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Vorrichtung zum Pökeln von Fleischstücken
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Das Hauptpatent bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Pökeln von Fleischstücken
im Durchlauf mit einem Zuförderer und mehreren Injektionsnadelwalzen, welche mit
ihren Injektionsnadeln in die durchlaufenden Fleischstücke einstechen, und Pökellake
aus einem im Inneren der Injektionsnadelwalzen angeordneten Leitungssystem einspritzen.
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Dabei sind zwei Injektionsnadelwalzenpaare in Förderrichtung mit Sicherheitsabstand
zwischen den Nadelspitzen achsparallel hintereinander angeordnet und im Wirkbereich
der Injektionsnadeln beider Injektionsnadelwalzenpaare Gleiter beidseitig der Förderbahn
für die zwischen den Walzen beider Injektionsnadelwalzenpaare hindurchlaufenden
Fleischstücke vorgesehen, die je aus mehreren sich in Förderrichtung in Lücken zwischen
den Injektionsnadeln erstreckenden, miteinander verbundenen Gleitschienen bestehen
und in Stützlagern am Gehäuse gelagert sind, die die Bewegung der Clei-
ter
rückwärts -den Abstand zum gegenüberliegenden Gleiter ve6größernd - gegen die Kraftwirkung
eines Rückstellelementes und vorwärts bis an einen Anschlag erlauben.
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Das Hauptpatent geht aus von einem Stand der Technik, der durch die
aus der DE-OS 27 00 125 bekannten Einrichtung gegeben ist.
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Dem Hauptpatent liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der genannten
Art in der Hinsicht zu verbessern, daß die erforderliche Pökellake schnell, gleichmäßig
verteilt und möglichst ohne Verluste injeziert werden kann. Eine Nachbehandlung
im Vakuum soll dabei nicht mehr erforderlich sein. Bei der Vorrichtung entsprechend
dem Hauptpatent besteht unter bestimmten Voraussetzungen die Möglichkeit, daß die
Pökellake aus den von unten durchgeführten Einstichen herausläuft. Durch das Zusatzpatent
soll eine weitere Lösung der dem Hauptpatent zugrundeliegenden Aufgabe angegeben
werden, bei welcher das Herauslaufen der Pökellake beim Weitertransport des Fleiches
vermieden werden kann.
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Eine weitere Lösung der oben erwähnten Aufgabe besteht in der Anwendung
der folgenden Merkmale bei der oben erwähnten Vorrichtung: a) mindestens zwei Injektionsnadelwalzen
sind mit Sicherheitsabstand zwischen den Nadelspitzen achsparallel in Förderrichtung
hinereinander, mit ihren Drehachsen in einer Ebene liegend angeordnet, b) unterhalb
der Injektionsnadelwalzen ist eine mitlaufende Fördereinrichtung vorgesehen, deren
Antrieb mit dem Antrieb der Injektionsnadelwalzen gekuppelt ist, c) im Bereich der
Injektionsnadelwalzen unterhalb deren Drehachsen sind in den Zwischenräumen zwischen
den Nadelkreisen mehrere miteinander verbundene, in vertikaler Richtung bewegliche
Gleitschienen vorgesehen, welche als Abstreifrechen für die Fleischstücke dienen.
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Die Anzahl der Injektionsnadelwalzen beträgt in zweckmNssiger Weise
vier, jedoch besteht auch die Möglichkeit, falls dies erforderlich ist, wenn also
mehr Pökellake eingespritzt werden soll, eine größere Anzahl von Walzen als vier
vorzusehen. Die Nadelwalzen sind jeweils so in axialer Richtung gegeneinander versetzt
angeordnet, daß die Nadeln der jeweils folgenden Nadelwalze nicht in ein schon vorhandenes
Loch in einem Fleischstück einstehen.
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Jedes Fleischstück wird bei der neuen Vorrichtung, da mehrere Injektionsnadelwalzen
hintereinander wirksam sind, mehrmals gepökelt, wodurch eine gleichmäßige intensive
Einbringung von Pökellake erfolgt.
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Das bei'der bekannten Vorrichtung vorgesehene zum Mürben dienende
Messserwalzenpaar ist beim Gegenstand der Erfindung nicht mehr erforderlich, da
durch die Injektionsnadeln der Injektionsnadelwalzen das Fleisch hinreichend gemürbt
wird, so daß auf einen Mürber verzichtet werden kann. Außerdem kann auf die Beweglichkeit
der Gleitschienen und den Rückstellvorrichtungen für diese verzichtet werden. Eine
Verstellmöglichkeit ist hier ausreichend.
