DE2949717C2 - Verfahren zur Stahlerzeugung - Google Patents
Verfahren zur StahlerzeugungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Stahler
zeugung aus festen Eisenträgern, insbesondere Schrott,
Eisenschwamm oder anderen im wesentlichen metallischen
Eisenträgern in einem Konverter mit in unterschiedlicher
Höhe im Konverterboden mündenden Düsen, wobei die Düsen
zum Einschmelzen der Einsatzmaterialien zunächst als
Brenner betrieben werden und nach dem Bedecken mit
Schmelze, dieser über die Düsen feinteiliger Kohlenstoff
und Sauerstoff zugeführt werden.
In der deutschen Offenlegungsschrift 29 10 103 wird ein
Verfahren zur Stahlerzeugung auf der Basis von Einsatzma
terial in Form von Schrott, Eisenschwamm oder anderen im
wesentlichen metallischen Eisenträgern vorgeschlagen, wo
bei in einem Konverter, der im Bodenbereich angeordnete
Düsen aufweist, eine Säule aus dem Einsatzmaterial in fe
ster Form eingeführt, unter Verbrennung von Brennstoff
mit Sauerstoff im Gegenstrom eingeschmolzen und über
hitzt, das Einsatzmaterial in dem Konverter, in dem
Brennstoff-Sauerstoff-Brenner geringfügig oberhalb der
sich nach dem Einschmelzen ergebenden Badhöhe am Umfang
des Konverters in dessen Wandung angeordnet sind, einge
schmolzen und gleichzeitig mit dem Einschmelzen getrennt
voneinander feinteiliger Kohlenstoff und Sauerstoff über
die im Bodenbereich angeordneten Düsen der Schmelze
zugeführt wird. Hierbei wird somit zunächst ein Sumpf aus
eingeschmolzenem Metall über die in der Wandung des Kon
verters angeordneten Brenner gebildet, wonach feinteili
ger Kohlenstoff und Sauerstoff in diesen Sumpf eingeführt
werden, wobei die Verbrennung des Kohlenstoffs mit dem
Sauerstoff in der Schmelze einen großen und gegebenen
falls überwiegenden Anteil der zum Einschmelzen des rest
lichen Einsatzmaterials notwendigen Schmelzwärme liefert.
Hierbei ist es zweckmäßig, wenn der Konverter nur bis auf
einen Stahlrest entleert und gleichzeitig mit dem Ein
schmelzen einer nachfolgenden Charge das Zuführen des
feinteiligen Kohlenstoffs und Sauerstoffs über die Düsen
vorgenommen wird, so daß durch die Entleerung bis auf den
Stahlrest die Sumpfbildung vermieden wird. Der hierfür
geeignete Konverter mit im Bodenbereich angeordneten Dü
sen besitzt geringfügig oberhalb der sich nach dem Ein
schmelzen ergebenden Badhöhe am Umfang des Konverters in
dessen Wandung angeordnete Brennstoff-Sauerstoff-Brenner,
während die Düsen zur getrennten Zufuhr von feinteiligem
Kohlenstoff sowie von Sauerstoff ausgebildet sind.
In der deutschen Offenlegungsschrift 29 47 078 wird zu
sätzlich vorgeschlagen, das Einsatzmaterial durch die
Brenner soweit aufzuschmelzen, bis diese unterhalb des
Badspiegels liegen, und dann die Brenner als Düsen zu be
treiben. Diese können dann von Schutzgas oder auch von
Sauerstoff wie OBM-Düsen durchströmt sein. Bei dem dafür
notwendigen Konverter befinden sich die Brenner oberhalb
der während der Sumpfbildung, bei der praktisch kein Sau
erstoff über die im Bodenbereich des Konverters befindli
chen Düsen eingeführt wird, ergebenden Badhöhe. Zwar ist
dieses Verfahren besonders effektiv in Bezug auf die En
ergiebilanz, jedoch sind Brenner in der Seitenwandung des
Konverters als solche angeordnet in Bezug auf ihre Halt
barkeit problematisch.
