G 17 523 - les 12.06.1996
Festo KG, 73734 Essiingen
Fluidbetätigte Antriebseinrichtung
Die Erfindung betrifft eine fluidbetätigte Antriebseinrichtung
zur Erzeugung einer relativen Vorschubbewegung zwischen der Antriebseinrichtung und einem langgestreckten
Strangelement.
Die vorliegende Erfindung bezweckt die Bereitstellung
einer insbesondere pneumatisch betätigten Antriebseinrichtung,
die das lineare Verlagern eines langgestreckten Strangelementes relativ zu der Antriebseinrichtung selbst
und/oder umgekehrt ermöglicht. .Insbesondere ist an einen Einsatz als Vorschubeinrichtung gedacht, mit der beispielsweise
stangenähnliche Werkstücke schrittweise einer Bearbeitungsstation zugeführt werden können.
Als Aufgabe der vorliegenden Erfindung kann daher angegeben werden, eine fluidbetätigte Antriebseinrichtung der
eingangs genannten Art zu schaffen, die die Erzeugung einer relativen Vorschubbewegung beliebiger Hublänge
ermögli ent.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist vorgesehen, daß wenigstens zwei für den Vorschub in einer ersten Vorschubrichtung
verantwortliche, koaxial aufeinanderfolgend angeordnete
und fest miteinander verbundene erste Antriebsstufen vorhanden
sind, die jeweils über ein Gehäuse und einen in dem
Gehäuse axial verschiebbar angeordneten Antriebskolben
verfugen, daß Beaufschlagungsmittel vorhanden sind, um die
Antriebskolben der beiden ersten Antriebsstufen ausgehend
von einer Grundstellung abwechselnd in einer gleichgerichteten
Arbeitsrichtung mit einem Betätigungsf1uid zu beaufschlagen
und zu einem Arbeitshub zu veranlassen, daß Beaufschlagungsmittel vorhanden sind, um einen jeweiligen
Antriebskolben nach Beendigung des Arbeitshubes zu einem
dem Arbeitshub entgegengesetzten Rückhub in die Grundstellung zu veranlassen, daß die Antriebsstufen einschließlich
ihrer Antriebskolben von dem langgestreckten
Strangelement durchsetzt sind und daß die Antriebskolben
jeweils über eine Kupplungseinrichtung verfugen, die
zwischen einer eine relative Verschiebebewegung zwischen dem Antriebskolben und dem Strangelement ermöglichenden
unwirksamen Stellung und einer wirksamen Stellung, in der der Antriebskolben axial unverschieblich auf dem Strangelement
festgeklemmt ist, umschaltbar ist, wobei während der Grundstellung und während des RUckhubes die unwirksame
Stellung und während des Arbeitshubes die wirksame Stellung vorliegt.
. &idigr;
Eine derartige f1uidbetätigte Antriebseinrichtung ermöglicht
die Erzeugung einer schrittweisen Vorschubbewegung des Strangelementes und/oder der Antriebseinrichtung
selbst. Erzeugt wird die Vorschubbewegung durch ein den Antriebsstufen abwechselnd zugeführtes Betätigungsf1uid,
so daß während des Rückhubes des jeweils einen Antriebskolbens der jeweils andere Antriebskolben einen Arbeitshub
ausführt und eine fast schon kontinuierliche Vorschubbewegung
erzeugt werden kann. Die Antriebseinrichtung
ermöglicht eine axial sehr kurze Bauweise, da über eine entsprechend große Anzahl von Hubbewegungen der Antriebskolben
auch große Vorschubstrecken erzeugt werden können. Durch das Zählen der einzelen Betätigungstakte kann bei
Bedarf auf die aktuelle Relativposition geschlossen
werden, so daß auf teure Meßeinrichtungen verzichtet
werden kann. Indem die Kupplungseinrichtung während des
Arbeitshubes die wirksame Stellung einnimmt, hat dies umgekehrt
zur Folge, daß bei einer vertikal nach oben gerichteten
Vorschubbewegung ein gewichtsbedingt entgegen
der Arbeitsrichtung erfolgendes Zurückrutschen des Strangelementes
verhindert wird, da ein selbstklemmender Effekt
auftritt. Die Antriebseinrichtung läßt sich vielfältig
einsetzen, beispielsweise als Stangenvorschub, als Hebezeug
oder als Hublift oder zum Abziehen von auf Haspeln aufgewickeltem Endlosdraht.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den
Unteransprüchen aufgeführt.
