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Die
Erfindung betrifft eine hydraulische Lenkung mit einer Lenkmotoranordnung,
einer Lenkventilanordnung und einer Druckversorgung, die eine erste
Pumpe und eine zweite Pumpe aufweist, wobei die Lenkventilanordnung über ein
erstes Ventil mit der ersten Pumpe und über ein zweites Ventil mit
der zweiten Pumpe verbunden ist.
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Eine
derartige hydraulische Lenkung ist aus
DE 196 38 420 A1 bekannt.
Das erste Ventil ist als Prioritätsventil
ausgebildet und in Schließrichtung vom
Druck an seinem Ausgang und in Öffnungsrichtung
von der Kraft einer ersten Feder und einem Lastfühldruck beaufschlagt. Das zweite
Ventil ist elektrisch betätigbar.
Die zweite Pumpe weist einen elektrischen Antrieb auf. Beide Ventile
sind mit dem gleichen Lenkventil verbunden.
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DE 100 46 857 A1 zeigt
eine weitere hydraulische Servolenkung in integrierter Bauweise,
bei der zwei Pumpen vorgesehen sind, die über jeweils ein Richtungsventil
mit einem Umschaltventil verbunden sind. Das Umschaltventil ist
mit einem Lenkmotor verbunden und steuert, welche Pumpe mit nachgeschaltetem
Lenksteuerventil den Lenkmotor betätigt. Die Lenksteuerventile
sind mit anderen Ventilen zu einer Einheit zusammengefasst und in
die Lenkmotoranordnung integriert.
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Eine
weitere hydraulische Lenkung mit zwei Pumpen ist aus
DE 101 59 297 A1 bekannt.
Beide Pumpen versorgen jeweils ein eigenes Lenkventil, und jedes
Lenkventil ist mit einem Lenkmotor verbunden. Damit sind zwei Lenkkreise
vorhanden. Wenn sich in einem der Lenkkreise ein Fehler ergibt,
dann wird dieser Lenkkreis inaktiviert und der andere Lenkkreis
aktiviert. Hierzu ist es erforderlich, in jedem Lenkkreis ein Ventil
umzuschalten. Ein exakt gleichzeitiges Umschalten ist jedoch nur
mit einem unvertretbar großen
Aufwand möglich,
so daß der
Fahrer eines mit einer derartigen Lenkung ausgerü steten Fahrzeugs ein Umschalten
bemerkt und dadurch unter Umständen
irritiert werden kann.
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Die
hydraulische Lenkung der vorliegenden Erfindung wird auch mit dem
Begriff "steer-by-wire" bezeichnet. Dabei
besteht in der Regel keine mechanische Wirkverbindung mehr zwischen
einem Lenkgeber, beispielsweise einem Lenkhandrad, und dem Lenkmotor,
der letztendlich die Räder
auslenkt. Dementsprechend muß eine
hohe Sicherheit vorhanden sein, die man mit Hilfe von zwei oder
mehr Pumpen gewährleisten
möchte.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Wechsel zwischen der
Versorgung durch die Pumpen möglichst
unbemerkt zu ermöglichen.
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Diese
Aufgabe wird bei einer hydraulischen Lenkung der eingangs genannten
Art dadurch gelöst, daß das erste
Ventil eine Druckkompensationsfunktion aufweist und das zweite Ventil
als Kompensationsventil ausgebildet ist.
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Die
Lenkung des Fahrzeugs erfolgt also nach wie vor über die Lenkventilanordnung,
die von einer der beiden Pumpen versorgt wird. Wenn man die erste
Pumpe verwendet, dann hat das Ventil zwischen der ersten Pumpe und
der Lenkventilanordnung eine Druckkompensationsfunktion, d. h. das Ventil
sorgt dafür,
daß der
Druckabfall über
die Lenkventilanordnung immer gleich bleibt. Dies hat unter anderem
die Auswirkung, daß der
Strom der Hydraulikflüssigkeit,
der der Lenkmotoranordnung zugeführt wird,
nur abhängig
von der Stellung der Lenkventilanordnung ist. Der Druck der ersten
Pumpe spielt al so keine Rolle, sofern der von der ersten Pumpe gelieferte
Druck von der Höhe
her ausreicht. Da auch die zweite Pumpe über ein Kompensationsventil
die Lenkventilanordnung versorgt, wird der Druckabfall über die
Lenkventilanordnung bei Ausfall der ersten Pumpe nicht unmittelbar
durch den Druck der zweiten Pumpe gesteuert, sondern durch das Kompensationsventil.
