DE296477C

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Publication number: DE296477C
Application number: DENDAT296477D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMm

Bei den mehrstufigen Kreiselverdichtern der bekannten Bauarten besteht ein gesetzmäßiger Zusammenhang zwischen der Fördermenge und der Förderhöhe derart, daß die Förderhöhe steigt, wenn eine kleinere Fördermenge bei gleichbleibender Umdrehzahl durch Drosselung des Fördermittels eingestellt wird. Da die sich ergebende zusätzliche Förderhöhe durch die Drosselung vernichtet werden muß, bedeutet sie einen Arbeitsverlust und verschlechtert den Wirkungsgrad der Maschine bei kleinen Fördermengen. In gewissem Zusammenhang mit dieser Druckerhöhung steht auch die als »Pumpen« bekannte schädliche Erscheinung, welche bei kleinen Fördermengen auftritt und einen wirtschaftlichen Betrieb bei diesen Fördermengen unmöglich macht. Ein bekanntes Mittel zur Vermeidung bzw. . zur Einschränkung dieser Nachteile ist die gleichzeitige Verringerung der Umdrehzahl mit der Fördermenge, das aber nur bei dafür geeigneten Antriebsmaschinen, z. B. Dampfturbinen oder Elektromotoren für veränderliche Umdrehzahlen, anwendbar ist. Zur Beseitigung des Pumpens werden auch sogenannte Abblaseventile angewendet, welche einen Teil der geförderten Luft ins Freie strömen lassen, die Fördermenge gegenüber dem Bedarf also erhöhen und dadurch das »Pumpen« beseitigen, aber zugleich den Wirkungsgrad bedeutend verschlechtern.

Gemäß der vorliegenden Erfindung soll eine durch eine möglichst flach verlaufende Kurve veranschaulichte Beziehung zwischen Förderdruck und Fördermenge der Maschine dadurch erzielt werden, daß beim Übergang auf kleinere Fördermengen einzelne Stufen von der Förderung ausgeschaltet werden, wodurch die Förderhöhe des Verdichters vermindert wird, und dadurch bei kleinerer Fördermenge die Forderhöhe annähernd gleich sein kann wie bei großer Fördermenge, so daß bei kleiner Fördermenge der Wirkungsgrad des Verdichters verbessert wird. Dazu kommt die Verbesserung des Wirkungsgrades der antreibenden Maschine, z. B. der Dampfturbine, die bei kleiner Fördermenge mit höherer Umdrehzahl kufen kann als bei den bekannten Anlagen. Außerdem wird das Pumpen erst bei wesentlich kleinerer Fördermenge eintreten, da die letzten arbeitenden Stufen infolge des dem geringeren Förderdruck entsprechenden größeren spezifischen Volumens des Fördermittels mit größerem Gesamtvolumen arbeiten. Bei gleichzeitiger Verwendung der Stufenabschaltung und der Drehzahlverminderung kann die Pumpgrenze meist so weit verschoben werden, daß von der Verwendung der ungünstigen Abblaseventile abgesehen werden kann. Die Gefälleverteilung auf die einzelnen Stufen des Verdichters kann mit Rücksicht auf die beschriebenen Abschaltungen so durchgeführt werden, daß die Förderdrücke bei kleinen Fördermengen nur wenig von dem Förderdruck bei Normalleistung abweichen.

In dem schematisch gezeichneten Ausführungsbeispiel ist eine Abschaltbarkeit der ersten beiden und der letzten beiden Stufen vorgesehen. Auf der Welle α sind die sechs Kreiselräder b befestigt, welche in dem mit Diffu-

soren ausgestatteten Gehäuse c umlaufen. Bei normaler Förderung tritt das Mittel durch den Saugstutzen d ein, durchströmt die sämtlichen Stufen und verläßt die Maschine durch den Druckstutzen e. Dabei sind die Klappen f und m offen, die Klappen g und h und die Ventile i und k geschlossen. Bei kleinerer Luftmenge kann durch Schließen von d und öffnen von g die erste Stufe abgeschaltet werden; ebenso kann durch Schließen von m und öffnen von k die letzte Stufe aus dem Verdichtungsverlauf ausgeschaltet werden. Durch öffnen der Organe h und i und Schließen der übrigen Organe können sogar vier Stufen abgeschaltet werden.

Die Bewegung der Organe zum öffnen und Schließen der Durchströmquerschnitte kann entweder von Hand oder durch eine selbsttätige, durch die Förderverhältnisse beeinflußte Vorrichtung erfolgen.

Claims

Patent-An Sprüche:

1. Verfahren zur Regelung mehrstufiger Kreiselverdichter auf veränderliche Fördermenge und gleichbleibenden Enddruck, dadurch gekennzeichnet, daß beim Übergang auf kleinere Fördermengen einzelne der von einer gemeinschaftlichen Kraftmaschine angetriebenen Stufen aus dem Verdichtungsverlauf ausgeschaltet werden, so daß der Förderdruck bei kleineren Fördermengen nicht wesentlich größer ist als bei normaler Förderung.

2. Einrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine derartige Gefälleverteilung auf die einzelnen Stufen, daß durch Abschaltung einzelner Stufen ein möglichst flacher Verlauf des Förderdrucks in Abhängigkeit von der Fördermenge erzielt wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.