Zweckmäßigerweise sind zusätzlich zu den beiden ersten
Antriebsstufen zwei weitere zweite Antriebsstufen vorhanden,
deren Anordnung spiegelbildlich zu derjenigen der ersten
Antriebsstufen erfolgt, wobei sämtliche Antriebsstufen koaxial
aufeinanderfolgend angeordnet sind. Auf diese Weise
lassen sich mit ein und derselben Antriebseinrichtung zwei
entgegengesetzte Vorschubrichtungen verwirklichen, indem
bei Bedarf die betreffenden Antriebsstufen betrieben
werden.
Eine jeweilige Kupplungseinrichtung verfügt'vorzugsweise
über mindestens ein und zweckmäßigerweise mehrere über den
Umfang des Strangelementes verteilt angeordnete Klemmelemente, die zwischen einer Klemmstellung und einer Freigabestellung
beweglich sind, wobei sie sich in der Klemmstellung am jeweiligen Antriebskolben abstützen und gegen
den Außenumfang des Strangelements vorgespannt sind, so daß eine lösbare kraftschlüssige Verbindung vorliegt.
Zweckmäßig ist es ferner, wenn den Klemmelementen einer
jeweiligen Kupplungseinrichtung an ihrer dem Strangelement
radial entgegengesetzten Außenseite eine kolbensei ti ge
schräge Abstützfläche gegenüberliegt, die derart angeordnet
* * · · 4 &bgr; &psgr; &phgr;
4 &phgr; &bgr; 4 4
ist, daß sie sich in Rückhubrichtung des Antriebskolbens
radial an das Strangelement annähert. Dies begünstigt eine
automatische Klemmung allein durch Druckbeaufschlagung und
Verlagerung des Antriebskolbens in der Arbeitsrichtung.
Die Beaufschlagung des Antriebskolbens bewirkt eine minimale,
kaum merkliche Verlagerung relativ zum Strangelement, so daß die Klemmelemente zwischen der Abstützfläche
und der Umfangsfläche des Strangelementes verkeilt
werden und eine zuverlässige lösbare Mitnahme-Klemmverbindung
hergestellt wird.
Weist die Kupplungseinrichtung ein elastisch nachgiebiges
Vorspannglied auf, durch das die Klemmelemente in die
Klemmstellung vorgespannt sind, ergibt sich bei in
Arbeitsrichtung erfolgender Beaufschlagung des Antriebskolbens
eine praktisch verzögerungsfreie Umschaltung in
die wirksame Stellung der Kupplungseinrichtung. Zum Umschalten
der Kupplungseinrichtung aus der unwirksamen in
die wirksamen Stellung bedarf es lediglich einer geringfügig größeren Verstel1geschwindigkeit des Antriebskolbens
bezüglich des Strangelements in der Arbeitsrichtung.
Zweckmäßigerweise ist am Gehäuse einer jeweiligen
Antriebsstufe und insbesondere an einem stirnseitigen
Abschlußdeckel derselben ein Löseelement vorgesehen, das
die Kupplungseinrichtung beaufschlagt und in der unwirk-
samen Stellung hält, wenn der Antriebskolben die Grundstellung
einnimmt. Hier liegt dann praktisch eine mechanische
Entriegelung der Kupplungseinrichtung vor. Zweckmäßigerweise
wird der Antriebskolben unter Vermittlung geeigneter
Beaufschlagungsmittel so lange in der Grundstellung
gehalten, bis ein erneuter Arbeitshub erfolgt.
