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LICHTPOLYMERI SATIONSGERÄT
In der Dentaltechnik ist eine Vielzahl von Kunststoffen, sogenannten Composites, bekannt, die aufgrund eines methacrylatischen
Härtungsmechanismus unter Lichteinstrahlung polymerisieren. Als wesentlichen Photoinitiator enthalten diese
,5 Materialien Campherchinon, der im blauen Spektralbereich
breitbandig, mit einem Absorptionsmaximum bei etwa 472 nm, absorbiert.
Die Polymerisationsreaktion erfordert in einer sehr dünnen Schicht je nach Materialfarbe eine Lichtintensität von
mindestens 1 bis 5 mW/cm2. Bei der Polymerisation von Zahnfüllungen
oder Zahnersatzteilen ist in der Praxis zur Erzielung eines ausreichenden Polymerisationsgrades und einer ausreichenden
Polymerisationstiefe innerhalb einer vertretbaren Zeitspanne eine Lichtintensität von mindestens 250 mW/cm2 erforderlich.
Auf dem Markt befindliche dentale Polymerisationsgeräte emittieren Licht mit einer Intensität von etwa 400
bis 500 mW/cm2, gelegentlich bis zu 700 mW/cm2.
Bekannt sind Tischgeräte, bei denen das Licht im Gerät erzeugt und fokussiert und mittels eines flexiblen Lichtleiters
von typisch 1,5 bis 2 m Länge an den Behandlungsort im Mund des Patienten geleitet wird. Abgesehen von den erheblichen
Lichtverlusten an seinen Eintritts- und Austrittsflächen ist ein derartiger Lichtleiter mit seinem üblichen Durchmesser
von etwa 10 bis 15 mm verhältnismäßig steif und unhandlieh.
'Bei anderen bekannten Geräten wird das Licht in einem
pistolenartig gestalteten Handteil erzeugt und fokussiert und mittels eines starren Faser- oder Quarz-Lichtleiterstabes an
den Behandlungsort gebracht. Ein Hauptnachteil dieser Geräte besteht in der erheblichen Erwärmung des Handgerätes und, da
es in der Nähe des Behandlungsortes gehalten wird, der bestrahlten Stelle selbst. Im übrigen wird auch bei diesem Gerätetyp
das zur Stromversorgung des Handteiis erforderliche Netzkabel als störend empfunden.
Bekannt sind auch akkubetriebene Geräte, die zwar unabhängig vom Netz bzw. einem Netzteil sind, wegen der erforder-
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hohen elektrischen Leistungen jedoch verhältnismäßig
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große und schwere Akkumulatoren benötigen und daher entsprechend unhandlich sind.
Die bekannten Lichtpolymerisationsgeräte arbeiten häufig mit Wolfram-Halogen-Lampen, die in einem verhältnismäßig
breiten Spektralbereich emittieren und daher zum größten Teil Energie als Wärme und Licht im roten und grünen Wellenlängenbereich
abgeben. Nur ca. zwei Prozent der aufgenommenen Leistung wird im Spektralbereich von etwa 400 bis 515 nm emittiert,
der für die erwähnten Composite-Materialien mit Campherchinon als Photoinitiator brauchbar ist.
Bei den herkömmlich verwendeten Lichtquellen besteht ferner die Schwierigkeit/ daß ihre Lichtleistung über die Lebensdauer
in einer für den Benutzer nicht ohne weiteres feststellbaren
Weise nachläßt, so daß die Qualität der Polymerisation im Lauf der Zeit abnimmt.
Ein weiterer Nachteil der bekannten Geräte, insbesondere der Handgeräte, besteht darin, daß die zur Wärmeabfuhr notwendige
Luftströmung gleichzeitig eine Verteilung von Bakterien bewirkt, wobei die Geräte außerdem aufgrund ihrer zu Belüftungszwecken
notwendigerweise offenen Bauform und ihrer Größe schlecht sterilisiert oder desinfiziert werden können.
