DE102006051541B4 - Hydraulische Lenkeinrichtung - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung betrifft eine hydraulische Lenkeinrichtung mit einer Versorgungsanschlußanordnung, einer Arbeitsanschlußanordnung, die mit einem Lenkmotor verbindbar ist, einer Lenkeinheit, die zwischen der Versorgungsanschlußanordnung und der Arbeitsanschlußanordnung angeordnet ist, und einem Lenkventil, dessen Ausgang mit der Arbeitsanschlußanordnung verbunden ist, wobei die Lenkeinheit als „Open Center"-Lenkeinheit ausgebildet ist und ein Eingang des Lenkventils mit einer Druckbereitstellungseinrichtung verbunden ist, die durch eine Betätigung des Lenkventils aktivierbar ist, wobei die Druckbereitstellungseinrichtung zwischen der Versorgungsanschlussanordnung und der Lenkeinheit angeordnet ist.
- Mit einer derartigen Lenkeinrichtung ist es möglich, ein Fahrzeug auf zwei unterschiedliche Arten zu lenken, nämlich einmal über die Lenkeinheit und zum anderen über das Lenkventil. In manchen Fällen kann man das Fahrzeug auch unter gleichzeitiger Verwendung von Lenkeinheit und Lenkventil lenken. Als Lenkeinheit wird dabei eine hydromechanische Lenkeinheit angesehen, die durch ein Lenkhandrad oder eine ähnliche Einrichtung betätigbar ist. Eine derartige Lenkeinheit weist einen Richtungsabschnitt und einen Meßmotorabschnitt auf, so daß dem an die Arbeitsanschlußanordnung angeschlossenen Meßmotor eine bestimmte Menge an Hydraulikflüssigkeit mit der richtigen Richtung zugeführt werden kann. Das Lenkventil wird hingegen über einen Steuerknüppel oder eine andere Einrichtung direkt oder indirekt betätigt. Es steuert lediglich den Durchsatz von Hydraulikflüssigkeit zum Lenkmotor, ohne daß es durch einen Meßmotorabschnitt wieder zurückgestellt wird.
- Damit der Lenkmotor sowohl durch die Lenkeinheit als auch durch das Lenkventil gesteuert werden kann, müssen beide mit der Versorgungsanschlußanordnung verbunden sein. Dementsprechend sind beide Einrichtungen permanent dem Druck der Hydraulikflüssigkeit ausgesetzt, die über die Versorgungsanschlußanordnung zugeführt wird. Dies bildet eine erhebliche Belastung.
- Die Lenkeinheit ist daher als Open-Center-Lenkeinheit ausgebildet und ein Eingang des Lenkventils ist mit einer Druckbereitstellungseinrichtung verbunden, die durch eine Betätigung des Lenkventils aktivierbar ist.
- Mit einer derartigen Ausgestaltung wird verhindert, daß das Lenkventil permanent dem der Versorgungsanschlußanordnung zugeführten Druck der Hydraulikflüssigkeit ausgesetzt ist. Die Druckbereitstellungseinrichtung hält den Druck nämlich vom Lenkventil so lange fern, wie der Druck vom Lenkventil nicht benötigt wird. Erst dann, wenn das Lenkventil betätigt wird, also in Be trieb genommen wird, wird die Druckbereitstellungseinrichtung aktiviert und sorgt dafür, daß dem Lenkventil Hydraulikflüssigkeit unter einem ausreichnenden Druck zugeführt wird, den das Lenkventil wiederum an die Arbeitsanschlußanordnung weiterleiten kann. Solange also der Lenkmotor über das Lenkventil betätigt wird, sorgt die Druckbereitstellungseinrichtung dafür, daß der erforderliche Druck zur Verfügung steht. Dabei kann man dafür sorgen, daß die Lenkeinheit bei der Betätigung des Lenkventils vom Druck entlastet wird. Es ist aber auch möglich, daß man in diesem Fall sowohl die Lenkeinheit als auch das Lenkventil mit dem hydraulischen Druck von der Versorgungsanschlußanordnung beaufschlagt.
