DE2944175C2 - Stranggießkokille - Google Patents
StranggießkokilleInfo
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- B22—CASTING; POWDER METALLURGY
- B22D—CASTING OF METALS; CASTING OF OTHER SUBSTANCES BY THE SAME PROCESSES OR DEVICES
- B22D11/00—Continuous casting of metals, i.e. casting in indefinite lengths
- B22D11/16—Controlling or regulating processes or operations
- B22D11/22—Controlling or regulating processes or operations for cooling cast stock or mould
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- B22D11/00—Continuous casting of metals, i.e. casting in indefinite lengths
- B22D11/04—Continuous casting of metals, i.e. casting in indefinite lengths into open-ended moulds
- B22D11/045—Continuous casting of metals, i.e. casting in indefinite lengths into open-ended moulds for horizontal casting
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Description
Die Erfindung betrifft eine Strai.^gießkokille mit einem
Kokillenblock, dessen formgebender Kanal von in Längsrichtung verlaufenden, im Abstand voneinander
angeordneten, am auslaßseitigen Ende des Kokillenblockes offenen Kühlkanälen umgeben ist, und mit
Kühlstäben, die in die Kühlkanäle einschiebbar sind.
Eine Stranggießkokille dieser Art ist in der DE-AS 13 03 210 beschrieben, gemäß welcher der Kokillenblock
als ein aus zwei Teilen zusammengesetzter Graphitblock mit einem formgebenden Kanal ausgebildet
ist. Bei der bekannten Stranggießkokille erstrecken sich die Kühlkanäle und die darin befindlichen Kühlstäbe
bzw. Kühlrohre über die gesamte Länge des Kokillenblocks, so daß in Längsrichtung desselben eine kontinuierliche
gleichbleibende Kühlwirkung erreicht wird. Auch aus den US-PSen 34 59 255 und 35 92 259 ist es
bekannt, für das Stranggießen von Kupfer, Kupferlegierungen und Aluminium, Aluminiumlegierungen usw.
wassergekühlte Stranggießkokillen aus Graphit zu verwenden. Außerdem werden wassergekühlte Graphitkokillen
auch für das chargenweise Gießen von Stangen oder Barren aus verschiedenen Metallen oder Legierungen
verwendet, wie dies beispielsweise in der US-PS 35 90 904 beschrieben ist.
Beim Formgießen ist es ferner bekannt, eine metallische Form mit Kühlkanälen zu versehen und in jeden
Kanal dichtend einen Kühlstab einzusetzen, der der Zuführung eines Kühlmittels, wie z. B. flüssigem Kohlendioxid
dient wie dies in der US-PS 36 67 248 beschrieben ist. Das in flüssiger Form zugeführte Kohlendioxid
geht dabei aufgrund der Absorption von Wärme aus der flüssigen in die gasförmige Phase über, worauf das Gas
über eine geeignete Leitung des Kühlstabes zu einem Kompressor und einem Kondensator geleitet und nach
der Verflüssigung erneut den Kühlkanälen zugeführt werden kann.
Ausgehend vom Stande der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Stranggießkokille zu schaffen, bei der durch die Möglichkeit der Regelung der Wärmeabfuhr längs des Kokillenblockes über einen gegenüber dem Stand der Technik deutlich verlängerten Zeitraum ein kontinuierlicher Betrieb bei der Herstellung gegebenenfalls unterschiedlicher Profile ermöglicht wird.
Ausgehend vom Stande der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Stranggießkokille zu schaffen, bei der durch die Möglichkeit der Regelung der Wärmeabfuhr längs des Kokillenblockes über einen gegenüber dem Stand der Technik deutlich verlängerten Zeitraum ein kontinuierlicher Betrieb bei der Herstellung gegebenenfalls unterschiedlicher Profile ermöglicht wird.
Diese Aufgabe wird bei einer Stranggießkokille der eingangs angegebenen Art gemäß der Erfindung dadurch
gelöst daß die Kühlkanäle in dem Kokillenblock im Abstand von dessen dnlaßseitigem Ende enden, und
daß die Kühlstäbe einerseits unf die Kühlkanäle andererseits derart ausgebildet sind, daß die Kühlstäbe mit
wählbarer Einschubtiefe in die Kühlkanäle einschiebbar sind.
