DE2934221C2 - Hydraulische Lenk- und Arbeitseinrichtung für Fahrzeuge - Google Patents

Hydraulische Lenk- und Arbeitseinrichtung für Fahrzeuge

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Description

•10
Die Erfindung bezieht sich auf eine hydraulische Lenk- und Arbeitseinrichtung für Fahrzeuge, bei der die Druckflüssigkeit einerseits einen Lenkkreis, der einen vom Lenkventil einer Lenkeinheit gesteuerten Lenk-Servomotor aufweist und andererseits einen Arbeitskreis, der einen von einem Arbeitsventil gesteuerten Arbeits-Servomotor aufweist, speist, wobei ein außerhalb des Gehäuses der Lenkeinheit angeordnetes, in Abhängigkeit vom Lastdruck des Lenkkreises die Druckflüssigkeitszufuhr zum Arbeitskreis drosselndes Prioritätsventil vorgesehen ist, das Arbeitsventil in der Neutralstellung eine Verbindung zwischen druckseitigem Anschluß und Tank herstellt und das Gehäuse der Lenkeinheit auch in der Neutralstellung des Lenkventils so durch entsprechende Führung der Druckflüssigkeit erwärmt wird.
Bei hydraulischen Einrichtungen, bei denen zusätzlich zum Lenkkreis ein Arbeitskreis vorhanden ist, wird üblicherweise eine Lenkeinheit verwendet, bei der das Lenkventil in der Neutralstellung den druckseitigen Anschluß vollständig sperrt (closed center), damit die gesamte Druckflüssigkeit, wenn sie nicht für das Lenken benötigt wird, für den zusätzlichen Verbraucher im Arbeitskreis zur Verfugung steht. Dies führt zu einer so Abkühlung des Gehäuses der Lenkeinheit. Wenn beim folgenden Lenkvorgang warme oder gar heiße Druckflüssigkeit durch die Lenkeinheit fließt, erwärmen sich die beweglichen Innenteile, insbesondere Schieberhülsen, rascher als das Gehäuse, was bei dem erforderlichen geringen Spiel zum Verklemmen führt.
Diesem Problem wurde mit einer bekannten Einrichtung der eingangs genannten Art (DE-OS 27 37 788) dadurch begegnet, daß in der Neutralstellung ein Umgehungskanal durch das Lenkventil vom druckseitigen Anschluß zum Tank hergestellt wird der eine Drossel aufweist, so daß etwa 5% der maximalen Druckflüssigkeitsmenge hindurch strömt Hierdurch wird aber teilweise auf den Vorteil des closed-center-Betriebs verzichtet; für den zusätzlichen Verbraucher im Arbeitskreis steht nur eine um 5% verminderte Druckflüssigkeitsmenge zur Verfügung.
Det Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine hydraulische Lenk- und Arbeitseinrichtung der eingangs beschriebenen Art anzugeben, bei der außerhalb des Lenkvorganges die gesamte Druckflüssigkeitsmenge für den Arbeitskreis zur Verfugung steht, trotzdem aber ein Verklemmen des Lenkventils verhindert wird.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß das Lenkventil in der Neutralstellung den druckseitigen Anschluß vollständig sperrt und daß außen am Gehäuse der Lenkeinheit ein Wärmetauscherblock anliegt, in dem das Prioritätsventil untergebracht ist
Bei dieser Konstruktion wird das Gehäuse der Lenkeinheit, wenn das Lenkventil seine Neutralstellung einnimmt, dadurch erwärmt, daß die gesamte zur Verfügung stehende Druckflüssigkeitsmenge, die über das Prioritätsventil und das Arbeitsventil entweder zum Arbeits-Servomotor oder zum Tank zurückfließt den Wärmetauscherblock erwärmt, der seinerseits durch Wärmeleitung Wärme an das Gehäuse abgibt Zum Beheizen brauchen keine Druckflüssigkeitsmengen abgezweigt zu werden. Im Arbeitskreis steht, wenn das Lenkventil seine Neutralstellung einnimmt, die gesamte Druckflüssigkeitsmenge zur Verfügung. Infolgedessen sind die Verluste gering. Da zum Beheizen eine sehr große Druckflüssigkeitsmenge benutzt wird, ist die Heizwirkung verhältnismäßig stark: das Gehäuse der Lenkeinheit wird daher auf einer Temperatur gehalten, die keine allzu große Differenz gegenüber der Druckflüssigkeitsiemperatur hat. Die Lenkeinheit kann wie bisher hergestellt und durch den Wärmetauscherblock ergänzl werden. Es ist auch möglich, Lenkeinheiten nachträglich auf diese Weise auszurüsten. Für den Wärmeübergang zwischen Block und Gehäuse reicht eine einfache flächige Anlage. Dadurch, daß der Wärmetauscherblock auch das Gehäuse für das Priorilätsventil bild%· ergibt sich ein sehr einfacher Aufbau mit einer geringe. hl von Leitungen.