- Die Druckbereitstellungseinrichtung ist zwischen der Versorgungsanschlußanordnung und der Lenkeinheit angeordnet. In diesem Fall kann die Druckbereitstellungseinrichtung den Druck von der Versorgungsanschlußanordnung verwenden, um ihn bei Bedarf dem Lenkventil zuzuführen. Wenn der Bedarf des Lenkventils nicht besteht, wird der Druck hingegen vom Lenkventil ferngehalten oder der Druck zum Lenkventil wird zumindest vermindert.
- Aus
JP 63-301 178 A - Aus
US 3 996 838 A ist ein hydraulisches System mit einer Servolenkpumpe bekannt, die Druckmittel aus einem Behälter zur Einlassöffnung einer hydraulischen Steuerung führt. Über eine Schieberhülse kann Druckmittel an einen Servolenkzylinder geleitet werden. Auch wenn die Schieberhülse sich in einer Blockierstellung befindet, ist es möglich, dass über eine Zusatzöffnung ein Gerät bedient wird. - Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Belastung der Lenkeinrichtung einzuhalten.
- Diese Aufgabe wird bei einer Lenkeinrichtung der eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass die Lenkeinheit einen Druckeingang und zusätzlich zu einem mit der Arbeitsanschlussanordnung verbundenen Steuerausgang, einen belastbaren Zusatzausgang aufweist und die Druckbereitstellungseinrichtung mit dem Zusatzausgang verbunden ist. Ein Beispiel für eine derartige Lenkeinheit ist in
US 3 996 838 A offenbart. Der Zusatzausgang ist mit Druck belastbar, so daß der erforderliche Druck dem Lenkventil zugeführt werden kann, auch wenn der Tankausgang der Lenkeinheit an sich nicht mit einem höheren Druck belastbar ist. - Vorzugsweise ist die Druckbereitstellungseinrichtung in einer Druckleitung zwischen der Versorgungsanschlußanordnung und der Lenkeinheit angeordnet. In diesem Fall kann die Druckbereitstellungseinrichtung beispielsweise einfach umschalten zwischen der Versorgung der Lenkeinheit und der Versorgung des Lenkventils. Wenn der Druck der Lenkeinheit zugeführt wird, dann bekommt das Lenkventil keinen Druck. Wenn das Lenkventil den Druck erhält, dann bekommt die Lenkeinheit keinen Druck.
- In einer alternativen Ausgestaltung kann vorgesehen sein, daß die Druckbereitstellungseinrichtung in einer Tankleitung zwischen der Lenkeinheit und der Versorgungsanschlußanordnung angeordnet ist. Dies ist insbesondere dann möglich, wenn die Lenkeinheit als sogenannte „Open Center"-Lenkeinheit ausgebildet ist, bei der in der Neutralstellung der Lenkeinheit ein Kurzschluß zwischen dem Pumpeneingang und dem Tankausgang der Lenkeinheit gebildet ist. Die Hydraulikflüssigkeit durchströmt dann die Lenkeinheit und kommt mit dem erforderlichen Druck an die Druckbereitstellungseinrichtung, die diesen Druck dann an das Lenkventil weiterleiten kann.
- Bevorzugterweise weisen das Lenkventil und die Lenkeinheit ein gemeinsames Druckbegrenzungsventil auf. Da durch, daß man den Druck von der Versorgungsanschlußanordnung entweder nur dem Lenkventil oder nur der Lenkeinheit oder bei Betätigung des Lenkventils dem Lenkventil und der Lenkeinheit zuführt, reicht ein einziges Druckbegrenzungsventil aus, um sowohl die Lenkeinheit als auch das Lenkventil vor zu hohen Drücken zu schützen. Dies vereinfacht den Aufbau.
- Vorzugsweise ist die Druckbereitstellungseinrichtung als Drosselventil ausgebildet, vor dessen Eingang eine Leitung zum Lenkventil abzweigt. Wenn das Drosselventil drosselt, dann baut sich an seinem Eingang der entsprechende Druck auf, der dann dem Lenkventil zugeführt werden kann. Die Drosselung kann soweit gesteigert werden, daß das Drosselventil sperrt. Dementsprechend kann man an Stelle des Drosselventils auch ein Sperrventil verwenden, beispielsweise ein Auf-zu-Ventil. Um die nachfolgende Erläuterung zu vereinfachen, wird aber auch ein derartiges Sperrventil als Drosselventil bezeichnet.
