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Segelbrett für das Segelsurfen
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Zum Segelsurfen werden Bretter benutzt, die mit einem Schwert, einer
Schwanzflosse - Finne genannt - und einem Mastloch oder mehreren versehen sind.
Während das Schwert die Seitenstabilität des Brettes ergibt, also das seitliche
Abtreiben des Brettes verhindert, ist durch die Finne besonders die Richtungsstabilität
gegeben. Die mehreren Mastlöcher erlauben ein Versetzen des Mastes zum Trimmen,
insbesondere zum Ausgleich der Luv- oder Leegierigkeit. Schwert, Finne und Mastlöcher
dienen zur Unterstützung der durch Form und Abmessungen des Brettes gegebenen Eigenschaften.
Bei der Form spielen außer dem Länge/ Breite-Verhältnis die Querschnittsform und
die Aufbiegung des Bugs eine erhebliche Rolle, wobei die Aufbiegung des Bugs, die
das Unterschneiden der Wellen verhindert, um so größer sein muß, je mehr das Brett
in rauhem Wasser gefahren werden soll.
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Hohe Seitenstabilität im Wasser und gute Geradeaus führung wisen die
Bretter mit etwa rechteckigem Ouerschnitt auf, jedoch sind solche Bretter weniger
wendig, weshalb meist abgerundete Bretter gegebenenfalls mit angekieltem Vorderteil
gefahren werden, wobei letztere für den Durchschnittssurfer schon problematisch
sein können.
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Die Erfindung geht von den Segelbrettern mit im wesentlichen rechteckigem
Querschnitt aus und hat zur Aufgabe, unter Beibehaltung oder Verstärkung der Vorteile
hoher Seitenstabilität und guter Geradeaus führung deren Wendigkeit zu verbessern
bei gleichzeitiger Verringerung des Wasserwiderstandes für die Verdrängungsfahrt
und Verbesserung der Bedincngen für die Gleitfahrt. Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen,
Bretter der gattungsgemäßen Art entlang beider unteren Seitenkanten zu einem W-förmigen
Spant anzukielen. Bei etwa gleicher Breite in der Wasserlinie weisen die erfindungsgemäß
ausgebildeten Bretter eine erheblich (etwa 8 bis 12 t) größere Breite oberhalb der
Wasserlinie auf, wodurch beim seitlichen Abkippen ein schnelles Auswandern des Auftriebschwerpunktes
einsetzt mit der Wirkung hoher Stabilität. Die auf die Kiele zulaufenden - ähnlich
wie bei V-oder Rund-Spantbrettern - geschrägten Seitenflächen verbessern durch Verringerung
des Wasserwiderstandes die Wendigkeit des erfindungsgemäßen Bretts, obgleich die
seitlichen Kiele eine gute Geradeausführung sicherstellen.
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Gegenüber den V-oder Rund-Spantbrettern liegt der wesentliche Vorteil
bei der größeren Stabilität durch Verlagerung des Querschnitts zu den Seiten des
im Verhältnis etwas breiter gehaltenen Brettes.
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Um im hinteren Teil des Brettes eine hohe Wasserverdrängung zu haben,
die zu einer kurzen Wasserlinie führt und gute Bedingungen für die Gleitfahrt schafft,
kann gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung die W-Spantform zum Heck hin im
Mittelteil des "W" zunehmend flacher, sich einer Trapez-Spantform nähernd gehalten
sein.
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Die Geradeausführung des Brettes, die durch die seitlichen Kiele im
Zusammenwirken mit der Finne erreicht wird, soll aber die Wendigkeit des Brettes
möglichst wenig beeinflussen. Daher wird gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung
vorgesehen, den
Kielen die stärkste Ausprägung im Bereich seitlich
der Mastlöcher zu geben.
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Es ist bekannt, daß aufgekielte Bretter, d.h. Bretter, die in ihrem
Vorderteil mit einem Kiel versehen sind, schnell sind, d.h. einen geringen Wasserwiderstand
haben und vorteilhaft im spitzen Winkel zum Wind beim Kreuzen gegen den Wind gehen,
aber den Nachteil geringer Stabilität haben. Die Vorteilhaftigkeit des im Vorderteil
mit einem Kiel versehenen Brettes so'l gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung
mit dem erfindungswesentlichen Merkmal der Kiele entlang beider Seiten des Brettes
kombiniert werden, wobei die Kiele entlang beider Seiten des Brettes im Haupt- und
Endteil des Brettes vorgesehen sind.
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Es ergibt sich durch die drei Kiele eine mit einer Dreipunktlagerung
vergleichbare Situation, die hohe Stabilität des Brettes gewährleistet.
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Um den durch den Kiel im Vorderteil des Brettes erzielten geringen
Wasserwiderstand zu gewährleisten, ist gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung
vorgesehen, dem Brett am Übergang vom mittig angekielten Vorderteil zum doppelt
angekielten Haupt- und Endteil eine Trapez-Spantform zu geben, in die die V-Spantform
des Vorderteils übergeht und aus der sich der Doppelkiel im Haupt- und Endteil durch
nach hinten zunehmende Aushöhlung der Trapezbasis herausbildet.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung sind anhand der Zeichnungen erläutert,
die vier Ausführungsformen erfindungsgemäß ausgebildeter Segelbretter zum Segelsurfen
darstellen.
