a bei einer Spritze gemäß Stand der Technik.
In der Figur 1 ist eine Spritze für medizinische Zwecke dargestellt. Sie umfaßt einen beidseits offenen Zylinder 3 mit distalem Ende 32 und proximalem Ende 34, in den ein Kolben 2 über eine am proximale Ende 34 ausgebildete Einführöffnung 35 in Pfeilrichtung P einführbar ist. Am vorderen einführbaren Ende 20 des Kolbens 2 ist ein Stopfen 1 aus einem weichelastischen Material befestigt, der eine Abdichtung des Kolbens 2 gegenüber der Innenwandung 30 des Zylinders 3 mittels einer umlaufenden Dichtlippe 13 bewirkt.
In an sich bekannter Weise ist der Zylinder 3 an seinem distalen Ende 32 mit einem Nadelansatzstück 33 versehen und weist an seinem proximalen Ende 34 einen ringförmig vorstehenden Flansch 36 auf, der als Haltehilfe für den Zylinder 3 dient. Der Kolben 2 ist ebenfalls in an sich bekannter Weise aus in Längserstreckung verlaufenden und rechtwinklig aneinander angrenzenden Stegen 21 gebildet und weist an seinem dem Stopfen 1 abgewandten Ende eine verbreiterte Daumenauflage 22 auf.
Der Stopfen 1 ist in den Figuren 2a und 2b in näheren Einzelheiten dargestellt. In Anpassung an die Innenwandung 30 des Zylinders 3 weist er einen kreisförmigen Umriß auf, vergleiche Figur 2a und ist aus einem weichelastischen Material, beispielsweise Silikon im Spritzgußverfahren hergestellt. Wie in näheren Einzelheiten aus der Figur 2b und auch aus der vergrößerten Darstellung in Figur 3 ersichtlich, wird der Stopfen 1 von einem Korpus 10 gebildet, der einen geringeren Durchmesser als der Innendurchmesser des Zylinders 3 aufweist. In der in der Figur 3 beispielhaft dargestellten eingeschobenen Position liegt somit der Korpus 10 des Stopfens 1 mit seiner Peripherie nicht an der Innenwandung 30 des Zylinders 3 an. Zum
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distalen Ende 32 des Zylinders 3 hin ist der Korpus 10 kegelförmig unter Ausbildung der Dichtlippe 13 erweitert, die kreisförmig umlaufend um den Stopfen 1 angeordnet ist. Diese Dichtlippe 13 weist einen derartigen äußeren Durchmesser auf, daß sie an der Innenwandung 30 des Zylinders unter Erzeugung eines Anpreßdruckes anlegbar ist, so daß der Stopfen 1 mittels der Dichtlippe die Abdichtung des Kolbens 2 gegenüber dem Zylinder 3 bewirken kann.
Der Stopfen 1 weist an seiner dem Kolben 2 zugewandten Unterseite eine an handelsübliche Kolben 2 angepaßte hinterschnittene Einstecköffnung 11 auf, in die das entsprechend ausgebildete Ende 20 des Kolbens 2 zwecks Befestigung einsteckbar ist. Es ist von daher möglich, den Stopfen 1 gemeinsam mit bereits handelsüblich erhältlichen Kolben 2 und Zylindern 3 zur Bildung der dargestellten Spritze zu verwenden, was die Herstell kosten niedrig hält.
