DE19914148A1

DE19914148A1 - Selbstabdichtendes Septum

Info

Publication number: DE19914148A1
Application number: DE19914148A
Authority: DE
Inventors: Christophe Van Landuyt
Original assignee: Smiths Group PLC
Current assignee: Smiths Group PLC
Priority date: 1998-04-17
Filing date: 1999-03-29
Publication date: 1999-10-21
Also published as: JPH11319115A; FR2777463A1; AU745421B2; GB9808140D0; AU2367399A; US6149632A

Abstract

Ein selbstabdichtendes Septum weist zwei elastische Abdichtteile (13) und (14) auf, welche benachbart zueinander in einem Gehäuse (1) angeordnet sind. Beide Abdichtteile weisen jeweils einen durch Durchstechen erzeugten Durchlaß (16) und (18) auf, durch welchen eine Nadel (20) eingesetzt werden kann. Das eine Abdichtteil (13) ist dick und relativ steif, während das andere Abdichtteil (14) dünn und flexibel ist. Beide Abdichtteile (13, 14) werden vom Gehäuse (1) radial kompremiert, wodurch das andere Abdichtteil (14) eine gewölbte Form annimmt. Wird die Nadel (20) aus dem Septum herausgezogen, dann wird hierdurch in Kombination mit dem auf das andere Abdichtteil (14) wirkenden Blutdrucks flachgedrückt und liegt flach gegen das eine Abdichtteil (13) an. Der hierdurch erhöhte Radialdruck bewirkt ein Zusammendrücken des Durchlasses (18) durch das andere Bauteil (14).

Description

Die Erfindung betrifft ein selbstabdichtendes Septum zur Aufnahme eines länglichen Bauteils, das axial durch das Septum verläuft und das Septum abgedichtet ist, wenn das längliche Bauteil entfernt wird, wobei das Septum ein Gehäuse aufweist, in welchem ein quer zum Gehäuse angeordnetes erstes Bauteil angeordnet ist.

Selbstabdichtende Septa werden bei medizinisch-chirurgischen und anderen Geräten verwendet, um eine Abdichtung mit der Außenseite einer Nadel oder einer ähnlichen in die Septa eingesetzten Vorrichtung zu bilden, wobei ein wirksamer Verschluß der Septa sichergestellt sein soll, wenn die Nadel aus dem Septum herausgezogen wird. Ein Beispiel der Anwendung besteht darin, daß ein Septum in ein Katheterende eingesetzt wird, das Septum von einer Nadel durchstochen und dann der Katheter in den Körper eines Patienten eingeführt wird. Wird die Nadel vom Katheter abgezogen, dann dient das Septum dazu, das Austreten von Blut aus dem Katheter zu verhindern.

Ein Problem bei den selbstabdichtenden Septa ist das gummiartige Material des Septum, dessen Eigenschaften sich durch Altern verändern, wodurch die Selbstabdichtung nicht mehr optimal wirksam ist. Dies ist insbesondere der Fall, wo das Septum zusammen mit der Nadel über eine längere Zeitperiode hinweg aufbewahrt wird und die Nadel hierbei im Septum eingesetzt ist. In diesen Fällen besteht die Tendenz, daß das Material des Septum den durch die Nadel verursachten deformierten Zustand beibehält und sich somit die Abdichtkraft verringert, wenn die Nadel herausgezogen wird. Versuche, dieses Problem zu lösen, sind beispielsweise beschrieben in der EP 415 653. Obwohl bei dieser Anordnung die vorbeschriebenen Probleme vermindert werden, ist sie nicht universell zufriedenstellend.

Es besteht die Aufgabe, das Abdichtverhalten bei einem Septum zu verbessern, insbesondere wenn es über längere Zeiträume hinweg mit eingesetzter Nadel gelagert wird.

Gemäß der vorliegenden Erfindung wird ein selbstabdichtendes Septum vorgeschlagen, bei dem das Septum ein zweites flexibles Bauteil nahe dem ersten Bauteil umfaßt, das zweite Bauteil einen Durchlaß aufweist, der das längliche Bauteil aufnimmt, und das zweite Bauteil von einer Domform, bei welcher das Zentrum des zweiten Bauteils sich im Abstand vom ersten Bauteil befindet, in eine flache Form gebracht wird, wobei das zweite Bauteil flach gegen das erste Bauteil anliegt, und hierbei ein radialer Druck auf den Durchlaß des zweiten Bauteils ausgeübt wird, der diesen Durchlaß verschließt.

Bevorzugt bestehen das erste und zweite Bauteil aus einem elastischen Elastomer- Material. Das erste Bauteil ist bevorzugt dicker als das zweite Bauteil. Der Durchlaß durch das zweite Bauteil kann durch Einstechen gebildet werden, ohne daß dabei Material entfernt wird. Das erste Bauteil kann ebenfalls einen Durchlaß aufweisen, der bevorzugt ebenfalls durch Durchstechen ohne Materialentfernung erzeugt wird. Der natürliche Durchmesser des ersten Bauteils und des zweiten Bauteils sind bevorzugt größer als der Innendurchmesser des Gehäuses. Das Gehäuse kann mit einem Katheter verbunden werden.

