DE2934254C2 - - Google Patents
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- C02—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F1/00—Treatment of water, waste water, or sewage
- C02F1/52—Treatment of water, waste water, or sewage by flocculation or precipitation of suspended impurities
- C02F1/5236—Treatment of water, waste water, or sewage by flocculation or precipitation of suspended impurities using inorganic agents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Reinigung
von wasserhaltigen Medien gemäß den im Oberbegriff des
Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmalen.
Bei der Reinigung von häuslichem, städtischem und industrie
ellem Abwasser müssen viele verschiedene Faktoren berücksichtigt
werden, so daß der Bau und Betrieb der Kläranlagen
äußerst kompliziert ist. Beispielsweise muß man sowohl die
chemische als auch die physikalische Zusammensetzung des zu
reinigenden Wassers berücksichtigen. Ferner muß man beim Be
trieb der Kläranlage Schwankungen der angegebenen Zusammen
setzung und auch der zu behandelnden Wassermenge kontrollieren.
Im diesem Zusammenhang sind die mit der Anwendung von
emulsionsbildenden Reinigungs- und Lösungsmitteln verknüpften
Probleme besonders hervorzuheben. Das Abscheiden bzw.
Brechen und Beseitigen dieser Emulsionen führt zu weiteren
Schwierigkeiten in Kläranlagen. Eine gesteigerte Anwen
dung von Phosphaten und Metallionen trägt zu weiteren Reini
gungsproblemen bei. Ein anderer, außerordentlich wichtiger
und eindeutig nachgewiesener Nachteil der bekannten Klär
anlagen liegt darin, daß das die Anlage verlassende Wasser
nicht als Trinkwasser brauchbar ist.
Aus der DE-PS 23 65 170 ist ein Verfahren zum Herstellen
einer abzulagernden Mischung bekannt, welche Mineralölprodukten
zuzusetzen ist, um den biologischen Abbau von
Mineralölprodukten bzw. Kohlenwasserstoffen zu beschleunigen.
Die beschleunigende Wirkung wird mittels eines
Ligninsulfonat-Cersalz-Aluminiumsulfat-Gemisches erreicht.
Ein Hinweis auf die Reinigung von Abwasser ist dieser DE-PS
nicht zu entnehmen.
In der DE-OS 16 58 043 ist ein Verfahren zum Reinigen von
Abwasser unter Ausnützung der darin enthaltenen Verunreinigungen,
insbesondere Proteine und ähnlicher organischer Substanzen
bekannt, wobei eine Ausfällung mittels Ligninsulfonsäure
und Gärung oder biologische Reinigung erfolgt. Die
mittels Ligninsulfonsäure oder deren Salzen ganz oder teilweise
ausgefällten Stoffe werden abgetrennt und die zurück
bleibende Flüssigkeit einer Gärung mit einem Gärschwamm oder
ähnlichem Organismus oder einer biologischen Reinigung aus
gesetzt. Bedarfsweise kann die Ausfällung in zwei oder mehr
eren Stufen mit Ligninsulfonsäuren oder deren Salzen mit
unterschiedlichem Molekülgewicht erfolgen. Die Ausfällung
von Proteinen erfolgt bei einem pH-Wert zwischen 4 und 5.
Ferner ist es aus dem Fachbuch "Industrieabwässer, F.
Meinck, H. Stooff, H. Kohlschütter, Gustav Fischer Verlag,
Stuttgart 1968, Seiten 91 bis 93" bekannt, mit Ligninsulfonaten
verunreinigte Industrieabwässer, wie insbesondere die
Schwarzlauge von Zellstoffabriken, mittels Aluminiumsulfat
auszufällen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das eingangs ge
nannte Verfahren dahingehend auszugestalten, daß eine einfache
und wirksame Intensivreinigung verschiedener Typen von
verunreinigten, wasserhaltigen Medien ermöglicht wird.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt gemäß den im Kennzeichen
des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmalen.
