DE2935526C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Gelenkarmanordnung mit daran montiertem Beobachtungsgerät, die als Zusatzeinheit eines ophtalmologischen Gerätes oder Operationsmikroskopes im Bereich Medizin zur Anwendung kommt.

Bei der Betrachtung kleiner räumlicher Objekte in der Medizin ist es vorteilhaft, das Beobachtungsgerät zum Objekt in unterschiedlichen Richtungen und Winkeln neigen zu können. Folgende praktische Geräteausführungen sind bekannt:

Die Dreh- bzw. Neigungsachsen des Gerätes liegen in der Nähe des Geräteschwerpunktes.

Der Nachteil dabei ist, daß die Drehachsen einen größeren Abstand vom Objektfeld haben, so daß schon bei geringeren Geräteschwenkungen um eine dieser Achsen das Objektfeld des Gerätes um größere Beträge auswandert. Diese Aus­ wanderungen müssen durch eine relativ aufwendige Neu­ einstellung des Gerätes korrigiert werden.

Bei einer anderen Ausführung schneiden sich beide Dreh­ achsen rechtwinklig in einer Ebene und einem Punkt S. Die durch beide Drehachsen gebildete Ebene tangiert die Augenpupille bzw. das Objekt. Der Schnittpunkt S liegt auf der Objektachse. Von den beiden Achsen wird eine virtuell durch eine Bogenführung oder ein Doppelparallelo­ gramm gebildet. Eine Auswanderung des Objektfeldes bei Geräteneigung ist durch eine solche Anordnung vermeidbar.

Jedoch liegt der entscheidende Mangel der bisher ge­ nannten Lösungen darin, daß die Einblicke (Gerätepupillen) die Geräteschwenkung mitmachen und auf einem Kreisbogen oder einer Kugelkappe auswandern, d. h. die Kopf- und Körperhaltung des Beobachters muß sich der Geräteneigung jedesmal neu anpassen.

Eine weitere Ausführungsform betrifft das Verschwenken von Spiegel- und Prismenanordnungen zur Änderung des Betrachtungswinkels. Diesen Anordnungen ist gemeinsam, daß aufgrund der festen Spiegelanordnung nur ein fester Betrachtungswinkel eingestellt werden kann. Bei Drehung der Anordnung um die durch den Objektpunkt gehende mechanische Achse beschreiben die möglichen Betrachtungs­ richtungen einen Kegel mit einem konstanten Winkel (siehe DE-GM 70 06 558 und Prismenvorsatz DE-GM 73 05 091).

Mit der Erfindung soll eine Gelenkanordnung mit daran montiertem Beobachtungsgerät geschaffen werden, das die objektseitige optische Achse so umlenkt, daß bei beliebiger Drehung um die mechanischen Gelenkachsen entsprechende Neigungen des Beobachtungsstrahlenganges zum Objekt erreicht werden, ohne daß das Objekt aus dem Gesichts­ feld auswandert und die Bildlage des Objekts gedreht wird. Ein weiteres Ziel ist der feste Stand der Geräte­ pupillen trotz Geräteschwenkung.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Gelenk­ armanordnung mit Beobachtungsgerät zu schaffen, mit welcher bei feststehendem Einblick des Beobachtungs­ geräts unterschiedliche Betrachtungsrichtungen des Objekts eingestellt werden können, ohne daß das durch das Gerät sichtbare Objektfeld auswandert.

Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der aus dem Be­ obachtungsgerät austretende Achsstrahl teilweise mit der raumfesten Drehachse zusammenfällt und über paarweise in jedem Gelenkarmglied angeordnete Reflexionselemente durch die Gelenkarmglieder geführt wird, daß zwischen dem Reflexionselement eines Gelenkarmgliedes und dem be­ nachbarten Reflexionselement es darauf folgenden Gelenkarmgliedes liegende Stücke des Achsstrahles mit der jeweiligen Drehachse zusammenfallen und daß der aus dem letzten Gelenkarmglied austretende Beobachtungsstrahl zur Drehachse dieses Gelenkgliedes einen konstanten Winkel einschließt derart, daß der Beobachtungsstrahl durch den gemeinsamen Scheitelpunkt in der Beobachtungsebene verläuft.

Die Erfindung wird nachstehend anhand der schematischen Zeichnung näher erläutert.

An einem Stereomikroskop 1, welches einen Vergrößerungs­ wechsler 2, ein Mikroskopobjektiv 3 und einen Geräte­ einblick 4 beinhaltet, ist ein zweiarmiges Gelenkstück 5; 6 in den Lagern 7; 8 drehbar angeordnet. Die Gelenkstücke 5; 6 sind mit vier paarweise zusammen­ gefaßten Planspiegeln 9 versehen. Das Gelenkstück 5 ist am Mikroskop 1 so befestigt, daß die mechanische Drehachse 10 mit der Objektivachse des Gerätes zusammen­ fällt. Die beiden Gelenkglieder 5; 6 sind so drehbar miteinander verbunden, daß sich die mechanische Dreh­ achse 11 mit der Drehachse 10 unter einem Winkel in einem Objektpunkt S schneidet. Zu den Gelenkstücken 5; 6 sind die vier Spiegel 9 angeordnet, daß der objektseitige Teil einer optischen Achse 12 durch die Gelenkglieder 5; 6 unter einem Winkel zur Achse 11 nach S abgebildet wird. Durch Schwenken der beiden Ge­ lenkglieder 5; 6 um die Drehachsen 10; 11 ist eine kontinuierliche Neigungseinstellung innerhalb eines Winkelbereiches +β . . . -β möglich. Dabei ist jedoch wesentlich, daß der Geräteeinblick 4 keine Schwenkung mitmacht, so daß sich die Kopf- und Körperhaltung des Beobachters niemals der Geräteneigung neu anpassen muß.

Claims (1)

1. Gelenkarmanordnung mit daran montierbarem Beobachtungs­ gerät, wobei der Gelenkarm mindestens zwei Gelenkarm­ glieder aufweist, von denen das erste mit einem Ende um eine raumfeste Achse drehbar an einem raumfesten Geräte­ teil gelagert ist und das zweite Gelenkarmglied am anderen Ende des ersten Gelenkarmgliedes drehbar gelagert ist, die raumfeste Drehachse im wesentlichen rechtwinklig zur Beobachtungsebene gerichtet ist und die beweglichen Drehachsen und der aus dem Beobachtungsgerät austretende Achsstrahl Winkel einschließen, deren gemeinsamer Schei­ telpunkt in der Beobachtungsebene liegt, wobei der Winkel zwischen zwei demselben Gelenkarm angehörenden Drehachsen konstant ist, dadurch gekennzeichnet, daß der aus dem Beobachtungsgerät austretende Achsstrahl teil­ weise mit der raumfesten Drehachse zusammenfällt und über paarweise in jedem Gelenkarmglied angeordnete Reflexionselemente durch die Gelenkarmglieder geführt wird, daß zwischen dem Reflexionselement eines Gelenk­ armgliedes und dem benachbarten Reflexionselement des darauf folgenden Gelenkarmgliedes liegende Stücke des Achsstrahles mit der jeweiligen Drehachse zusammenfallen und daß der aus dem letzten Gelenkarmglied austretende Beobachtungsstrahl zur Drehachse dieses Gelenkarmgliedes einen konstanten Winkel einschließt derart, daß der Beobachtungsstrahl durch den gemeinsamen Scheitelpunkt in der Beobachtungsebene verläuft.