- Vorzugsweise ist die Druckbereitstellungseinrichtung durch ein Lastfühlsignal des Lenkventils betätigbar. Das Lenkventil holt sich damit sozusagen selber den Druck, den es benötigt. Wenn das Lenkventil betätigt wird, dann bekommt das Lastfühlsignal, das auch als „LS-Signal" bezeichnet wird, einen Druck, der ausreicht, um die Druckbereitstellungseinrichtung, beispielsweise das oben genannte Drosselventil, zu betätigen. Das Drosselventil kann dann beispielsweise aus einer nicht drosselnden Stellung in eine drosselnde oder sperrende Stellung verschoben werden, so daß der Druck von der Versorgungsanschlußanordnung zum Eingang des Lenkventils gelangt und von dort weiter gesteuert werden kann.
- Bevorzugterweise ist die Lenkeinheit mit einer Umschalteinrichtung zum Umschalten zwischen einer Reaktions- und einer Nicht-Reaktionsbetriebsweise verbunden. Damit kann man dafür sorgen, daß die Lenkeinheit beispielsweise das Lenkhandrad nicht dreht, also keine mechanische Reaktion nach außen zeigt, wenn der Lenkmotor durch das Lenkventil betätigt wird. Dies ist eine Maßnahme, die sowohl die Sicherheit einer Bedienungsperson in einem gelenkten Fahrzeug erhöht als auch zu einer Verbesserung des Komforts beiträgt.
- Bevorzugterweise ist die Umschalteinrichtung zwischen der Lenkeinheit und der Arbeitsanschlußanordnung angeordnet. Sie unterbricht also im einfachsten Fall eine Verbindung zwischen der Lenkeinheit und der Arbeitsanschlußanordnung oder gibt diese frei. Wenn die Verbindung unterbrochen ist, dann zeigt die Lenkeinheit keine Reaktion auf die Arbeitsweise des Lenkmotors.
- Vorzugsweise ist die Umschalteinrichtung durch eine Betätigung des Lenkventils in die Nicht-Reaktion-Betriebsweise umschaltbar. In diesem Fall sind keine zusätzlichen Maßnahmen erforderlich, um die Lenkeinheit in einen nicht reagierenden Zustand zu versetzen. Vielmehr erfolgt diese Umschaltung automatisch, wenn das Lenkventil in Betrieb genommen wird.
- Vorzugsweise weist das Lenkventil einen hydraulischen Antrieb auf, wobei zwischen dem Antrieb und der Versorgungsanschlußanordnung ein pilotgesteuertes Ventil an geordnet ist. In diesem Fall verhindert man ein versehentliches Betätigen des Lenkventils und damit ein versehentliches Umschalten der Druckbereitstellungseinrichtung. Erst dann, wenn tatsächlich das Lenkventil betätigt wird, wird ein entsprechender Antriebsdruck zum Lenkventil bereit gestellt.