Günstig ist es ferner, wc. - im Wärmetauscherblock außerdem ein Überdruckventil vorgesehen ist. Dieses Überdruckventil erlaubt es, den Block mit der für den gegebenen Grenzdrück kleinsten Wandstärke auszuführen, ohne daß Druckspitzen, wie sie insbesondere beim Angriff äußerer Kräfte am Lenkmotor auftreten können. Schaden stiften. Infolgedessen kann die Masse des Blocks klein gehalten werden; er kann der Temperatur der Druckflüssigkeit verhältnismäßig schnell folgen und dementsprechend Wärme schneller an das Gehäuse der Lenkeinheit weitergeben.
Wenn sich Prioritätsventil und Überdruckventil im Wärmetauscherblock befinden, sollte das Prioritätsventil einen Ventilschieber aufweisen, der den Ventilsitz des Überdruckventils trägt und dessen Verschlußstück umschließt. Auf diese Weise ergibt sich eine vergleichsweise kurze axiale Länge und eine gute Anpassung an die Abmessungen der Lenkeinheit.
Die Erfindung wird nachstehend anhand in der Zeichnung dargestellter, bevorzugter Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigt
F i g. 1 eine erfindungsgemäße hydraulische Lenk-
und Arbeitseinrichtung teils im Schaltbild, teils in schematischer Darstellung,
F i g. 2 ein Schaltbild der verwendeten Lenkeinheit,
Fig.3 den vergrößerten Längsschnitt durch eine zweite Ausführungsform eines Wärmetauscherblockes längs der Linie ill-IIl in Fig. 4,
F i g. 4 die Ansicht von unten auf den Block der F i g. 3,
F i g. 5 den Querschnitt längs der Linie V-V der F i g. 4 und
F i g. 6 die Ansicht von oben auf den Block, der F i g. 3.
Gemäß Fig. 1 und 2 saugt eine Pumpe 1, die ein konstantes Volumen abgeben oder regelbar sein kann, über eine Leitung 2 aus einem Behälter 3 Druckflüssigkeit an und gibt sie über eine Leitung 4 in einem Wärmetauscherblock 5 an ein Prioritätsventil 6 ab, von wo aus sie entweder in einen Lenkkreis 7 oder in einen Arbeitskreis 8 strömen kann.
Der Lenkkreis 7 umfaßt eine Lenkeinheit 9 und einen beispielsweise die zu lenkenden Räder verstellenden Lenk-Servomotor 10. Die Lenkeinheit weist ein Gehäuse 11 mit einem Anschlüsse aufweisenden Vorsprung 12 und einem Meßmotor 13 auf. Im Gehäuse befindet sich ein Lenkventil 14 (F i g. 2), das in bekannter Weise eine innere Hülse 15, die mittels eines Lenkorgans 16 gegen die Kraft von Neutralstellungsfedern 17 und 18 verstellbar ist, und eine Nachlaufhülse 19 aufweist, welche mit dem Meßmotor 13 verbunden ist. Der Anschluß L steht über eine Leitung 20 mit dem einen Arbeitsraum, der Anschluß R über eine Leitung 21 mit dem anderen Arbeitsraum des Lenk-Servomotors 10 in Verbindung. Der Anschluß P ist über eine auch durch den Wärmetauscherblock 5 führende Leitung 22 mn dem Prioritätsventil 6 verbunden. Der Anschluß T ist über einen Kanal 23 im Wärmetauscherblock 5 mit einer zum Behälter 3 führenden Abflußleitung 24 verbunden. Hinter einer Drosselstelle 25 wird der Druck abgefühlt und über einen Anschluß LS (load sensing) und einen Kanal 26 im Wärmetauscherblock 5 nach außen geführt. Bei einer Verstellung des Lenkorgans 16 öffnet das Lenkventil 14 richtungsabhängig. Der Lenk-Servomotor 10 erhält eine dem Drehwinkel des Lenkorgans proportionale Druckflüssigkeitsmenge, die durch den Meßmotor 13 abgemessen wird.