Das vorgeschlagene Verfahren führt überraschend zu dem Er
gebnis, daß durch den angegebenen Versatz der verunreinigten,
wasserhaltigen Medien und den anschließenden Rührprozeß
einerseits eine reine Wasserphase und andererseits eine was
serunlösliche ausgeflockte Schlammphase erhalten wird, welche
in einfacher Weise abgeschieden werden kann. Die Gehalte
der verschiedenen, in dem genannten Produkt enthaltenen Kom
ponenten schwanken in Abhängigkeit von der Art des zu reini
genden Mediums, wobei die optimale Zusammensetzung jeweils
ermittelt werden kann. Die Zugabe zum wasserhaltigen Medium
kann in einer beliebigen Stufe des Reinigungsverfahrens er
folgen. Die Dosis schwankt in Abhängigkeit vom Typ des zu
reinigenden Wassers sowie der Konzentration der darin ent
haltenen Verunreinigungen. Es sei erwähnt, daß das Ligninsulfonatprodukt
zweckmäßig in Pulverform zur Anwendungsstelle
gebracht wird, um dort mit dem Wasser versetzt zu
werden, damit eine Aufschlämmung geeigneter Konstellation
erhalten wird. Die dem wasserhaltigen Medium zuzuführende
Gebrauchslösung kann zweckmäßig ein Konzentrationsverhältnis
Produkt : Wasser von 0,8-1,2 : 5, bevorzugt 1 : 5, aufweisen.
Das gereinigte Wasser ist in vielen Fällen direkt als
Trinkwasser zu gebrauchen. Bezüglich des Vorhandenseins von
Schwermetallen sei festgehalten, daß bei der Ausflockung un
lösliche Komplexe der Schwermetalle entstehen, welche leicht
entfernt werden können. Desweiteren sei hervorgehoben, daß
bei einer Reinigung mit Belebtschlamm ausgehenden Verfahren
die erzeugten Schlammengen begrenzt und abgebaut werden können;
dies ist die Folge der beschleunigenden Einwirkung auf
den Oxidationsprozeß aufgrund der Anwendung des im Patent
anspruch 1 angegebenen lignitsulfonathaltigen Gemischs.
In einer zweckmäßigen Ausgestaltung wird das genannte
Ligninsulfonatprodukt in Form einer Aufschlämmung in Wasser
zugesetzt. Dies kann in einer beliebigen Stufe des Reini
gungsverfahrens erfolgen und ist in einfacher Weise durchzu
führen.
Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, ein Ligninsulfonatpro
dukt zu verwenden, welches nach dem nachfolgend beschriebenen
Verfahren hergestellt ist. Es werden 100 g Calciumlignin
sulfonat mit einem standardisierten Eisengehalt von 0,05-
0,15% in 1 l Wasser gelöst und mit einer im Voraus
bestimmten Menge Cersalz versetzt, beispielsweise 0,5-
10 g, vorzugsweise 1-8 g, Cer(IV)-sulfat. Hierbei wird
eine Lösung gebildet, von der 0,1-1,0, vorzugsweise 0,3-
0,7 cm³, entnommen und mit einer geeigneten Menge, bei
spielsweise 5-15, vorzugsweise 8-12 cm³, einer 10-30%igen
vorzugsweise 20%igen, Aluminiumsulfatlösung bei einer
Temperatur entsprechend der Zimmertemperatur auf 50°C, vor
zugsweise 25-45°C, versetzt werden.
Die Erfindung wird anhand des folgenden Ausführungsbeispiels
noch weiter erläutert.
100 g eines Calciumligninsulfonats mit einem standardisierten
Eisengehalt von 0,1% werden in 1 l Wasser
gelöst. Die auf 75°C erhitzte Lösung wurde mit 4,4 g
Cer(IV)-sulfat unter ständigem Rühren versetzt. Die er
haltene Lösung wurde als Ausgangsmaterial für den fort
gesetzten Versuch benutzt.
Eine Menge von 0,5 cm³ der genannten Lösung wurde
mit 10 cm³ einer absorptiv wirkenden 20%igen Aluminium
sulfatlösung bei einer Höchsttemperatur von 35°C versetzt.