Geeignete Beaufschlagungsmittel könnten eine im Gehäuse
untergebrachte Federeinrichtung aufweisen. Vorteilhafter
ist es jedoch, Beaufschlagungsmittel vorzusehen, die eine
fluidische Druckbeaufschlagung in Rückhubrichtung ermöglichen.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand der beiliegenden
Zeichnung näher erläutert. Es zeigen im einzelnen:
Fig. 1 eine erste Bauform der erfindungsgemäßen
Antriebseinrichtung im Längsschnitt, wobei
jeweils zwei erste und zweite Antriebsstufen vorhanden sind,
Fig. 2 einen vergrößerten Ausschnitt aus der Antriebseinrichtung gemäß Fig. 1 im Bereich einer
Antriebsstufe, wobei eine Betriebsphase gezeigt
ist, in der der zugeordnete Antriebskolben die
Grundstellung einnimmt,
Fig. 3 eine der Fig. 2 entsprechende Darstellung, wobei eine andere Betriebsphase gezeigt ist, bei der
der Antriebskolben einen Arbeitshub durchführt
und kurz vor Ende des Arbeitshubes angelangt ist,
Fig. 4 einen bei der Antriebseinrichtung gemäß Fig. 1
bis 3 verwendeten Antriebskolben einschließlich
der an ihm vorgesehenen Kupplungseinrichtung in
explodierter Einzeldarstellung und
Fig. 5 den in Fig. 4 gezeigten Antriebskolben im
zusammengebauten Zustand.
Aus Fig. 1 geht eine bevorzugte Bauform der f1uidbetätigten
Antriebseinrichtung 1 hervor. Ferner ist ein lineares,
langgestrecktes Strangel ement 2 abgebildet, das durch die
Antriebseinrichtung 1 zu einer Vorschubbewegung in einer
axial gerichteten ersten Vorschubrichtung 3 angetrieben
werden soll. Das Strangelement 2 des Ausführungsbeispiels
ist eine zylindische Stange beliebiger Länge mit konstantem Querschnitt. Das beispielsgemäße Strangelement 2
ist ein starres Teil, es könnte sich aber auch um ein biegeflexibles Teil handeln, beispielsweise ein Drahtseil.
Die Antriebseinrichtung 1 umfaßt zwei erste Antriebsstufen
4, 41 und zwei zweite Antriebsstufen 5, 5'. Alle Antriebsstufen
sind in Längsrichtung 6 unter koaxialer Ausrichtung
aufeinanderfolgend angeordnet. Obwohl die Reihenfolge an
sich beliebig ist, empfiehlt sich doch die gezeigte Einteilung,
bei der die beiden ersten Antriebsstufen 4, 4'
und die beiden zweiten Antriebsstufen 55 5' jeweils axial
nebenei nanderli egen.
Jede Antriebsstufe 4, 41, 5, 5' ist vorzugsweise nach Art
eines doppeltwirkenden, fluidisch betätigbaren Arbeitszylinders
ausgebildet. So umfaßt jede Antriebsstufe 4, 4'5
5, 5' ein Gehäuse 7 mit einem rohrförmigen Mittelteil 8 und dieses axial beidseits verschließenden Abschlußwänden
12. Die vier Gehäuse 7 sind in Axialrichtung 6 fest aneinandergesetzt,
beispielsweise mittels nicht näher dargestellter
Verbindungsschrauben oder Zuganker, und bilden gemeinsam ein Gesamtgehäuse der Antriebseinrichtung 1.
Um in Axialrichtung 6 möglichst kompakte Abmessungen zu
erzielen, ist zwischen axial unmittelbar benachbarten Antriebsstufen 4, 4', 5, 51 jeweils nur eine einzige Abschlußwand
12 angeordnet, die gleichzeitig als Abschlußwand
für beide benachbarte Antriebsstufen dient. Beispielsgemäß sind somit insgesamt fünf Abschlußwände 12
vorhanden.
