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Einrichtung zur Herstellunq von Gußstücken aus
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Leichtmetall mittels Dauerformen, insbesondere von Zylinderköpfen
für Brennkraftmaschinen Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zur Herstellung
von Gußstücken aus einer Leichtmetall-Legierung mittels Dauerformen (Kokillen) im
Umlaufsystem, insbesondere von Zy.-linderköpfen für Brennkraftmaschinen, bei der
die Kokille geteilt ist und die Kokillenteile durch Schließ- und Offnungsmechanismen
betätigt und für die Dauer formen Versorgungsleitungen verwendet werden.
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Der Kokillenguß für Werkstücke aus Leichtmetall u.dgl. ist in verschiedenen
Weisen bekannt. Bei der Herstellung von Zylinderköpfen aus Leichtmetall verwendet
man Kokillen, die in ihrer Längsebene geteilt sind, wobei die Kokillenteile zum
Schließen und Öffnen der Dauerform verschiebbar gelagert sind. Man benötigt hierzu
kraftmittelbetriebene, meist
hydraulisch arbeitende Betätigungsorgane,
an die die Kokillenteile angeschlossen sind. Weiterhin sind bei der stationären
Anordnung der Herstellungs- und Gießeinrichtung Versorgungsleitungen, z.B. für die
Aufheizung der Kokille und die Betätigungsorgane zum Ausstoßen des Gußstückes, mit
der Dauerform verbunden, um eine möglichst kompakte Einheit bei weitgehendster Vermeidung
von Fehlerquellen zu erhalten.
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Bei einem Zylinderkopf für Brennkraftmaschinen sind weiterhin zur
Bildung der Ein- und Auslaßkanäle in dem Zylinderkopf Stahlpinolen -v-sraesehen,
die ebenfalls hydraulisch betätigt werden und Bestandteil des verschiebbaren Kokillenteils
bilden. Bei der stationären Anordnung der Kokillen-Gießeinrichtung ist naturgemäß
der Produktausstoß in der Zeiteinheit verhältnismäßig gering.
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Man ist deshalb schon dazu übergeyangen, die Herstellung von Zylinderköpfen
aus Leichtmetall im Umlaufsystem vorzunehmen, indem ein Drehkreuz verwendet wird,
auf dem die Dauerformen im Kreise bewegt werden. Hierbei sind die Kokillenteile
der geteilten Dauerform ebenfalls unmittelbar mit den hydraulischen Betätigungsorganen
für die Verschiebung der Kokillenteile und auch für die Bedienung der Ausstoßvorrichtung
für das Gußstück mit der umlaufenden Dauerform verbunden. Das gleiche gilt für die
Leitungen zur Versorgung der Dauerform zum Heizen oder Kühlen der Kokillenteile
und auch für die Betätigungsorgane zum Einführen und Herausziehen der Stahlpinolen
für die Bildung der Ein- und Auslaßkanäle am Zylinderkopf, wobei die Leitungen zu
einer innerhalb des Drehkreuzes vorgesehenen, mittig aufgestellten Säule mit entsprechenden
drehbaren Anschlüssen geführt sind.
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Bei einem solchen Umlaufsystem für den Kokillenguß ist wie bei der
stationären Anlage jede Dauerform mit den Terschiedenen Betätigungsorganen mit zugehörigen
Anschlußteilen und miL den Versorgungseinrichtunqsteilen ausgerüstet, wobei
die
Verschiebbarkeit der Kokillenteile jeweils mit zu berücksichtigen ist. Eine solche
Einzelausstattung jeder Kokille mit allen erforderlichen Betätigungsorganen u.dgl.
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vergrößert nicht nur die Herstellungskosten für die Dauerform an sich
in erheblichem Maß, sondern birgt auch die Gefahr des Entstehens von vielen Fehlerquellen
beim Betrieb der Gießanlage in sic. Darüber hinaus erlaubt die Drehkreuz-Anordnung
keine beliebige bauliche Ausweitung und Vergrößerung, weil dann die Anlage betriebsmäßig
erheblichen Beeinträchtigungen unterworfen ist und baulich unwirtschaftlich wird.
Die Größe der Anlage ist beschränkt, und zwar auf etwa sechs bis acht Dauerformen.