- Die Erfindung wird im folgenden anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen in Verbindung mit der Zeichnung näher beschrieben. Hierin zeigen
-
1 : eine schematische Darstellung einer Lenkeinrichtung. -
2 : eine abgewandelte Ausführungsform einer Lenkeinrichtung - Die
1 zeigt schematisch eine Lenkeinrichtung1 , die eine Versorgungsanschlußanordnung mit einem Pumpenanschluß P und einem Tankanschluß T aufweist sowie eine Arbeitsanschlußanordnung mit zwei Arbeitsanschlüssen A, B. - Mit der Versorgungsanschlußanordnung ist eine schematisch dargestellt Pumpe
2 und ein Tank3 verbunden. Die Pumpe2 fördert Hydraulikflüssigkeit unter Druck zur Versorgung der Lenkeinrichtung1 in eine Druckleitung4 , die mit dem Pumpenanschluß P verbunden ist. - Ein Lenkmotor
5 ist mit den Arbeitsanschlüssen A, B der Arbeitsanschlußanordnung verbunden. - Zwischen der Versorgungsanschlußanordnung P, T und der Arbeitsanschlußanordnung A, B ist eine Lenkeinheit
6 angeordnet, die von einem Lenkhandrad7 betätigbar ist. Die Lenkeinheit6 weist einen Meßmotorabschnitt8 auf, der bei Ausfall der Pumpe2 auch als Notlenkpumpe verwendet werden kann. - Die Lenkeinheit
6 ist als „Power beyond"-Lenkeinheit ausgebildet, d. h. sie weist neben einem Druckeingang9 , der über die Druckleitung4 mit dem Pumpeneingang P verbunden ist, und den beiden mit den beiden Arbeitsanschlüssen A, B verbundenen Steuerausgängen10 ,11 einen Zusatzausgang12 auf, der jedenfalls in der Neutralstellung der Lenkeinheit6 praktisch den Druck führt, der am Druckeingang9 liegt. Wenn die Lenkeinheit6 betätigt wird, dann wird eine nur schematisch dargestellte Drossel34 stärker gedrosselt, so daß der Druck am Druckeingang, der zur Betätigung des Lenkmotors5 dient, steigt. Zusätzlich weist die Lenkeinheit6 noch einen Tankausgang13 auf. - Der Lenkmotor
5 kann von der Lenkeinheit6 betätigt werden, indem das Lenkhandrad7 in die eine oder in die andere Richtung gedreht wird, wie dies an sich bekannt ist. - Der Lenkmotor
5 kann auch über ein Lenkventil14 betätigt werden, dessen Ausgänge15 ,16 mit den Arbeitsanschlüssen A, B verbunden ist. Das Lenkventil14 weist eine schematisch dargestellte elektromagnetische Steuerung17 auf, die auf eine hydraulische Steuereinrichtung18 einwirkt, die letztendlich das Lenkventil14 betätigt. Das Lenkventil14 kann beispielsweise als Proportionalventil mit einem Schieber ausgebildet sein. - Das Lenkventil
14 weist ebenfalls einen Tankausgang19 auf, der mit dem Tankanschluß T verbunden ist. - Das Lenkventil
14 weist einen Eingang20 auf, über den die Druckversorgung des Lenkventils14 erfolgen soll. Dieser Eingang ist mit dem Zusatzausgang12 der „Power beyond"-Lenkeinheit6 verbunden. Genauer gesagt ist der Eingang20 mit einem Punkt21 zwischen dem Zusatzausgang12 und einer Druckbereitstellungseinrichtung22 verbunden. Die Druckbereitstellungseinrichtung22 weist in diesem Fall ein Drosselventil23 mit einem Schieber24 auf. Der Schieber wird durch die Kraft einer in Schließrichtung wirkenden Feder25 in eine Schließstellung gedrückt, in der er einen Durchgang zwischen dem Zusatzausgang12 und dem Tankanschluß T drosselt oder sogar blockiert. In Öffnungsrichtung wirkt der Druck am Punkt21 und damit der Druck am Zusatzausgang12 . - Wenn das Drosselventil
23 so ausgebildet ist, daß der Schieber24 allmählich drosselt ist es auch möglich, das Drosselventil23 mit einem zweiten nicht dargestellten Ausgang zu versehen, an dem ein weiterer Verbraucher angeschlossen werden kann. - Das Lenkventil
14 weist einen Lastfühlausgang26 auf, der über eine Leitung LS mit dem Drosselventil23 so verbunden ist, daß der Druck in der Lastfühlleitung LS ebenfalls in Schließrichtung auf den Schieber24 wirkt. - Der Druckeingang