Wenn man die Druckkompensationsfunktion des Ventils auf den vom
Kompensationsventil eingestellten Druck entsprechend abstimmt, dann wird
ein Umschalten zwischen der ersten Pumpe und der zweiten Pumpe automatisch
so erfolgen, daß der Fahrer
ein derartiges Umschalten praktisch nicht merkt.
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Vorzugsweise
ist das Ventil als Prioritätsventil
ausgebildet. Das Ventil erfüllt
dann eine zusätzliche
Funktion. Es kann nämlich
eine Arbeitshydraulik dann versorgen, wenn für die Lenkung nicht die volle Menge
der von der ersten Pumpe gelieferten Hydraulikflüssigkeit abgenommen wird. Eine
derartige Ausgestaltung ist insbesondere bei LKW oder selbstfahrenden
Arbeitsmaschinen von Vorteil.
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Vorzugsweise
ist das Ventil in Schließrichtung
vom Druck an seinem Ausgang und in Öffnungsrichtung von der Kraft
einer ersten Feder und einem Lastfühldruck beaufschlagt, der am
Ausgang der Lenkventilanordnung herrscht, das Kompensationsventil
ist in Schließrichtung
vom Druck an seinem Ausgang und in Öffnungsrichtung von der Kraft
einer zweiten Feder und dem Lastfühldruck beaufschlagt und die
erste Feder erzeugt eine größere Kraft
als die zweite Feder. In diesem Fall kann man dafür sorgen, daß auch dann,
wenn beide Pumpen ak tiv sind, also einen ausreichenden Druck zur
Versorgung der Lenkventilanordnung liefern, die Versorgung der Lenkventilanordnung über die
erste Pumpe erfolgt. Die erste Pumpe wird vorzugsweise von einer
Verbrennungskraftmaschine angetrieben, insbesondere dem Fahrzeugmotor,
der auch für
den Vortrieb des Fahrzeugs sorgt. Das Kompensationsventil bleibt dann
bei den angegebenen Verhältnissen
so lange geschlossen, wie die erste Pumpe eine ausreichende Menge
an Hydraulikflüssigkeit
unter dem notwendigen Druck liefern kann. Wenn allerdings aus irgendwelchen
Gründen
die erste Pumpe nicht genügend Durchfluß liefern
kann, dann kann die zweite Pumpe über das Kompensationsventil
einen Beitrag leisten. Dies gilt auch dann, wenn die erste Pumpe
noch arbeitet und die zweite Pumpe sozusagen nur das Defizit der
ersten Pumpe deckt.
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Vorzugsweise
mündet
das Kompensationsventil zwischen einem zur Lenkventilanordnung hin öffnenden
ersten Rückschlagventil
und der Lenkventilanordnung in eine Leitung zwischen dem Ventil
und der Lenkventilanordnung. Damit kann man auf einfache Weise sicherstellen,
daß bei
der Versorgung der Lenkventilanordnung die gesamte von der zweiten Pumpe
gelieferte Hydraulikflüssigkeit
nur zur Lenkventilanordnung gelangt und nicht durch das Ventil zur
ersten Pumpe strömt.
Damit werden auch Störungen überwunden,
die beispielsweise im Ventil entstehen könnten.
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Vorzugsweise
ist das Kompensationsventil über
ein zum Kompensationsventil hin öffnendes zweites
Rückschlagventil
mit der ersten Pumpe verbunden. Das zweite Rückschlagventil ist mit dem
Eingang des Kompensationsven tils verbunden, der auch mit der zweiten
Pumpe verbunden ist. Auf diese Weise ist es möglich, daß man das Kompensationsventil auch über die
erste Pumpe versorgt, so daß Störungen am
Ventil überwunden
werden können.