Es ist ein wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen Stranggießkokille, daß sich durch geeignete Einstellung
der Länge der Kühlstäbe in den Kühlkanälen die Erstarrungfront für das geschmolzene Metall derart an
einen ausgewählten Punkt längs des formgebenden Kanals, der nachstehend der Einfachheit halber als Formkanal
bezeichnet wird, legen, daß sich für eine gegebene Gieß- bzw. Abzugsgeschwindigkeit eine optimale Wärmeabführung
und eia optimale Oberflächenqualität der
stranggegossenen Profile ergibt
Weiterhin ergibt sich gemäß der Erfindung der Vorteil,
daß wegen des Abstands der Kühlkanäle bzw. der in diese eingesetzten Kühlstäbe vom einlaßseitigen Ende
des Kokillenblockes dort gewissermaßen ein Isolationsbereich erhalten wird, der die Ausbildung einer flachen
Erstarrungsfront ermöglicht, wie dies an sich bereits aus E. Herrmann, »Handbuch des Stranggießens«, 1958, Seiten
228 und 231, bekannt ist, wo einerseits ausgeführt ist, daß durch Abstimmung der Heizung, der Kühlung, der
Gießtemperatur sowie der Gieß- und der Absenkgeschwindigkeit die Ausbildung einer fachen Erstarrungsfront erreicht werden sollte und wo andererseits eine
dreiteilige Stranggießkokille gezeigi ist (Bild 779), deren einzelne Teile jeweils mit einem Hohlraum für eine
Kühlwasserströmung und außerdem mit einer Heizspu-Ie versehen sind, um die gewünschten Betriebsbedingungen
einstellen zu können, was jedoch technisch relativ aufwendig ist. Weiterhin bewirkt der einlaßseitige
Isolationsbereich dann, wenn der Tiegel unmittelbar mit der Stranggießkokille verbunden ist, eine Reduzierung
so der Wärmezufuhr aus dem Tiegel bzw. aus dem geschmolzenen Metall.
Als günstig hat es sich erwiesen, wenn in Ausgestaltung der Erfindung jeder Kühlstab als von einem Kühlmittel
durchströmbarer Kühlstab mit einem inneren Rohr und einem dieses umgebenden, an der Spitze des
Kühlstabes geschlossenen äußeren Rohr ausgebildet ist. Diese Ausgestaltung gewährleistet nämlich, daß das
Kühlmittel dort am kältesten ist, wo aus dem angrenzenden Teil der Stranggießkokille die größte Wärmemenge
abzuführen ist.
Als günstig hat es sich ferner erwiesen, wenn in Weiterbildung der Erfindung der Formkanal mindestens
zwei Abschnitte unterschiedlichen Querschnitts aufweist, die über ein konisches Verbindungsstück miteinander
verbunden sind, so daß mit einer einzigen Kokille ohne Unterbrechung des Gießprozesses Profile mit
zwei oder mehr Größen gegossen werden können, während im übrigen die Vorteile der erfindungsgemäßen
Stranggießkokille erhalten bleiben. Durch geeignete Wahl der Einschubtiefe für die Kühlstäbe in den Kühlkanälen
kann nämlich bei einer derartigen Kokille die Erstarrungsfront für das geschmolzene Material an eine
Stelle gelegt werden, an der der Formkanal den gewünschten
Querschnitt bz-.v. Durchmesser aufweist, so daß ein entsprechendes Strangprofil erhalten wird. Im
übrigen ist es ein Vorteil der erfindungsgemäßen Stranggießkokille, daß durch Veränderung der Lage der
Erstarrungsfront in Längsrichtung des Formkanals in einem Bereich mit gleichbleibendem Querschnitt eine
einheitliche Abnutzung der Kanalwandung erreicht wird, so daß letztlich die Lebensdauer der Kokille beträchtlich
erhöht wird.
