DE29714859U1

DE29714859U1 - Vorrichtung zum Überwachen und Regeln des Überdrucks in einem Arbeitsraum, insbesondere in Lackierkabinen

Info

Publication number: DE29714859U1
Application number: DE29714859U
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1996-10-08
Filing date: 1997-08-20
Publication date: 1997-10-23
Anticipated expiration: 2007-08-21

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Überwachen und Regeln des Überdruckes in einem Arbeitsraum gemäss dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

In Arbeitsräumen, in die kein Schmutz oder Staub von aussen gelangen darf, wie beispielsweise Lackierkabinen zur Lackierung von Automobilen, wird stets ein leichter Überdruck aufrechterhalten. In Lackierkabinen wird jedoch die Luft durch Farbnebel und Lösungsmittel verunreinigt. Diese Verunreinigungen werden aus der Abluft ausgefiltert, damit sie nicht aus der unter Überdruck stehenden Lackierkabine austreten können. Dadurch ergibt sich das Problem, dass eine die Farbverunreinigungen zurückhaltende Filtervorrichtung im Laufe der Zeit so stark verschmutzt, dass der Druck in der Lackierkabine, der von einer Pumpe, Ventilator od.dgl. erzeugt wird, stetig ansteigt. Zur Reduzierung des zu grossen Überdruckes wird der an einem Messgerät abzule-

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sende Überdruck durch manuelles Betätigen einer Entlüftungsvorrichtung nachgestellt.

Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es Aufgabe der Erfindung, eine verbesserte Vorrichtung bereitzustellen, mit der eine einfache und zuverlässige Regelung des Überdruckes möglich ist.

Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1.

Erfindungsgemäss ist eine Regelung vorgesehen, mit der die Entlüftungsvorrichtung in Abhängigkeit vom gemessenen überdruck steuerbar ist. Dadurch ist ein manuelles Nachstellen des Überdruckes in dem Arbeitsraum, der aufgrund der unvermeidbaren Verschmutzung der Filtervorrichtung stetig ansteigt, nicht mehr notwendig. Fehler, die beim manuellen Einstellen auftreten könnten, wie beispielsweise ein zu weites Öffnen der Entlüftungsvorrichtung, so dass der Überdruck vollständig abgebaut würde, oder ein zu spätes Öffnen der Entlüftungsvorrichtung, so dass der Überdruck zu stark ansteigt, können durch die automatische Regelung vermieden werden. Die in dem Arbeitsraum tätigen Personen werden entlastet, da sie nicht mehr auf eine korrekte Einstellung des Überdruckes achten und nicht mehr nachregeln müssen.

Insbesondere in Lackierkabinen, bei denen durch die Farbabscheidungen die Filtervorrichtung stark verschmutzt und daher ein häufiges Nachregeln des Druckes notwendig ist, wird die erfindungsgemässe Vorrichtung mit besonderem Vorteil verwendet.

Sollte die automatische Regelung versagen, ist vorgesehen, dass die Entlüftungsvorrichtung auch unabhängig vom Regler manuell betätigbar ist.

Wenn die Filtervorrichtung so stark durch die in dem Arbeitsraum anfallenden Verunreinigungen verschmutzt ist, dass selbst bei maximal geöffneter Entlüftungsvorrichtung der Druck in dem Arbeitsraum weiter ansteigt, wird von der erfindungsgemässen Vorrichtung ein Signal ausgelöst und somit das Personal des Arbeitsraumes auf einen notwendigen Filterwechsel aufmerksam gemacht.

Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnung im einzelnen erläutert. In der Zeichnung zeigen:

Fig. 1: ein schematisches Blockschaltbild der
erfindungsgemässen Vorrichtung;

Fig. 2: eine Ausfuhrungsform eines Reglers der
erfindungsgemässen Vorrichtung;

Fig. 3: eine Schaltskizze der Vorrichtung aus
Fig.l.

Eine in der Zeichnung dargestellte erfindungsgemässe Vorrichtung 12 zum Überwachen und Regeln des Überdruckes in einem Arbeitsraum 14, dessen verunreinigte Abluft über eine Filtervorrichtung 16 geführt ist, weist ein Messgerät 18 auf, mit dem die Druckdifferenz zwischen Innen- und Aussenraum bestimmbar ist, sowie eine Entlüftungsvorrichtung 20. Die Entlüftungsvorrichtung 20 ist über eine Verstelleinrichtung, beispielsweise einen Motor 22, der von einem Regler 24 ansteuerbar ist, oder eine pneumatische Einrichtung betätigbar. Die Entlüftungsvorrichtung 20 kann eine Pumpe, Ventilator od.dgl. zum Absaugen von Luft aus dem Arbeitsraum 14 aufweisen. Der Regler 24 ist mit dem Messgerät 18 verbunden. Zur Bestimmung des Überdruckes in dem Arbeitsraum 14 kann entweder der absolute Druck im Innenraum mit dem Messgerät

18 und der absolute Druck im Aussenraum über ein nicht dargestelltes Druckmessgerät gemessen werden, oder bevorzugt wird über das Messgerät 18 lediglich die Druckdifferenz zwischen Innen- und Aussenraum gemessen. Dazu ist das Messgerät 18 als Differenzdruckmessumformer ausgebildet, der den gemessenen Luftdruckunterschied, beispielsweise 0-1 mbar, in einen Strom, beispielsweise 0-20 mA, umwandelt, der dem Regler 24 zur weiteren Auswertung zugeführt ist.