Zur Abdichtung des Kolbens 2 gegenüber der Innenwandung 30 des Zylinders 3 ist die Dichtlippe 13 des Stopfens 1 entlang ihres Außenumfanges zum distalen Ende 32 des Zylinders 3 hin verjüngt mittels einer umlaufenden Fase 13a ausgebildet. Der zum proximalen Ende 34 des Zylinders 3 weisende Endbereich der Fase 13a bildet eine umlaufende Dichtkante 130, die an der Innenwandung 30 des Zylinders 3 anliegt und die gewünschte Abdichtung bewirkt. Der zum distalen Ende 32 des Zylinders 3 weisende Endbereich 131 der Fase 13a hingegen ist durch den Schrägverlauf der Fase in Bezug auf die Innenwandung 30 des Zylinders 3 von dieser beabstandet angeordnet. Die Fase 13a schließt dabei mit der Innenwandung 30 des Zylinders 3 einen Winkel &agr; ein, hier beispielsweise 20 °, und ist z. B. in einer Höhe H von 0,5 mm ausgeführt. Die Dichtlippe 13 an sich ist unter einem Winkel von ca. 30 ° als kegelförmige Erweiterung an den Korpus 10 angeformt. Durch diese Geometrie wird erreicht, daß der Stopfen 1 innerhalb des Zylinders 3, z. B. in seiner in der Figur 3 dargestellten Position, lediglich mit seinem als umlaufende Dichtkante 130 wirkenden unteren Endbereich der Fase 13a an der
Innenwandung 30 des Zylinders 3 anliegt und dort die Abdichtung bewirkt. Hierbei wird die vom Stopfen 1 auf die Innenwandung 30 des Zylinders 3 ausgeübte Reibung aufgrund der geringen Anlagefläche der Dichtkante 130 auf ein Minimum reduziert, so daß der mit dem Stopfen 1 gegenüber dem Zylinder 3 abgedichtete Kolben 2 besonders leichtgängig in und entgegen Pfeilrichtung P in den Zylinder 3 einschiebbar bzw. aus diesem herausziehbar ist. Somit kann in bekannter Weise über das Nadelansatzstück 33 des Zylinders 3 eine im Inneren des Zylinders befindliche Flüssigkeit durch Bewegung des Kolbens 2 in Pfeilrichtung P ausgeschoben werden oder durch Aufziehen der Spritze mittels Bewegung des Kolbens entgegen Pfeilrichtung P in den Innenraum des Zylinders 3 eingezogen werden.
Wie bereits erwähnt, wird durch die auf ein Minimum reduzierte Anlagefläche mittels der umlaufenden Dichtkante 130 an der Innenwandung 30 des Zylinders eine möglichst geringe Reibung erzeugt, wodurch die Bewegung des Kolbens 2 in oder entgegen der Pfeilrichtung P besonders leichtgängig erfolgt, was beispielsweise bei einer lokalen Anästhesie mit Injektion eines Narkotikums in den Nervenkanal der Wirbelsäule von besonderem Vorteil ist.
Die Leichtgängigkeit des mit dem Stopfen 1 gegenüber der Innenwandung 30 des Zylinders 3 abgedichteten Kolbens wird darüber hinaus dadurch gesteigert, daß auf die innenwandung 30 des Zylinders 3 eine reibungsreduzierende Beschichtung, beispielsweise in Form eines dünnen Films von Silikonöl 31 als Überzug aufgebracht ist, der in Figur 3 beispielhaft an der linken Schnittfläche des Zylinders angedeutet ist. Infolge der zum distalen Ende 32 des Zylinders 3 angeschrägten Fase 13a unter einem Winkel &agr; von hier beispielsweise 20 ° wird zwischen der Fase 13a und der Innenwandung 30 des Zylinders ein umlaufender Sammelraum R ausgebildet, der von dem Endbereich 131 der Fase 13a und der Dichtkante 130 in Bewegungsrichtung des Kolbens 2 begrenzt wird, siehe hierzu auch die vergrößerte Darstellung gemäß Fig. 4a. Bei einer Bewegung des Kolbens 2 mit daran befestigtem Stopfen 1 in Pfeilrichtung P bewirkt der zum distalen Ende 32 des Zylinders 3
hin geöffnete Sammelraum R, daß sich das auf die Innenwandung 30 des Zylinders 3 aufgebrachte Silikonöl innerhalb des Sammelraums R anstaut. Sobald beim Einschieben des Kolbens 2 in Pfeilrichtung P eine ausreichend große Menge an Silikonöl 31 im Sammelraum R angestaut ist, drückt sich dieses über die Dichtkante 130 gemäß Pfeil S am Stopfen 1 vorbei und bleibt nach wie vor an der gesamten Innenwandung 30 des Zylinders 3 als reibungsreduzierende Beschichtung erhalten und wird auch bei mehrmaligem Hin- und Herbewegen des Kolbens 2 mit daran befestigtem Stopfen 1 in und entgegen Pfeilrichtung P nicht abgestreift.
