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Quergabelstapler, insbesondere Vierwegegabelstapler
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Die Erfindung betrifft einen Quergabelstapler, insbesondere einen
Vierwegegabelstapler, mit einem vorzugsweise U-förmigen Rahmen, der ein zur Seite
aus fahrbares Lastaufnahmemittel und in dem dem Lastaufnahmemittel abgewandten Bereich
ein Fahrerhaus und Hilfsaggregate trägt und der mit einem Fahrwerk versehen ist,
das in dem dem Lastaufnahmemittel abgewandten Bereich zwei gelenkte Räder aufweist.
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Es ist ein Vierwegegabelstapler der eingangs genannten Art bekannt
(Prospekt KM 1119-4-7/78, Irion Hub- und Fahrgeräte GmbH & Co.
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7000 Stuttgart 50), bei welchem die beiden lastabgewandten Räder an
eine gemeinsame Lenkverstelleinrichtung derart angeschlossen sind, daß sie im normalen
Fahrbetrieb für Geradeausfahrt gemeinsam gegensinnig gelenkt werden. Dadurch wird
das Flurfördergerät sehr beweglich und wendig. Um auch eine Querfahrt zu ermöglichen,
ist vorgesehen, daß bei dieser Bauart die beiden gelenkten Räder um 900 verschwenkt
werden. Diese beiden Räder sind jeweils mit einem Antriebsmotor vorgesehen, von
denen für die Querfahrt dann einer umgepolt wird. Ein Lenken bei Querfahrt wird
durch Abschalten jeweils eines Fahrmotors durchgeführt.
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Es ist auch bekannt (Prospekt KV 896 3,5 M 10.78 G1.,*rtro Hub- und
Fahrgeräte GmbH & Co., 7000 Stuttgart 50), bei einem für geringere Traglasten
bestimmten Vierwegestapler nur das in dem lastabgewandten Bereich unter dem Fahrerhaus
angeordnete Rad als gelenktes Antriebsrad auszubilden, über das in der Normalfahrt
das Flurfördergerät sowohl angetrieben als auch gelenkt wird. Um eine Quer fahrt
zu ermöglichen, können das Antriebsrad und das diagonal gegenüberliegende lastseitige
Stützrad um 900 verschwenkt werden. Die beiden übrigen Räder sind als Nachlaufräder
gestaltet. Bei der Querfahrt führt das lastseitige gelenkte Stützrad die Lenkung
aus.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Quergabelstapler,
insbesondere einen Vierwegegabelstapler der eingangs genannten Art, so auszubilden,
daß er noch beweglicher wird und die Lenkmöglichkeiten in den einzelnen Fahrtzuständen
noch exakter sind.
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Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die beiden gelenkten Räder
jeweils mit eigenen Lenkverstelleinrichtungen versehen sind.
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Durch diese Ausbildung ist es möglich, die gelenkten Räder nicht nur
miteinander sondern auch unabhängig voneinander zu verstellen.
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Damit wird es zum einen möglich, eine genauere Lenkung während der
Querfahrt durchzuführen sowie den Wendepunkt zu beeinflussen, als auch eine Diagonal
fahrt auszuführen.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsform und den Unteransprüchen.
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Fig. 1 zeigt eine schematische Draufsicht auf einen erfindungsgemäß
ausgerüsteten Vierwegegabelstapler, Fig. 2 eine weiter schematisierte Draufsicht
auf einen erfindungsgemäßen Gabelstapler bei einer Geradeaus- oder Diagonalfahrt,
Fig.
3 eine Draufsicht ähnlich Fig. 2 bei einem Wenden um einen Mittelpunkt und Fig.
4 eine Draufsicht auf eine ebenfalls schematisierte Darstellung eines Gabelstaplers
nach Fig. 1 bei einer Querfahrt.
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Der in Fig. 1 dargestellte Gabelstapler besitzt einen U-förmigen Rahmen,
dessen Quersteg 13 in Fahrzeuglängsrichtung verläuft und zwischen dessen beiden
Schenkeln 14 und 15 eine Lastgabel 16 angeordnet ist, die mittels eines angedeuteten
Hubmastes 17 anhebbar und absenkbar ist. Der Hubmast ist außerdem mit einem nicht
dargestellten Schlitten versehen, mit welchem er aus der in Fig.
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1 dargestellten eingefahrenen Stellung zusammen mit der Lastgabel
16 quer zu dem Quersteg 13 zur Aufnahme einer Last ausgefahren werden kann.
