DE29609140U1 - Tiefbohrwerkzeug - Google Patents
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Description
PATENTANWÄLTE ZUGELASSEN BEIM EUROPÄISCHEN PATENTAMT - EUROPEAN PATENT ATTORNEYS
Patentanwälte Rose, Kosel & Sobisch Odastrasse 4a
Odastrasse 4a, D-37581 Bad Gandersheim D-37581 Bad Gandersheim
Germany
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2953/31
Burgsmüller GmbH
Burgsmüller GmbH
Datum / Date 21. Mai 1996
BESCHREIBUNG Tiefbohrwerkzeug
Die Erfindung bezieht sich auf ein Tiefbohrwerkzeug entsprechend dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
Wesensmerkmal eines bekannten Tiefbohrverfahrens ist die Verwendung eines
Systems aus Bohrstange und Bohrkopf, bei welchem ein Kühl- bzw. Schmiermedium außenseitig, d.h. über den Ringraum zwischen der Bohrungswandung
und der Bohrstange bzw. dem Bohrkopf in die Bohrung eingeführt
wird, welches die im Bereich des Bohrungsgrundes entwickelten Bohrspäne aufnimmt und über einen zentralen Hohlraum des Bohrkopfes
einschließlich der Bohrstange ausschwemmt. Die hierbei eingesetzten Bohrköpfe weisen eine asymmetrische Schneidenanordnung auf, wobei die
als Folge des Bohrbetriebs resultierenden Reaktionskräfte teilweise
-2-PS/G
über Führungsleisten, die in axialer Richtung gegenüber den genannten
Schneiden versetzt angeordnet sind, auf die Bohrungswandung übertragen werden. Während des Bohrbetriebs ist das Bohrwerkzeug somit teilweise
an der Bohrungswandung selbst abgestützt.
5
5
Der axiale Versatz zwischen den Schneiden und den Führungsleisten führt
im Bohrbetrieb zu einer einwärts gerichteten Verbiegung des Bohrwerkzeugs, insbesondere der Schneiden, so daß deren radial äußere Bereiche
auf einem Kreis mit geringerem Radius als die Führungsleisten umlaufen, die neben ihrer Führungsfunktion auch eine Glättungsfunktion auf die
Bohrungswandungen ausüben. Hierdurch ergibt sich auch ein Mittenversatz der Achsen des Bohrkopfes einerseits und der Bohrung andererseits, Dies
bringt einen bedeutenden Verschleiß insbesondere der, dem Bohrungsgrund zugekehrten Oberflächenabschnitte der Führungsleisten mit sich. Der
Verschleiß beginnt an den, dem Bohrungsgrund zugekehrten Oberflächenabschnitten und breitet sich im Zeitablauf in Richtung auf das gegenüberliegende
Ende hin aus. Mit fortschreitendem Verschleiß vermindert sich die Führungswirkung der Führungsleisten und es ist bekannt,
zur verbesserten Werkstoffausnutzung die üblicherweise lösbar angeordneten Führungsleisten aus ihren prismatischen Nuten zu entnehmen und
umgekehrt erneut in diese mit der Maßgabe einzusetzen, daß sich die verschlissenen Oberflächenbereiche nunmehr an dem, dem Bohrungsgrund
entfernten Ende befinden. Ist auf diesem Wege nunmehr auch der zweite Oberflächenabschnitt der Führungsleiste verschlissen, ist eine weitere
Nutzung nicht mehr möglich und es muß diese verworfen werden.
Die genannte prismatische Nut zur Aufnahme der entsprechend ausgestalteten
Führungsleiste bildet eine zuverlässige Befestigung derselben an dem Grundkörper des Bohrwerkzeugs und gewährleistet eine sichere Ableitung
der zu übertragenden Reaktionskräfte. Nach Maßgabe der sich in Abhängigkeit von der Schnitt- und Vorschubgeschwindigkeit ausbildenden
Verbiegung des Bohrwerkzeugs, bzw. des Mittenversatzes der Achsen des
Bohrwerkzeugs und der Bohrung bringt diese vergleichsweise starre
Aufnahme der Führungsleisten jedoch einen erhöhten Verschleiß mit sich.
Im Rahmen der Führungsleisten kommen unterschiedliche Werkstoffe zum
Einsatz, z.B. Hartmetalle auf Wolfram- oder Titankarbidbasis, Cermets, und diverse Arten keramischer Werkstoffe wie Oxid-, Nitrid- und Mischkeramik.