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Die Fleischstücke gleiten zwischen dem Transportband und den Gleitschienen
hindurch, während sie von den Injektionsnadelwalzen erfaßt und weitertransportiert
werden. Die Gleitschienen verhindern, daß die zu behandelnden Fleischstücke beim
Weitertransport von den sich nach oben bewegenden Injektionsnadeln hochgehoben werden
und wirken als Abstreifrechen.
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Bei einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß jede Injektionsnadelwalze
einen rohrförmigen, die Injektionsnadeln aufnehmenden Walzenmantel aufweisen, der
drehbar und formschlüssig auf einstationär am Gehäuse befestig-
tes
Rohr aufgesteckt ist, welches an einen unter Druck stehenden Pökellakenbehälter
angeschlossen ist, daß der Walzenmantel in die radialen Bohrungen der Injektionsnadeln
mündende radiale Bohrungen aufweist, denen bis zum Hohlraum reichende Ausnehmungen
im Walzenmantel gegenüberliegen. Die einzelnen Injektionsnadeln dürfen nämlich nur
dann Pökellake spritzen, während sie in das Fleisch eintauchen, also während eines
verhältnismäßig kleinen Winkels eines Umlaufes, um einen zu großen Verlust an Pökellake
und einen zu starken DruckabfaU zu vermeiden.
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In zweckmäßiger Weise ist vorgesehen, daß die Ausnehmungen sektorförmig
sind und mit der Winkelhalbierenden vertikal liegen und daß der Winkel dieser Sektoren
dem Bogen des Winkels entspricht, in welchem die Nadel in die zu pökelnden Fleischstücke
einstechen.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, daß als
Injektionsnadel Rohre dienen, die an ihrem freien Ende im spitzen Winkel zur Nadelachse
abgeschliffen sind.
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Bei einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, daß die Injektionsnadel
einen dachförmigen, außerhalb der Injektionsöffnung gelegenen Gegenschliff aufweisen.
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In zweckmäßiger Weise ist vorgesehen, daß die Injektionsnadeln zumindest
in der Einstichpartie im Querschnitt kreisförmig oder eliptisch sind, oder eine
runde Form aufweisen.
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Bei einer weiteren Ausbildungsform ist vorgesehen, daß die Injektiosnadeln
zumindest in der Einstichpartie im Querschnitt quadratisch oder rechteckig sind,
oder die Form eines Vieles aufweisen.
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Weitere Einzelheiten und vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung
ergeben sich aus den im folgenden beschriebenen und in den Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispielen.
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Es zeigen: Fig. 1 eine Vorrichtung nach der Erfindung im Querschnitt,
Fig. 2 eine Teilansicht von unten mit entfernter Transportvorrichtung, Fig. 3 eine
Injektionsnadelwalze entsprechend dem Schnitt IV in Fig. 2, Fig. 4 einen Ausschnitt
aus einem Schnitt durch eine Injektionsnadel in vergrößertem Maßstab.
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In den Zeichnungen istlllmit 1 das Gehäuse bezeichnet, in welchem
die Injektionsnadelwalzen 2.1 und 2.2 achsparallel mit horizontaler Walzenachsn
gelagert sind. In der Zeichnung sind nur zwei Injektionsnadelwalzen dargestellt.
Die Fleischstücke werden durch einen nicht dargestellten Zuförderer herangebracht
und in Pfeilrichtung über die Fördervorrichtung 3 in den Zwischenraum zwischen der
ersten Injektionswalze 2.1 und der Fördereinrichtung gebracht. Mit Lt sind zwei
Gleitschienen bezeichnet, die zwischen den Nadelkränzen der Nadelwalzen 2.1, 2.2
angeordnet sind. Die Gleitschienen 4 sind bügelförmig gebogen und durch Querstege
miteinander verbunden. Die Gleitschienen erstrecken sich in einer Ebene, die sich
planparallel zur Oberfläche der Transportvorrichtung 3 erstreckt.
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Die Gleitschienen 4 sind in vertikaler Richtung bis zu einer durch
einen Anschlag begrenzten Stellung verstellbar. Dabei entspricht der Abstand zu
den Oberkanten der Transportvorrichtung der Stärke des kleinsten zu pökelnden Fleischstückes.
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Die Gleitschienen sind über vier eine Verstellung zulassende Bauelemente
6 am Gehäuse 1 befestigt. Für größere Fleischstücke kann zwischen den Gleitschienen
4 und Transportvorrichtung 3 der Abstand durchVerstellen derselben vergrößert werden.