Ein Ausführungsbeispiel wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 einen Querschnitt durch eine mit einem Katheter verbundenen Septum vor dem Gebrauch;

Fig. 2 einen der Fig. 1 entsprechenden Schnitt bei in das Septum eingesetzter Nadel und

Fig. 3 einen den Fig. 1 und 2 entsprechenden Schnitt bei herausgezogener Nadel.

Das selbstabdichtende Septum bzw. Trennwand umfaßt ein äußeres zylindrisches Gehäuse 1 aus steifem Kunststoffmaterial. Das obere Ende 10 des Gehäuses ist an einen Dialysekatheter 11 oder an ein anderes Rohr angeschlossen. Das untere Ende 12 des Gehäuses 1 ist offen. Das Gehäuse 1 enthält zwei Abdichtteile 13 und 14.

Das untere oder äußere Abdichtteil 13 verläuft quer zur Achse des Gehäuses 1 und besteht aus Gummi oder einem ähnlichen elastischen Elastomer-Material. Das untere Abdichtteil 13 ist relativ dick, so daß es relativ steif ist, wenn axiale Kräfte auf sein Zentrum wirken. Das Abdichtteil 13 ist um seinen äußeren Rand 15 herum mit dem Gehäuse 1 auf konventionelle Weise verbunden, wie beispielsweise mittels Klebstoff oder durch seine Anordnung innerhalb einer Vertiefung oder durch andere mechanische Maßnahmen. Das Abdichtteil 13 ist mit dem Gehäuse 1 gasdicht verbunden. Das Abdichtteil 13 weist einen mittigen Durchlaß 16 auf, der durch Durchstechen des Teils ohne Materialentfernung gebildet wurde, so daß dieser Durchlaß in Folge der Elastizität des Materials normalerweise verschlossen ist. Der natürliche Durchmesser des unteren Abdichtteils 13 ist geringfügig größer als der Innendurchmesser des Gehäuses 1, so daß das Abdichtteil durch das Gehäuse 1 radial zusammengedrückt wird, wodurch das Verschließen des Durchlasses 16 begünstigt wird, wenn keine Nadel durch den Durchlaß geführt ist.

Das obere oder innere Abdichtteil 14 kann aus dem gleichen Material bestehen wie das untere Teil 13, ist jedoch dünner und etwa halb so dick oder noch dünner, so daß das obere Teil in seiner Mitte in axialer Richtung flexibel ist. Der äußere Rand 17 des oberen Abdichtteils 14 ist an der Innenseite des Gehäuses 1, direkt der oberen Oberfläche des unteren Abdichtteils 13 benachbart, befestigt. Der natürliche Durchmesser des oberen Abdichtteils 14 ist geringfügig größer als der Innendurchmesser des Gehäuses 1. Das obere Abdichtteil weist ebenfalls einen mittigen Durchlaß 18 auf, der ebenfalls durch Durchstechen ohne Materialentfernung gebildet wurde, so daß er wegen der Elastizität des Materials des Abdichtteils normalerweise verschlossen ist. Der mittige Teil des oberen Abdichtteils 14 ist mit dem unteren Abdichtteil 13 nicht verbunden.

Vor dem Gebrauch, wenn innerhalb des Katheters 11 kein Druck herrscht, weist das obere Abdichtteil 14 eine Domform auf, wie dies in Fig. 1 gezeigt ist, womit sich eine konvexe obere oder innere Oberfläche bildet, deren Zentrum sich im Abstand vom Zentrum des unteren Abdichtteils 13 befindet.

Wenn eine Nadel 20 in die Abdichtvorrichtung eingesetzt ist, wie dies die Fig. 2 zeigt, verläuft sie durch die Einstiche bzw. Durchlässe 16 und 18 der beiden Abdichtteile 13 und 14. Die Nadel 20 weist eine scharfe abgeschrägte Spitze 21 auf, welche oberhalb der beiden Abdichtteile 13 und 14 angeordnet ist, so daß die Spitze der Nadel zur Innenseite des Katheters 11 hin offen ist. Der Durchmesser der Nadel 20 expandiert die Durchlässe 16 und 18 durch die beiden Abdichtteile 13 und 14, wodurch ein radialer, nach innen gerichteter Druck auf die Außenseite der Nadel durch das Material der Abdichtteile 13, 14 bewirkt wird. Da der Durchmesser des flexiblen Abdichtteils 14 größer ist als der Innendurchmesser des Gehäuses 1 weist es die Tendenz auf, eine Domform anzunehmen, bei welcher eine geringere radiale Druckkraft vorhanden ist als wenn sich das Abdichtteil 14 im flachen Zustand befinden würde. Das untere Abdichtteil 13 verhindert eine Abwärtsbewegung des Zentrums des oberen Abdichtteils 14. Bei eingesetzter Nadel 20 tritt eine zusätzliche radiale Druckkraft innerhalb des oberen Abdichtteils 14 auf, welche sicherstellt, daß es seine Domform beibehält. Die Friktion mit der Außenseite der Nadel unterstützt die Beibehaltung der Domform gegen den Blutdruck P innerhalb des Katheters 11. Der Blutdruck P innerhalb des Katheters 11 wirkt auf die obere Oberfläche des oberen Abdichtteils 14 und stellt sicher, daß eine wirksame Abdichtkraft vom Durchstich 18 auf die Außenseite der Nadel 20 wirkt.