Das Prioritätsventil 6 wird in der einen Richtung mittels einer eine Drossel 27 aufweisenden Steuerleitung 28 vom Druck in der Leitung 22 und in der anderen Richtung durch eine Feder 29 und über eine Drossel 30 aufweisende Steuerleitung 32 mit dem LS-Druck des Lenkventils belastet. Die Steuerleitung 32 ist zwischen der Drossel 3G und dem Prioritätsventil 6 über ein Überdruckventil des Lenkventils belastet. Es hat daher, wenn keine Lenkung erfolgt, die veranschaulichte Stellung, drosselt aber den Durchfluß im Arbeitskreis 8, je mehr Druckflüssigkeit im Lenkkreis 7 benötigt wird.
Im Arbeitskreis 8 gelangt die Druckflüssigkeit über eine Leitung 33 zu einem Arbeitsventil 34, das in der veranschaulichten Neutralstellung die Druckflüssigkeit über eine Leitung 35 zum Behälter 3 zurücklaufen läßt und in einer der beiden Arbeitsstellungen zu einem Arbeits-Servomotor 36 leitet, der beispielsweise eine Hubplattform 37 betätigt.
Der Wärmetauscherblock 5 wird daher auch dann, wenn sich das Lenkventil in seiner Neutralstellung befindet und der druckseitige Anschluß P vollständig geschlossen ist, von der gesamten Druckflüssigkeit durchflossen, die im Kanal 4 Wärme an den Block 5 abgibt. Diese Wärme wird an der Auflagefläche zwischen dem Block 5 und dem Vorsprung 12 auf das Gehäuse 11 der Lenkeinheit übertragen. Dieses Gehäuse hat daher immer eine der Druckflüssigkeitstemperatur angepaßte Temperatur. Es besteht keine Gefahr, daß bei einem erneuten Lenkvorgang aufgrund unterschiedlicher Wärmedehnungen Verkiemmungen auftreten.
Bei der Ausführungsform nach den F i g. 3 bis 6 ist ein Wärmetauscherblock_40 vorgesehen, der das Prioritätsventil 41 und ein Überdruckventil 42 enthält. Eine Durchgangsbohrung 43 ist an dem einen Ende durch eine Kappe 44 und an dem anderen Ende durch eine Schraube 45 verschlossen. An der Unterseite befinden sich fünf Anschlüsse 47 bis 50, die unmittelbar mit entsprechenden Anschlüssen der Lenkeinheit in Verbindung stehen, nämlich der Anschluß 46 mit dem Anschluß P, der Anschluß 47 mit dem Anschluß T, der Anschluß 48 mit dem Anschluß L1 der Anschluß 49 mit dem Anschluß R und der Anschluß 50 mit dem Anschluß LS. Ferner sind zwei Bohrungen 51 und 52 für entsprechende Befestigungsschrauben erkennbar. An der Oberseite sind mit Schraubgewinde versehene Anschlüsse 53 bis 57 vorgesehen, von denen der Anschluß 53 Pumpendruck führt, der Anschluß 54 mit dem Behälter 3 verbunden ist, der Anschluß 55 mit der Leitung 20 und der Anschluß 56 mit der Leitung 21 verbunden ist. An den Anschluß 57 wird die Arbeitsleitung 33 angeschlossen. Die Anschlüsse 47 und 54,48 und 55 sowie 49 und 56 sind je über Durchgangsbohrungen 58, 59 bzw. 60 miteinander verbunden.