9 der Lenkeinheit6 ist über ein Druckbegrenzungsventil27 mit Tank3 verbunden. Das Druckbegrenzungsventil27 ist das einzige Druckbegrenzungsventil in der Lenkeinrichtung1 . Es dient zur Begrenzung des Drucks sowohl für die Lenkeinheit6 als auch für das Lenkventil14 , wie nachfolgend beschrieben wird. - Der Pumpenanschluß P ist über ein Pilotventil
28 und ein Betriebsartventil29 mit der hydraulischen Steuereinrichtung18 des Lenkventils14 verbunden. Das Pilotventil28 weist einen Schieber36 auf, der von einer Feder30 und gegebenenfalls dem Druck in einem nicht näher erläuterten Steuereingang31 (Tankdruck) in Schließrichtung und vom Druck in einer Leitung32 zwischen dem Pilotventil28 und dem Betriebsartventil29 in Öffnungsrichtung beaufschlagt ist. - Das Betriebsartventil
29 weist einen elektromechanischen Antrieb33 auf, der gegen die Kraft einer Feder35 wirkt. - Man kann die Ventile
28 ,29 auch zu einem Ventil zusammenfassen und durch ein externes Ventil oder Signal steuern. - Die bis hierher beschriebene Lenkeinrichtung
1 arbeitet wie folgt:
Der Pumpenanschluß P wird von der Pumpe2 mit hydraulischem Druck versorgt. Das Druckbegrenzungsventil27 stellt sicher, daß der Druck in der Druckleitung4 nicht über einen vorbestimmten Wert hinaus ansteigen kann und der Lenkmotor5 wird durch die Lenkeinheit6 betätigt, d. h. er wird in Betrieb genommen, wenn das Lenkhandrad7 in die eine oder in die andere Richtung verdreht wird. - In der Neutralstellung steht der Druck, der am Druckeingang
9 der Lenkeinheit6 ansteht, auch am Zusatzausgang12 an, so daß der Schieber24 durch den anstehenden Druck in die Öffnungsstellung bewegt wird und die Hydraulikflüssigkeit vom Druckeingang9 zum Tankanschluß T und damit zum Tank3 abfließen kann. Die Lenkeinheit6 verhält sich damit wie eine „Open-Center"-Lenkeinheit, also eine Lenkeinheit mit offener Mitte. - Da das Drosselventil
23 der Druckbereitstellungseinrichtung22 geöffnet ist, herrscht am Punkt21 praktisch ein Standby-Druck, dessen Größe durch die Feder25 bestimmt ist und das Lenkventil14 wird nicht mit einem ausreichenden Druck versorgt. Wenn das Lenkventil14 in der Neutralstellung ist, dann reicht dieser Standby-Druck aber aus. - Wenn der Lenkmotor
5 hingegen nicht durch die Lenkeinheit6 betätigt werden soll, sondern durch das Lenkventil14 , dann wird zunächst das Betriebsartventil29 betätigt. Das Betriebsartventil29 befindet sich durch die Feder35 zunächst in einer Stellung, in der die hydraulische Steuerung18 des Lenkventils14 mit Tank verbunden ist. Wenn der Antrieb33 betätigt wird, dann wird die Leitung32 mit der hydraulische Steuerung18 verbunden. Aufgrund der zuvor bestehenden Verbindung der hydraulischen Steuerung18 mit dem Tank3 ist die Leitung32 praktisch drucklos, so daß der Schieber36 in Schließrichtung nicht mehr von einem Druck beaufschlagt wird, sondern von der Feder30 in die Öffnungsstellung geschoben werden kann. In diesem Fall gelangt der Druck vom Pumpenanschluß P zur hydraulischen Steuerung18 . Damit kann das Lenkventil14 betätigt werden. - Wenn das Lenkventil
14 betätigt wird, steigt der Druck am Lastfühlausgang26 und damit in der Lastfühlleitung LS. Dieser Druck reicht zusammen mit der Kraft der Feder25 aus, um den Schieber24 des Drosselventils23 der Druckbereitstellungseinrichtung22 in die Schließstellung zu verlagern, so daß die Hydraulikflüssigkeit nicht mehr vom Punkt21 zum Tank3 hin abfließen kann. Es baut sich dann am Punkt21 und damit auch am Eingang20 des Lenkventils14 der Druck auf, der ansonsten am Zusatzausgang12 der Lenkeinheit6 herrscht. Dies ist in der Neutralstellung der Lenkeinheit6 , wie oben ausgeführt, im Prinzip der Druck am Pumpenanschluß P. Das Lenkventil14 ist dann in der Lage, den Lenkmotor5 zu betätigen. - In nicht näher dargestellter Weise kann die Druckbereitstellungseinrichtung
22 auch in der Druckleitung4 oder in der Leitung zum Tankanschluß T angeordnet sein. - Zwischen der Lenkeinheit