Des weiteren beschreibt die deutsche Patentschrift
845 055 einen Konverter mit einem zweigeteilten Windka
sten und jedem Windkasten zugeordneten Düsen in einem
auswechselbaren Boden mit konkaver Oberfläche. Aus der
Oberflächengestaltung ergibt sich, daß die Düsen in un
terschiedlichen Höhen enden. Außerdem sind die Düsen so
geschaltet, daß sie sich je nach Konverterstellung auch
als Brenner betreiben lassen. Diese Bodengestaltung dient
dazu, eine bereits gefrischte Schmelze im schräggestell
ten Konverter auf zukohlen und gleichzeitig das die
Schmelze verlassende Kohlenmonoxyd in der Weise einer
Nachverbrennung zu unterwerfen, daß durch einen Teil des
Windkastens Luft eingeblasen wird.
Schließlich beschreibt die deutsche Offenlegungsschrift
28 16 543 ein Verfahren zum Erzeugen von Stahl aus festen
Eisenträgern, bei dem ein Konverter zur Verwendung kommt,
der sowohl mit höhengleichen Bodendüsen als auch mit in
unterschiedlicher Höhenlage angeordneten Seitenwanddüsen
ausgestattet ist. Bei diesem Verfahren wird, sobald die
Bodendüsen mit Schmelze bedeckt sind, ein pulverförmiger
Kohlenstoffträger über diese Düsen eingeblasen, während
die Seitenwanddüsen als Brenner betrieben werden. Dabei
strömen die heißen Verbrennungsgase jedoch nach dem Ver
lassen der Düsen zumindest zum Teil an der Konverterwan
dung direkt nach oben ab, ohne daß es zu einem Wärmeüber
gang auf die Schrottschüttung kommt. Allenfalls erreichen
die heißen Verbrennungsgase zu einem Teil die Oberfläche
der Schrottschüttung, so daß nur ein geringer Teil der
fühlbaren Wärme der Verbrennungsgase auf den Schrott
übergeht.
Von diesem Stand der Technik ausgehend, liegt der Erfin
dung die Aufgabe zugrunde, einerseits den Brennerbetrieb
und damit die unmittelbare Beaufschlagung des Schrotts
mit heißen Verbrennungsgasen ohne die Gefahr eines
endothermen Crackens möglichst lange fortzusetzen und an
dererseits den heißen Verbrennungsgasen einen möglichst
langen Weg durch die Schrottschüttung zu ermöglichen.
Die Lösung dieser Aufgabe besteht darin, daß bei einem
Verfahren der eingangs erwähnten Art erfindungsgemäß der
Brennerbetrieb mit höher mündenden Bodendüsen fortgesetzt
und die Schmelze alsdann gefrischt wird.
Demgemäß läuft das erfindungsgemäße Verfahren in zwei
Phasen ab. Während der ersten Phase werden im Anschluß an
das Chargieren des Schrotts sämtliche Bodendüsen als
Brenner zum Vorwärmen des Schrotts betrieben. Sobald je
doch die tiefer mündenden Bodendüsen mit Schmelze bedeckt
sind, beginnt die zweite Phase und werden diese Düsen
nicht mehr als Brenner betrieben; sie dienen alsdann zum
Einblasen von Sauerstoff und Kohlenstoff in eine
Schmelze. Die zweite Phase endet dann, wenn auch die hö
her mündenden Bodendüsen unterhalb des Badspiegels liegen
und der Brennerbetrieb auch dieser Düsen eingestellt
wird.