Jedes Gehäuse 7 definiert einen Arbeitsraum 13, in dem ein
Antriebskolben 14 axial verschiebbar angeordnet ist. Im
Bereich des Außenumfanges der Antriebskolben 14 angeordnete
ringförmige Dichtungen 15 arbeiten gleitend mit der Innenumf angsf lache ei nes jeweiligen Mittelteils 8 zusammen, so
daß der zugeordnete Arbeitsraum 13 in zwei Beaufschlagungsräume 16, 17 dicht unterteilt wird. In jeden Beaufschlagungsraum
16, 17 mündet ein am Außenumfang des Gesamtgehäuses ausmündender Fluidkanal 18, über den eine
gesteuerte Zufuhr und/oder Abfuhr eines Betätigungsfluides, insbesondere Druckluft, in den bzw. aus dem betreffenden
Beaufschlagungsraum 16, 17 möglich ist. Zu
diesem Zweck sind die beiden Fluidkanäle 18 einer jeweiligen Antriebsstufe 4, 4', 5, 51 über geeignete Leitungen
2 3 an ein Steuerventil 2 2 angeschlossen, die je
nach Schaltstellung eine Druckbeaufschlagung des jeweils
einen Beaufschlagungsraumes bewirken, während gleichzeitig
der andere Beaufschlagungsraum entlüftet wird. Jeder
Antriebsstufe 4, 41, 5, 51 ist ihr eigenes Steuerventil 22
zugeordnet, wobei alle Steuerventile 22 an eine gemeinsame
Druckmittelquelle P angeschlossen sein können. Die Steuerventile
22 sind unabhängig voneinander betätigbar, um eine
gewünschte Betriebsweise der Antriebseinrichtung 1 zu
realisieren.
Die Ventile 22 mit den Leitungen 23 und den Fluidkanälen
I · > ♦ ♦ ·
18 bilden Beaufschlagungsmittel, um die Antriebskolben 14
entweder in einer Arbeitsrichtung 2 4 oder in einer entgegengesetzten
Rückhubrichtung 25 zu beaufschlagen und
entweder zu einem Arbeitshub in Arbeitsrichtung 24 oder zu
einem entgegengesetzten Rückhub in Rückhubrichtung 2 5 zu
veranlassen. Der Arbeitshub beginnt in einer Grundstellung des betreffenden Antriebskolbens 14, in der dieser an
einer der Abschlußwände 12 anliegt. In Fig. 1 nehmen die
Antriebskolben 14 der ganz links abgebildeten einen ersten
Antriebsstufe 4 sowie der beiden rechts abgebildeten zweiten Antriebsstufen 5, 5' die Grundstellung ein.
Die bauliche Ausgestaltung der beiden ersten Antriebsstufen
4, 4' ist mit derjenigen der beiden zweiten Antriebsstufen 5, 51 identisch. Allerdings ist die Anordnung
bezogen auf eine zwischen den beiden ersten und zweiten Antriebsstufen 4, 41, 5, 51 verlaufende Radialebene 26
spiegelbildlich. Während die beiden ersten Antriebsstufen
4, 41 zur Erzeugung einer Vorschubbewegung in der ersten
Vorschubrichtung 3 dienen, kann mittels der beiden zweiten
Antriebsstufen 5, 51 eine Vorschubbewegung des Strangelementes
2 in einer axial entgegengesetzten zweiten Vorschubrichtung 31 erzeugt werden. Infolge der baulichen
Übereinstimmung erfolgt die weitere Beschreibung im wesentlichen anhand der für die erste Vorschubrichtung 3,
31 verantwortlichen ersten Antriebsstufen 4, 41.
Das von der Antriebseinrichtung zu verschiebende Strangelement
2 durchsetzt die Antriebseinrichtung 1 koaxial,
wobei sie sämtliche Antriebsstufen 4, 4', 5, 51 einschließlich
ihres jeweiligen Antriebskolbens 14 durchsetzt und an beiden Stirnseiten der Antriebseinrichtung 1 aus
dem Gesamtgehäuse herausragt. Die Länge des beispielsgemäßen Strangelementes 2 beträgt ein Vielfaches der Länge
der Antriebseinrichtung 1 und ist beliebig.