Es ist die Aufgabe der Erfindung, ein Tiefbohrwerkzeug der eingangs bezeichneten
Art mit Hinblick auf eine verbesserte Werkstoffausnutzung hin auszugestalten. Gelöst ist diese Aufgabe bei einem solchen Tiefbohrwerkzeug
durch die Merkmale des Kennzeichnungsteils des Anspruchs
1.
Erfindungswesentlich ist hiernach eine Gestaltung der Führungsleiste
derart, daß diese ober- und unterseitig zylindrisch konvex gekrümmte Flächen aufweist, wobei der Nutengrund der diese Führungsleisten aufnehmenden
Nuten des Grundkörpers oder einer mit diesem in Verbindung stehenden Kassette eine entsprechend ausgebildete konkave Krümmung
aufweist. Nachdem der sich als Folge des Bohrbetriebs einstellende Oberflächenverschleiß der Führungsleiste an dem einen, dem Bohrungsgrund
zugekehrten Ende beginnt und allmählich in Richtung auf das andere Ende hin fortschreitet besteht aufgrund der symmetrischen Ausbildung
der Führungsleiste die Möglichkeit, diese der jeweiligen Nut zu entnehmen und umgekehrt derart wieder einzusetzen, daß nunmehr das
unverschlissene Ende dem Bohrungsgrund zugekehrt ist, wobei erfindungsgemäß dieser Vorgang dadurch fortgesetzt werden kann, daß die nunmehr
an beiden Enden verschlissene Führungsleiste der Nut entnommen und derart umgekehrt in die Nut erneut eingesetzt wird, daß die ursprünglich
dem Nutengrund zugekehrte Seite nunmehr Funktions- bzw. Führungsfläche für den Bohrbetrieb wird. Gegenüber der bisher prakti-
zierten Arbeitsweise, bei welcher lediglich ein umgekehrtes Einsetzen
der Führungsleiste in die jeweilige Nut möglich war, ergibt sich eine Steigerung der Standzeit der Führungsleiste um 100 % und eine wesentlich
verbesserte Werkstoffnutzung. Dadurch, daß die Anlageflächen der
Führungsleisten, insbesondere der Nutengrund zylindrisch ausgebildet sind, ergibt sich ferner die Möglichkeit von Ausgleichsbewegungen der
Führungsleiste, wodurch ein Ausgleich des Mittenverlaufs oder Mittenversatzes bzw. der Werkzeugverbiegung möglich wird. Letzterer wiederum
bringt eine bedeutende Verschleißminderung mit sich.
Die Führungsleisten sind als Verschleißteile lösbar in den jeweiligen
Nuten angeordnet. Diese Art der Anordnung kann entsprechend den Merkmalen des Anspruchs 2 im einfachsten Fall durch eine Schraube bewirkt
werden, deren Schraubenkopf sich an dem entsprechend gestalteten Innenprofil
einer die Führungsleiste durchdringenden Bohrung abstützt. Die Schraube ist mit ihrem Gewindeabschnitt in einer entsprechenden Gewindebohrung
entweder des Grundkörpers oder einer mit diesem in Verbindung stehenden Kassette gehalten. Verlagerungen der Führungsleiste zwecks
Ausgleich des Mittenverlaufs werden nach Maßgabe der Elastizität der Schraube und der geometrischen Ausbildung deren Anlageflächen an den
entsprechenden Gegenflächen der die Führungsleiste durchdringenden Bohrung ermöglicht.
Entsprechend den Merkmalen der Ansprüche 3 und 4 können in jeder Mut
ein, zwei oder mehr Führungsleisten hintereinander vorgesehen sein. Im
Regelfall ist jedoch in einer Nut lediglich eine Führungsleiste angeordnet.
Im Rahmen der erfindungsgemäßen Führungsleisten können entsprechend den
Merkmalen des Anspruchs 5 sämtliche, für diese Verwendung bekannten Werkstoffe eingesetzt werden, so z.B. Hartmetall, Sintermetall, Keramik,
insbesondere Oxid- und Nitridkeramik, Mischkeramik oder Cermets.
Das erfindungsgemäße Tiefbohrwerkzeug ist durch eine verbesserte Werkstoff
ausnutzung und einen verminderten Verschleiß im Bereich der Führungsleisten gekennzeichnet, der durch den Ausgleich des Mittenverlaufs,
jedoch auch durch die mehrfachen Wendemöglichkeiten der Führungsleiste
in der sie aufnehmenden Nut des Grundkörpers oder auch einer Kassette gegeben ist.