Hierbei kann der höher liegende Bereich den tiefer lie
genden Bereich konzentrisch umgeben oder die beiden Be
reiche können symmetrisch zur horizontalen Drehachse an
geordnet sein und der höher liegende Bereich kann eine
zum tieferen Bereich abfallende Oberseite aufweisen, wäh
rend die durch den tieferen Bereich gebildete Mulde zur
Aufnahme eines Metallsumpfes, der gegebenenfalls beim
Entleeren des Konverters in diesem verbleibt, eine solche
Tiefe aufweist, daß über die unteren Düsen eingeblasener
Kohlenstoff und Sauerstoff vom Metallsumpf im wesentli
chen aufgenommen wird, wobei dann bei der nachfolgenden
Charge sofort mit dem Zuführen
von feinteiligem Kohlenstoff und Sauerstoff über die Düsen im
tieferen Bereich zur Erzeugung von Schmelzwärme neben der von
den Brennern erzeugten Wärme vorgenommen wird.
Die Erfindung wird nachstehend anhand des in der beigefügten
Abbildung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
In der beigefügten Abbildung ist der untere Bereich eines Kon
verters schematisch im Schnitt dargestellt, wobei der mit feu
erfestem Material ausgemauerte Konverter 1 einen einsetzbaren
Boden 2 aufweist, der einen tiefer gelegenen mittleren Bereich
3 aufweist, der von einem höher gelegenen benachbarten Bereich
4 ringförmig und konzentrisch umgeben ist. Durch den tieferen
Bereich 3 und den höher gelegenen Bereich 4 wird eine Mulde 5
gebildet, die von einer leicht einwärts geneigten Seitenwand
begrenzt ist.
In dem tiefer gelegenen Bereich 3 enden Düsen 6, durch die Sau
erstoff zum Frischen bzw. fester Kohlenstoff in kleinteiliger
Form in eine im Konverter befindliche Schmelze eingeblasen wer
den können. Die zum Einblasen des Sauerstoffs dienenden Düsen
6 sind dabei in bekannter Weise zumindestens als Doppelrohre
ausgebildet, so daß der Sauerstoffstrahl von einem kohlenwasser
stoffhaltigen Schutzmedium umgeben werden kann. Gegebenenfalls
kann der Sauerstoffstrahl auch mit feinteiligem Kalk o. dgl.
beladen sein.
An der Oberseite 7 des höher gelegenen Bereiches 4 enden Düsen
8, die als Doppelrohre ausgebildet sind, so daß die Düsen 8
als Brenner betrieben werden können, indem entsprechende Men
gen an Brennstoff, beispielsweise Heizöl oder Erdgas durch
den Ringraum des Doppelrohrs und die zur Verbrennung hiervon
notwendige Menge an Sauerstoff durch das Innenrohr eingeführt
werden.
Zum Herstellen einer Stahlschmelze aus festen Eisenträgern,
insbesondere Schrott, aber auch Eisenschwamm oder anderen, im
wesentlichen metallischen Eisenträgern, werden diese in den
Konverter eingefüllt, worauf das Einsatzmaterial durch die als
Brennstoff-Sauerstoff-Brenner betriebene Düsen 8 von unten ein
geschmolzen wird, wobei die sich beim Einschmelzen bildenden
Abgase das weiter oben befindliche Einsatzmaterial vorwärmen.
Auf diese Weise wird zunächst in der Mulde 5 ein Sumpf gebil
det, der durch feinteiligen Kohlenstoff, der über Düsen 6 im
unteren Bereich 3 zugeführt wird, zunächst aufgekohlt wird, wo
nach mit der Zufuhr von Sauerstoff über Düsen 6 im unteren Be
reich 3 begonnen wird, der den über andere Düsen 6 zugeführten
feinteiligen Kohlenstoff in dem gebildeten Sumpf verbrennt und
hierdurch zusätzliche Schmelzwärme erzeugt. Die durch diese
Verbrennung gebildeten Abgase wärmen ebenfalls das noch feste
Einsatzmaterial vor und können gegebenenfalls nachverbrannt
werden. Die als Brenner betriebenen Düsen 8 tauchen bei fort
schreitendem Einschmelzen in das erschmolzene Bad ein und kön
nen dann von einem Schutzgas durchströmt werden oder aber zu
sätzliche Funktionen übernehmen, insbesondere das Einblasen
von Sauerstoff gegebenenfalls mit Feststoffen (Kalk, Feinerz,
Eisenschwammabrieb o. dgl.) und Schutzgasummantelung oder auch
von Argon und/oder Stickstoff und/oder Erdgas o. dgl., gegebe
nenfalls auch mit Feststoffen wie feinteilige Eisenträger,
Feinkohle, Kalk o. dgl.