In den von dem Strangelement 2 durchsetzten Durchbrechungen
der Abschlußwände 12 sind ringförmige Dichtungseinrichtungen
27 angeordnet, die einen Aus- und übertritt des Druckmediums verhindern.
Jeder Antriebskolben 14 ist mit einer Kupplungseinrichtung
28 ausgestattet. Ihr bevorzugter Aufbau ist aus Fig. 2 und 3 gut ersichtlich. Die Kupplungseinrichtung 28 ist
zwischen einer in Fig. 2 gezeigten unwirksamen Stellung und einer in Fig. 3 gezeigten wirksamen Stellung umschaltbar.
In der unwirksamen Stellung gemäß Fig. 2 ist eine relative axiale Verschiebebewegung zwischen dem jeweiligen
Antriebskolben 14 und dem den Antriebskolben verschiebbar
durchsetzenden Strangelement 2 möglich. Eine in der vom
Strangelement 2 durchsetzten Durchbrechung 32 des Antriebskolbens
14 angeordnete ringförmige Dichtungseinrichtung
271 umschließt das Strangelement 2 koaxial, so
daß trotz der relativen Verschiebbarkeit eine Abdichtung
vorliegt, die einen FIuidu bertritt zwischen den beiden
Beaufschlagungsräumen 16, 17 verhindert.
In der wirksamen Stellung gemäß Fig. 3 ist der Antriebskolben 14 axial unverschieblich auf dem Strangelement 2
festgeklemmt. Er ist dadurch in der Lage, axiale Antriebskräfte,
die vom Betätigungsf1uid hervorgerufen werden, auf
das Strangelement 2 zu übertragen.
Unter Vermittlung der Steuerventile 22 werden die beiden
ersten Antriebsstufen 4, 4' derart fluidisch angesteuert, daß ihre
Antriebskolben 14 abwechselnd gegensinnig in Arbeitsrichtung 24 und in Rückhubrichtung 25 beaufschlagt werden. Während
also der eine Antriebskolben 14 in Antriebsrichtung 24 beaufschlagt
wird, erfolgt gleichzeitig eine Beaufschlagung
des anderen Antriebskolbens 14 in Rückhubrichtung und umgekehrt.
Während des Arbeitshubes nimmt die Kupplungseinrichtung 28 selbsttätig ihre wirksame Stellung ein, so
daß infolge der vorliegenden Klemmverbindung eine Mitnahme
.1
des Strangelementes 2 in der ersten Vorschubrichtung 3
erfolgt. Beim anschließenden Rückhub und in der Grundstellung
befindet sich die Kupplungseinrichtung 28 in der
unwirksamen Stellung, so daß das Strangelement 2 in Axialrichtung
nicht beaufschlagt wird und insbesondere auch
nicht versehentlich wieder zurückgezogen wird. Durch die
oben erwähnte, abgestimmte abwechselnde Beaufschlagung
läßt sich eine Vorschubbewegung mit kaum merklichen Stillstandszeiten realisieren, da die eine erste Antriebsstufe
ihre Rückhubphase zeitgleich oder schon vor dem Zeitpunkt
abgeschlossen hat, zu dem die andere erste Antriebsstufe
die Arbeitsphase beendet hat, so daß sich unmittelbar eine weitere Arbeitsphase anschließen kann. Bei ausreichend
schneller Rückhubbewegung können sich die Arbeitsphasen
sogar überschneiden, so daß sich eine zumindest annähernd kontinuierliche Vorschubbewegung erzeugen läßt.
Anhand der Fig. 2 bis 5 seien nachfolgend der Aufbau und die Wirkungsweise der Kupplungseinrichtung 28 näher erläutert.