Die Erfindung wird im folgenden unter Bezugnahme auf die in den Zeichnungen
schematisch wiedergegebenen Ausführungsbeispiele näher erläutert werden. Es zeigen:
Fig. 1 einen Axial schnitt eines erfindungsgemäß ausgerüsteten Tiefbohrwerkzeugs;
15
15
Fig. 2 eine Stirnansicht des Tiefbohrwerkzeugs entsprechend der Ebene
H-II der Fig. 1;
Fig. 3 eine vergrößerte Teilschnittdarstellung der Führungsleiste des
Tiefbohrwerkzeugs entsprechend einer Ebene III-III der Fig.1;
Fig. 4 eine Darstellung alternativen Aufnahme einer Führungsleiste ähnlich
derjenigen gemäß Fig. 3 in einem Radialschnitt des Tiefbohrwerkzeugs;
25
25
Fig. 5 eine Teildarstellung des in einer Bohrung im Einsatz befindlichen
Tiefbohrwerkzeugs im Radial schnitt.
Das in den Fig. 1 und 2 gezeigte Tiefbohrwerkzeug besteht aus einem
rohrförmigen Grundkörper 1, dessen eines Ende 2 zur lösbaren Anbindung an eine zeichnerisch nicht wiedergegebene Bohrstange bestimmt und mit
einem geeigneten Innengewinde 3 versehen ist. Das andere gegenüberlie-
gende Ende 4 trägt in an sich bekannter Weise das auswechselbar angeordnete
Bohrwerkzeug, hier in der Form zweier Wendeschneidplatten 5, 6, von denen die Wendeschneidplatte 5 sich in einem, der Achse 7 benachbarten
Bereich und die Wendeschneidplatte 6 sich in einem radial äußeren
Bereich befindet.
Den Wendeschneidplatten 5, 6 unmittelbar benachbart ist jeweils ein,
zur Stirnseite des Endes 4 offenes Spanmaul 8, 9 vorgesehen, welches mit dem zentralen Hohlraum 10 des Grundkörpers 1 in durchgängiger Verbindung
steht.
Die Wendeschneidplatte 6 ist mit einer aus der Stirnseite des Grundkörpers
herausragenden Hauptschneide 11 und einer radial aus der Struktur des Grundkörpers herausragenden Nebenschneide 12 versehen, die sich
parallel zu der Achse 7 erstreckt. Die Wendeschneidplatte 6 ist derart an dem Grundkörper 1 gehalten, daß sich die radial äußersten Bereiche
der Nebenschneide 12 im unbelasteten Zustand des Tiefbohrwerkzeugs bezüglich
der Achse 7 auf einen gemeinsamen Radius 13 mit drei Führungsleisten 14 befinden, die jeweils in Nuten 15 des Grundkörpers 1 eingesetzt
sind, die sich parallel zu der Achse 7 erstrecken.
Die Führungsleisten 14, die im folgenden noch näher beschrieben werden,
sind jeweils mittels einer Schraube 16 lösbar in den genannten Nuten 15 gehalten.
Das als VoI!bohrwerkzeug konzipierte Werkzeug entsprechend den Fig. 1
und 2 steht während des Bohrbetriebes über das Innengewinde 3 mit einer Bohrstange in Verbindung, die ihrerseits an einen Bohrantrieb angeschlossen
ist. Über einen sogenannten, die Bohrstange rotationssymmetrisch umgebenden Bohrölzuführapparat wird in den, durch die Innenwandungen
des Bohrlochs außenseitig und die Kontur des Grundkörpers 1 innenseitig umgrenzten Ringraum 17 ein Bohröl eingeführt, welches zwi-
sehen den Führungsleisten 14 sowie der Nebenschneide 12 hindurchströmt,
über das Spanmaul 8 sowie das Spanmaul 9 in den Grundkörper 1 zurück
und anschließend über den Hohlraum 10 und die Bohrstange wieder zurückströmt. Durch das Bohröl wird auf das Bohrwerkzeug eine intensive Kühlwirkung
ausgeübt. Es dient darüber hinaus dem Ausschwemmen der als Folge des Bohrbetriebs gelösten Bohrspäne.