Die Erfindung wird nachstehend anhand von Zeichnungen noch näher erläutert Es zeigt
F i g. 1 eine Seitenansicht des Kokillenblockes einer Stranggießkokille gemäß der Erfindung;
F i g. 2 eine Draufsicht auf das auslaßseitige Ende des
Kokillenblockes gemäß F i g. 1;
F i g. 3 einen Längsschnitt durch einen Kühistab für
eine Stranggießkokille gemäß der Erfindung;
F ί g. 4 eine perspektivische Darstellung einer Stranggießkokille
gemäß der Erfindung mit in den Kokillenblock eingesetzten Kühlstäben;
F i g. 5 eine schematische Seitenansicht eines Kokillenblockes einer erfindungsgemäßen Stranggießkokille,
wobei die Lage der Kühlstäbe in den Kühlkanälen und die Lage der Erstarrungfront im Formkanal angedeutet
sind;
F i g. 6 eine Seitenansicht einer abgewandelten Ausführungsform eines Kokillenblockes einer erfindungsgemäßen
Stranggießkokille, die zum Herstellen von Profilen mit unterschiedlichem Durchmesser geeignet
ist und
F i g. 7 eine Stirnansicht eines Kokillenblockes einer erfindungsgemäßen Stranggießkokille zum Herstellen
eines bandförmigen Profils mit rechteckigem Querschnitt.
Im einzelnen zeigen F i g. 1 und 2 der Zeichnung einen typischen Kokillenblock 2 genäß der Erfindung. Während
Graphit als Material für den Kokillenblock bevorzugt wird, können auch andere hochfeuerfeste Materialien
eingesetzt werden und, je nach der Art des zu gießenden Metalls bzw. der zu gießenden Legierung und je
nach den übrigen Erfordernissen, ausgewählt werden. Ein Kokillenblock 2 aus Graphit hat sich für das kontinuierliche
Stranggießen von bleihaltigem Messing (60 Gewichts-% Cu, 40 Gewichts-% Zn, 2 Gewichts-% Pb)
mit einer Erstarrungstemperatur zwischen 870 und 8800C als besonders vorteilhaft erwiesen. Der Kokillenblock
2 besitzt eine durchgehende zylindrische Mittelbohrung bzw. einen zylindrischen Formkanal 4 zur Herstellung
eines sfcngenförmigen Stranggußproduktes. Die Enden des Formkanals 4 sind erweitert und bilden
ein einlaßseitiges Ende 6. an dem das geschmolzene Metall in den Formkanal 4 eintritt und ein auslaßseitiges
Ende 8, durch das das verfestigte Stranggußprodukt austritt. Das einlaßseitige Ende 6 ist mit der Auslaßöffnung
bzw, dem Auslaßstutzen eines üblichen Tiegels (nicht dargestellt) bzw. eines Gefäßes verbunden, welches
das geschmolzene Metall enthält, das im Stranggußverfahren verarbeitet werden soll. Typischerweise
ist der Kokillenblock 2 horizontal angeordnet, obwohl auch eine senkrecht«: Lage oder eine Schräglage möglich
und im übrigen auch bekannt sind. Rings um den Umfang des Formkanals 4 sind im Abstand voneinander
mehrere zylindrische Kühlkanäle 10 vorgesehen, die sich zum auslaßseitigen Ende 8 des Kokillenblocks 2
öffnen »md sich in Richtung auf das einlaßseitige Ende 6 erstrecken, so daß sich zwischen dem inneren geschlossenen
Ende der Kühlkanäle 10 und dem einlaßseitigen Ende 6 ein Isolierbereich 12 ergibt und längs der Kühlkanäle
10 ein Kühlkanalbereich 14. Wie die Zeichnung zeigt, verlaufen die Längsachsen der Kühlkanäle im wesentlichen
parallel zur Längsachse des Formkanals 4. Weiterhin grenzt der Isolierbereich 12 an den Einlaßbereich
6 an und dient als mehr oder weniger starker thermischer Isolator zwischen dem Kühlkanalbereich
und dem Tiegel, der das heiße geschmolzene Metall enthält, so daß die Wärmeverluste des Tiegels auf ein
Minimum reduziert werden und ebenso die Wärmeabfuhr aus dem geschmolzenen Metall, solange dieses
nicht bis in die Nähe des Kühlkanalbereiches 14 vorgerückt ist. Andererseits ist im Küblkanalbereich 14 angrenzend
an das auslaßseitige Ende 8 des Formkanals 4 eine wirksame und konzentrierte Wärmeabfuhr aus
dem geschmolzenen Metall und c-s.ie Verfestigung des
den Formkanai 4 passierenden Metall; möglich, wenn in die Kühlkanäle 10 Kühlstäbe 13 eingesetzt werden.