Der Erfindung liegt die generelle Aufgabe zugrunde, Nachteile, wie sie bei vergleichbaren Geräten nach dem Stand
der Technik auftreten, mindestens teilweise zu vermeiden. Eine speziellere Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Gerät
zur Lichtpolymerisation von Kunststoffen, insbesondere von mit Campherchinon als Photoinitiator arbeitenden Dentalmaterialien
anzugeben, das bei möglichst hohem Wirkungsgrad Licht in dem nutzbaren blauen Spektralbereich erzeugt.
Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe ist im Anspruch 1 gekennzeichnet. Danach verwendet das erfindungsgemäße
Lichtpolymerisationsgerät als Lichtquelle einen Festkörperstrahler auf Halbleiterbasis.
Die Verwendung eines derartigen Festkörperstrahlers in einem insbesondere dentalen Polymerisationsgerät ergibt folgende
Vorteile:
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(1) Da die Lichtemission auf einen bestimmten Wellenlängenbereich,
hier den blauen Bereich, begrenzt ist7 wird keine zusätzliche Wärme erzeugt. Dies bedeutet,
daß das Gerät ohne Lüfter auskommt und daher als geschlossenes, gekapseltes und insgesamt
sterilisierbares Gerät herstellbar ist.
(2) Die Vermeidung jeglicher Wärmeerzeugung ist ferner
für den Polymerisationsvorgang selbst von Vorteil, da der durch Erwärmungs- und Abkühlungsvorgänge
hervorgerufene Schrumpf des Kunststoffmaterials mit
der sich daraus ergebenden Gefahr von Randspalten vermieden wird.
(3) Bei Festkörperstrahlern verändert sich die Lichtleistung
im Laufe der Zeit nicht. Vielmehr emittieren sie entweder unverändert oder fallen vollstän-
dig aus, was für den Anwender sofort erkennbar ist. Eine ungenügende Polymerisation infolge einer nicht
oder nur schwer feststellbar nachlassenden Strahlungsleistung ist ausgeschlossen.
(4) Die Tatsache, daß der Festkörperstrahler ausschließlich
in dem schmalen nutzbaren Spektralbereich emittiert, bedeutet, daß er bei ausreichender
Strahlungsintensität mit geringer Leistungsaufnahme auskommt. Das Gerät kann daher ohne weiteres von
einer eingebauten Batterie gespeist werden, so daß
die bei den bekannten Geräten erforderlichen Lichtleiter oder Stromversorgungskabel entfallen.
(5) Die geringe Größe des Festkörperstrahlers in Verbindung mit dem Fehlen jeglicher Wärmeentwicklung
gestattet es schließlich, das Gerät klein, leicht
und handlich zu bauen.
Gemäß Anspruch 2 handelt es sich bei dem Festkörperstrahler
vorzugsweise um einen solchen aus Elementen der II. und VI. Hauptgruppe des Periodensystems.
Wird der Festkörperstrahler gemäß der Ausgestaltung der Erfindung nach Anspruch 3 als Halbleiterdiode betrieben, so
ergibt sich der Vorteil einer flächigen Abstrahlung bei nicht
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allzu schmaler Bandbreite. Beide Eigenschaften sind für die Anwendung im Dentalbereich besonders günstig/ weil eine größere
Abstrahlungsfläche den üblichen Dimensionen der zu bestrahlenden Zahnflächen näher kommt und die größere Spektralbreite
der Absorptions-Bandbreite der zu polymerisierenden Moleküle besser entspricht, woraus eine effiziente Polymerisation
resultiert.
Ein besonders intensiver Lichtstrahl ergibt sich dagegen beim Betrieb des Festkörperstrahlers im Lasermodus gemäß Anspruch
4.
Die geringe Größe des Festkörperstrahlers gestattet es ferner, ihn gemäß Anspruch 5 unmittelbar an der auf den Behandlungsort
richtbaren Spitze des Polymerisationsgerätes anzuordnen. Bei dieser Ausgestaltung ergibt sich der Vorteil
besonders geringer Strahlungsverluste.