Die u.a. aus der Schnittkraft resultierenden Reaktionskräfte werden
über die Führungsleisten 14 auf die Bohrlochwandung übertragen, so daß das Werkzeug innerhalb der Bohrung über diese Führungsleisten abgestützt
ist. Nachdem die, an den Wendeschneidplatten wirksamen Schnittkräfte und die, über die Führungsleisten übertragenen Reaktionskräfte
in voneinander beabstandeten Ebenen entlang der Achse 7 wirksam sind, entsteht ein sogenannter Mittenverlauf, welcher eine Neigung
der Wendeschneidplatten und damit des Bohrwerkzeugs gegenüber der
Achse 7 des Grundkörpers 1 bzw. dem unbelasteten Zustand des Werkzeugs zur Folge hat.
Den Führungsleisten 14 kommt neben der genannten Führungsfunktion eine,
auf die Bohrlochwandungen ausgeübte Glättungsfunktion zu, dies insbesondere
aufgrund des genannten Mittenverlaufs, als dessen Folge das Werkzeug, hier die Wendeschneidplatte 6 in ihren radial äußeren Bereichen
auf einem Kreis umläuft, der bezüglich des Umlaufkreises der Führungsleisten geringfügig radial einwärts versetzt ist. Hieraus resultieren
Momente, welche die Führungsleisten auf Biegung beanspruchen.
In den Fig. 3 und 4 sind Funktionselemente, die mit denjenigen der Fig.
1 und 2 übereinstimmen, entsprechend beziffert, so daß auf eine diesbezügliche wiederholte Beschreibung verzichtet werden kann.
30
Wesensmerkmal der erfindungsgemäßen Führungsleiste ist eine, in einem
mittigen Bereich bezüglich einer Quer- und Längsmittel ebene angeordnete
Bohrung 18, die der Aufnahme der Schraube 16 dient, die ihrerseits mit
einer Gewindebohrung 19 des Grundkörpers 1 in Eingriff steht.
Die Bohrung 18 ist durch einen, bezüglich der Quermittel ebene 20 der
Führungsleiste 14 symmetrischen Aufbau gekennzeichnet und besteht global aus zwei, bezüglich ihrer Achse 21 zylindrischen Abschnitten 22, an
die sich jeweils zu der genannten Quermitte!ebene 20 hin konisch verjüngende
Abschnitte 23 anschließen.
An dem , der Außenseite 24 zugekehrten zylindrischen Abschnitt 23 ist
der konisch ausgebildete Kopf der Schraube 16 abgestützt, durch welchen die Führungsleiste 14 in der Nut 15 gehalten ist.
Die Führungsleiste 14 weist auch im übrigen einen bezüglich der Quermittelebene
20 symmetrischen Aufbau auf und ist auf ihrer der Außenseite 24 zugekehrten Seite durch eine Zylinderfläche gekennzeichnet,
deren Radius 25 kleiner bemessen ist als der eingangs genannte Radius 13, Demzufolge weist auch die Nut 15 einen Nutengrund auf, der durch
eine dementsprechende konkave Zylinderfläche gekennzeichnet ist.
Die Differenz zwischen den Radien 13, 25 hat zur Folge, daß in Verbindung
mit dem Bohröl während des Bohrbetriebes der Aufbau hydrodynamischer
Schmierverhältnisse zwischen den einander zugekehrten Flächen der Führungsleiste 14 und der Bohrlochwandung begünstigt wird.
Die durch den Bohrbetrieb entstehenden und durch die Führungsleisten zu
übertragenden Reaktionskräfte werden im wesentlichen durch Normalkräfte
bezüglich der Bohrlochwandung gebildet, aus denen Reibungskräfte in peripherer Richtung und in Achsrichtung entstehen. Der Verschleiß der
Führungsleisten, unter anderem aufgrund deren Glättungsfunktion gegenüber der Bohrlochwandung beginnt stets an den, dem Bohrungsgrund zugekehrten
Bereichen, wobei sich als Folge fortschreitenden Verschleißes
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eine Verminderung der Führungswirkung ergibt. In diesen Fällen kann
durch Lösen der Führungsleiste und erneutes Einsetzen derart, daß die verschlissenen Oberflächenbereiche nunmehr an das, dem Bohrungsgrund
entfernt gelegene Ende plaziert werden, die Verwendung der Führungsleiste 14 fortgesetzt werden. Bei der erfindungsgemäßen Führungsleiste
wird diese, auf eine verbesserte Werkstoffausnutzung gerichtete Technik durch den, bezüglich der Quermittelebene 20 symmetrischen Aufbau dahingehend
weiter verbessert, daß die Führungsleiste nunmehr auch umgekehrt in die Nut 15 eingesetzt werden kann, nämlich derart, daß die ursprünglich
der Außenseite 24 zugekehrte Seite der Führungsleiste 14 nunmehr die Anlagefläche innerhalb der Nut 15 bildet.