Um hierbei rationell arbeiten zu können, ist es notwendig, daß für das rechtzeitige
Zurverfügungstellen der Dauerform für den nächsten Guß in dem Umlaufsystem auf eine
zwangsweise Kühlung der Dauerform nicht verzichtet werden kann, was die Herstellung
der Dauerform zusätzlich verteuert.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Einrichtung zur Herstellung von
Gußstücken aus Leichtmetall mittels Dauerformen im Umlauf system zu schaffen, die
eine wesentliche Verbilligung der Anlage und Einsparung von Bauelementen und Werkzeugen,
eine betriebssichere Durchführung des Umlaufsystems und eine erhebliche Leistungssteigerung
ermöglicht. Die Einrichtung der anfangs genannten Art zeichnet sich gemäß der Erfindung
dadurch aus, daß bei Anordnung der Kokillen mit voneinander trennbaren Kokillenteilen
auf einer umlaufenden Fördervorrichtung, z.B. einem Plattenband, die kraftmittelbetriebenen
Betätigungsorgane für das Öffnen und Schließen der Kokillenteile sowie für das Ausstoßen
des Gußstückes aus der Kokillensohle an den betreffenden Arbeitsstationen stationäre
Bestandteile der Standbahnanlage der Fördervorrichtung bilden, und daß auf der von
den Arbeitsstationen
freien Strecke der Fördervorrichtung eine mindestens
dreiseitig geschlossene Abdeckung vorgesehen ist, die als Heiz-oder Absaugvorrichtung
dient.
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Eine solche Ausbildung des Umlaufsystems der (ießeinrichtung von Leichtmetallgußstücken,
vorneilm1 ieh von Zyl indork?5pien von Brennkraftmaschin9n, führt zu einer wesentlichen
Einsparung an Vorrichtungsteilen und Werkzeugen für das Umlaufsystem. Für eie an
sich beliebige Anzahl von Dauerformen sind diese, insbesondere die verschiebbaren
Kokillenteile, von dem Hydraulikmechanismus für die Betätigung vollkommen frei.
Außerdem benötigt man nur an zwei Stellen, d.
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h. an der Trennstation und der Schließstation, den hydrauli schen
Betätigungsmechanismus. Dies stellt eine erhebliche Einsparung an Werkzeugen und
Vorrichtungen für den Betätigungsmechanismus der Kokillenteile dar. Dasselbe gilt
auch für die Ausstoßvorrichtung; für das Gußstück aus der geöfLr.eten Kokille. Die
hydraulischen Anlagen sind während des Betriebes des Umlaufsystems jederzeit zugänglich
und können leicht überwacht werden. Gewisse Störungen lassen sich sofort beheben,
ohne daß der Betrieb unterbrochen werden muß.
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Die Kokillen selbst fallen im Aufbau einfacher aus, was eine erhebliche
Anschaffungs- und Betriebsersparung darstellt.
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Störungsquellen sind stark vermindert. Die Vereinfachung in dem Aufbau
der Gießanlage erleichtert die Anordnung einer mindestens dreiseitig geschlossenen
Abdeckung bzw. eines Tunnels bei der Bewegung der geschlossenen Dauerform nach der
Gießstation bis zum Erreichen der Station für die Trennung der Kokillenteile. Eine
solche Abdeckung kann in diesem Zusammenhang des Umlaufsystems für mehrere Zwecke
nutzhar gemacht werden. Für die Inbetriebnahme des Umlaufsystens kann die Abdeckung
als Heizvorrichtung für das Erwärmen aller Dauerformen in einfacher Weise benutzt
werden, indem die
Abdeckung mit über die Länge verteilt angeordneten
Heizvorrichtunyen bestückt ist, die für das Vorerwärmen der Dauerformen eingeschaltet
sind. Dadurch entfallen unmittelbar an den Kokillenteilen angeordnete Heizvorrichtungen,
die mit mitlaufenden Versorgungsanschlüssen versehen sein müßten.