In der Variante nach Anspruch &bgr; kann der Festkörperstrahler am Lichteintrittsende eines auf den Behandlungsort
richtbaren Lichtleiters angeordnet sein. Auch bei dieser Ausführungsform, bei der sich der Strahler im Innern des Gerätes
befindet, läßt sich wegen der fehlenden Wärmeerzeugung ein äußerst kleines und handliches Gerät erzielen.
In der Weiterbildung nach Anspruch 7 enthält das Gerät auch eine Batterie oder einen Akkumulator zur Versorgung des
Festkörperstrahlers.
Im folgenden werden zwei Äusführungsbeispxele des erfindungsgemäßen
Lxchtpolymerisationsgerätes anhand der Figuren 1 und 2 der beigefügten Zeichnung näher erläutert.
Das Gerät nach Figur 1 besteht aus einem Handteil 10, in dessen vorderes Ende ein Lichtleiterstab 11 eingesteckt ist.
Zur praktischeren Handhabung ist Lichtleiterstab 11 ist an seinem Lichtaustrittsende gekrümmt.
Dem Lichteintrittsende des Lichtleiterstabes 11 gegenüber ist ein Festkörperstrahler 12 angeordnet, bei dem es
sich um eine im blauen Spektralbereich emittierende Leuchtdiode
handelt, die aus Elementen der II. und VI. Hauptgruppe des Periodensystems aufgebaut ist.
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Das Handteil 10 enthält ferner eine Leiterplatte 13 mit einer integrierten Schaltung zur Ansteuerung des Festkörperstrahlers
12 und eine Batterie 14 zur Energieversorgung.
An seinem dem Lichtleiterstab 11 gegenüberliegenden Ende ist das Handteil 10 mit einem als Drehknopf ausgebildeten
Zeiteinsteller 15 versehen. Zur optischen Anzeige des Betriebszustandes
sind ferner seitlich am Handteil 10 zwei Leuchtdioden 16 geringer Strahlungsleistung angeordnet.
Der Lichtleiterstab 11 ist gegenüber dem Handteil 10 drehbar, so daß sich das Lichtaustrittsende in die jeweils
günstigste Stellung relativ zum Bestrahlungsort drehen läßt, ohne daß die Stellung des Handteils 10 und damit des Zeiteinstellers
15 und der Anzeigedioden 16 verändert werden muß.
Das Gerät nach Figur 2 unterscheidet sich von dem nach Figur 1 dadurch, daß der Festkörperstrahler 12 unmittelbar an
der auf den Behandlungsort richtbaren Spitze des Gerätes angeordnet ist. Der den Strahler 12 enthaltende vordere Geräteteil
17 ist ähnlich wie das Lichtaustrittsende des Lichtleiterstabes 11 nach Figur 1 gekrümmt und gegenüber dem Handteil
10 des Gerätes drehbar, so daß sich die jeweils günstigste Stellung relativ zum Behandlungsort ohne Stellungsänderung
des Handteils selbst erreichen läßt.
Zusammenfassung
Ein Gerät zur Lichtpolymerisation von Kunststoffen, ins-
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besondere von Campherchinon als Photoinitiator enthaltenden
Dentalmaterialien, weist als Lichtquelle einen im blauen Spektralbereich emittierenden Festkörperstrahler 12 auf Halbleiterbasis
auf. Da dieser nur in einem schmalen nutzbaren Spektralbereich emittiert, wird jegliche Wärmestrahlung vermieden.
Das gesamte Gerät ist als kleines, leichtes und handliches Gerät mit eingebauter Batterie 14 ausgestattet. Der
vorzugsweise im Leuchtdioden(LED)-Modus betriebene Festkörperstrahler
12 kann unmittelbar an der auf den Behandlungsort richtbaren Spitze 17 des Gerätes angeordnet sein. (Figur 2)