-
Surfbrett mit Finne
-
Die Erfindung betrifft ein Surfbrett und insbesondere ein Segelsurfbrett,
mit einer am Heck des Brettes befestigten Finne.
-
Für das richtungsstabile Fahren der Surfbretter und Segelsurfbretter
wird die Brettunterseite im Bereich des Hecks mit einer sogenannten Finne ausgerüstet.
Diese Finnen, die entsprechend dem Einsatzzweck in ihrer Form und Größe recht verschiedenartig
sind, werden bei den meisten Brettern durch Schraubverbindung an der Brettunterseite
befestigt.
-
Hierzu weist die Unterseite des Brettes eine mit Gewindelöchern versehene
Vertiefung zur Aufnahme sowie zum Anschrauben der Finne auf.
-
Bei einer anderen bekannten Befestigungsart entfällt die Verschraubung
und die Finne wird durch Klemmung in einer Vertiefung der Heckunterseite gehalten.
-
Eine weitere Variante verwendet das Steckschwert-Prinzip und sieht
eine Steckfinne vor, die von oben in eine Offnung des Boards gesteckt wird.
-
Alle vorab beschriebenen Konstruktionen sind insofern nicht voll zufriedenstellend,
als Beschädigungen des Boards durch Auflaufen auf Grund oder auf sonstige Hindernisse
im Wasser und auch durch unsachgemäße Behandlung des Surfbrettes an Land nur schwer
zu vermeiden sind, und zwar können die dabei auftretenden, von der Finne übertragenen
Hebelkräfte von der nur relativ kleinen zur Verfügung stehenden
Aufnahmefläche
für die Finne nicht aufgefangen werden. Solche Beschädigungen, wie Ausreißen der
Gewindeteile oder Zerstörung der Boardschale im Bereich der Vertiefung oder Ausnehmung,
machen aufwendige Reparaturen notwendig und nicht selten können Schäden dieser Art
das Brett unbrauchbar machen.
-
Die genannten Finnen-Konstruktionen verlangen zudem aufwendige Fertigungsverfahren,
bedingt durch die Art ihrer Befestigung und nicht zuletzt bedingt durch die erforderliche
Passgenauigkeit.
-
Um einen verstärkten Einfluß auf die Richtungsstabilität auszuüben,
wurden Versuche mit Segelsurfbrettern gefahren, an deren Unterseite im Heckbereich
Finnen auf beiden Seiten montiert sind. Eine solche Konstruktion zeigt die DE-OS
25 19 224, Fig. 2, und zwar wurden am hintersten Endabschnitt des Brettes in Brettlängsrichtung
verlaufende Finnen, in der Beschreibung als Flosse bezeichnet, angeordnet.
-
Bei einem Surfbrett mit zwei seitlich montierten Finnen wird zweifelsfrei
die Richtungsstabilität erhöht, die Flossen wirken sich jedoch bei einer Wende oder
Halse infolge ihrer größeren Verdrängungsfläche nachteilig aus.
-
Die Erfindung bezweckt daher, die Surfbretter, insbesondere die Segelsurfbretter,
mit am Heck des Brettes befestigten Finnen dahingehend zu verbessern, daß die erwähnten
Nachteile hinsichtlich der Finnenbefestigung beseitigt werden. Vor allem sollen
Boardbeschädigungen gänzlich ausgeschlossen und darüber hinaus soll eine wesentlich
verbesserte stabilisierende Wirkung beim Fahren erzielt werden.
-
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine im Bereich der
Längsmitte des Hecks angeordnete, aus einer Grundplatte sowie aus zwei Stabilisierungsflächen
gebildete Finne. In vorteilhafter Weise ist die Finne aus einem U-Profil gebildet.
Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung kann die Finne in einem Führungskanal
des Surfbrettes
einsetzbar sein. Zweckmäßigerweise ist die Finne
durch Klebverbindung an der Brettunterseite festlegbar. Vorteilhafte Weiterbildungen
der Finne sind durch die übrigen Unteransprüche gekennzeichnet.
-
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile liegen zum einen darin, daß
die Finne mit einer Fläche auf der Unterseite des Surfbrettes befestigt wird, wodurch
man eine bessere Kräfteverteilung erreicht und die eingangs erwähnten Belastungsspitzen,
die zur Beschädigung des Brettes führen, ausgeschaltet werden.
-
Durch die Klebbefestigung sowie durch den Einsatz der Finne in einen
Führungskanal wird nicht nur eine problemlose Montage sichergestellt, vielmehr können
auftretende Seitenkräfte optimal aufgefangen werden.
-
Zum anderen wird noch durch die Verwendung der erfindungsgemäßen Finne
eine wesentlich verbesserte Richtungsstabilität beim Fahren erreicht und dennoch
durch die Anordnung einer solchen Doppel finne im Bereich der Heckmitte ein ausgezeichnetes
Verhalten bei einer Wende oder Halse erzielt, da die Wasserverdrängungsfläche gegenüber
einer herkömmlichen Finne mit einer Stabilisierungsfläche nur unwesentlich größer
ist.