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Vorzugsweise
weist die zweite Pumpe einen elektrischen Antrieb auf, wobei der
Ausgang der zweiten Pumpe mit einem Druckspeicher verbunden ist,
in Abhängigkeit
von dessen Druck der elektrische Antrieb gesteuert ist. Damit ist
es möglich,
am Ausgang der zweiten Pumpe immer den erforderlichen Druck aufrechtzuerhalten,
auch wenn die zweite Pumpe nicht permanent arbeitet. Damit ergibt
sich ein besonders wirtschaftlicher und energiesparender Betrieb.
Hier zeigt sich ein weiterer Vorteil des zweiten Rückschlagventils.
Solange die Lenkung nicht die gesamte Hydraulikflüssigkeit
der erste Pumpe abnimmt oder verbraucht, kann diese Flüssigkeit über das
zweite Rückschlagventil
ebenfalls in den Druckspeicher gefördert werden, der mit dem Eingang
des Kompensationsventils verbunden ist. Solange der Druck im Druckspeicher
von der ersten Pumpe erzeugt werden kann, muß die zweite Pumpe nicht in Betrieb
genommen werden.
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Vorzugsweise
weist die Lenkventilanordnung ein einziges Lenkventil auf. Das Lenkventil
ist üblicherweise
so zuverlässig,
daß hier
keine Störungen
zu befürchten
sind. Dementsprechend kann man die erforderliche Zuverlässigkeit
der gesamten Lenkung auch dann sicherstellen, wenn nur ein einziges Lenkventil
vorhanden ist. In den meisten Fällen
wird es auch ausreichen, wenn man einen einzigen Lenkmotor zur Verfügung hat.
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In
einer alternativen Ausgestaltung ist vorgesehen, daß die Lenkventilanordnung
ein primäres Lenkventil
und ein sekundäres
Lenkventil aufweist, wobei das Kompensationsventil zwischen der
zweiten Pumpe und dem sekundären
Lenkventil angeordnet ist. Wenn dann die Steuerung der Lenkmotoranordnung über das
zweite Lenkventil erfolgt, dann wird auch dem zweiten Lenkventil
der entsprechend kompensierte Druck zugeführt, wobei das Kompensationsventil
dafür sorgt,
daß der
Druckabfall über
das sekundäre
Lenkventil konstant bleibt. Auch in diesem Fall kann man die Druckverhältnisse
so einstellen, daß der
Fahrer einen Übergang
von der ersten Pumpe auf die zweite Pumpe praktisch nicht merkt.
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Vorzugsweise
ist eine Sperrventilanordnung vorgesehen, die in einem Fehlerfall
eine Verbindung zwischen der ersten Pumpe und dem primären Lenkventil
unterbricht und eine Verbindung zwischen dem sekundären Lenkventil
und der Lenkmotoranordnung freigibt. Mit dem Umschalten der Sperrventilanordnung
läßt sich
auf einfache Weise der Übergang
von dem primären
Lenkventil auf das sekundäre
Lenkventil oder umgekehrt realisieren.
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Vorzugsweise
weist das primäre
Lenkventil einen ersten Lastfühlkreis
auf, der auf das Ventil wirkt, und das sekundäre Lenkventil weist einen zweiten
Lastfühlkreis
auf, der auf das Kompensationsventil wirkt. In diesem Fall kann
man vermeiden, daß ein
Fehler in einem Lastfühlkreis
auf die jeweils nicht mit diesem Lastfühlkreis verbundenen Elemente
kopiert wird. Beide Lastfühlkreise
arbeiten vielmehr unabhängig
voneinander und können
dementsprechend das Ventil beziehungsweise das Kompensationsventil
in gewünschter
Weise steuern.
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Bevorzugterweise
ist der Ausgang des sekundären
Lenkventils über
eine Leitung mit dem Eingang des primären Lenkventils verbunden,
in der ein Sperrventil angeordnet ist. In manchen Fällen ist
es nicht erforderlich, das sekundäre Lenkventil zum Lenken zu
verwenden. Dies gilt insbesondere dann, wenn zwar die erste Pumpe
nicht mehr genügend Hydraulikflüssigkeit
liefert, sondern die zweite Pumpe die Druckversorgung übernehmen
muß, das
primäre
Lenkventil aber noch zufriedenstellend arbeitet. Das sekundäre Lenkventil übernimmt
dann praktisch nur die Funktion, die Hydraulikflüssigkeit von der zweiten Pumpe
durch das Sperrventil hindurch zum primären Lenkventil zu leiten. Auch
hier wirkt dann aber das Kompensationsventil, so daß der Druckabfall über das
primäre
Lenkventil konstant gehalten werden kann.