Die Führungsleiste 14 entsprechend der Fig. 4 entspricht strukturell
derjenigen der Fig.3. In Abweichung von letzterer ist die Führungsleiste
nunmehr jedoch in eine Kassette 26 eingesetzt, die in geeigneter Weise in einer nunmehr prismatischen Nut 27 des Grundkörpers angeordnet
ist. Beispielsweise kann es sich hier um eine Stahlkassette handeln, die vorzugsweise lösbar mit dem Grundkörper 1 in Verbindung steht.
Die Kassette 26 weist ihrerseits eine Nut 28 auf, die strukturell der
Nut 15 des Ausführungsbeispiels gemäß Fig. 3 entspricht. Ebenfalls ist die Kassette 26 mit einer Gewindebohrung 19' zur Aufnahme des Gewindeabschnitts
der Schraube 16 versehen.
Nach Maßgabe der Elastizität der Schraube 16 in Verbindung mit den konischen
Abschnitten 23 der Bohrung 18 sowie der Geometrie der Nuten 15,
28 ergibt sich bei der erfindungsgemäßen Ausgestaltung und Aufnahme der Führungsleisten die Möglichkeit einer Verlagerung der Führungsleisten
14 unter dem Einfluß des der als Folge des Bohrbetriebs zu übertragenden Kräfte und Momente und damit in einem gewissen Rahmen ein Ausgleich
des genannten Mittenversatzes.
Zur Erläuterung des Ausgleichs des Mittenversatzes wird im folgenden
ergänzend auf die Zeichnungsfigur 5 Bezug genommen, in der wiederum Funktionselemente, die mit denjenigen der Figuren 1 bis 4 übereinstimmen,
entsprechend beziffert sind, so daß auf eine diesbezügliche wiederholte
Beschreibung verzichtet werden kann.
Mit 29 ist die Wandung einer Bohrung bezeichnet, deren Radius 13 dem
Radius 13 gemäß Fig. 2 entspricht. Der Mittenversatz 30 der Achsen 31
der Bohrungswandung 29 und des Grundkörpers 1 stellt sich in der zeichnerischen Darstellung als Parallelverschiebung des Grundkörpers 1 in
Richtung des Pfeiles 32, somit senkrecht zu der Radiuslinie 33 der Bohrungswandung
29 dar. Der Umlauf des Grundkörpers vollzieht sich somit nach Maßgabe eines Mittenversatzes 30 gegenüber der Achse 31 der ßohrungswandung
29.
Mit 251 ist der Krümmungsradius der zylindrischen Anlagefläche der Führungsleiste
14 innerhalb der Nut 15 bezeichnet, welcher dem Radius 25 der gegenüberliegenden Fläche entspricht, die in der zeichnerischen
Darstellung der Fig. 5 Funktionsfläche für den Bohrvorgang ist. Der Mittenversatz 30 führt aufgrund der, auf die Führungsleiste 14 einwirkenden
Kräfte zu einer Verkantung der Führungsleiste 14 innerhalb der Nut 15 um einen Winkel Alpha, so daß der Berührungspunkt 34 zwischen
den Profil kurven der Führungsleiste 14 und der Bohrungswandung 29 um
einen solchen Winkel zur rechten Seite entlang der Bohrungswandung 29 auswandert. Die Auslenkbewegung der Führungsleiste gegenüber einem inaktiven
Zustand 14 vollzieht sich somit gegenüber der konkaven Zylinderfläche des Nutengrundes der Nut 15 sowie den miteinander in Wechselwirkung
tretenden Flächen des Schraubenkopfes der Schraube 16 einerseits und der konischen Abschnitte 23 der Bohrung 18 andererseits.
Die Auslenkbewegung der Führungsleiste 14 hat zur Folge, daß der Berührungspunkt
34, der im unbelasteten Zustand des Bohrwerkzeugs sich in
einer Längssymmetrieebene der Führungsleiste befindet, diese Eigenschaft
auch während des Bohrbetriebes beibehält. Hieraus folgt, daß auch unter den Bedingungen des Mittenversatzes aufgrund der Differenz
der Radien 25 der Zylinderfläche der Führungsleiste 14 einerseits und
13 der Bohrlochwandung 29 andererseits beiderseits des Berührungspunktes 34 sich jeweils ein keilartiger Einzugsbereich 35 zwischen der Zylinderfläche
der Führungsleiste 14 einerseits und der Bohrlochwandung 29 andererseits und - hiermit zusammenhängend - hydrodynamische
Schmierverhältnisse für das während des Bohrbetriebs strömende Bohröl
ergeben.