Wenn die Nadel 20 aus dem Septum gezogen wird, wie dies in Fig. 3 dargestellt ist, wobei die Nadel nach unten gezogen wird, bewirkt das Nichtvorhandensein der Nadel, daß nur eine geringe Kraft vorhanden ist, um das flexible Abdichtteil 14 in seiner Domform zu halten. Aufgrund dessen bewirkt der auf die obere Oberfläche des flexiblen Abdichtteils 14 wirkende Blutdruck P im Katheter, daß das Abdichtteil 14 eine flache Form annimmt und gegen die obere Oberfläche des unteren Abdichtteils 13 anliegt. Das Herausziehen der Nadel 20 hat auch den Effekt, daß eine Friktionskraft auf den Durchlaß 18 des oberen Abdichtteils 14 wirkt, was die Abwärtsbewegung des Zentrums des Abdichtteils 14 unterstützt. In diesem flachen Zustand sind die Radialkräfte innerhalb des oberen Teils 14 relativ hoch, wodurch eine hohe Schließkraft auf den Durchlaß 18 des Abdichtteils ausgeübt wird, was das Abdichten dieses Durchlasses erhöht. Das obere Abdichtteil 14 behält seinen flachen Zustand bei, bis die Nadel 20 von neuem in das Septum eingesetzt wird. Die Dicke des unteren Abdichtteils 13 ist so ausreichend, daß sein Zentrum während des Einsetzens und des Herausziehens der Nadel 20 nicht signifikant verformt wird.

Bei herausgezogener Nadel 20 ist der Durchlaß 16 durch das untere Abdichtteil ebenfalls verschlossen. Das Verschließen des Durchlasses 16 durch das untere Abdichtteil 13 kann jedoch nicht komplett und ganz wirksam sein, wenn beispielsweise das Septum für eine längere Periode hinweg mit der eingesetzten Nadel 20 bevorratet wurde. Die zusätzliche vom oberen Abdichtteil 14 bewirkte Abdichtkraft in Folge seiner Formänderung von einer Domform in eine flache Form stellt jedoch eine wirksame Abdichtung sicher.

Das Septum kann auch zum Abdichten anderer länglicher Teile anstelle einer Nadel verwendet werden.

Claims

1. Selbstabdichtendes Septum zur Aufnahme eines länglichen Bauteils, das axial durch das Septum verläuft und das Septum abgedichtet ist, wenn das längliche Bauteil entfernt ist, wobei das Septum ein Gehäuse aufweist, in welchem ein quer zum Gehäuse angeordnetes erstes Bauteil angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß benachbart zum ersten Bauteil (13) ein zweites flexibles Bauteil (14) angeordnet ist, daß das zweite Bauteil (14) einen Durchlaß (18) für das längliche Bauteil aufweist und daß das zweite Bauteil (14) von einer Domform, bei der sein Zentrum sich im Abstand vom ersten Bauteil (13) befindet, in eine flache Form bringbar ist, bei welcher es flach gegen das erste Bauteil (13) anliegt und hierbei ein radialer Druck entsteht, der auf den Durchlaß (18) des zweiten Bauteils (14) wirkt und hierdurch diesen verschließt.

2. Septum nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das erste Bauteil (13) aus einem elastischen Elastomer-Material besteht.

3. Septum nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite Bauteil (14) aus einem elastischen Elastomer-Material besteht.

4. Septum nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das erste Bauteil (13) dicker ist als das zweite Bauteil (14).

5. Septum nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchlaß (18) durch das zweite Bauteil (14) durch Durchstechen ohne Materialentfernung gebildet wird.

6. Septum nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das erste Bauteil (13) einen durchgehenden Durchlaß (16) aufweist.

7. Septum nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchlaß (16) durch das erste Bauteil (13) durch Durchstechen ohne Materialentfernung gebildet wird.

8. Septum nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der natürliche Durchmesser des ersten Bauteils (13) größer ist als der Innendurchmesser des Gehäuses (1).

9. Septum nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der natürliche Durchmesser des zweiten Bauteils (14) größer ist als der Innendurchmesser des Gehäuses (1).

10. Septum nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (1) mit einem Katheter (11) verbunden ist.