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Die Figuren 1/1, 1/2, 1/3 und 1/4 stellen jeweils eine Ansicht der
Segelbretter von unten und
die Figuren 2/1, 2/2, 2/3 und 2/4 stellen
jeweils eine Seitenansicht der Segelbretter dar. Querschnitte durch die Segelbretter
zeigen die Figuren 3/1, 2/2, 3/3 und 3/4 durch den Vorderteil, die Figuren 4/1,
4/2, 4/3 und 4/4 am Übergang vom Vorderteil zum Hauptteil, die Figuren 5/1, 5/2,
5/3 und 5/4 durch den Hauptteil und die Figuren 6/1, 6/2, 6/3 und 6/4 durch den
Endteil.
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Gemeinsam ist den Segelbrettern 11, 21, 31 bzw. 41 in allen vier Ausführungsbeispielen,
daß diese mit einem Schwert 12, 22, 32 bzw. 42, welches in bekannter Weise fest,
als Steck-Klapp- oder Kippschwert ausgebildet sein kann, einer Finne 13, 23, 33
bzw. 43, welche einklappbar ausgebildet und mit einem Rückholmechanismus versehen
sein kann, und mehreren - in den Ausführungsbeispielen drei Mastlöchern 14, 24,
34 bzw. 44 versehen sind. Im Vorderteil 15, 25, 35 bzw. 45, dem Bug, ist das Segelbrett
11, 21, 31 bzw. 41 aufgebogen, wobei sich das Maß der Aufbiegung daraus bestimmt,
ob das Segelbrett mehr oder weniger in ruhigem oder rauhem Wasser gefahren werden
soll.
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Entlang den beiden unteren Seitenkanten des Segelbrettes 11, 21, 31
bzw. 41 ist dieses beidseitig mit Kielen 16, 26, 36 bzw. 46 versehen und durch diese
Ankielung ergibt sich eine W-förmige Spantform, die sich besonders deutlich im Querschnitt
des Hauptteils in der Figur 5/1, 5/2, 5/3 bzw. 5/4 zeigt. Zum Ende des Segelbrettes,
also zum Heck hin, ist die W-Spantform im Mittelteil des "W" zunehmend flacher gehalten,
wie dies
aus dem in Figur 6/1, 6/2, 6/3 bzw. 6/4 dargestellten Querschnitt
zu erkennen ist, der sich einer Trapez-Spantform nähert. Durch die Besonderheit
der W-Spantform ist die Massierung der Auftriebskräfte an den Seiten des Segelbrettes
gegeben, wobei die Schrägflächen 17, 27, 37 bzw. 47 einerseits bewirken, daB der
Auftriebsschwerpunkt beim seitlichen Abkippen des Segelbrettes schnell auswandert,
was dem Segelbrett große Stabilität im Wasser verleiht, und andererseits der seitlichen
Wasserwiderstand gering halten, was die Wendigkeit des Segelbrettes günstig beeinflußt.
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Die Segelbretter 31 und 41 sind in ihrem Vorderteil (Bugteil) 35 bzw.
45 mit einem Mittelkiel 38 bzw. 48 versehen. Der Mittelkiel 38 ergibt zusammen mit
den Seitenkielen 36 des Segelbrettes 31 ebenso wie der Mittelkiel 48 zusammen mit
den Seitenkielen 46 des Segelbrettes 41 eine dem Prinzip einer Dreipunkt lagerung
vergleichbare hohe Stabilität des Segelbrettes im Wasser, wobei der Mittelkiel 38
bzw. 48 zugleich den Wasserwiderstand verringert und die Seitenstabilität erhöht,
wie dies an sich bekannt ist. Der Mittelkiel 38 bzw. 48 erstreckt sich nur über
den Vorderteil 35 bzw. 45 und dementsprechend nimmt die V-Spantform zum Übergang
vom Vorderteil zum Hauptteil des Segelbrettes hin allmählich ab und aus der am Übergang
bestehenden Trapez-Spantform entwickeln sich durch zunehmende Aushöhlung der Trapezbasis
(siehe Querschnitt nach Figur 4/3 bzw. 4/4) die Seitenkiele 36 bzw. 46 des Segelbrettes
31 bzw.
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41.
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Das Segelbrett 11, 21, 31 bzw. 41 hat im Vorderteil und Hauptteil
mit Ausnahme des Hecks eine konvexe Unterseite, aus der sich die Kiele erheben.
Dabei bilden die Kiellinien des Mittelkiels 38 bzw. 48 und der Seitenkiele 36 bzw.
46 des Segelbrettes 31 bzw. 41 in der Seitenansicht (siehe Figur 2/3 bzw. 2/4) eine
konkav geknickte Linie.