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Die InjektionSwalzen 2.1, 2.2, ... werden über nicht dargestellte
Getriebe oder Keilriemen von einem Antriebsmotor angetrieben. Am Umfang der Injektionsnadelwalzen
sind radial gerichtete Injektionsnadeln 5 vorgesehen. Die Spitzen der Injektionsnadeln
können dabei die Spitzen der benachbarten Nadelwalzen nicht berühren, da die Nadelwalzen
jeweils mit ihren Injektionsnadeln auf Lücke gestellt sind.
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Zwischen den Injektionsnadelwalzen kann aber auch ein Sicherheitsabstand
vorgesehen sein, in den die Spitzen der Injektiönsnadeln nicht hineinreichen.
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Die Injektionsnadelwalzen 2.1, 2.2, 2.3,... sind alle gleichartig
ausgebildet, wie dies für die Injektonsnadelwalze 2.3 anhand der Fig. 3 jetzt erläutert
wird.
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Mit 80 ist ein Walzenmantel bezeichnet, der formschlüssig und drehbar
auf ein stationär am Gehäuse 1 befestigtes Rohr 81 gesteckt ist. Das Rohr 81 weist
einen Vierkant 82 auf, der verdrehungssicher im Gehäuse 1 steckt und durch je einen
Anschlußstutzen verlängert ist. An die Anschlußstutzen ist über Rohrleitungen ein
Pökellakenvorratsbehälter 83 angeschlossen. Der Anschlußstutzen fiihrt in den Hohlraum
des Rohrs 81. In das Rohr 81 sind sektorförmige nach unten gerichtete Ausnehmungen
88, 89 eingebracht, die bis in den Hohlraum 85 des Rohres 81 reichen.
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Die Injektionsnadeln 5 sind radial gerichtet in den Walzenmantel 80
eingeschraubt und münden in radiale Kanäle 100, 101 bis 109 .. des Walzenmantels
80, die von der Innenseite des'Walzenmantels 80 ausgehen. Bei jedem Umlauf des Walzenmantels
80 gelangen die Kanäle 100, 101 ... einmal über einen kleinen Winkelbereich von
etwa 100 bis 150 über die Ausnehmungel. 88 des Rohres 80, wobei die unter Druck
stehende Pökellake aus dem Hohlraum 85 über die radialen Kanäle in eine Injektionsnadel
5 gelangt und von dieser in ein Fleischstück eingespritzt wird.
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Die Injektionsnadeln bestehen, wie für die Injektionsnadel 5 aus Figur
4 ersichtlich, aus einem Rohrstück, das in den Walzenmantel 80 eingeschraubt ist
und an seinem freien Ende im spitzen Winkel 111 zur Achse 110 der Injektionsnadel
5 schräg abgeschlitten ist. Die Schliffläche ist mit 112 bezeichnet. An der Spitze
ist ein dachförmiger Gegenschliff 113 vorgesehen, der jedoch die Austrittsöffnung
114 des Kanals 115 der Injektionsnadel 5 nicht berührt. Die Injektionsnadeln sind
gleichartig, zu mehreren Kränzen in gleichmäßigem Abstand über die Länge verteilt
und innerhalb der einzelnen Kränze gleichmäßig auf den Umfang verteilt. Die Abstände
zwischen den einzelnen Kränzen sind so groß, daß die Gleitschienen Lt dazwischen
passen.
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Im Betrieb gelangen die Fleischstücke nacheinander zwischen die Gleitschienen
4 und die Transportvorrichtung 3 und werden von der ersten Injektionsnadelwalze
2.1 erfaßt, deren Nadeln in die Fleischstücke eintauchen, und zwar etwa bis zu zwei
Drittel der betreffenden Fleischstücke.
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Beim Eintauchen der Injektionsnadeln geraten die radialen Kanäle,
wie oben beschrieben, der gerade eintauchenden Injektionsnadeln vor die Ausnehmungen
des Rohres 80, so daß aus den Injektionsnadeln Pökellake in das Fleisch gespritzt
wird. Die Fleischstücke werden dann weitergefördert und geraten in den Wirkbereich
der zweiten Injektionsnadelwalze 2.2, wo sich der Injektionsvorgang wiederholt,
und, bedingt durch einen vorgesehenen seitlichen Versatz der Nadclkränze, jeweils
zwischen den Injektionslöchern, die von der ersten Injektionsnadelwalze 2. 1 hervorgerufen
wurden. Das Fleischstück wird dann von der nächsten Injektionsnadelwalze 2.3 erfaßt
und der Vorgang wiederholt sich bis das Fleischstück die letzte Injektionsnadelwalze
ver-
lassen hat und aus dem Zwischenraum zwischen den Gleitschienen
4 und der Transportvorrichtung 3 herausgeschoben wird. Es kann dann durch einen
nicht dargestellten Abförderer weitergefördert oder sammelt werden.
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