DE29712046U1 - Fahrzeug mit einer elektrohydraulisch kippbaren Fahrerkabine - Google Patents
Fahrzeug mit einer elektrohydraulisch kippbaren FahrerkabineInfo
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Description
Fahrzeug mit einer elektrohydraulisch kippbaren Fahrerkabine.
Die Erfinding bezieht sich auf ein Fahrzeug mit einer kippbaren Fahrerkabine, das mit einer
elektrohydraulischen Kippvorrichtung zum Kippen der Kabine nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 versehen ist.
Derartige Fahrzeuge sind allgemein bekannt. Bei diesen Fahrzeugen treten in der Praxis manchmal Störungen
auf, wodurch über die Motorpole des Pumpenmotors nicht die zum Betreiben des Pumpenmotors benötigte elektrische
Spannung vorhanden ist, und die Fahrerkabine also auf diese Weise nicht gekippt werden kann. Diese Störungen sind unter
anderem ein entladener Akkumulator des Fahrzeugs, Defekte an der Pumpenrelaisschaltung des Pumpenmotors, oder Defekte
an dem/den elektrischen Bedienungsschalter(n) der Kippvorrichtung. Es ist bekannt, für diese Art von
Situationen in der Kippvorrichtung eine zusätzliche hydraulische Handpumpe anzuordnen, mit der die Kabine
manuell gekippt werden kann. Dies führt aber zu einer erheblichen Erhöhung des Kostpreises der Kippvorrichtung.
Außerdem ist für Automechaniker in einer Autowerkstatt, oder Mechaniker, die am Wegesrand Reparaturen durchführen,
das manuelle Pumpen eine unerwünschte Aktivität.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Alternative zum Funktionierenlassen der
elektrohydraulischen Kippvorrichtung in unter anderem den obengenannten Störungssituationen zu schaffen.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß ein Fahrzeug nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 geschaffen
wird, das dadurch gekennzeichnet ist, daß die Kippvorrichtung einen elektrischen Hilfsanschluß zum
Anschließen einer externen Quelle für elektrische Energie umfaßt, welcher Hilfsanschluß zwei Anschlußpole aufweist,
die jeweils direkt, ohne Intervention der Pumpenrelaisschaltung, mit einem zugehörigen Motorpol des
Pumpenmotors verbunden sind.
Durch diese erfindungsgeraäße Maßnahme kann, zum
Beispiel beim Ausfallen des normalen elektrischen Fahrzeugsystems, auf einfache Weise ein externer
Akkumulator an den Hilfsanschluß der Kippvorrichtung angeschlossen werden, und so der Pumpenmotor der
Kippvorrichtung in Gang gesetzt und die Fahrerkabine gekippt werden. Die in der Praxis auftretenden Störungen
bei Fahrzeugen mit einer elektrohydraulischen Kippvorrichtng beziehen sich nur in Ausnahmefällen auf den
Pumpenmotor der Kippvorrichtung selbst, so daß durch das Anwenden des Erfindungsgedankens im Prinzip auf eine
kostspielige zusätzliche Handbedienungsmöglichkeit der Kippvorrichtung verzichtet werden kann.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich zugleich auf eine für den Zusammenbau eines derartigen Fahrzeugs
vorgesehene elektrohydraulisch^ Kippvorrichtung.
Weitere Ausbildungen der Erfindung sind in den Ansprüchen und in der nachfolgenden Beschreibung anhand der
Zeichnung beschrieben. Es zeigt: Fig. 1 schematisch im Seitenansicht den vorderen Teil
eines Fahrzeugs mit kippbarer Fahrerkabine, und Fig. 2 eine Ausbildung des elektrischen Schemas der
erfindungsgemäßen Kippvorrichtung, Fig. 3 eine Vorderansicht auf das mehrpolige
Anschlußorgan des Schemas in Fig. 2, und Fig. 4 eine schematische perspektivische Ansicht auf
eine Ausbildung des separaten
Hilfssteckverbinders des erfindungsgemäßen
Fahrzeugs.