Bevorzugt sitzt die Kupplungseinrichtung 28 im Innern
eines jeweiligen Antriebskolbens 14. Die von dem Strangelement
2 axial durchsetzte Durchbrechung 32 des Antriebskolbens 14 verfügt auf der in Rückhubrichtung 25 weisenden
Axialseite 33 über einen Längenabschnitt größeren Querschnittes,,;
so daß sich ein das in die Antriebseinrichtung
1 eingeführte Strangelement 2 konzentrisch umgebender Aufnahmeraum 34 ergibt. In diesem Aufnahmeraum 34 sind
mehrere über den Umfang des Strangelements 2 verteilt angeordnete Klemmelemente 35 aufgenommen, die vorzugsweise
als Wälzelemente ausgebildet und beim Ausführungsbeispiel
in Form von Kugeln gebildet sind. Die Klemmelemente 35
liegen unmittelbar an der Umfangsf1äche 36 des Strangelements
2 an.
Die den Klemmelementen 35 radial außen gegenüberliegende
Begrenzungsfläche des Aufnahmeraumes 34 bildet eine ringsum
laufende Abstützfläche 37. Sie hat einen sich in Rückhubrichtung
2 5 schräg nach innen verjüngenden konischen
Verlauf, so daß sie sich in Rückhubrichtung 25 an die Umfangsf1äche 36 des Strangelements 2 annähert. Die
radiale Breite des zur erwähnten Axialseite 33 offenen Aufnahmeraumes 34 ist geringfügig geringer als der Durchmesser
der Klemmelemente 35, so daß diese nicht aus dem
Aufnahmeraum 34 herausrutschen können. Mit zunehmender Entfernung von der Axialseite 33 in Arbeitsrichtung 24
nimmt die radiale Breite des Aufnahmeraumes 34 jedoch zu
und kann den Durchmesser der Klemmelemente 35 übersteigen.
Um die Klemmelemente 35 relativ zueinander zu fixieren,
sind sie in den Zwischenräumen 38 eines ringförmigen Käfigelementes 42 gehalten, das in dem Aufnahmeraum 34 aufgenommen
ist.
Die Klemmelemente 35 sind in dem Aufnahmeraum 34 zwischen
einer aus Fig. 3 ersichtlichen Klemmstellung und einer aus
Fig. 2 ersichtlichen Freigabestellung axial verlagerbar.
In der Klemmstellung sind sie zwischen der schrägen
Abstützfläche 37 und der Umfangsf1äche 36 des Strangelements
2 mit Keilwirkung eingespannt. Durch die kolbensei ti ge Abstützung wird hierbei eine radiale Klemmkraft
auf das Strangelement 2 ausgeübt, so daß eine kraftschlüssige
Verbindung zwischen dem Antriebskolben 14 und
dem Strangelement 2 vorliegt. In diesem Zustand liegt die
wirksame Stellung der Kupplungseinrichtung 28 vor.
Die Ausübung einer Kraft auf die Klemmelemente 35 in
Arbeitsrichtung 24 relativ zum Antriebskolben 14 verlagert
sie in die Freigabestellung. Auf Grund des größeren
radialen Spielraums mangelt es hierbei an einer Klemmwirkung, so daß sich das Strangelement 2 relativ zum
betreffenden Antriebskolben 14 axial verschieben läßt.
Dadurch ist gewährleistet, daß das Strangelement 2 von dem
in der Rückhubphase oder in der Grundstellung befindlichen
Antriebskolben 14 nicht blockiert wird, wenn es gleichzeitig
von dem in der Antriebsphase befindlichen Antriebskolben
der anderen Antriebsstufe beaufschlagt wird. In der Freigabestellung der Klemmelemente 35 liegt·· die unwirksame
Stellung der Kupplungseinrichtung 28 vor.
Beim Ausführungsbeispiel sind die Klemmelemente 35 ständig
in Richtung ihrer Klemmstellung vorgespannt. Zu diesem
Zweck verfügt die Kupplungseinrichtung 28 über ein elastisch
nachgiebiges Vorspannglied 43, das axial zwischen
dem Antriebskolben 14 und den Klemmelementen 35 wirkt.