Eine typische bevorzugte Ausführungsform eines Kühlstabes 13 einer Stranggießkokille gemäß der Erfindung
ist in F i g. 3 im Längsschnitt dargestellt Man erkennt,
daß der Kühistab 13 ein inneres Rohr 15 und ein dazu konzentrisches äußeres Rohr 16 aufweist. Letzteres
ist an seinem freien, im Betrieb inneren Ende durch eine Kappe 16a verschlossen, so daß ein über das innere
Rohr 15 zugeführtes Kühlmittel, wie z. B. Wasser, wie dies in Fig.3 durch Pfeile angedeutet ist, zunächst
durch das innere Rohr 15 bis zu der Kappe 16a fließt und dann in dem Zwischenraum zwischen den Rohren
15 und 16 nach außen — in Fig.3 nach rechts — zurückfließt.
Das äußere Ende des Rohres 16 ist dichtend in eine Sammelkammer 20 eingesetzt, in die das zurückfließende
Kühlmittel aus dem Zwischenraum zwischen den Rohren 15 und 16 hineinströmt Im Bereich der
Sammelkammer 20 erfolgt die Kühlmittelzufuhr über eine am äußeren Ende des Rohres 15 vorgesehene Verlängerung
15a, die zu einem Kühlmittelvorrat führt. Ferner kann das in die Sammelkammer 20 einströmende
Kühlmittel über eine Auslaßleitung 22 abgeführt werden, und dann entweder als verbrauchtes Kühlmittel frei
abgelassen oder in einem geschlossenen Kühlmittelkreislauf zurückgeführt werden. Vorzugsweise bestehen
die Rohre 15 und 16 aus einem gut wärmeleitenden Metall, z. B. Kupfer. Es können aber auch andere Materialien
verwendet werden.
so F i g. 4 zeigt eine erfindungsgemäße Stranggießkokille mit mehreren, in die Kühlkanäle 10 des Kokillenbbkkes
2 eingesetzten Kühlstäben 13. Man sieht, daß die Kühistäbe 13 unterschiedlich weit in den Gießformkörper
2 vorgeschoben sind. Dies dient nur der Erhöhung
der Übersichtlichkeit der Darstellung. Im allgemeinen sind nämlich beim Stranggießen alle Kühlstäbe gleich
weit bzw. gleich tief in die Kühlkanäle 10 eingesetzt, damit sich eine f'eichmäßige Erstarrungsfront des geschmolzenen
Metalls ergibt. Durch Einstellen der Gießgeschwindigkeit, d. h. der Geschwindigkeit, mit der der
verfestigte Stab aus dem auslaßseitigen £nde 8 des Fcrmkanals 4 abgezogen wird, und durch die Lage der
Kühlstäbe in den Kühlkanälen 10 läßt sich die Lage der Erstarrungfront dts geschmolzenen Metalls in dem
Formkanal 4, insbesondere längs des Kühlkanalbereichs 14, so einstellen, daß sich eine optimale Oberflächenqualilät
des gegossenen stab- bzw. stangenförmigen Produktes ergibt. Dabei versteht es sich, daß die Werte für
die Gießgeschwindigkeit und die Einschubtiefe der Kühlstäbe zur Erzielung einer optimalen Obeflächenqualität
in Abhängigkeit von der Zusammensetzung des geschmolzenen Metalls bzw. der geschmolzenen Legierung,
in Abhängigkeit von der Größe des zu gießenden Produktes, in Abhängigkeit von der Anfangstemperatur
des geschmolzenen Metalls und in Abhängigkeit von anderen Faktoren veränderlich sind. Die Optimal-Werte
können jedoch durch einfache, dem Fachmann wohlbekannte Gießversuche ohne weiteres bestimmt werden.