0 In Figur 1 ist der vordere Teil eines Fahrzeugs
mit einer kippbaren Fahrerkabine 2 gezeigt. Die Fahrerkabine 2 ist an dem Fahrstell 3 angeordnet und über
Gelenkmittel 4 mit dem Fahrgestell 3 verbunden. Die Gelenkmittel 4 sind in solcher Weise ausgeführt, daß die
Fahrerkabine 2 um einen Winkel zu dem Fahrgestell 3 um eine von den Gelenkmitteln 4 definierte Gelenkachse zwischen
einem normalen Fahrstand und einem vornübergekippten Stand (sieh Figur 1) kippbar ist. In dem gekippten Stand der
Kabine 2 kann das Fahrzeug 1, insbesondere der Motor,
gewartet werden.
Die Fahrerkabine 2 ist über Aufhängemittel, die zwischen der Kabine 2 und dem Fahrgestell 3 angeordnet
sind, zu dem Fahrgestell 3 auf und ab beweglich federnd unterstützt.
Damit die Fahrerkabine 2 vornüber und wieder zurückkippen kann, ist eine doppeltwirkende hydraulische
Kolben-Zylinder-Einrichtung 10, in der Praxis jeweils eine an jeder Seite der Fahrerkabine 2, vorgesehen.
Aus Figur 1 ist weiter ersichtlich, daß die Kippvorrichtung eine hydraulische, reversible Pumpe 20 und
einen Behälter für hydraulische Flüssigkeit 21 umfaßt. Die Pumpe 20 ist über Leitungen 22 mit der Kolben-Zylinder-Einrichtung
10 verbunden und wird von einem elektrischen Pumpenmotor 23 des Niederspannungs-Gleichstromtyp
angetrieben. Der Einfachheit halber sind keine Ventile in dem hydraulischen Teil der Kippvorrichtung angegeben.
In Figur 2 ist der für die Kippvorrichtung relevante Teil des elektrischen Schemas des Fahrzeugs
dargestellt. Man erkennt den Pumpenmotor 23, in diesem Beispiel einen 24 V Gleichstrommotor. Der Pumpenmotor 23
hat zwei Motorpole 24, 25. Um die Drehrichtung des Pumpenmotors 23, und somit der Pumpe 20, wählen zu können,
ist eine Pumpenrelaisschaltung vorgesehen. Diese Pumpenrelaisschaltung umfaßt in dem dargestellten Beispiel
zwei Relais Rl und R2 und einen Bedienungsschalter S. Eine derartige Relaisschaltung ist allgemein bekannt. Die
Pumpenrelaisschaltung ist in diesem Beispiel in demselben Gehäuse wie der Pumpenmotor 23 angeordnet. Um diese Einheit
mit dem elektrischen System des Fahrzeugs zu verbinden, ist die Einheit in diesem Beispiel mit einem 8-poligen
Anschlußorgan 30, dessen Pole in Figur 2 mit den Bezugsziffern 31, 32, 33, 34, 35, 36, 37 und 38 angedeutet
sind, versehen. Die Anordnung der Pole 31 - 38 des Anschlußorgans 30 ist in Figur 3 gezeigt.
Das Anschlußorgan 30 ist bei normalem Betrieb des Fahrzeugs mit einem gleichfalls achtpoligen lösbaren
Steckverbinder gekoppelt.
In Figur 2 erkennt man, daß die Pole 37 und 3 8
<t till ·* ···<
des Anschlußorgans 3 0 jeweils direkt mit einem der Motorpole 24 und 25 des Pumpenmotors 23 in Verbindung
stehen. Der normalerweise mit dem Anschlußorgan gekoppelte Steckverbinder ist so ausgeführt, daß, wenn das
Anschlußorgan 30 über diesen Steckverbinder mit dem elektrischen System des Fahrzeugs verbunden ist, die Pole
37 und 38 nicht an das elektrische System angeschlossen sind, und somit nicht wirksam sind.