-
Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung, in der verschiedene
Ausführungsbeispiele dargestellt sind, näher erläutert. Es zeigen; Fig. 1 eine Ansicht
von unten auf die hintere Hälfte eines Segel surfbrettes, Fig. 2 die erfindungsgemäße
Finne, vergrößert dargestellt, mit einer oberen Abdeckung, Fig. 3 die erfindungsgemäße
Finne, vergrößert dargestellt, mit zusätzlichen abgewinkelten Stabilisierungsflächen,
Fig.
4 die erfindungsgemäße Finne mit einem Querruder, vergrößert dargestellt, Fig. 5
eine abgewandelte Finnen-Konstruktion, ebenfalls vergrößert dargestellt.
-
In der Fig. 1 wird die hintere Hälfte eines teilbaren Segelsurfbrettes
veranschaulicht mit dem Heckteil 1 und dem Mittelteil 2, die über an sich bekannte
Verbindungselemente aneinandergekoppelt sind.
-
Das Segel surfbrett weist im Bereich seiner Längsmitte einen Führungskanal
3 zur Aufnahme einer Finne 4 auf. Dieser Kanal beginnt vor dem Schwertkasten 5 des
Brettes und erstreckt sich bis hin zur Heckkante la.
-
Ausgehend von dem Gedanken, daß die Wirkung der Finne bei einer Wende
oder Halse gering sein soll, aber schon bei mäßig schneller Fahrt eine möglichst
große stabilisierende Wirkung erreicht werden soll, wurde die Finne als Doppelfinne
ausgebildet, d.h. sie besitzt zwei parallel liegende Stabilisierungsflächen 4a und
4b, die mit einer Grundplatte 4c ein Bauteil bilden. Vorzugsweise ist die Finne
aus einem U-Profil gefertigt. Anstelle dieses Profils können ebenso L-Profile oder
T-Profile mit breiten, die Grundplatte bildenden Flanschen Verwendung finden.
-
Die Finne wird annähernd spiel frei an der gewünschten Stelle in den
Führungskanal eingesetzt und kann darin problemlos, beispielsweise mit einem doppelseitigen
Klebeband festgelegt werden.
-
Anstelle des Führungskanals könnte ebenso eine Vertiefung oder Erhöhung
an der gewünschten Position zum Abfangen der seitlichen Kräfte oder als Markierung
für die Finne bei der Befestigung verwendet werden.
-
Dadurch, daß der Führungskanal von dem Schwertkasten bis zum Heck
reicht, kann die Bedienungsperson die Position der Finne auf der Längsmittelachse
je nach Bedarf bestimmen. Gegebenenfalls könnte man
eine zweite
Finne als sogenanntes Minischwert im Bereich des Schwertkastens einsetzen.
-
Zum Erreichen optimaler Strömungsverhältnisse im Heckbereich des Surfbrettes
besitzt die Doppel finne senkrecht auf die Grundplatte 4a gerichtete Abrißkanten
4d, während der vordere Bereich der Stabilisierungsflächen angeschrägt wurde.
-
Fig. 2 zeigt eine sogenannte Tunnelfinne, gebildet aus der vorab beschriebenen
U-Finne, ergänzt mit einer aufgesetzten Abdeckung 6. Die Verwendung einer solchen
Finne kann zweckmäßig sein, wenn ein zu starkes Ansteigen des Bugs bzw. ein zu starkes
Eintauchen des Hecks ins Wasser in der Gleitphase verhindert werden soll. Eine Verstärkung
dieses Effekts wird noch durch eine Vergrößerung der Abdeckung, und zwar durch seitlich
über die Finne hinausstehende Zusatzflächen 6a erzielt.
-
Als eine weitere Variante dazu kann die Finnen-Konstruktion gemäß
der Fig. 3 gezählt werden. Hierbei wird jedoch nur ein geringerer Auftrieb des Hecks
durch die Verwendung von abgewinkelten Flächen 7, die an die Stabilisierungsflächen
4a und 4b angeformt wurden, erreicht.
-
Ebenfalls zur Vermeidung der Bremswirkung durch das in der Gleitphase
eintauchende Heck des Segelsurfbrettes dient die Ausführung der in der Fig. 4 veranschaulichten
Doppel finne, die mit einem um eine Drehachse 8, aufgenommen von den beiden Stabilisierungsflächen
4a und 4b, schwenkbaren Querruder 9 ausgestattet wurde. Durch entsprechende Verstellmittel
10 und 11 läßt sich die Wirkung des Querruders 8 und damit der dynamische Auftrieb,
abgestimmt auf die Wind-und Wellenverhältnisse, auf das Gewicht des Surfers und
auf den zu fahrenden Kurs variieren.
-
Ein letztes Ausführungsbeispiel zeigt die Fig. 5, und zwar setzt sich
die Finne aus einer einzigen Stabilisierungsfläche 12 und einer breiten Auflagefläche
13 zusammen, wobei letztere wiederum eine für die
bessere Kräfteverteilung
ausreichend große Fläche aufweist. Vorteilhafterweise sollte die Breite dieser Fläche
wiederum auf die Breite des Führungskanals abgestimmt sein.
-
Leerseite