Im allgemeinen kann die Lage der Erstarrungsfront bei konstanter Gießgeschwindigkeit einfach durch Erhöhung
oder Verringerung der Einschubtiefe der Kühlstäbe 13 in die Kühlkanäle 10 in Richtung auf das einlaßseitige
Ende 6 bzw. in Richtung auf das auslaßseitige Ende 8 verschoben werden. Bei Verwendung der
Stranggießkokille gemäß der Erfindung wird eine sehr wirksame Kühlung erreicht, wobei der Hauptwärmeabfluß
aus dem festen, erstarrenden oder verfestigten Gießmaterial in radialer Richtung erfolgt, während in
Längsrichtung nur eine minimale Wärmemenge abgezogen wird. Auf diese Weise wird erreicht, daß nur das
Metall im Formkanal 4 abgekühlt wird und daß keine Wärme aus dem Metall abgezogen wird, welches sich
noch in dem Tiegel befindet. Auf diese Weise wird die Regelung der Kühlung wesentlich verbessert, während
gleichzeitig ein stark verbesserter Wirkungsgrad erreicht wird. Insgesamt lassen sich höhere Stranggießgeschwindigkeiten
erreichen, während gleichzeitig ein Produkt erhalten wird, welches eine besonders hohe
Oberflächenqualität besitzt. Wenn eine optimale Wärmeübertragung von dem Kokillenblock 2 auf die Kühlstäbe
13 erreicht werden soll, dann müssen die Abmessungen der Kühlkanäle 10 und der Kühlstäbe 13 sorgfältig
aufeinander abgestimmt sein. Es hat sich gezeigt, daß Kühlkanäle 10 mit einem Durchmesser von 10 mm und
Kühlstäbe 13 mit einem Nennwert des Außendurchmessers (Außendurchmesser der Kupferrückleitung) von
10 mm zu befriedigenden Ergebnissen führen. Weiterhin ist es günstig, wenn die Kühlkanäle 10 mit großer
Sorgfalt gebohrt und geräumt werden und wenn die Mantelfläche der Kühlstäbe mit kolloidalem Graphit
beschichtet wird, damit sich ein guter Kontakt zwischen den Kühlstäben und den Kühlkanalwandungen ergibt.
Im Einzelfall müssen die Abmessungen von Kühlkanälen und Kühlstäben je nach der Größe des verwendeten
Kokillenblocks bestimmt werden. Mit den oben angegebenen Abmessungen wurde bei einem zylindrischen Kokillenblock
mit einer Länge von 292 mm und einem Durchmesser von 90 mm gearbeitet, dessen Formkanal
einen Durchmesser von 21,26 mm besaß.
F i g. 5 zeigt, leirJit schematisiert, die in der Praxis mit
einem mit Kühlstäben versehenen Kokiilenblock der oben beschriebenen Art erhaltenen Ergebnisse. Im einzelnen
wurde gemäß Fig.5 ein bleihaltiges Messing vergossen, dessen Zusammensetzung im einzelnen in
dem Werk »International Copper Research Specification« unter der Bezeichnung CuZn 39 Pb 2 beschrieben
ist, wobei mit Schmelztemperaturen von etwa 962° C bzw. 10150C gearbeitet wurde. Die genannte Legierung
besitzt eine Erstarrungstemperatur zwischen 870 und 88O0C. Die Gießgeschwindigkeit bzw. Abzugsgeschwindigkeit
betrug etwa 14 cm/min, wobei die Kühlstäbe so weit eingesetzt waren, daß ihre Spitzen P gemäß F i g. 5
vom auslaßseitigen Ende 8 einen Abstand von 155 mm aufwiesen. Die Kühlwassermenge pro Kühlstab betrug
3,9 I/min. Es zeigte sich, daß die Erstarrungsfront A unter
dieser Bedingung vom auslaßseitigen Ende einen Abstand von 216 mm aufweist.
Bei allen Stranggießversuchen wurde eine hervorragende Oberflächenqualität der gegossenen Stäbe erreicht,
nämlich eine feinkörnige Haut an der Mantelfläche und eine erneut aufgeschmolzene glatte Oberfläche
an den Stoßstellen, so daß vor dem Warmpressen und Schmieden keine weitere Oberflächenbehandlung erforderlich
war. Es wird angenommen, daß in erster Linie die verbesserten Wärmeübertragungseigenschaften der
erfindungsgemäßen Stranggießkokille für die hervorragende Oberflächenqualität des stranggegossenen Produktes
verantwortlich sind. Außerdem wird aus den vorstehend erläuterten Figuren deutlich, daß die Lage der
Erstarrungsfront durch Einstellung der Lage der Kühlstäbe in den Kühlkanälen und durch die Wahl der Abzugsgeschwindigkeit
nahezu beliebig geändert werden kann. Eine Änderung der Lage der Erstarrungsfront ist
aber eine außerordentlich nützliche Maßnahme zum Reduzieren des Verschleißes der Wände des Formkannic
itnH Hamit ""T Erzielung einer beträchtlich erhöh*
ten Lebensdauererwartung des Kokillenblockes.