In der Praxis stellt sich heraus, daß Störungen auftreten, wodurch der Pumpenmotor 23 der Kippvorrichtung
nicht mehr funktioniert, zum Beispiel weil der Akkumulator des Fahrzeugs soweit entladen ist, daß die
Versorgungsspannung für den Pumpenmotor 23 zu niedrig ist, oder daß die Pumpenrelaisschaltung nicht funktioniert
{eines der Relais Rl, R2, oder der Bedienungsschalter S defekt ist).
Für derartige Störungssituationen sind die zusätzlichen Pole 3 7 und 38 des Anschlußorgans 3 0
vorgesehen, welche Pole 37, 3 8 faktisch einen elektrischen Hilfsanschluß für den Pumpenmotor 23 bilden. Denn wenn an
diese Pole 37 und 3 8 eine externe Energiequelle, zum Beispiel ein externer Akkumulator, angeschlossen wird, so
wird der Pumpenmotor 23 wieder funktionieren, es sei denn,
daß der Pumpenmotor 23 selbst einen Defekt aufweist, was in der Praxis sehr selten vorkommt.
Zum Anschließen der externen Energiequelle an die Pole 37 und 38 des Anschlußorgans 30 ist in einen separaten
Hilfssteckverbinder 40 versehen, dessen mögliche Ausführung
in Figur 4 gezeigt worden ist. Der Hilfssteckverbinder 40
kann an dem Fahrzeug selbst vorhanden sein, vorzugsweise an einer abgeschlossenen Stelle, um ein unautorisiertes Kippen
der Fahrerkabine vorzubeugen.
Wenn sich eine obenbeschriebene Störung ereignet, wird der normalerweise mit dem elektrischen System des
Fahrzeugs verbundene Steckverbinder von dem Anschlußorgan 3 0 losgekoppelt.
Der Hilfssteckverbinder 40 ist an einer Seite so ausgeführt, daß dieser koppelbar mit dem mehrpoligen
Anschlußorgan 3 0 ist. An dieser Seite hat der
tv»*··
HilfsSteckverbinder 40 zwei mit dem Anschlußorgan 30
zusammenwirkende Pole 41, 42, die in gekoppeldem Zustand des Hilfssteckverbinders 40 mit den direkt mit den
Motorpolen 24, 25 des Pumpenmotors 23 verbundenen Polen 37, 3 8 des Anschlußorgans 3 0 verbunden sind.
Weiter hat der HilfsSteckverbinder 40 zwei
elektrisch leitende Vorsprünge 44, 45, die jeweils mit einem der Pole 41 und 42 des Steckers 40 verbunden sind.
Die Vorsprünge 44 und 45 sind viel größer als die Pole 41 und 42 ausgeführt, und haben einen viel größeren Abstand
voneinander, so daß auf jedem der Vorsprünge 44, 45 eine große Anschlußklemme einer als "Starthilfekabel" bekannten
elektrischen Schnur angeschlossen werden kann. Um Kurzschluß beim Anschließen des Starthilfekabels zu
vermeiden, ist zwischen den Vorsprüngen 41 und 42 eine isolierende Scheidungswand 46 vorgesehen.
Wenn der HilfsSteckverbinder 4 0 mit der externen Gleichspannungsquelle und dem Anschlußorgan 30 verbunden
ist, wird sich der Pumpenmotor 23 in eine bestimmte Richtung drehen. Wenn die andere Drehrichtung gewünscht
wird, kann der Stecker 40 auf einfache Weise um 180° gedreht auf das Anschlußorgan 30 aufgesetzt werden.
Selbstverständlich ist es auch möglich, die Anschlußklemmen des Starthilfekabels auszutauschen.
Es wird deutlich sein, daß die hier beschriebene Art und Weise, die Kippvorrichtung funktionieren zu lassen,
für die Mechaniker ansprechender als das Bedienen einer Handpumpe ist. Weiter kann die Kippvorrichtung jetzt in den
meisten der Störungsfälle trotzdem bedient werden, so daß faktisch auf die Anordnung einer kostspieligen Handpumpe
verzichtet werden kann.