Das erhaltene Produkt wurde für Laborversuche und orien
tierende Feldversuche gebraucht.
Das in dieser Weise erhaltene Produkt wurde vorzugsweise
zur Reinigung von Abwässern in Kläranlagen benutzt,
und bei im Labor angestellten Vorversuchen wurden die besten
Ergebnisse bei Anwendung von 0,005 Vol.-% erzielt, was
einem Ceroxydgehalt von 0,000005 g Ceroxyd/100 cm³ Abwasser
und somit einer Konzentration von 10-6-10-7 entspricht.
Die folgende Tafel zeigt die Ergebnisse, die bei der
Analyse von Wasser erhalten wurden, das gemäß der vor
liegenden Erfindung gereinigt worden war. Das unbehandelte
Wasser bestand in diesem Falle aus städtischem Abwasser.
Gesamtbestimmung nach Otto Klee, deutsches Einheitsverfahren
PO₄ nach Medinger
BSB₅ nach Winkler
Tropfenversuch nach Schwenk, zur Ergänzung des Tropfen versuchs nach Klee
PO₄ nach Medinger
BSB₅ nach Winkler
Tropfenversuch nach Schwenk, zur Ergänzung des Tropfen versuchs nach Klee
Das Nachweisen von 0₂-Spuren mit Methylenblau/Leukomethylen
blau-Redoxindikatoren; siehe Sansoni in "Naturwissen", 1954,
Seite 213, oder kolorimetrische O₂-Bestimmungen in wäßriger
Lösung (mit O-Tolidin); siehe Freier in "Chemie-Zeitung",
1952, Seite 340-343 und 844-847.
O₂ bei pH 7,5 mit Fe(OH)₂ reagieren lassen, und die gebildeten
Fe(III)-Ionen komplexometrisch mit Äthylendiamintetra
essigsäure titrieren. (Beilstein, Band 20; E I, 6; II. 6;
E III, 18.
Die folgenden Analysen I-IV zeigen die Ergebnisse, die bei
der Behandlung und Reinigung verschiedener Typen von Sicker
wasser mit Verbindungen des in den Ansprüchen genannten
Typs erzielt worden sind. Man beachte vor allem die gute
Reinigungswirkung in bezug auf Schwermetalle, beispiels
weise Eisen.
(Analyse I)
Temperatur:18°C
pH:7,8
Farbe:Grünlich (trübe)
Geruch:Harzartig (Terpenderivate)
Eisen:20 mg/l (II- und III-Oxyd)
Permanganatverbrauch:143,54 mg/l
Phenolsäure:200 mg/l
Wasserlösliche Substanzen in
Form von Hemicellulose, Pektin,
Gerbstoffen und Lignin:240 mg/l Spez. Leitfähigkeit:9,900 µS/cm
Form von Hemicellulose, Pektin,
Gerbstoffen und Lignin:240 mg/l Spez. Leitfähigkeit:9,900 µS/cm
(Test einer filtrierten Wasserphase)
pH:7,1
Farbe:Schwach gelb
Geruch:Harzartig (Terpenderivate)
Eisen:1,5 mg/l
Permanganatverbrauch:47,51 mg/l
Phenolsäure:Unbefindlich
Hemicellulose, Pektin, Gerbstoffe
und Lignin umgewandelt durch
Fällung in Phlobaphene und Lignin:<1 mg/l Spez. Leitfähigkeit:1,6666 µS/cm
und Lignin umgewandelt durch
Fällung in Phlobaphene und Lignin:<1 mg/l Spez. Leitfähigkeit:1,6666 µS/cm
Der ausgefällte Schlamm ist wasserunlöslich (komplexgebunden).
Bemerkung:
Der Geruch der filtrierten Wasserphase verschwindet durch Oxydation nach etwa 24 h, die Dosierung war 1 Vol.-%, die Flockulation trat sofort ein, und die Sedimentationsgeschwindigkeit war ausreichend.