Beispielsgemäß ist es von einem Ringkörper aus Material
mit gummielastischen Eigenschaften gebildet und ist koaxial
zu dem Strangelement 2 angeordnet, wobei es axial zwischen den Klemmelementen 35 und einer kolbenfesten
Stützwand 44 angeordnet ist, die sich im Bereich des inneren Endes des Aufnahmeraumes 34 befindet. Die Stützwand
44 ist vorliegend von einem in die Durchbrechung eingesetzten Ringelement gebildet. Um eine gleichmäßige
Kraftübertragung zu gewährleisten, ist zwischen dem ringförmigen
Vorspannglied 43 und dem Ring aus Klemmelementen
35 eine Übertragungsscheibe 45 angeordnet, die vorzugsweise Bestandteil des K-äf igel ements 42 ist.
Jeder Kupplungseinrichtung 25 ist vorzugsweise ein Löseelement
46 zugeordnet. Dieses ist am Gehäuse 7 der betreffenden Antriebsstufe 4, 4', 5, 5' festgelegt, und zwar
bevorzugt an derjenigen Abschlußwand 12, an der der Antriebskolben 14 in der Grundstellung anliegt.
Das Löseelement 46 ist derart ausgebildet und angeordnet, daß es auf die Klemmelemente 35 einwirkt und diese in ihre
Freigabestellung verlagert und hält, wenn der Antriebskolben
14 im Rahmen seiner Rückhubbewegung in die Nähe der
Grundstellung gelangt und diese schließlich erreicht.
Das bei spielsgemäße Löseelement 46 ist hülsenartig ausgebildet
und umschließt das Strangelement 2 koaxial, wobei es vorteilhafterweise gleichzeitig eine Führungsbuchse für
das verschiebliehe Strangelement 2 bildet. Das buchsenähnliche
Löseelement 46 ragt axial in den angrenzenden Beaufschlagungsraum 16 der betreffenden Antriebsstufe hinein.
Seine Stirnfläche 47 liegt hierbei den Klemmelementen
35 axial gegenüber.
Auf Grund der geschilderten Ausgestaltung ist erreicht,
daß die momentane Betriebsstellung der Kupplungseinrichtung
28 zum einen von der aktuellen Hubposition des Antriebskolbens 14 und zum anderen von der Verschieberichtung
und der relativen Verschiebegeschwindigkeit bezüglich
des Strangelements 2 abhängt.
Die regelmäßige Betriebsweise einer ersten Antriebsstufe
beim Erzeugen einer Vorschubbewegung in der ersten Vorschubrichtung
3 ist folgende:
Zunächst ist der Antriebskolben 14 in der Grundstellung
gemäß Fig. 2 gehalten. Dies geschieht durch Fluidbeaufsch!agung
des einen Beaufschlagungsraumes 17, der auf
der in Arbeitsrichtung 24 weisenden Seite des Antriebskolbens
14 angeordnet ist. Der Antriebskolben 14 ist dadurch
in die Grundstellung vorgespannt. Dies hat zur Folge,
: i
daß die Kupplungseinrichtung 28 ihre unwirksame Stellung
einnimmt, da die Klemmelemente 35 von dem in den Aufnahmeraum
34 hineinragenden Löseelement 46 entgegen der Stellkraft
des Vorspanngliedes 36 in der Freigabestellung gehalten
werden. Das Strangelement 2 ist nun frei beweglich und kann durch die andere erste Antriebsstufe verschoben
werden.
Zeitgleich oder kurz bevor der Antriebskolben 14 der
anderen ersten Antriebsstufe seinen Arbeitshub verrichtet
hat, wird der vorerwähnte Beaufschlagungsraum 17 durch das
zugeordnete Steuerventil 22 entlüftet, wobei gleichzeitig der der Axialseite 33 zugeordnete andere Beaufschlagungsraum
16 mit Betätigungsf1uid gespeist wird, so daß der
Antriebskolben 14 in Arbeitsrichtung 24 beaufschlagt wird.