6 und der Arbeitsanschlußanordnung mit den Arbeitsanschlüssen A, B ist eine Umschalteinrichtung37 angeordnet. Die Umschalteinrichtung37 schaltet zwischen einer Reaktions-Betriebsweise der Lenkeinheit6 und einer Nicht-Reaktions-Betriebsweise der Lenkeinheit6 um. In der Reaktionsbetriebsweise der Lenkeinheit6 wird eine Bewegung des Lenkmotors5 auf das Lenkhandrad7 übertragen. Der Fahrer, der am Lenkhandrad angreift, bekommt also ein Gefühl über die Richtung und die Stärke der Kraft, die am Lenkmotor5 angreift. In der Nicht-Reaktions-Betriebsweise entfällt diese Rückwirkung des Lenkmotors5 auf die Lenkeinheit6 und damit auf das Lenkhandrad7 . Im einfachsten Fall stellt die Umschalteinrichtung37 in der Reaktions-Betriebsweise eine Verbindung zwischen dem Lenkmotor5 und dem Meßmotorabschnitt8 her und unterbricht diese Verbindung in der Nicht-Reaktions-Betriebsweise. - Die Umschalteinrichtung
37 wird betätigt, wenn das Betriebsartventil29 umschaltet. Hierzu zweigt eine Steuerleitung38 zwischen dem Betriebsartventil29 und der hydraulischen Steuerung18 ab. Um eine Rückschaltung zu ermöglichen, ist ein Tankausgang39 der Umschalteinrichtung37 mit dem Tank3 verbunden. - Dadurch, daß das Umschalten zwischen den beiden Betriebsarten automatisch erfolgt, wenn das Lenkventil
14 in Betrieb genommen wird, ist sichergestellt, daß das Lenkhandrad7 sich nicht bewegt, wenn der Lenkmotor5 über das Lenkventil14 betätigt wird. -
2 zeigt eine abgewandelte Ausführungsform einer hydraulischen Lenkeinrichtung, bei der gleiche Teile wie in1 mit den gleichen Bezugszeichen versehen sind. - Geändert hat sich im Grunde nur die Druckbereitstellungseinrichtung
22 . Die Druckbereitstellungseinrichtung22 ist in der Ausgestaltung nach2 als Prio ritätsventil40 ausgebildet. Das Prioritätsventil40 weist einen Schieber41 auf, der in der dargestellten Position den Zusatzausgang12 mit dem Eingang20 des Lenkventils14 verbindet. In dieser Stellung wird der Schieber41 durch das Lastfühlsignal LS vom Lastfühlausgang26 des Lenkventils14 geschoben, wenn das Lenkventil14 betätigt wird. In diese Richtung wirkt auch die Kraft der Feder25 . - Wenn das Lenkventil
14 keine Hydrauligflüssigkeit benötigt, dann wird der Schieber41 durch den Druck in einer Steuerleitung42 , die mit dem Eingang20 des Lenkventils14 verbunden ist, gegen die Kraft der Feder25 in eine Position verschoben, in der der Zusatzausgang12 der Lenkeinheit6 mit einem prioritätsniedrigeren Ausgang EF des Prioritätsventils40 verbunden ist. In diesem Fall kann man über die Lenkeinheit6 andere, nicht näher dargestellte hydraulische Agregate betätigen. - In beiden Ausgestaltungen gibt es mehrere Möglichkeiten, um die Umschalteinrichtung
37 zu betätigen und damit eine Umschaltung zwischen den Betriebsarten „Reaction" und „Non-reaction" vorzunehmen. Dargestellt ist eine hydraulische Betätigung über die Leitung38 . - Es ist aber auch möglich, am Lenkhandrad
7 oder einem damit verbundenen Teil, beispielsweise der Lenkradsäule, einen Sensor anzuordnen, der Drehungen des Lenkhandrades7 erfasst. Auch vorstellbar wäre ein Sensor im Messmotor Abschnitt8 , der erfasst, ob sich der dort befindliche Zahnsatz bewegt. - Auch hydraulische Signale können ausgewertet werden. Beispielsweise könnte man an der Lenkeinheit
6 einen zusätzlichen Anschluss haben, der mit Druck beaufschlagt wird, wenn die Lenkeinheit6 aktiviert wird. In diesem Fall kann man das gleiche Signal bei beiden Lenkrichtungen erhalten. Dieser Druck könnte entweder vom Druckanschluss9 oder von einem der beiden Richtungsanschlüsse10 ,11 kommen. Auch vorstellbar sind verschiedene Arten von Differenzdruckmessungen, die sowohl elektrisch als auch rein hydraulisch erfolgen können. Die Druckdifferenzen können beispielsweise zwischen dem Druckeingang9 und dem Zusatzausgang12 oder zwischen den beiden Richtungsanschlüssen10 ,11 gemessen werden.