Der Geruch der filtrierten Wasserphase verschwindet durch Oxydation nach etwa 24 h, die Dosierung war 1 Vol.-%, die Flockulation trat sofort ein, und die Sedimentationsgeschwindigkeit war ausreichend.
(Analyse II)
Testtemperatur:20°C
Farbe:Gelblich, durchsichtig mit
Bodensatz
Geruch:Süßlich, parfümartig
pH:7,2
Eisen:Insgesamt 3 mg/l
Phosphor:Insgesamt 15 mg/l
Ammonium, NH₄:5 mg/l
Nitrate:25 mg/l
Sulfat:0 mg/l
Chloride:12 mg/l
Organische Substanzen:52 mg/l
Tierische und pflanzliche
Fettstoffe:80 mg/l Metallionen:9 mg/l (Blei etwa 6 mg/l, Spuren von Cadmium) Test von Kupfer, Zink und Quecksilber war negativ
Fettstoffe:80 mg/l Metallionen:9 mg/l (Blei etwa 6 mg/l, Spuren von Cadmium) Test von Kupfer, Zink und Quecksilber war negativ
Testtemperatur:20°C
Dosierung:0,2 Vol.-% (100 ml
Probe) dosiert mit
0,2 ml der Verbindung
Flockulation:Sofort
Sedimentationsgeschwindigkeit:85% innerhalb von
5 min
Wasserphase:pH 6,2
Farbe:Kristallklar mit
einfachen, schwebenden Flocken
Test von filtrierter Wasserphase:
Eisen:0 mg/l Phosphor:Insgesamt 0 mg/l Ammonium NH₄:Unverändert 5 mg/l Nitrate:0 mg/l Sulfat:20 mg/l (Aluminiumsulfat entstand durch Überdosierung) Chloride:12 mg/l Organische Substanzen:0 mg/l Tierische und pflanzliche Fettstoffe:0 mg/l Metallionen:0 Geruch:parfümartig
Eisen:0 mg/l Phosphor:Insgesamt 0 mg/l Ammonium NH₄:Unverändert 5 mg/l Nitrate:0 mg/l Sulfat:20 mg/l (Aluminiumsulfat entstand durch Überdosierung) Chloride:12 mg/l Organische Substanzen:0 mg/l Tierische und pflanzliche Fettstoffe:0 mg/l Metallionen:0 Geruch:parfümartig
Die Proben waren zu klein, um eine Bestimmung der restlichen
Nährsalze zu ermöglichen.
Claims (4)
1. Verfahren zur Reinigung von wasserhaltigen Medien durch
Ausflockung unter Zusatz eines Aluminiumsulfat enthaltenden
Flockungsmittels, dadurch gekennzeichnet, daß entweder
- a) das wasserhaltige Medium mit einem durch Lösen eines Ligninsulfonats in Wasser und durch Zugabe einer im Voraus bestimmten Menge eines Cersalzes hergestellten Produktes versetzt wird und das so erhaltene Gemisch mit Aluminium sulfat versetzt wird oder daß
- b) ein Ligninsulfonatprodukt in Wasser gelöst, eine im Voraus bestimmte Menge eines Cersalzes hinzugesetzt, ferner das da bei erhaltene Gemisch mit Aluminiumsulfat im Bereich von Zimmertemperatur bis etwa 50°C versetzt und, anschließend dieses Gemisch dem wasserhaltigen Medium zugesetzt wird, wobei jeweil entsprechend a) oder b) das wasserhaltige Medium zwecks Ausflockung von darin enthaltenen Verunreinigungen einem Rührprozeß unterworfen und die wasserunlösliche aus geflockte Phase abgeschieden wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das genannte Ligninsulfonatprodukt in Form einer Aufschlämmung
in Wasser zugesetzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Rührprozeß ein Luftrühren ist.
4. Verwendung eines durch Lösen eines Ligninsulfonats in
Wasser und Zusetzen einer im Voraus bestimmten Menge eines
Cersalzes erhaltenen Gemisches, welches noch mit Aluminium
sulfat versetzt worden ist, zur Reinigung von verunreinigten
wasserhaltigen Medien.
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