DE19619155C2 - Bestrahlungsgerät zur Aushärtung von Kunststoffen, sowie Verfahren und Verwendungen - Google Patents
Bestrahlungsgerät zur Aushärtung von Kunststoffen, sowie Verfahren und VerwendungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Bestrahlungsgerät zur Aushärtung von Kunststoffen mit einem Gehäu
se, an dem ein Lichtaustrittsteil angeordnet ist sowie ein Verfahren zum Betreiben des Gerätes
und seine Verwendung.
Derartige Bestrahlungsgeräte sind aus dem Stand der Technik vielfach bekannt. Beispielsweise
aus DE 34 11 996 A1 ist ein Bestrahlungsgerät zur Aushärtung von Dentalkunststoffen bekannt.
Dieses Gerät ist als Handgerät ausgebildet, bei dem das Gehäuse als Lichtquelle eine Lampe,
beispielsweise eine Halogenlampe enthält. Das Gehäuse enthält des weiteren die zur Lichter
zeugung benötigten elektrischen Anschlüsse, gegebenenfalls einen Transformator zum Umset
zen der Netzspannung in die Betriebsspannung der Lichtquelle sowie außerdem Luftführungs
kanäle, einen Ventilator und Öffnungen zur Abfuhr der beim Betrieb des Bestrahlungsgerätes
erzeugten Wärme. Das Licht wird im Inneren des Gehäuses in einen Lichtleiter eingekoppelt,
der als Lichtaustrittsteil dient und an dessen außerhalb des Gehäuses angeordnetem Ende das
von der Lichtquelle erzeugte Licht austritt. Das austretende Licht wird zur Aushärtung von
Kunststoffen verwendet. Das aus DE 34 11 996 A1 bekannte Bestrahlungsgerät ist als Handgerät
flexibel einsetzbar zur Aushärtung von Dentalkunststoffen, wobei eine Aushärtung sowohl im
Mund des Patienten als auch beispielsweise aus einem Arbeitstisch erfolgen kann. Des weite
ren sind stationäre Bestrahlungsgeräte bekannt, die einen im Inneren ihres Gehäuses angeord
neten Bestrahlungsraum aufweisen. Bei derartigen Geräten ist auf das Lichtaustrittsteil inner
halb des Gehäuses angeordnet und in den Bestrahlungsraum gerichtet. Es sind auch stationäre
Geräte bekannt, bei denen als Lichtaustrittsteil ein Lichtleiter nach außen geführt wird. Dabei ist
an dem äußeren Ende des Lichtleiters ein Handgriff angeordnet, mit dem der Lichtleiter geführt
wird. Derartige Anordnungen werden ähnlich wie die oben beschriebene als Handgerät genutzt,
haben jedoch aufgrund der begrenzten Länge des Lichtleiters eine begrenzte örtliche
Reichweite.
Ein ähnliches Bestrahlungsgerät ist aus DE 42 33 870 A1 bekannt. Hier wird ein Bestrahlungs
gerät zum Aushärten von Dentalkunststoffen beschrieben, bei dem die von einer Strahlenquelle
erzeugte ultraviolette Strahlung mittels eines Lichtleitstabes an die Lichtaustrittsfläche geführt
wird. Dabei wird eine konventionelle Strahlenquelle benutzt, so daß mittels Kühlschlitzen Warm
luft ab- bzw. Kühlluft der Strahlenquelle zugeführt werden muß. Ein Wellenlängenbereich
von 370-520 nm ist hierbei vorgesehen.
Allen derartigen Geräten ist ein recht komplizierter Aufbau gemeinsam, da nicht nur Licht über
eine mehr oder weniger große Distanz beispielsweise mit einem Lichtleiter geführt werden
muß, sondern es muß auch die entstehende Wärme auf geeignete Weise abgeführt werden.