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Alternativ
hierzu kann vorgesehen sein, daß der
Ausgang des Kompensationsventils über eine Leitung mit dem Eingang
des primären
Lenkventils verbunden ist, in der das Sperrventil angeordnet ist. In
diesem Fall kann man das sekundäre
Lenkventil ausschließlich
zum Lenken verwenden. Wenn das primäre Lenkventil noch funktionstüchtig ist
und lediglich die Druckversorgung von der ersten Pumpe auf die zweite
Pumpe übergeht,
dann muß man
das sekundäre
Lenkventil nicht betätigen.
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Auch
ist von Vorteil, wenn die Sperrventilanordnung einen Teil aufweist,
der zwischen dem Ventil und dem primären Lenkventil angeordnet ist.
Dies gilt insbesondere dann, wenn das Ventil als Prioritätsventil
ausgebildet ist. In diesem Fall muß der Teil des Sperrventils
nicht mehr dafür
ausgelegt werden, die gesamte Hydraulikflüs sigkeit aufnehmen zu können, die
die Arbeitshydraulik verbraucht, die an das Prioritätsventil
angeschlossen ist. Vielmehr muß der
Teil der Sperrventilanordnung nur den Anteil der Hydraulikflüssigkeit
bewältigen
können,
der zum Lenken verwendet wird.
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Vorzugsweise
weist die Sperrventilanordnung mehrere Ventilfunktionen auf, die
in einem einzelnen Umschaltventil zusammengefaßt sind. Damit kann man den Übergang
zwischen dem primären Lenkventil
und dem sekundären
Lenkventil durch Umschalten des Umschaltventils realisieren. Es
ist also nicht erforderlich, mehrere Ventile gleichzeitig zu betätigen.
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Vorzugsweise
ist das Umschaltventil als Schieberventil ausgebildet. Dies ist
eine relativ einfache Lösung,
weil man nur einen Schieber verschieben muß, um die einzelnen Pfade,
die zu dem primären
Lenkventil bzw. zu dem sekundären
Lenkventil führen,
zu öffnen
oder zu schließen.
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Vorzugsweise
sind die Lenkventilanordnung, das Ventil, das Kompensationsventil
und gegebenenfalls die Sperrventilanordnung zu einer Einheit zusammengefaßt. Dies
erleichtert die Fertigung. Die Einheit kann vormontiert und dann
komplett in ein Fahrzeug eingebaut werden. Durch das Zusammenfassen
vermindert man den Raumbedarf.
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Hierbei
ist bevorzugt, daß die
Einheit in die Lenkmotoranordnung integriert oder dort angeflanscht
ist. Damit lassen sich die Leitungswege zwischen der Einheit und
der Lenkmotoranordnung klein halten. Zusätzlicher Raumbedarf ergibt
sich praktisch nicht.
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Die
Erfindung wird im folgenden anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen
in Verbindung mit der Zeichnung beschrieben. Hierin zeigen:
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1 eine
erste Ausführungsform
einer hydraulischen Lenkung in schematischer Darstellung,
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2 eine
zweite Ausführungsform
der hydraulischen Lenkung und
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3 eine
dritte Ausführungsform
der hydraulischen Lenkung.
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Eine
in 1 schematisch dargestellte hydraulische Lenkung 1 weist
eine Lenkmotoranordnung 2 mit einem Lenkmotor 3 auf.
Der Lenkmotor 3 ist verbunden mit einer Lenkventilanordnung 4,
die im dargestellten Ausführungsbeispiel
ein einzelnes Lenkventil 5 aufweist. Das Lenkventil 5 ist
als Schieberventil ausgebildet.
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Das
Lenkventil 5 wird von einer ersten Pumpe 6 mit
Hydraulikflüssigkeit
unter Druck versorgt. Die erste Pumpe 6 ist von einem Verbrennungsmotor 7 angetrieben,
der auch für
den Vortrieb des Fahrzeugs sorgt, das mit der Lenkung 1 ausgerüstet ist. Die
erste Pumpe 6 ist mit einem Ventil 8 verbunden, das
hier als Prioritätsventil
ausgebildet ist. Das Ventil 8 weist einen Schieber 9 auf,
der von der Kraft einer Feder 10 in Öffnungsrichtung beaufschlagt
wird. Als Öffnungsrichtung
wird die Richtung bezeichnet, in der ein Durchgang zwischen einem
Eingang 11 des Ventils und einem mit dem Lenkventil verbundenen Ausgang 12 des
Ventils 8 stärker
geöffnet
wird.
