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Vorrichtung zur rauchgasseitigen Reinigung von Heizkesseln
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unter Verwendung eines flüssiggen Reinigungsmittels Die Erfindung
betrifft eine Vorrichtung zur rauchgasseitigen Reinigung von Heizkesseln unter verwendung
eines flüssigen Reinigungsmittels.
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Im Feuerraum, an den Lachschaltheizflächen und Rauchgaszügen eines
Heizkessels setzen sich im Laufe längerer Betriebszeiten aus Vertrennungsprodukten
entstehende krustenartige Beläge ab, welche den Kesselwirkungsgrad durch Verminderung
des Wärmeübergangs von heizgasen auf die Heizflächen ver -schlechtern. der Brennstoffverbrauch
des Kessels wird dadurch höher und auch das gesamte Betriebsverhalten des Kessels
ändert sich in nachteiliger Weise.
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Um das optimale Betriebsverhalten deer Heizkessel zu erhalten, müssen
die krusten und beläge von allen Heizflächen in regel -mäßigen Abständen entfernt
werden. Mechanische Entfernung, beispielsweise durch Abkratzen, bringt nicht immer
den erwünschten Erfolg und ist auch nur in verhältnismäßig leicht von außen zugänglichen
Bereichen des Kessels möglich. Gliederheizkessel mit sogenannten Wedelzügen sind
durch Abkratzen überhaupt nicht zu
reinigen.
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Chemische Reinigungsmittel arbeiten relativ zuverlässig.
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@ie bestehen im wesentlichen aus einer alkalischen Flüssigkeit, welche
die aufgrund ihrer vchwefelbestandteile sauren Krusten und Beläge auflöst. Solche
Reinigungsmittel werden in die Kesselinnenräume gespritzt. damit die flüssigen Reinigungsmittel
gut an der Oberfläche der aufzulösenden Krusten in gleichmä -ßiger Verteilung haft
ist ein Zusatz von Netzmitteln not -wendig. Diese Netzmittel haben jedoch die nachteilige
Digenschaft, daß das chemische reinigungsmittel leicht aufschäumt und somit unbrauchbar
wird.
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Geräte, bei denen das chemische Reinigungsmittel mittels Druckluft
aus einem Behälter heraus und an die zu behandelnden Stellen im Kessel gesprüht
wird, sind deshalb nicht geeignet, da das Reinigungsmittel dabei aufschäumt. Außerdem
ist noch zu bedenken, daß nicht in jedem Aufstellungsraum eines zu reini -genden
Kessels ein Druckluftanschluß vorhanden ist. Es ist deshalb bereits versucht worden,
Druckbehälter für das Reinigungsmit tel mit Handluftpumpen zu versehen, durch die
ein das Reinimittel herausbefördernder Innendruck im Behälter aufgebaut werden kann.
Durch das Einpumpen von Luft in Den Behälter, als Vorbereitung der Kes#reinigung,
wird das chemische Reinigungsmittel jedoch bereits aufgeschäumt und somit unwirksam.
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Der Ereindung legt die rufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu schaffen,
mit der das chemische reinigungsmittel unter Ver -meidung des Aufschäumens voll
wirksam in einen zu reinigenden Heizkessel eingebracht werden kann.
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Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst worden,
daß
im Innenraum einer mit Druckmittelanschlüssen versehene.
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Druckflasche eine das Reinigungsmittel aufnehmende Blase ballonetartig
angeordnet ist, die in einen Verschluß der Druckflasche mündet, an den eine das
Reinigungsmittel abführende Leitung anschließbar ist.