Dies wird dadurch ermöglicht, daß die Führungsleiste 14 um den Winkel
Alpha gegenüber dem Nutengrund sowie dem Kopf der Schraube 16 auslenkbar ist, nämlich aufgrund der erfindungsgemäßen Gestaltung der Ober-
und Unterseite der Führungsleiste 14 sowie der Geometrie der diese aufnehmenden Nut 15, 28.
Claims (5)
- DIPL-ING. HORST ROSE DIPL.:i^{Jiet^UCfefeL;!6iei-:.-ING. PETER SOBISCHPATENTANWÄLTE
ZUGEUSSEN BEIM EUROPÄISCHEN PATENTAMT - EUROPEAN PATENT ATTORNEYSPatentanwälte Rose, Kosei & Sobisch Odastrasse 4aOdastrasse 4a, D-37581 Bad Gandersheim D-37581 Bad GandersheimGermanyTelefon (05382) 40 38 Telefax (05382) 40 30 VATNo.: DE 114 770 070Ihr Zeichen / Your ref.Burgsmüller GmbHBitte angeben / pls.quote:Unser Zeichen / Our ref.2953/31Datum / Date 21. Mai 1996ANSPRÜCHE1. Tiefbohrwerkzeug, bestehend aus einem, an dem einen Ende (2) zum Ankuppeln einer Bohrstange sowie eines Bohrantriebs bestimmten und an dem anderen Ende (4) mit wenigstens einem stirnseitigen, asymmetrisch angeordneten Schneidwerkzeug bestückten Grundkörper (1),- wobei wenigstens zwei Führungsleisten (14) vorgesehen sind, die sich parallel zur Achse (7) des Grundkörpers (1) erstrecken und zusammen mit einer Nebenschneide (12) des Schneidwerkzeugs zur Abstützung des Tiefbohrwerkzeugs an den Wandungen der zu erstellenden Bohrung bestimmt und an dem Grundkörper (1) angeordnet sind,- wobei die Führungsleisten (14) lösbar an dem Grundkörper (1) in Nuten (15, 28) gehalten sind,dadurch gekennzeichnet,- daß die Führungsleiste (14) eine bezüglich einer Quermittelebene-2-PS/G(20) symmetrische, ober- und unterseitig zylindrische, konvexe Krümmungen des Radius (25) aufweisende Gestaltung hat und- daß die Nut (15, 28) einen zylindrischen, konkav gekrümmten Nutengrund nach Maßgabe des Radius (25) aufweist. - 2. Tiefbohrwerkzeug nach Anspruch 1,dadurch gekennzeichnet- daß die Führungsleiste (14) mit einer Bohrung (18) versehen ist, deren mittlerer Bereich zwei, sich in Richtung auf die Quermittelebene (20) hin verjüngende, insbesondere konische Abschnitte (23) aufweist und- daß an einem konischen Bereich (23) der Kopf einer Schraube (16) abgestützt ist, die im übrigen mit einer Gewindebohrung (19, 19') des Grundkörpers oder einer mit diesem in Verbindung stehenden Kassette (26) im Eingriff steht.
- 3. Tiefbohrwerkzeug nach Anspruch 1 oder 2,- daß in einer Nut (15, 28) eine Führungsleiste (14) angeordnet ist.
- 4. Tiefbohrwerkzeug nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,- daß in einer Nut (15, 28) wenigstens zwei Führungsleisten angeordnet sind. - 5. Tiefbohrwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,- daß die Führungsleiste (14) aus Hartmetall, Sintermetall, Keramik oder Cermets besteht.
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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EP3916194A1 (de) * | 2020-05-29 | 2021-12-01 | Sandvik Mining and Construction Tools AB | Verschleisspads zum anheben von bohrwerkzeugen |
-
1996
- 1996-05-22 DE DE29609140U patent/DE29609140U1/de not_active Expired - Lifetime
Cited By (2)
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EP3916194A1 (de) * | 2020-05-29 | 2021-12-01 | Sandvik Mining and Construction Tools AB | Verschleisspads zum anheben von bohrwerkzeugen |
WO2021239664A1 (en) * | 2020-05-29 | 2021-12-02 | Sandvik Mining And Construction Tools Ab | Wear support assemblies for raise boring tools |
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