Bei einem Stopfen 1 a gemäß Stand der Technik, wie er beispielhaft in Figur 4b dargestellt ist, ist hingegen keine Verjüngung der Dichtlippe 13 zum distalen Ende des Zylinders 3 vorgesehen und es wird von daher auch kein Sammelraum für die reibungsreduzierende Beschichtung 31, z. B. auf die Innenwandung 30 des Zylinders 3 aufgebrachtes Silikonöl ausgebildet.
Dies hat zur Folge, daß bei dem bekannten Stopfen 1a gemäß Figur 4b das Silikonöl bei Bewegung des Stopfens 1a in Pfeilrichtung P nach Art eines Abstreifers vor dem Stopfen hergeschoben wird, was mit Pfeil AW angedeutet ist. Somit wird die reibungsreduzierende Beschichtung 31 der Innenwandung 30 des Zylinders 3 bei jeder Bewegung des Stopfens 1a reduziert, wodurch die Leichtgängigkeit des Kolbens 2 negativ beeinflußt wird.
Der Darstellung gemäß den Figuren 2b und 3 ist darüber hinaus zu entnehmen, daß das dem distalen Ende 32 des Zylinders 3 zugewandte Ende des Stopfens mit einer kegeligen Spitze 12 ausgebildet ist, die hier beispielsweise zentrisch angeordnet ist. Durch diese kegelige Spitze 12 wird das vollständige Ausschieben von Flüssigkeit aus dem Inneren des Zylinders 3 über das zentrisch im Bereich des distalen Endes 32 angeordnete Nadelansatzstück 33 ermöglicht.
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Ferner ist den Figuren 2b und 3 zu entnehmen, daß zwischen der umlaufenden Dichtlippe 13 und der kegeligen Spitze 12 des Korpus 10 eine zum distalen Ende 32 des Zylinders 3 hin offene umlaufende Nut 14 ausgebildet ist. Diese offene umlaufende Nut 14 ermöglicht eine elastische Nachgiebigkeit der Dichtlippe 13 in Pfeilrichtung A, die auch durch die Auswahl eines weichelastischen Materials, z. B. Silikon für die Herstellung des Stopfens 1 unterstützt wird. Durch diese elastische Nachgiebigkeit der umlaufenden Dichtlippe 13 ist es möglich, daß diese Dichtlippe 13 mit ihrer Dichtkante 130 in Pfeilrichtung A von der Innenwandung 30 des Zylinders 3 elastisch abhebbar ist, wodurch die Dichtwirkung des Stopfens 1 vorübergehend aufhebbar ist.
Dieser Effekt ist insbesondere zur Begrenzung eines im Inneren des Zylinders 3 beim Aufziehen der Spritze sich aufbauenden Unterdrucks, z. B. bei einer Blutentnahme von Vorteil. Hierbei wird über das Nadelansatzstück 33 durch Aufziehen der Spritze mittels Bewegung des Kolbens entgegen Pfeilrichtung P Blut in das Innere des Zylinders 3 eingezogen. Um zu verhindern, daß bei diesem Einziehen infolge der Bewegung des Kolbens 2 entgegen Pfeilrichtung P im Inneren des Zylinders 3 ein zu hoher Unterdruck mit negativen Auswirkungen auf das entnommene Blut erzeugt wird, hebt sich die Dichtlippe 13 bei Erreichen eines bestimmten Unterdrucks gemäß Pfeilen A von der Innenwandung des Zylinders 30 ab, so daß Luft gemäß Pfeilen L vom proximalen Ende 34 her aus der Umgebung der Spritze in das Innere des Zylinders 3 einströmen und dort einen Druckausgleich herbeiführen kann.
Hingegen wird bei einer Bewegung des Kolbens 2 mit dem daran befestigten Stopfen 1 in Pfeilrichtung P die elastische Dichtlippe 13 bei größer werdendem Innendruck im Zylinder 3 stärker entgegen Pfeilrichtung A mit ihrer umlaufenden Dichtkante 130 an die Innenwandung 30 des Zylinders 3 angepreßt, so daß mit steigendem Innendruck im Inneren des Zylinders 3 auch die Dichtwirkung der Dichtlippe 13 des Stopfens 1 auf den Zylinder 3 erhöht
wird und die Abdichtung des Zylinders 3 gegenüber dem Kolben 2 gewährleistet ist.