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Durch Cffnen des Verschlusses uer Druckflasche kann in die ballonetartige
Blase das Reinigungsmittel auf einfachste weise eingefüllt werden. Nach Ansetzen
des Verschlusses an die mit der gefüllten Blase versehene Druckflasche kann über
einen Druckmittelanschluß Druckmittel in die Flasche eingeleitet werden, welches
dann von außen auf die Blase drückt und somit das Reinigungsmittel unter Vermeidung
einer Auf schäumung in eine an den Verschluß angeschlossene, zum Reinigungsbereich
im Heizkessel führende Leitung drückt. Durch die Blase wird ein direkter Kontakt
zwischen Druckmittel und Reinigungsmittel vermieden, was neben der Vermeidung des
Auf schäumens noch den Vorteil hat, daß jedes jeweils zur Verfügung stehende Druckmittel
eingesetzt werden kann. Da als heizmedium bei Kesseln fast ausschließlich Wasser
vernwendet wird, ist Jeder Aufstellungsraum eines Heizkessels auch mit einem Wasseranschluß
versehen. Ein an einen Wasserhahn anschließbarer Schlauch kann zu dem Druckmittelanschluß
der Druckflasche geführt werden, so daß das in der Blase befindliche Reinigungsmittel
durch den Betriebsdruck einer Wasserleitung herausgedrückt wird. Es ist jedoch auch
mijglich, als Druckmittel Druckluft zu verwenden, falls diese zur Verfügung steht.
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Nach einer Iieiterbildung ist vorgesehen, daß der Verschluß
der
Druckflasche ein in die Blase vorstehendes perforiertes Standrohr aufweist. Das
Standrohr vermeidet, daß sich abschnürungen wahrend der Entleeerung der Blase durch
das von außen einwirkende Druckmittel bilden, durch die eine vollstandige Entleerung
der Blase unterbunden würde. Da das Standrohr als Perforation über sande gesamte
MantelfEche verteilte Lochungen aufweist, und Abschnürungen der Blase nur jeweils
bis an das Standrohr heranreichen, ist eine vollständige Entleerung der blase gewvhrleistet.
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Bei einer bevorzugten Ausführung ist das Standrohr axial verschieblich
in der Bohrung des Verschlusses gehalten. Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß sich
das Standrohr einer Längenverkürzung der blase selbsttätig anpassen kann. Die im
gefüllten Zustand durch das Gewicht des eingefullten Reinigungsmittels längere Blase
verkürzt sich während ihrer Entleerung und durch die verschiebbare Halterung des
Standrohres ist gewährleistet, daß dieses stets bis zum Boden der blase reicht,
wodurch wie -derum vollständige Entleerung gewährleistet ist.
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Als Werkstoff für die Blase ist Gummi bevorzugt geeignet, da dieses
elastisch und beständig gegen die eingefüllten unter Umständen aggressiven Reinigungsmittel
ist.
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Wird die Druckflasche mit einem zweiten Druckmittelanschluß versehen,
so ergibt sich daraus der Vorteil, daß nach Entleerung der Blase die abführende
Leitung vom Verschluß abgenommen und an den zweiten Druckmittelanschluß gesetzt
werden kann. Das noch in der Leitung stehende Reinigungsmittel kann dadurch vom
herangeführten, durch die Druckflasche strömenden Druckmittel
aus
der Leitung heraus gedrückt werden und gelangt somit ebenfalls noch in den zu reinigenden
Heizkessel. Nach einer kur -zen einwirkzeit des Reinigungsmittels kann das dann
in den Kessel eingeführte D«uckmittel in vorteilhafter eise dazu verwendet werden,
die gelösten Verkrustungen, beispielsweise aurch einen scharfen Masserstrahl vollständig
zu lösen und aus dem Kessel herauszuspritzen bzw. bei Verwendung von Druckluft als
Druckmittel aus dem Kessel herauszublasen.
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Der Verschluß und die Druckinittelanschlüsse sind vorzugsweise als
Rückschlagventile ausgebilaet, die ein austreten von Drucklascheninhalt, sei es
Druckmittel oder reinigungsmittel verhindern, die jedoch so ausgebildet sind, daß
sie bei einem Anschluß von Leitungen mittels Steckkupplungen außer Funktion gesetzt
sind.
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Da die verwendeten chemischen Reinigungsmittel auf be -stimmte Metallegierungen
aggressiv reagieren, ist messing oder Rotguß als erkstoff für den Verschluß nicht
geeignet. Der mit der blase in Verbindung stehende Verschluß der Druckflasche wird
deshalb vorzugsweise aus stahl hergestellt.