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In
die Gegenrichtung, d. h. in die Schließrichtung, ist der Schieber 9 belastet
vom Druck am Ausgang 12 des Ventils 8. Das Ventil 8 weist
einen zweiten Ausgang 13 auf, der mit einer nur schematisch dargestellten
Arbeitshydraulik 14 verbunden ist.
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In Öffnungsrichtung
ist der Schieber 9 auch mit dem Druck in derjenigen der
beiden Arbeitsleitungen A, B belastet, der durch das Lenkventil 5 Hydraulikflüssigkeit
unter Druck zugeführt
wird. Hierzu sind zwei Lastfühlleitungen 15, 16 mit
dem Ausgang des Lenkventils 5 verbunden. Beide Lastfühlleitungen 15, 16 sind
mit einem Wechselventil 17 verbunden. Vom Wechselventil 17 geht
eine Steuerleitung 18 zum Schieber 9 des Ventils 8.
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Aufgrund
dieser Ausgestaltung hat das Ventil 8 zwei Aufgaben. Es
dient zum einen, wie erwähnt, als
Prioritätsventil,
das der Lenkung 1 bei der Versorgung mit Hydraulikflüssigkeit
unter Druck eine höhere
Priorität
einräumt
als der Arbeitshydraulik 14. Zum anderen hat das Ventil 8 eine
Druckkompensationsfunktion, d. h. der Druck über das Lenkventil 5 wird konstant
gehalten, und zwar so, daß er
der Kraft fsp1 der Feder 10 entspricht.
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Eine
zweite Pumpe 19 wird von einem Elektromotor 20 angetrieben.
Sie speist über
ein Rückschlagventil 21 in
einen Druckspeicher 22. Ein Druckbegrenzungsventil 23 sorgt
dafür,
daß der
Druckspeicher 22 nicht überlastet
wird.
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Eine
nicht näher
dargestellte Steuereinrichtung schaltet den Motor 20 an,
wenn der Druck im Druckspeicher 22 unter einen vorbestimmten
ersten Wert sinkt und schaltet den Elektromotor 20 ab,
wenn der Druck im Druckspeicher 22 über einen zweiten vorbestimmten
Wert angestiegen ist.
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Die
erste Pumpe 6 ist über
ein Rückschlagventil 24 ebenfalls
mit dem Druckspeicher 22 verbunden. Dadurch ist es möglich, den
Druckspeicher 22 mit Hydraulikflüssigkeit unter Druck zu befüllen, auch wenn
die zweite Pumpe 19 nicht arbeitet.
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Der
Druckspeicher 22 ist mit einem Eingang 25 eines
Kompensationsventils 26 verbunden, dessen Ausgang 27 mit
dem Lenkventil 5 verbunden ist. Der Ausgang 27 des
Kompensationsventils 26 mündet dabei in einen Abschnitt
der Leitung 28 zwischen einem Rückschlagventil 29 und
dem Lenkventil 5, wobei das Rückschlagventil 29 in
der Leitung zwischen dem Ventil 8 und dem Lenkventil 5 angeordnet ist
und zum Lenkventil 5 hin öffnet.
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Das
Kompensationsventil 26 ist in Öffnungsrichtung von der Kraft
fsp2 einer Feder 30 und vom Lastfühldruck,
d. h. dem Ausgang des Wechselventils 17, beaufschlagt.
In Schließrichtung
ist das Kompensationsventil 26 vom Druck an seinem Ausgang 27 beaufschlagt.
Auch hier wiederum gilt, daß die Öffnungsrichtung
des Kompensationsventils 26 eine Richtung ist, in der das
Kompensationsventil 26 einen geringeren Drosselwiderstand
annimmt, während
die Schließrichtung
die Richtung ist, in der der Drosselwiderstand am Kompensationsventil 26 steigt.