Die derart ausgebildete neuerungsgemäße Spritze weist von daher einen besonders leichtgängig innerhalb des Zylinders 3 verschiebbaren Kolben 2 auf, der sowohl zum Ausschieben von z. B. Flüssigkeit aus dem Zylinder 3 wie auch zum Aufziehen derselben in den Zylinder 3 geeignet ist, wobei der im Innern des Zylinders 3 aufbaubare Unterdruck begrenzbar ist.

Claims (10)

Schutzansprüche: G 98 031
1. Spritze für medizinische Zwecke, umfassend einen Zylinder (3) mit distalem und proximalem Ende (32, 34), einen über das proximale Ende (34) in den Zylinder (3) einführbaren Kolben und einen am einführbaren Kolbenende (20) befestigbaren Stopfen (1) zur Abdichtung der Innen wandung (30) des Zylinders (3) gegenüber dem Kolben (2), wobei der Stopfen (1) einen Korpus (10) mit geringerem Durchmesser als der Innendurchmesser (30) des Zylinders (3) aufweist und zum distalen Ende (32) des Zylinders (3) hin kegelförmig unter Ausbildung einer an die Innenwandung (30) des Zylinders (3) abdichtend anlegbaren umlaufenden Dichtlippe (13) erweitert ist, und die Dichtlippe (13) am Außenumfang sich zum distalen Ende (32) des Zylinders (3) hin unter Ausbildung einer umlaufenden Dichtkante (130) verjüngt, und die Dichtkante (130) an die Innenwandung (30) des Zylinders (3) anlegbar ist, wobei mittels der Verjüngung der Dichtlippe (13) zwischen dieser und der Innenwandung (30) des Zylinders (3) ein zum distalen Ende
(32) des Zylinders (3) sich erweiternder umlaufender Sammelraum (R) ausgebildet ist.
2. Spritze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verjüngung der Dichtlippe (13) mittels einer umlaufenden Fase (13a) an der Dichtlippe (13) ausgebildet ist.
3. Spritze nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Fase (13a) einen Winkel &agr; von 10 bis 80 °, vorzugsweise 20 bis 70 ° mit der Innenwandung (30) des Zylinders (3) einschließt.
4. Spritze nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Fase (13a) eine Höhe (H) von 0,2 bis 5 mm aufweist.
&lgr; - I
5. Spritze nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das dem distalen Ende (32) des Zylinders (3) zugewandte Ende des Stopfens (1) mit einer kegeligen Spitze (12) ausgebildet ist.
6. Spritze nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest die Dichtlippe (13) des Stopfens (1) aus einem weichelastischen Material gebildet ist und die Dichtlippe (13) bei Bewegung des Kolbens (2) in Richtung des proximalen Endes (34) des Zylinders (3) elastisch von der Innenwandung (30) desselben abhebbar ist.
7. Spritze nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Korpus (10) und der Dichtlippe (13) des Stopfens (1) eine zum distalen Ende (32) des Zylinders (31 hin offene umlaufende Nut (14) ausgebildet ist.
8. Spritze nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Stopfen (1) auf seiner dem Kolben (2) zugewandten Seite eine hinterschnittene Einstecköffnung (11) aufweist, in die ein entsprechend ausgebildetes Ende (20) des Kolbens (2) einsteckbär ist.
9. Spritze nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Stopfen (1) aus einem weichelastischen Material, wie Silikon, Gummi, Latex, Weich-PVC, Polyurethan und/oder thermoplastischen Elastomeren hergestellt ist und die Dichtlippe (13) integral an den Korpus (10) angeformt ist.
10. Spritze nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenwandung (30) des Zylinders (3) mit einer reibungsreduzierenden Beschichtung (31), vorzugsweise auf Basis von Silikon versehen ist.
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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US6554309B2 (en) 2000-09-22 2003-04-29 Peter Thir Bicycle pedaling power unit with leverage shifting
WO2006021380A1 (de) * 2004-08-24 2006-03-02 Schering Aktiengesellschaft Kolben für eine spritze und spritze

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