Die ausreichende Wärmeabfuhr bedingt entsprechend große Abmessungen des Gehäuses so
wie zusätzliche Einbauten, wie Ventilatoren.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ausgehend von den aus dem Stand der Technik be
kannten Anordnungen eine Bestrahlungsgerät und ein Verfahren zum Betreiben des Gerätes
bereit zu stellen, das einen einfachen Aufbau und ein geringes Eigengewicht aufweisen kann
und gleichzeitig eine optimale Bestrahlung ermöglicht.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß bei dem gattungsgemäßen Bestrahlungsgerät das Lichtaustrittsteil mindestens ei
ne Laserdiode zur Aussendung einer Strahlung im Wellenlängenbereich von etwa 320 nm bis
550 nm, insbesondere von etwa 400 nm bis 500 nm aufweist. Dadurch können lichthär
tende Kunststoffe ausgehärtet werden. Die bei der Verwendung von Laserdioden als Strah
lungsquelle entstehende Wärme ist vernachlässigbar gering, so daß auf die üblichen Mittel zur
Wärmeabfuhr verzichtet werden kann. Außerdem kann die Stromversorgung der Laserdiode
über ein praktisch beliebig langes Kabel erfolgen, so daß die zur Erzeugung der elektrischen
Energie notwendigen und hinreichend bekannten Bauelemente an einem passenden Ort fest
installiert werden können. Dadurch kann das Bestrahlungsgerät selbst sehr klein und handlich
ausgebildet werden und ist sehr flexibel einsetzbar. Beispielsweise ist es möglich, die Energie
versorgung für derartige Bestrahlungsgeräte ähnlich dem üblichen elektrischen Netz auszule
gen, bei dem an verschiedenen Steckdosen Energie abgegriffen werden kann. So benötigt man
zur Bestrahlung an beliebigen Orten lediglich ein Gehäuse, das als Griffstück sehr klein ausge
bildet werden kann und an dem das Lichtaustrittsteil angeordnet ist, das an seinem äußeren
Ende die Laserdiode trägt. Das Bestrahlungsgerät kann dabei als Handgerät oder als stationä
res Gerät ausgebildet sein. Während bei Handgeräten die gute Handhabbarkeit und Beweglich
keit durch geringe Abmessungen ermöglicht werden, kann ein stationäres Gerät der Größe der
Bestrahlungskammer eng angepaßt werden. Darüber hinaus hat eine derartige Anordnung den
Vorteil, daß die benötigte Energie wesentlich geringer ist als bei herkömmlichen Geräten, da
Laserdioden, wie oben beschrieben, einen wesentlich höheren Wirkungsgrad als herkömmliche
Lampen ausweisen. Dies hat außerdem zur Folge, daß durch die Arbeit mit niedrigeren Strö
men und Spannungen die Sicherheit für die Bedienperson erhöht wird.
Das Bestrahlungsgerät weist zweckmäßigerweise einen Sensor oder eine ähnliche Anordnung
zur Messung der Intensität des von der Laserdiode abgestrahlten Lichtes auf, der über eine
Auswerteeinheit zur Auswertung und Weiterverarbeitung des Intensitätssignals mit einer Anzei
ge, z. B. einer optischen Anzeige verbunden ist, um ein Unterschreiten eines vorbestimmten
Grenzwertes der Intensität der Strahlung der Laserdiode der Bedienperson anzugeben.
Vorzugsweise weist das Gehäuse ein Griffteil mit Schalter auf, so daß die Bedienung erleichtert
wird.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird für ein Verfahren zum Betreiben des ein
gangs beschriebenen Gerätes dadurch gelöst, daß der Betriebsstrom der Laserdiode gepulst
ist. Dadurch kann eine wesentlich höhere Intensität erreicht werden. Eine Laserdiode kann ge
pulst mit höherem Strom betrieben werden. Die Pulsfrequenz kann während des Betriebs er
höht werden, so daß der Aufbau von Spannungen in dem zu bestrahlenden Material verhindert
wird. Während oder nach der Erhöhung der Pulsfrequenz kann der Betriebsstrom der Laserdi
ode bis zu dem möglichen Maximalwert erhöht werden. Für den Impulsbetrieb der Laserdiode
können die üblichen, dem Fachmann geläufigen Schaltungsanordnungen verwendet werden.
Das erfindungsgemäße Bestrahlungsgerät ist besonders
zur Aushärtung von Dentalkunststoffen zu verwenden. Gerade in einer Zahnarztpraxis oder auch
beim Dentaltechniker werden sehr kleine Kunststoffmengen ausgehärtet. Mit dem erfindungs
gemäßen Bestrahlungsgerät lassen sich diese kleinen Mengen besonders vorteilhaft aushär
ten, da der Lichtstrahl der Laserdiode gut führbar ist. Durch die Möglichkeit, das Gehäuse mit
dem Handgriff sehr klein auszubilden, kann auch im Mund des Patienten an nahezu jeder belie
bigen Stelle bestrahlt werden.
Das Bestrahlungsgerät ist auch zur Aushärtung von technischen Kunststoffen
zu verwenden, beispielsweise von Kunststoffen, die in der Histologie oder Metallographie zur
Einbettung von Proben verwendet werden.
Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand einer Zeichnung näher
erläutert.
Fig. 1 zeigt ein erfindungsgemäßes Handgerät und
Fig. 2 zeigt ein erfindungsgemäßes stationäres Gerät, schematisch.
Das erfindungsgemäße Bestrahlungsgerät in Fig. 1 weist ein Gehäuse 1 auf, das eine Zulei
tung 2 für die elektrische Energiezufuhr besitzt. Das Gehäuse 1 ist als Gehäuse eines nicht
ortsfesten Handgerätes ausgestaltet. Es weist ein Griffteil 3 auf mit einem Schalter 4. Das Griff
teil ist im wesentlichen zylinderförmig ausgebildet, wobei an einem Ende des Zylinders ein
Lichtaustrittsteil 5 angeordnet ist, an dessen äußerem Ende die Laserdiode 6 angeordnet ist.