Das Prioritätsventil 41 weist einen Schieber 61 auf, der durch eine Feder 62 belastet ist. Das in F i g. 3 linke Ende des Schiebers begrenzt einen Raum 63, der über eine Bohrung 64 mit dem Anschluß 50 verbunden ist, so daß in ihm der Lastdruck LS herrscht. Die andere Stirnfläche begrenzt einen Raum 163, der über zwei Bohrungen 164 und 65 mit dem Anschluß 46 verbunden ist. Infolgedessen nimmt der Schieber 61 eine Stellung ein, die vom Druckabfall an der Drossel 25 abhängt. Eine Ringnut 66 im Block 40 steht über eine Bohrung 67 mit dem Anschluß 53 in Verbindung. Sie bildet mit einer Ringnut 68 im Schieber 61, welche über eine Bohrung 69 mit dem Anschluß 46 verbunden ist, eine erste Drosselstelle und mit einer Ringnut 70 im Schieber 61, die über eine Bohrung 71 mit dem Anschluß 57 verbunden ist, eine zweite Drosselstelle.
Wenn kein Lenkbetrieb erfolgt, geht der Schieber 61 in seine linke Endlage. Die gesamte Druckflüssigkeit wird über die zweite Drosselstelle von der Ringnut 66 in die Ringnut 70 und dann weiter zum Arbeitsventil 34 geleitet. Während des Lenkbetriebes, bewegt sich der Schieber 61 nach rechts und verkleinert die zweite Drosselstelle, während gleichzeitig die erste Drosselstelle mehr und mehr geöffnet wird, so daß eine entsprechende Druckflüssigkeitsmenge zur Lenkeinheit
fließen kann.
Das Überdruckventil 42 weist einen Sitz 72 im Schieber 61 und ein Verschlußstück 73 auf, das vollständig vom Schieber 61 umgeben ist und durch eine Feder 74 gegen seinen Sitz gedrückt wird Die Feder stützt sich an einem Schraubstutzen 75 ab. Auf diese Weise wird ein Ventilraum 75 gebildet, der über Radialkanäle 76 mit einer Ringnut 77 im Schieber verbunden ist, welcher seinerseits über eine Bohrung 79 mit dem Tankanschluß 47 verbunden ist. Wenn daher ein Überdruck im Inneren des Blocks 40 auftritt, öffnet das Überdruckventil, wodurch dieser Druck unmittelbar zum Tank abgelassen wird.
Auch bei dieser Ausführungsform wird der Wärmetau-
scherblock 40, der mit seiner Fläche 80 metallisch an der entsprechenden Fläche der Lenkeinheit anliegt, dauernd von der gesamten Druckflüssigkeitsmenge durchflossen. Wenn das Lenkventil und die erste Drosselsteile im Prioritätsventil geschlossen ist, strömt diese Druckflüssigkeitsmenge über die Bohrung 67, die Ringnut 66, die Ringnut 70 und die Bohrung 71 zum Arbeitskreis-Anschluß 57.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen

Claims (3)

Patentansprüche:
1. Hydraulische Lenk- und Arbeitseinrichtung für Fahrzeuge, bei der die Druckflüssigkeit einerseits einen Lenkkreis, der einen vom Lenkventil einer Lenkeinheit gesteuerten Lenk-Servcmotor aufweist und andererseits einen Arbeitskreis, der einen von einem Arbeitsventil gesteuerten Arbeits-Servomotor aufweist, speist, wobei ein außerhalb des Gehäuses der Lenkeinheit angeordnetes, in Abhängigkeit vom Lastdruck des Lenkkreises die Druckflüssigkeitszufuhr zum Arbeitskreis drosselndes Prioritätsventil vorgesehen ist, das Arbeitsventil in der Neutralstellung eine Verbindung zwischen druckseitigem Anschluß und Tank herstellt und das Gehäuse der Lenkeinheit auch in der Neutralstellung des Lenkventils durch entsprechende Führung der Druckflüssigkeit erwärmt wird, dadurch g-o kennzeichnet, daß das Lenkventil (14) in der Neutralstellung den druckseitigen Anschluß (P) vollständig sperrt und daß außen am Gehäuse (11) der Lenkeinheit (9) ein Wärmetauscherblock (5, 40) anliegt, in dem das Prioritätsventil (41) untergebracht ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im WärmetauscherblGck (40) außerdem ein Überdruckventil (42) vorgesehen ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Prioritätsventil (41) einen Ventilschieber (61) aufweist, der den Ventilsitz (72) des Überdruckventils (42) trägt und dessen Verschlußstück (73) umschließt.
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