Claims (5)
1. Fahrzeug (1) mit einem Fahrgestell (3) und einer kippbaren Fahrerkabine (2), sowie einer
elektrohydraulischen Kippvorrichtung zum Kippen der Kabine, welche Kippvorrichtung eine Pumpe (2 0) zum Pumpen der
hydraulischen Flüssigkeit, einen elektrischen Pumpenmotor (23) des Gleichstromtyps zum Antreiben der Pumpe, dessen
Motorpole {24, 25) über eine Pumpenrelaisschaltung mit einem zum Fahrzeug gehörigen elektrischen System, das eine
Quelle für elektrische Energie umfaßt, verbunden sind, welche Kippvorrichtung weiter eine an die Pumpe
angeschlossene hydraulische Kolben-Zylinder-Einrichtung (10) umfaßt, die zwischen dem Fahrgestell (3) und der
Kabine (2) des Fahrzeugs zum Kippen der Kabine angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Kippvorrichtung einen
elektrischen Hilfsanschluß (37, 38) zum Anschließen einer externen Quelle für elektrische Energie umfaßt, welcher
Hilfsanschluß zwei Anschlußpole (37, 38) aufweist, die jeweils direkt, ohne Intervention der Pumpenrelaisschaltung
mit einem zugehörigen Motorpol (24, 25) des Pumpenmotors 0 (23) verbunden sind.
2. Fahrzeug nach Anspruch 1, bei dem die Anschlußpole (37, 38) des Hilfsanschlusses als Vorsprünge ausgebildet
sind, an die Anschlußklemmen einer mit einer externen elektrischen Quelle verbundenen elektrischen Schnur
festgesetzt werden können.
3. Fahrzeug nach Anspruch 1, bei dem die Pumpenrelaisschaltung in einem mit dem Pumpenmotor (23)
gemeinsamen Gehäuse angeordnet ist, welches Gehäuse weiter mit einem mehrpoligen elektrischen Anschlußorgan (30)
versehen ist, von dem ein Teil der Pole (31 - 36) mit der Pumpenrelaisschaltung verbunden ist, welches Anschlußorgan
(3 0) bei normalem Betrieb des Fahrzeugs mit einem zugehörigen lösbaren mehrpoligen Steckverbinder des
elektrischen Systems des Fahrzeugs gekoppelt ist, wobei die Anschlußpole (37, 38) des Hilfsanschlusses der
Kippvorrichtung aus zwei Polen (37, 38) des mehrpoligen Anschlußorgans (30) bestehen, welche zwei Pole (37, 38)
direkt, ohne Intervention der Pumpenrelaisschaltung mit den Motorpolen {24, 25) des Pumpenmotors (23) verbunden sind,
und in gekoppeltem Zustand des mehrpoligen Steckverbinders (3 0) nicht mit dem elektrischen System des Fahrzeugs
verbunden sind, wobei das Fahrzeug weiter mit einem separaten HilfsSteckverbinder (40) versehen ist, der, nach
dem Loskoppeln des mit dem elektrischen System des Fahrzeugs verbundenen Steckverbinders, koppelbar mit dem
mehrpoligen Anschlußorgan (30) ist, welcher Hilfssteckverbinder (4 0) zwei mit dem Anschlußorgan
zusammenwirkende Pole (44, 45) umfaßt, die in gekoppeltem Zustand des HilfsSteckverbinders (40) mit den direkt mit
den Motorpolen (24, 25) des Pumpenmotors (23) verbundenen Polen (37, 38) des Anschlußorgans (30) verbunden sind.
4. Fahrzeug nach Anspruch 3, bei dem die direkt mit den Motorpolen (24, 25) des Pumpenmotors (23) verbundenen Pole
(3 7, 38) des mehrpoligen Anschlußorgans so aufgestellt sind, daß der Hilfssteckverbinder (40) in zwei verschiedene
Positionen mit dem Anschlußorgan gekoppelt werden kann, um 0 den Pumpenmotor (23) in die gewünschte Drehrichtung
anzutreiben.
5. Elektrohydraulische Kippvorrichtung für ein Fahrzeug
nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche.
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NL (1) | NL1003634C2 (de) |
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Also Published As
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