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Ein Ausführungsbeispiel der erfindung, aus dem sich weitere erfinderische
merkmale ergeben, ist in der Zeichnung darge -stellt.
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Die Zeichnung zeigt eine shematische Seitenansicht eines teilweise
aufgeschnittenen erfindungsgemäßen Geräts.
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Eine zylinderische Druckflasche 1 weist am Deckelteil 2 zei als Rückschlagventile
ausgebildete Druckmittelanschlüsse 5 und 4 auf, welche zur Aufnahme von Steckkupplungen
ausgerüstet sind.
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Das Deckelteil 2 weist ebenfalls einen zentralen Verschluß 5 auf,
der
ebenfalls als Rückschlagventil mit einer Aufnahme für eine Steckkupplung ausgebildet
ist. Der Verschluß besteht aus einer zylinderischen Hülse 6, die mittels eier Überwurfmutter
7 auf einen der Offnung im Deckelteil 2 zugeordneten Stutzen schraubbar ist. Die
hülse trägt an ihrem dem putzen abgekehrten Ende die als Rückschlagventil ausgebildete
aufnahme für eine steck -kupplung 8.
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it der schraubbaren Überwurfmutter 7 wird an dem stutzen ebenfalls
eine sich in die Druckflasche erstreçkende Blase 9 abgehängt und befestigt. ach
Lösen der Überwurfverschraubung 7, wodurch der Verschluß 5 vom Deckelteil 2 abnehmbar
ist, kann die Blase 9 mit Reinigungsmittel gefüllt werden.
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In der Bohrung der Hülse 6 ist ein perforiertes Standrohr 10 frei
verschieblich geführt. Das tandrohr erstreckt sich bis zum Boden der mit Reinigungsmittel
gefüllten Blase. Durch die Löcher 11 der Perforation des Star,drohres kann das Reinigungsmittel
in das Standrohr eintreten.
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Am bodenteil 12 der zylinerischen Druckflasche 1 sind vorstehende
tandfüße 15 angebracht.
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Die Vorrichtung arbeitet fclgendermaßen: Mit dem Druckmittelanschluß
5 wird ein mit einer Jteckkupplung 14 versehener Wasserschlauch 15 verbunden, der
an einen nicht dargestellten Wasserhahn anschließbar ist. Der zweite Druckmittelanschluß
4 ist dabei durch das eingebaute Rückschlagventil geschlossen.
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Der Verschluß 5 der Druckflasche ist über eine gleichartige Steckkupplung
16 mit einem transiarenten Schlauch 17 verbund ei, der zu einer in den reinigenden
Heizkessel einbringbaren
Lanze 18 mit Handventil 19 und Austrittsdüse
20 führt.
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Sobald Wasser mit dem normalen Betriebsdruck einer wJasserleitung
über den Schlauch 1, und den Druckmittelanschluß 3 in das Innere der Druckflasche
eintritt, wird die mit dem Reini -gungsmittel gefüllte Blase zusammengedrückt. Das
Reinigungsmittel tritt in das perforierte tandrohr ein und wird durch den Verschluß
5 über den schlauch und die Lanze bis zur Düse 20 gedrückt, wo es in flüssiger Form
unverschäumt austritt und die zu reinigenden Kesselflächen benetzt.
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Sobald die Blase vollständig entleert ist, kann das in dem Schlaucht
17 noch befindliche Reinigungsmittel herausgedrückt werden, indem seine Steckkupplung
16 vom Anshluß 5 abgenommen und mit dem zweiten Druckmittelanschluß 4 verbunden
wird, dessen Rückschlagventil dabei dann außer Funktion gesetzt ist.
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Wird über den Scnlauch 15 weiter asser in die Druckflasche eingegeben,
wird dieses nasser dann auch über den Schlauch 17 zur Düse 20 befördert, wobei das
noch in der Leitung und in der Lanze befindliche Reinigungsmittel herausgedrückt
wird.
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Da der Schlauch 17 transparent ist, kann die vollstandige Entleerung
jederzeit kontrolliert werden, da das Reinigungsmittel gefärbt ist.
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L e e r s e i t e