Dies führt zu einer Verlagerung des Antriebskolbens 14 in
Arbeitsrichtung 24, wobei nach kurzer Wegstrecke die
Klemmelemente 35 außer Eingriff von dem Löseelement 46
gelangen. Dabei sorgt das Vorspannglied 43 gleichzeitig
für eine verzögerungslose Annäherung der Klemmelemente 35
an die Abstützfläche 37 und somit für ein Verlagern in die
Klemmstellung. Dadurch und bedingt durch die gleichzeitige
weitere Verlagerung des Antriebskolbens 14 werden die
Klemmelemente 35 zwischen der Abstützfläche 37 und der
Umfangsf1äche 36 verkeilt bzw. verklemmt, so daß die
gewünschte Mitnahmeverbindung zwischen dem Antriebskolben
14 und dem Strangelement 2 vorliegt. Bei weiterhin aufrechterhaltenem
Betätigungsdruck in dem Beaufschlagungsraum
16 wirkt nun der Antriebskolben 14 als Antriebselement, das eine Vorschubkraft auf das Strangelement 2
ausübt.
Am Ende des Ausfahrhubes trifft der Antriebskolben 14 auf
der gegenüberliegenden Abschlußwand 12 auf. Nun wird das
Steuerventil 22 wieder umgeschaltet, so daß der Antriebskolben
14 mit einer Stellkraft in Rückhubrichtung 25 beaufschlagt
wird. Dabei werden die Klemmelemente 35 auf
Grund der zwischen ihnen und dem Strangelement 2 herrschenden Reibungskräfte geringfügig von der Abstützfläche
37 entfernt, oder es wird zumindest die Anpreßkraft
reduziert, so daß die relative Rückhubbewegung des Antriebskolbens
14 mit Bezug zum Strangelement 2 möglich ist. Bei Erreichen der Grundstellung taucht das Löseelement
46 in den Aufnahmeraum 34 ein und zwingt die Klemmelemente 35 in eine von der Abstützfläche 37 entfernte
Stellung, so daß ein versehentl i ches- Bl ocki eren des Strangelements 2 mit Sicherheit verhindert ist.
Als Beaufschlagungsmittel zur Erzeugung der Rückhubbewegung
könnte auch eine in dem Beaufschlagungsraum 17
angeordnete Federeinrichtung vorgesehen sein, was allerdings
den Verschleiß und die axiale Baulänge erhöhen und
die Möglichkeiten zur Beeinflussung der Kolbenstellung und
insbesondere der Kolbengeschwindigkeit reduzieren würde.
Grundsätzlich kann eine beliebige Anzahl erster und
zweiter Antriebsstufen 4, 4', 5, 51 vorgesehen sein, wobei
sich die erzeugte Vorschubbewegung um so mehr einer kontinuierlichen
Bewegung annähert, je mehr Antriebsstufen
vorhanden sind, deren Antriebskolben sich in ihren Arbeitsbewegungen zeitlich überlappen.
Bei dem beschriebenen Ausführungsbeispiel ist das Strangelement
2 das im Betrieb relativ zur Antriebseinrichtung
verschobene Teil. Man könnte daher die Antriebseinrichtung
auch als Stangenvorschub bezeichnen. Es wäre allerdings auch möglich, ein stationäres Strangelement 2 vorzusehen
und die Antriebseinrichtung 1 als das im Betrieb relativ
zum Strangelement 2 verschiebbare Teil auszubilden. Hier
könnte die Antriebseinrichtung 1 beispielsweise als Transporteinrichtung
eingesetzt werden, an der ein zu bewegender Gegenstand.festlegbar ist. Einsetzen, ließe sich eine
solche Anordnung beispielsweise als Hebezeug, als Hublift,
zum Stapeln von Paletten. Die Antriebseinrichtung 1 ließe
sich auch als Betätigungseinrichtung vergleichbar einem
Arbeitszylinder einsetzen, wobei das Strangelement 2 das
Abtriebselement bildet, welches mit großem Hub verlagerbar
ist, so daß sich teleskopähnliche Anwendungen verwirklichenließen.