Claims (10)
- Hydraulische Lenkeinrichtung mit einer Versorgungsanschlussanordnung, einer Arbeitsanschlussanordnung, die mit einem Lenkmotor verbindbar ist, einer Lenkeinheit, die zwischen der Versorgungsanschlussanordnung und der Arbeitsanschlussanordnung angeordnet ist, und einem Lenkventil, dessen Ausgang mit der Arbeitsanschlussanordnung verbunden ist, wobei die Lenkeinheit als „Open Center"-Lenkeinheit ausgebildet ist und ein Eingang des Lenkventils mit einer Druckbereitstellungseinrichtung verbunden ist, die durch eine Betätigung des Lenkventils aktivierbar ist, wobei die Druckbereitstellungseinrichtung zwischen der Versorgungsanschlussanordnung und der Lenkeinheit angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Lenkeinheit (
6 ) einen Druckeingang (9 ) und zusätzlich zu einem mit der Arbeitsanschlussanordnung (A, B) verbundenen Steuerausgang (10 ,11 ) einen belastbaren Zusatzausgang (12 ) auf weist und die Druckbereitstellungseinrichtung (22 ) mit dem Zusatzausgang (12 ) verbunden ist. - Lenkeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckbereitstellungseinrichtung (
22 ) in einer Druckleitung (4 ) zwischen der Versorgungsanschlussanordnung (P, T) und der Lenkeinheit (6 ) angeordnet ist. - Lenkeinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckbereitstellungseinrichtung (
22 ) in eine Tankleitung zwischen der Lenkeinheit (6 ) und der Versorgungsanschlussanordnung (P, T) angeordnet ist. - Lenkeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Lenkventil (
14 ) und die Lenkeinheit (6 ) ein gemeinsames Druckbegrenzungsventil (27 ) aufweisen. - Lenkeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckbereitstellungseinrichtung (
22 ) als Drosselventil (23 ) ausgebildet ist, vor dessen Eingang (21 ) eine Leitung zum Lenkventil (14 ) abzweigt. - Lenkeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckbereitstellungseinrichtung (
22 ) durch ein Lastfühlsignal (LS) des Lenkventils (14 ) betätigbar ist. - Lenkeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Lenkeinheit (
6 ) mit einer Umschalteinrichtung (37 ) zum Umschalten zwischen einer Reaktions- und einer Nicht-Reaktions-Betriebsweise verbunden ist. - Lenkeinrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Umschalteinrichtung (
37 ) zwischen der Lenkeinheit (6 ) und der Arbeitsanschlussanordnung (A, B) angeordnet ist. - Lenkeinrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Umschalteinrichtung (
37 ) durch eine Betätigung des Lenkventils (14 ) in die Nicht-Reaktions-Betriebsweise umschaltbar ist. - Lenkeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Lenkventil (
14 ) einen hydraulischen Antrieb (18 ) aufweist, wobei zwischen dem Antrieb (18 ) und der Versorgungsanschlussanordnung (P, T) ein pilotgesteuertes Ventil (28 ) angeordnet ist.
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