F i g. 6 zeigt einen abgewandelten Kokillenblock 2 für eine abgewandelte bevorzugte Ausführungsform einer
Stranggießkokille gemäß der Erfindung, welche für die Herstellung von stranggegossenen Stäben mit zwei verschiedenen
Durchmessern geeignet ist. Der wesentliche Unterschied zwischen dem Kokillenblock gemäß F i g. 1
und demjenigen gemäß F i g. 6 besteht darin, daß letzterer eincu Formkanal 4 aufweist, welcher Abschnitte 4',
4", 4'" mit in Richtung auf das auslaßseitige Ende 8 zunehmend größerem Durchmesser D-, üh. D>
aufweist. Die Kühlkanäle D<, D2, 10 sind dagegen ebenso ausgebildet
v/ie bei dem Kokillenblock gemäß F i g. 1 und im Abstand voneinander rund um die Mittelbohrung bzw.
dem Formkanal angeordnet. Die Kühlkanäle 10 dienen der Aufnahme von Kühlstäben der oben beschriebenen
Art. Durch entsprechende Wahl der Lage der Kühlstäbe 13 in den Kühlkanälen 10 unter Berücksichtigung der
Abzugsgeschwindigkeit läßt sich, wie oben beschrieben,. die Lage der Erstarrungsfront A so wählen, daß diese im
Bereich 4' des Formkanals 4 liegt, so daß ein Stab mit dem kleinsten Durchmesser D- gegossen wird. Wenn
man dann die Betriebsbedingungen so ändert, daß sich die Erstarrungsfront A in Richtung auf das auslaßseitige
Ende 8 verschiebt und in dem Bereich 4" des Formkanals 4 liegt, dann können Stäbe mit dem größeren
Durchmesser Eh gegossen werden. Zwischen den Bereichen
4' und 4" ist dabei ein konischer Übergang vorgesehen, so daß die Lage der Erstarrungsfront A bei einem
Wechsel des Stabdurchmessers von D- zu Di beliebig
verändert werden kann. Dabei ist zu beachten, daß nach dem Gießen eines Stabes mit einem größeren durchmesser
wieder zum Gießen eines Stabes mit dem kleinsten Durchmesser D- übergegangen werden kann, indem
nach die Kühlstäbe einfach weiter in die Kühlkanäle einschiebt
Auf diese Weise ist es wegen des Vorhandenseins unterschiedlicher Durchmesser des Formkanals möglich,
kontinuierlich zunächst eine bestimmte Menge von Material mit einem ersten Durchmesser und dann die
gewünschte Menge von Stabmaterial mit einem zweiten Durchmesser zu gießen, ohne daß ein Wechsel der
Stranggießkokille oder eine Unterbrechung des Stranggießens erforderlich währen. Typische Werte für die
unterschiedlichen Durchmesser sind beispielsweise D1 = 21,26 mm und D2 = 26,16 mm.
Ein weiterer wesentlicher Unterschied des Kokillenblockes gemäß Fig.6 gegenüber demjenigen gemäß
7 8
Fig. 1 besteht darin, da3 in dem auslaßseitigen Abschnitt 4'" mit dem weiter vergrößerten Durchmesser
Di wegen des Spalts zwischen dem erstarrten Stabmaterial und der Kanalwandung, der durch das Schrumpfen j der meisten Metalle beim Erstarren noch vergrößert 5 * wird, in den Formkanal 4 vom auslaßseitigen Ende 8 her J ein gasförmiges und gegebenenfalls auch ein flüssiges
Kühlmittel eingeleitet werden kann, welches dann durch
radiale Auslaßkanäle S aus dem Kokillenblock 2 austritt.
Dieser Kühlmittelstrom, vorzugsweise ein Strom eines io
inerten Gases, wie z. B. Stickstoff, ist vorteilhaft, da er
die Wärmeabfuhr von dem bereits erstarrten Stabmate- | rial beträchtlich beschleunigt. Zum Einleiten des gasför- j] migcn Kühlmittels in dem Abschnitt 4'" des Formkanals '·') 4 ist vorzugsweise eine Gasflasche vorgesehen, in der 15 ! Stickstoff unter Druck gespeichert ist. Es kann jedoch i auch mit anderen Kühlmittelquellen gearbeitet werden.