Ein Ausführungsbeispiel des Reglers 24 ist in Fig. 2 und eine Ausführungsform der elektronischen Verschaltung der erfindungsgemässen Vorrichtung in Fig. 3 dargestellt. Der Regler 24 weist einen Eingang 28 für die elektrischen Anschlüsse, einen Anschluss 30 für das Messgerät 18, eine Anzeige 32 zur Anzeige der Ist- und Sollwerte des Überdrucks, eine Leuchte HlO, die Betriebsbereitschaft anzeigt, eine Meldeleuchte H9 und eine Signalleuchte HIl auf. Weiter umfasst der Regler einen Umschalter Sl, mit dem die automatische Regelfunktion abstellbar ist und die Entlüftungsvorrichtung 20 durch Betätigen der Schalter S4 bzw. S5 manuell regelbar ist. Bei Betätigung des Schalters S4 wird die Entlüftungsvorrichtung 20 geschlossen und bei Betätigung des Schalters S5 geöffnet.

Die erfindungsgemässe Vorrichtung 12 funktioniert wie folgt:

Über wenigstens eine Pumpe 34 wird Luft kontinuierlich in den Arbeitsraum 14 gepumpt, so dass in diesem ein Überdruck entsteht und aufrechterhalten bleibt. Über die Entlüftungsvorrichtung 20 kann der Überdurck abgebaut werden, wobei die verunreinigte Abluft über die Filtervorrichtung 16, die beispielsweise in der Abluft enthaltene Färb- oder Lösungsmittelreste zurückhält, geführt ist. Durch weiteres Öffnen der Entlüftungsvorrichtung 20 wird der Überdruck abgebaut und durch Schliessen erhöht. Der Sollwert des Überdrucks ist über die Anzeige 32 dem Regler 24 eingebbar. Ein Micropro-

zessor 36, dem der Sollwert eingegeben wurde, ist mit dem Messgerät 18 verbunden, so dass auch der Istwert des Überdruckes über die Anzeige 32 anzeigbar ist. Ist der Schalter Sl auf automatische Regelung gestellt, übernimmt der Microprozessor 36 die Ansteuerung der Verstelleinrichtung, also des Motors 22, zur Einstellung der Entlüftungsvorrichtung 20. Auf diese Weise wird der Istwert des Überdruckes auf den Sollwert eingeregelt.

Wenn die Entlüftungsvorrichtung 20 vollständig geöffnet ist und der gemessene Überdruck dennoch ansteigt, ist dies ein Anzeichen dafür, dass die Filtervorrichtung 16 durch Verschmutzung verstopft ist. Dieser Zustand wird durch den Microprozessor 36 registriert, und es wird ein Signal bereitgestellt. Das Signal kann auch durch einen Schalter S9 ausgelöst werden. Im dargestellten Ausführungsbeispiel besteht das Signal aus der Meldeleuchte H9 einerseits und der Signalleuchte HIl, die als Blinklicht ausgebildet ist, andererseits. Nach einem Filterwechsel ist dann der Überdruck wieder durch die erfindungsgemässe Vorrichtung regelbar.

Es versteht sich, dass bei geöffneter Tür des Arbeitsraumes die automatische Regelung, beispielsweise durch an der Tür angebrachte Schalter, unterbrochen sein kann.

Claims

1. Vorrichtung zum Überwachen und Regeln des Druckes in einem Arbeitsraum (14), dessen verunreinigte Abluft über eine Filtervorrichtung (16) geführt ist, mit einem Messgerät (18) zur Bestimmung der Druckdifferenz zwischen Innen- und Aussenraum und einer Entlüftungsvorrichtung (20), durch die in Abhängigkeit vom gemessenen Druck im Arbeitsraum (14) ein Regler (24) ansteuerbar ist,

dadurch gekennzeichnet/

dass die Entlüftungsvorrichtung (20) durch den Regler (24) in Abhängigkeit vom gemessenen Überdruck ansteuerbar ist und dass bei maximal geöffneter Entlüftungsvorrichtung (20) bei weiterem, durch Verschmutzen der Filtervorrichtung (16) bedingtem Ansteigen des Druckes eine Signalvorrichtung (Meldeleuchte H9) auslösbar ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Entlüftungsvorrichtung (20) unabhängig vom Regler (24) manuell betätigbar ist.