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In dem dem Lastaufnahmemittel 16, 17 abgewandten Bereich des Rahmens,
d.h. im Bereich des Quersteges 13, ist an einem Ende ein Fahrerhaus 6 angeordnet,
das bevorzugt mit einem nicht dargestellten Sitz und mit Bedienungselementen 5,
7, 11 und 19 ausgerüstet ist, deren Bedeutung noch im nachstehenden erläutert werden
wird. In dem Bereich des Quersteges 13, d.h. dem lastabgewandten Bereich, werden
üblicherweise noch Hilfsaggregate untergebracht, wie Batterien, hydraulische Pumpen
und Vorratsbehälter für Hydraulikflüssigkeit.
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Der Rahmen ist mit einem Fahrwerk versehen, das im wesentlichen aus
vier Rädern 1, 2, 8 und 9 besteht. Wenigstens eines der dem Lastaufnahmemittel 16,
17 abgewandten Räder 1 oder 2, bevorzugt beide, werden mit einem Antriebsmotor ausgerüstet.
In diesem dem Lastaufnahmemittel abgewandten Bereich wirken sich die Unterschiede
zwischen einem beladenen und nicht beladenen Lastaufnahmemittel nicht so krass aus,
wie bei den lastseitigen Rädern 8 und 9. Aufgrund der dort befindlichen Hilfsaggregate
werden in
jedem Beladungszustand ausreichende Anpreßdrücke zwischen
den Rädern 1 und 2 und'dem Boden sichergestellt.
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Das unter dem Fahrerhaus 6 befindliche Rad 1 ist als gelenktes Rad
ausgebildet und mit einer Lenkverstelleinrichtung 3 versehen.
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Diese Lenkverstelleinrichtung 3 enthält eine doppelt wirkende hydraulische
Presse 20, die mit einer endlosen Kette 21 gekoppelt ist, welche um ein mit dem
Rad 1 drehfest verbundenes Kettenrad 22 und ein Umlenkkettenrad 23 geführt ist.
Die Verstellung der hydraulischen Presse 20 und damit des gelenkten Rades 1 erfolgt
in bekannter Weise durch eine hydraulische Steuerung über ein in dem Fahrerhaus
6 untergebrachtes Lenkrad 5. Für den praktischen Betrieb reicht es aus, wenn der
Gabelstapler während der Geradeausfahrt nur über das Rad 1 gelenkt wird, wenn das
lastseitige Rad 9 als Nachlaufrad ausgebildet ist. Die Fahrtrichtung wird dabei
durch einen Fahrtrichtungswahlschalter 7 bestimmt, während die Fahrgeschwindigkeit
durch ein Fahrpedal festgelegt wird.
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Das zweite lastabgewandte Rad 2, das bevorzugt ebenfalls mit einem
antriebsmotor versehen ist, besitzt eine eigene Lenkverstelleinrichtung 4, die aus
einer hydraulischen Presse 24 besteht, deren Kolben an einem Kurbelarm 25 angelenkt
ist, der mit dem Rad 2 drehfest verbunden ist. Die hydraulische Presse 24 und der
Kurbelarm 25 sind derart ausgelegt, daß das Rad 2 aus der dargestellten Stellung
für Geradeaus fahrt etwa um einen Winkel von 300 in die Stellung 25' und zur Lastseite
hin um etwa 1200 in die Stellung 25'' verschwenkt werden kann, was mit entsprechenden
Verschwenkungen des Rades 2 verbunden ist.
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Wenn während der Arbeit des Vierwegestaplers enge Kurven gefahren
werden müssen, so ist es möglich, die Lenkverstelleinrichtung 4 des Rades 2 mit
der Lenkverstelleinrichtung 3 des Rades 1 derart zu koppeln, daß beide Räder 1 und
2 gleichzeitig gelenkt werden.
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Die Lenkung erfolgt dann über das gemeinsame Lenkrad 5. Dabei kann
durch entsprechende Ausbildung des hydraulischen, pneumatischen oder elektrischen
Koppelgliedes, das bei einem Lenken die Räder 1
und 2 gegensinnig
oder gleichsinnig verdreht werden. Eine gegensinnige Verdrehung erlaubt eine enge
Kurvenfahrt, während eine gleichsinnige Verdrehung eine Diagonal fahrt ermöglicht.
Da zwei voneinander unabhängige Lenkverstelleinrichtungen 3 und 4 vorgesehen sind,
kann die Art der Koppelung von dem Fahrer entsprechend den Bedürfnissen festgelegt
werden. Beispielsweise ist in dem Fahrerhaus 6 ein Wahlschalter oder Wahltaster
11 vorgesehen, mit dem der Fahrer einstellt, ob die beiden Lenkverstelleinrichtungen
3 und 4 miteinander gekoppelt werden und ob diese Koppelung gegensinnig oder gleichsinnig
erfolgt.
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Es kann auch vorgesehen werden, daß der Fahrtrichtungswahlschalter
7 mit einem beispielsweise elektrischen Schaltelement verbunden ist, das abhängig
von der gewählten Fahrtrichtung die Lenkverstelleinrichtung 3 oder die Lenkverstelleinrichtung
4 mit dem Lenkrad in der Weise koppelt, daß dann jeweils das in Fahrtrichtung vorne
liegende gelenkte Rad 1 oder 2 die Lenkung ausführt.