Die als Brenner betreibbaren Düsen 8 können abweichend von der
dargestellten Axialorientierung auch in einem räumlichen Winkel
zur Axialrichtung zum entsprechenden Ausrichten der hierdurch
gebildeten Flammen als auch zum Erzeugen eines Rühreffektes nach
dem Untertauchen orientiert sein.
Der Boden 2 ist zweckmäßigerweise in dem Bereich, der mit den
Seitenwandungen des Konverters 1 in Eingriff gebracht wird,
kegelstumpfförmig sich nach oben verjüngend ausgebildet und
wird unter Verwendung von Feuerfestmaterial zur Fugenabdich
tung eingesetzt.
Auf diese Weise sind die als Brenner betreibbaren Düsen 8, de
ren Zuleitungsrohre sich ebenso wie diejenigen der Düsen 6 nur
im Boden 2 befinden, zwar für dem vorgesehenen Brennerbetrieb
entsprechend erhöht gegenüber den Düsen 6 angeordnet, sind
jedoch andererseits ebenso gut zugänglich wie die Düsen 6, in
dem sämtliche Düsen 6, 8 im Boden 2 angeordnet sind.
Der höher liegende Bereich 4 kann auch kontinuierlich in den
tiefer liegenden Bereich 3 übergehen. Letzterer kann sich auch
in Radialrichtung des Bodens 2 bis zu den gegenüberliegenden
Konverterwandungen erstrecken, während der höher liegende Be
reich 4 aus zwei benachbart und beidseitig hierzu angeordneten
Kreissegmentabschnitten besteht.
Claims (4)
1. Verfahren zur Stahlerzeugung aus festen Eisenträgern,
insbesondere Schrott, Eisenschwamm oder anderen im
wesentlichen metallischen Eisenträgern in einem Kon
verter mit in unterschiedlicher Höhe im Konverterbo
den mündenden Düsen, wobei die Düsen zum Einschmelzen
der Einsatzmaterialien zunächst als Brenner betrieben
werden und nach dem Bedecken mit Schmelze, dieser
über die Düsen feinteiliger Kohlenstoff und Sauer
stoff zugeführt werden, dadurch gekennzeichnet, daß
der Brennerbetrieb mit höher mündenden Bodendüsen
fortgesetzt wird, und die Schmelze alsdann gefrischt
wird.
2. Konverter zur Stahlerzeugung aus festen Eisenträgern
mit in dessen einsetzbarem Boden angeordneten Düsen
zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, da
durch gekennzeichnet, daß der Boden (2) einen gegen
über einem benachbarten höher liegenden Bereich (4)
tieferen Bereich (3) mit den Düsen (6) aufweist, wo
bei an der Oberseite (7) des höher liegenden Bereichs
(4) als Brenner betreibbare Düsen (8) enden.
3. Konverter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der höher liegende Bereich (4) den tieferen
Bereich (3) konzentrisch umgibt oder beide Bereiche
(3, 4) symmetrisch zur horizontalen Drehachse des
Konverters (1) angeordnet sind.
4. Konverter nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die durch den tiefer liegenden Bereich
(3) gebildete Mulde (5) zur Aufnahme eines zum Ein
schmelzen einer nachfolgenden Charge in dem Konverter
(1) verbleibenden Metallsumpfes eine solche Tiefe
aufweist, daß über die Düsen (6) eingeblasener Koh
lenstoff und Sauerstoff vom Metallsumpf aufgenommen
wird.
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