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Die
Lenkung 1 arbeitet nun folgendermaßen:
Im "Normalfall" wird die erste Pumpe 6 Hydraulikflüssigkeit
unter Druck liefern. Diese Hydraulikflüssigkeit gelangt über das
Ventil 8 und das Rückschlagventil 29 zum
Lenkventil 5. Von dort wird es in Abhängigkeit der gewünschten
Lenkrichtung dem Lenkmotor 3 zugeführt. Solange Hydraulikflüssigkeit
nicht verwendet wird, kann sie der Arbeitshydraulik 14 zugeführt werden,
wenn der Schieber 9 des Ventils 8 durch den Druck
am Ausgang 12 des Ventils 8 nach links gegen die
Kraft der Feder 10 und den Druck am Ausgang des Wechselventils 17 verschoben
wird.
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Das
Ventil 8 stellt durch die Schaltung gleichzeitig sicher,
daß der
Druckabfall über
das Lenkventil 5 konstant ist. In der Funktion als Prioritätsventil
hat das Ventil 8 also auch die Funktion eines Kompensationsventils.
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Die
Kraft fsp1 der Feder 10 ist größer als
die Kraft fsp2 der Feder 30.
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Der
zweite Motor 20 wird immer nur dann in Betrieb genommen,
wenn der Druck am Druckspeicher 22 unter einen vorbestimmten
Wert absinkt. Der Druckspeicher 22 muß dabei nicht übermäßig groß sein.
Es reicht aus, wenn er ein Volumen beinhaltet, das für einige
Sekunden einen Notlenkbetrieb sicherstellt. In der Regel werden
dabei wenige Liter, beispielsweise zwei Liter Inhalt, ausreichen.
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Da
die Kraft fsp1 der Feder 10 größer ist
als die Kraft fsp2 der Feder 30,
wird das Kompensationsventil 26 geschlossen bleiben, solange
die erste Pumpe 6 genügend
Hydraulikflüssigkeit
unter Druck liefert.
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Wenn
nun die erste Pumpe 6 versagt, wird das Prioritätsventil 8 in
die dargestellte Stellung verschoben, so daß die angeschlossene Arbeitshydraulik 14 von
der Versorgung abgeschnitten wird. Gleichzeitig kann das Fahrzeug
weiter mit dem Lenkventil 5 gelenkt werden, weil dieses
Lenkventil 5 jetzt Hydraulikflüssigkeit von der zweiten Pumpe 19 erhält, und
zwar über
das Kompensationsventil 26, das ebenfalls dafür sorgt,
daß der
Druck über
das Lenkventil 5 konstant bleibt. Da das Kompensationsventil 26 durch
den gleichen Lastfühldruck
aus der Steuerleitung 18 gespeist wird, erfolgt der Übergang
der Versorgung von der ersten Pumpe 6 auf die zweite Pumpe 19 automatisch
und wird vom Fahrer praktisch nicht erkannt.
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In
der Lenkung 1 nach 1 wird angenommen,
daß das
Lenkventil 5 fehlerfrei arbeitet. Wenn man auch einen Fehler
im Lenkventil in Betracht zieht und dementsprechend eine zusätzliche
Sicherheit einbauen möchte,
kann man eine Lenkung 1 verwenden, wie sie in 2 dargestellt
ist. Hier sind gleiche Elemente mit den gleichen Bezugszeichen wie
in 1 verwendet.
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Die
Lenkventilanordnung weist nun zwei Lenkventile 5a, 5b auf,
wobei das Lenkventil 5a an der gleichen Position angeordnet
ist wie das Lenkventil 5 nach 1. Für die Erläuterung
der Funktion des Lenkventils 5a wird also auf die Erläuterung
zum Lenkventil 5 nach 1 verwiesen.
Das Lenkventil 5a wird auch als "primäres" Lenkventil bezeichnet, um
eine Unterscheidung zu dem sekundären Lenkventil 5b zu
treffen.
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Das
sekundäre
Lenkventil 5b ist über
das Kompensationsventil 26 mit dem Druckspeicher 22 und
dem Ausgang der zweiten Pumpe 19 verbunden. Zwischen dem
sekundären
Lenkventil 5b und dem Lenkmotor 3 ist eine Sperrventilanordnung 31 angeordnet,
die mit einem Teil 32 eine Leitung 33 zwischen
dem sekundären
Lenkventil 5b und dem Lenkmotor 3 unterbricht,
wie dargestellt, oder freigibt und mit einem anderen Teil 34 eine
Leitung 35 zwischen dem primären Lenkventil 5a und
der Pumpe 6 bzw. einem Behälter 36 freigibt,
wie dargestellt oder unterbricht.