Di wegen des Spalts zwischen dem erstarrten Stabmaterial und der Kanalwandung, der durch das Schrumpfen j der meisten Metalle beim Erstarren noch vergrößert 5 * wird, in den Formkanal 4 vom auslaßseitigen Ende 8 her J ein gasförmiges und gegebenenfalls auch ein flüssiges
Kühlmittel eingeleitet werden kann, welches dann durch
radiale Auslaßkanäle S aus dem Kokillenblock 2 austritt.
Dieser Kühlmittelstrom, vorzugsweise ein Strom eines io
inerten Gases, wie z. B. Stickstoff, ist vorteilhaft, da er
die Wärmeabfuhr von dem bereits erstarrten Stabmate- | rial beträchtlich beschleunigt. Zum Einleiten des gasför- j] migcn Kühlmittels in dem Abschnitt 4'" des Formkanals '·') 4 ist vorzugsweise eine Gasflasche vorgesehen, in der 15 ! Stickstoff unter Druck gespeichert ist. Es kann jedoch i auch mit anderen Kühlmittelquellen gearbeitet werden.
Beim betrachteten Ausführungsbeispie! hat der auslaß- -J
scitige Abschnitt 4'" des Formkanals 4 typischerweise i
einen Durchmesser von Dj = 28,16 mm. Dadurch, daß 20 ;
man den Durchmesser D5 größer wählt als den Durch- ·
messer Di wird der sich durch das Schrumpfen ergeben- \
de. sog. statische Luftspalt, wirksam erweitert, so daß
der Querschnitt für die Kühlmittelströmung vergrößert J;
wird. 25 j
Während die erfindungsgemäße Stranggießkokille ',\
vorstehend in Verbindung mit dem Gießen von runden I
Stäben erläutert wurde, versteht es sich, daß auch ande- j
re Profile gegossen werden können, wenn man die ·■!
Querschnittsform des Formkanals in entsprechender 30 j
Weise abändert. Beispielsweise zeigt F i g. 10 eine Quer- ;
schnittsform des Kokillenblockes 2, die für das Gießen '
von bandförmigen Profilen mit rechteckigem Quer- '!
schnitt geeignet ist. Weiterhin besteht die Möglichkeit, ; ■
mit abgeänderten Kühlstäben zu arbeiten, solange diese 35 ;>|
in Längsrichtung von zugeordneten Kühlkanälen ver- i)
schoben werden können und einen abgeschlossenen :
Strömungskanal für das in ihnen zirkulierende Kühlmit- f]
tel aufweisen. $\
40 p3
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen ^
eo
65
Claims (4)
- Patentansprüche:!.Stranggießkokille mit einem Kokillenblock, dessen formgebender Kanal von in Längsrichtung verlaufenden, im Abstand voneinander angeordneten, am auslaßseitigen Ende des Kokillenblockes offenen Kuhlkanälen umgeben ist, und mit Kühlstäben, die in die Kühlkanäle einschiebbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Kühlkanäle (10) in dem Kokillenblock (2) im Abstand von dessen einlaßseitigem Ende (6) enden, und daß die Kühlstäbe (13) einerseits und die Kühlkanäle (10) andererseits derart ausgebildet sind, daß die Kühlstäbe (13) mit wählbarer Einschubtiefe in die Kühlkanäle (10) einschiebbar sind.
- 2. Stranggießkokille nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Kühlstab als von einem Kühlmittel durchströmbarer Kühlstab (13) mit einem inneren Rohr (15) und einem dieses umgebenden, an der Spitze (P) des Kühlstabes (13) geschlossenen äußeren Rohr (16,16a.) ausgebildet ist
- 3. Stranggießkokille nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der formgebende Kanal (4) eine vom einlaßseitigen Ende (6) zum auslaßseitigen Ende (8) zunehmende Querschnittsfläche aufweist
- 4. Stranggießkokille nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Kanal (4) mindestens zwei Abschnitte (4', 4") unterschiedlichen Querschnitts aufweist die über ein konisches Verbindungsstück miteinander verbunden sind.
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1979
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