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Für die vorstehend geschilderten Arbeitsabläufe genügt es, wenn beide
lastseitigen Räder 8 und 9 als Nachlaufräder ausgebildet werden. Da für die zwei
lastabgewandten Räder 1 und 2 unabhängige Lenkeinrichtungen 3 und 4 vorgesehen werden,
die bei Bedarf miteinander gekoppelt werden, ist auch ohne weiteres eine Querfahrt
möglich. Hierzu werden die beiden Räder 1 und 2 zunächst um 900 geschwenkt, was
beispielsweise durch eine sinnfällige Querbewegung des Fahrtrichtungswahlhebels
7 erfolgen kann. Wenn in diesem Fall beispielsweise über den Wahlhebel 11 eingestellt
wird, daß die beiden Lenkverstelleinrichtungen 4 derart mit dem Lenkrad 5 verbunden
werden, daß sie gleichsinnig verstellt werden, so ist eine feinfühlige Lenkung bei
Querfahrt möglich.
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Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist das dem Fahrerhaus 6
diagonal gegenüberliegende lastseitige Rad ebenfalls mit einer unabhängig betätigbaren
Lenkverstelleinrichtung 10 versehen, die aus einer hydraulischen Presse 26 und einer
mit dem Rad 8 drehfest
verbundenen Kurbel 27 besteht. Das Rad 8
kann entsprechend dem Rad 2 in etwa in einem Winkelbereich von 1500 verschwenkt
werden, wobei jedoch die Endstellungen 27' und 27'' so gewählt sind, daß sie denjenigen
des Rades 2 entgegengerichtet sind. Das Rad 8 kann über die hydraulische Presse
26 und die Kurbel 27 im Uhrzeigersinn aus der dargestellten Stellung um etwa 1200
und gegen den Uhrzeigersinn um etwa 300 verschwenkt werden. Dieses gelenkte Rad
8 wird normalerweise nicht bei der Geradeausfahrt mitgelenkt, sondern dient vielmehr
als ein festes Stützrad. In Sonderfällen kann es jedoch zugeschaltet werden, beispielsweise
um eine Diagonalfahrt (Fig. 2) durchzuführen. Dies kann beispielsweise über eine
weitere Taste des Wahltasters 11 erfolgen, der dann dieses Rad mit an das gemeinsame
Lenkrad 5 anschließt.
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Da bei dem dargestellten Quergabelstapler drei lenkbare Räder vorgesehen
sind, die alle von unabhängigen Lenkverstelleinrichtungen 3, 4 und 10 verstellt
werden können, ist es möglich, die Räder so zu verstellen, daß ein Wenden um einen
Mittelpunkt 12 des Gerätes (Fig. 3) durchgeführt werden kann. Hierbei werden die
Räder 1, 2 und 8 so verstellt, daß sich ihre Achsen in dem gemeinsamen Mittelpunkt
12 schneiden. Hierzu kann vorgesehen werden, daß es eine fixierte Stellung für die
Räder 1, 2 und 8 gibt, in die diese durch Betätigen einer Taste des Wahltasters
11 überführt werden. Dabei ist es auch ohne weiteres möglich, durch unterschiedliche
Verdrehwinkel, die allerdings aufeinander abgestimmt sein müssen, den gemeinsamen
Punkt 11 und damit den Drehpunkt des Querstaplers zu verlagern.
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Die Lenkverstelleinrichtung 10 des Rades 8 kommt auch zum Einsatz,
wenn eine Querfahrt beabsichtigt wird, da dann zunächst dieses Rad 8 um 900 verschwenkt
und auf die Querfahrt eingestellt wird.
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In diesem Fall kann durch Wahl der Fahrtrichtung über den Fahrtrichtungswahlhebel
7 ein Schaltelement betägigt werden, das dann die Lenkverstelleinrichtung 10 alleine
mit dem Lenkrad 5 koppelt,
während die beiden übrigen gelenkten
Räder 1 und 2 in der um 900 geschwenkten Stellung fixiert werden (Fig. 4). Eine
Lenkung erfolgt dann über das lastseitige Rad 8.
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Selbstverständlich ist es möglich, für die Lenkverstelleinrichtungen
4 und 10 auch eigene Lenkelemente, beispielsweise in Form von Lenkhebeln, vorzusehen.
Es ist auch ohne weiteres möglich, die Lenkverstelleinrichtungen 4 und 10 entsprechend
der Lenkverstelleinrichtung 3 auszubilden bzw. auch die Lenkverstelleinrichtung
3 entsprechend der Lenkverstelleinrichtung 4.