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Durch
Umschalten der beiden Teile 32, 34 der Sperrventilanordnung 31 läßt sich
also ein Umschalten von der Versorgung durch die erste Pumpe 6 auf
die zweite Pumpe 19 bewerkstelligen.
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Eine
derartige Umschaltung ist aber nur dann vollständig erforderlich, wenn auch
das primäre Lenkventil 5a einen
Defekt aufweist. Wenn das primäre
Lenkventil 5a noch zufriedenstellend arbeitet, dann reicht
es bei Ausfall der ersten Pumpe 6 aus, nur das sekundäre Lenkventil 5b so
umzuschalten, daß die
zweite Pumpe 19 mit der Sperrventilanordnung 31 verbunden
wird. Die Sperrventilanordnung 31 weist neben den beiden
Teile 32, 34 auch noch ein Sperrventil 37 auf,
das dann bei durchgeschaltetem sekundären Lenkventil 5b die
zweite Pumpe 19 mit dem Eingang des primären Lenkventils 5a verbindet.
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Auch
in diesem Fall ist zwischen der zweiten Pumpe 19 und dem
primären
Lenkventil 5a das Kompensationsventil 26 angeordnet.
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Das
Kompensationsventil 26 wird über einen eigenen Lastfühlkreis 38 gesteuert,
der ein Lastfühlsignal
aus der Leitung 33 entnimmt. Auf diese Weise ist es möglich, das
Kompensationsventil 26 mit den am Lenkmotor 3 herrschenden
Drücken
zu beaufschlagen, ohne zu befürchten,
daß der
Lastfühldruck für das Kompensationsventil 26 auf
andere Weise, insbesondere durch die Steuerleitung 18,
verfälscht wird.
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Bei
der Ausgestaltung nach 2 muß der Teil 34 der
Sperrventilanordnung 31 so dimensioniert werden, daß er auch
die Menge der Hydraulikflüssigkeit
aufnehmen oder bewältigen
kann, die der Arbeitshydraulik 14 zugeführt wird.
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3 zeigt
eine abgewandelte Ausgestaltung, bei der dies nicht mehr erforderlich
ist. Hier ist der Teil 34 der Sperrventilanordnung zwischen
dem Ventil 8 und dem primären Lenkventil 5a angeordnet. Im übrigen haben
gleiche Elemente wie in den 1 und 2 auch
die gleichen Bezugszeichen.
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Auch
der Teil 32 der Sperrventilanordnung ist nun an einer anderen
Stelle vorgesehen, nämlich zwischen
dem sekundären
Lenkventil 5b und dem Lenkmotor 3. Die Wirkungsweise
ist aber im übrigen gleich.
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Um
zu vermeiden, daß man
bei funktionsfähigem
primärem
Lenkventil 5a, aber Ausfall der ersten Pumpe 6,
das sekundäre
Lenkventil 5b betätigen muß, ist das
Sperrven til 37 nun in einer Leitung angeordnet, die zwischen
dem Kompensationsventil 26 und dem sekundären Lenkventil 5b abzweigt
und zu der Leitung 28 zwischen dem Rückschlagventil 29 und
dem primären
Lenkventil 5a führt.
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Wie
in 2 auch, können
die Teile 32, 34 der Sperrventilanordnung sozusagen
in einem Ventil realisiert werden, beispielsweise durch einen einzigen
Ventilschieber.
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Sämtliche
Ventile, insbesondere das Lenkventil 5 bzw. die Lenkventile 5a, 5b,
das Ventil 8 und das Kompensationsventil 26 können in
einem gemeinsamen Ventilblock zusammengefaßt sein. Bei den Ausgestaltungen
nach 2 und 3 können in diesen Ventilblock
auch noch die Sperrventilanordnung 31 und das Sperrventil 37 integriert
werden. Eine derartige Einheit kann dann unmittelbar in den Lenkmotor 3 integriert
werden oder an ihn angeflanscht werden.