Das Lichtaustrittsteil 4 hat die Form eines flexibelen Stabes, der entsprechend den Notwendig
keiten am Bestrahlungsort gebogen werden kann. Die Laserdiode 6 sendet Strahlen im Wellen
längenbereich von etwa 320 bis 550 nm, insbesondere 400 bis 500 nm aus. Die Strahlungse
nergie beeinflußt die Zeit, die zur Aushärtung des Kunststoffes notwendig ist und ist entspre
chend steuerbar.
Das Bestrahlungsgerät weist eine Kontroll-LED auf, die als Anzeige 7 zum Signalisieren des al
terungsbedingten Unterschreitens einer vorbestimmten Grenzintensität der Strahlung der Laser
diode 6 fungiert. Zur Messung und Auswertung der Intensität der Strahlung der Laserdiode 6
können übliche und bekannte Anordnungen verwendet werden.
Anstelle der in der Zeichnung dargestellten Anordnung sind auch andere Anordnungen bzw.
Ausbildungen eines Gehäuses mit Griffteil denkbar. Beispielsweise kann das Gehäuse 1 als
Ganzes als Griffteil 3 ausgebildet sein, wobei das Griffteil 3 die Form einer Verdickung des
Lichtaustrittsteiles 5 hat.
Auch Ausführungsformen der Erfindung sind denkbar, bei denen das Lichtaustrittsteil mehrere
Laserdioden beträgt, beispielsweise ein stationäres Bestrahlungsgerät mit einer im Gehäuse 1
angeordneten Bestrahlungskammer kann eine Vielzahl von Laserdioden 6 aufweisen, die den
Bestrahlungsraum von mehreren Seiten umgeben, so daß ein auszuhärtendes Kunststoffteil all
seitig gleichmäßig bestrahlt werden kann. In Fig. 2 wird ein derartiges Bestrahlungsgerät dar
gestellt. In einem Gehäuse 1 ist ein üblicher Bestrahlungsraum 8 angeordnet, der von Laserdi
oden 6 umgeben ist. Die Laserdioden 6 können an einem käfigähnlichen Gestell 9 um die Auf
nahme 10 für das zu bestrahlende Teil 11 (z. B. Dentalteil) angeordnet sein. An dem Gehäuse 1
ist neben in Fig. 2 nicht dargestellten Bedienelementen die Anzeige 7 angeordnet.
Die Laserdioden 6 können gepulst betrieben werden. Ab Beginn der Bestrahlung werden die
Pulsfrequenz und der Strom kontinuierlich erhöht. Durch diese Intensitätssteigerung wird die
Ausbildung von Spannungen in dem zu bestrahlenden Material (Dentalkunststoffe oder techni
sche Kunststoffe) verhindert.
Claims (10)
1. Bestrahlungsgerät zur Aushärtung von Kunststoffen mit einem Gehäuse, an dem ein
Lichtaustrittsteil angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Lichtaustrittsteil (5)
mindestens eine Laserdiode (6) zur Aussendung einer Strahlung im Wellenlängenbereich
von etwa 320 nm bis 550 nm aufweist.
2. Bestrahlungsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (1) ein
Griffteil (3) mit Schalter (4) aufweist.
3. Bestrahlungsgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Sensor zur
Messerung der Intensität des von der Laserdiode (6) abgestrahlten Lichtes vorgesehen
ist, der über eine Auswerteeinheit mit einer Anzeige (7) verbunden ist zur Anzeige des
Abfalls der Lichtintensität der Laserdiode (6) unter einen vorbestimmten Grenzwert.
4. Bestrahlungsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß es
als Handgerät ausgebildet ist.
5. Bestrahlungsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß es
als stationäres Gerät ausgebildet ist.
6. Verfahren zum Betreiben eines Gerätes nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Betriebsstrom der Laserdioden (6) gepulst ist.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß während des Betriebs die
Pulsfrequenz erhöht wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß während oder nach der Erhö
hung der Pulsfrequenz der Betriebsstrom der Laserdioden (6) erhöht wird.
9. Verwendung des Bestrahlungsgerätes nach Anspruch 1 zur Aushärtung von
Dentalkunststoffen.
10. Verwendung des Bestrahlungsgerätes nach Anspruch 1 zur Aushärtung von technischen
Kunststoffen.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
D2 | Grant after examination | ||
8363 | Opposition against the patent | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: HERAEUS KULZER GMBH & CO. KG, 63450 HANAU, DE |
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8325 | Change of the main classification |
Ipc: G21K 5/00 |
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8331 | Complete revocation |