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Dies führt weiterhin zu einer wesentlichen Verbilligung und Einsparung
an der gesamten Anlage. Während des fortlaufenden Betriebes der Gießeinrichtung
kann die Abdeckung als Entlüftungsvorrichtung für die mit dem Guß versehenen Dauerformen
dienen. Auf die Länge der Abdeckung verteilt sind hierfür zweckmäßige Entlüftungsvorrichtungen,
z.B. Ventilatoren od.dgl., vorgesehen, durch die die entstehenden Gase fortlaufend
abgesaugt werden. Zugleich ergibt sich durch die Absaugung eine natürliche Belüftung
der Kokillen mit dem Gußstück, so daß die Dauerformen nicht einzeln gekühlt zu werden
brauchen. Hierbei kann die Taktzeit des Umlaufsystems so eingerichtet werden, daß
die notwendige Zeit, während der das Gußstück in der Dauerform verbleiben muß, an
der Entnahmestation erreicht ist. Das Zusammenwirken der vorstehend genannten Merkmale
führt zu einer erhöhten Wirtschaftlichkeit des gesamten Gießbetriebes bei wesentlicher
Verbilligung der Anlage unter Einsparung von teuren Werkzeugkosten, ferner zu einem
betriebssicheren und zuverlässigen Umlaufsystem bei einer wesentlichen Erhöhung
des Produktausstoßes.
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Die Kokillenteile sind vorteilhaft so ausgebildet, daß sie mit den
Betätigungsorganen zum Öffnen und Schließen und zum Heben und Senken der Ausstoßvorrichtung
mittels hakenförmiger Teile zusammengreifen, die sich in Fahrrichtung der Dauerform
gegenseitig freien Durchlaß gewähren. So kann die Kokille selbst mit einfachen Teilen,
die die Betätigung ermöglichen, ausgerüstet werden, was wesentlich zur Vereinfa-
chung
des Aufbaus der Kokillenteile beiträgt. Die hierfür erforderlichen mechanischen
Elemente sind beträchtlicl; kustensparend.
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Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist die Gießanlage zweckmäßig
so ausgebildet, daß die Kokillenteile auf einer gemeinsamen Grupdplatte in Führungen
quer zur Längsachse verschiebbar gelagert sind, wobei die Grundplatte mittels Zentrierstützen
auf der fahrbaren Platte der Fördervorrichtung aufgesetzt sein kann. Dies stellt
eine einfache und auswechselbare Verbindung zwischen Dauerform, Grundplatte und
Fördervorrichtullg dar. Sie erlaubt, daß auf demselben Umlauf system verschiedene
Typen von Dauerformen verwendet werden können, wobei die Auswechselbarkeit einfach
und schnell vorgenommen werden kann. Die Auswechslung erfolyt zusammen mit der Grundplatte.
Die Führung der verschiebbaren Kokillenteile auf der Grundplatte ist bevorzugt so
gestaltet, daß diese auf einer Gleitschiene aufliegen und durch eine mittlere Zentrierleiste
sowie eine übergreifende Leiste bei den Endteilen an der Grundplatte geführt sind.
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Dadurch ist die Gewähr gegeben, daß die Kokillenteile in exakter gegenseitiger
Ausrichtung in die Schließstellung gelangen, so daß die Herstellung von einwandfreien
GuEstükken gewährleistet ist.
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Das Geschlossenhalten der Kokillenteile bei dem Gießvorgang bedarf
im allgemeinen keiner besonderen zusätzlichen Mittel zur Verriegelung oder Verklammerung.
Die Kokillenteile bleiben durch Schwerkraft und Reibung auch beim Gießvorgang dicht
zusammen. Unter besonderen Umständen können im Bereich der Gießstation an beiden
Seiten der Kokille ortsfeste Cleitleisten angeordnet werden, die mit an den Kskillenteilen
befestigten Ansätzen od.dgl. zusammengreifen und zwischen
denen
die Kokillenteile zusammengepreßt gehalten werden.
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Dadurch ist eine zusätzliche Sicherheit für das Zusammenhalten der
Kokillenteile beim Gießen erzielt. Die Gleitschienen als Schließleisten stellen
hierbei Bestandteile der Standbahnanlage dar. Die Dauerform selbst benötigt hierzu
keine zusätzliche und verteuernde Ausgestaltung; sie verbleibt in ihrem Aufbau einfach.
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Ferner ist für die Wirksamkeit und die Vorteilhaftigkeit des Erfindungsgegenstandes
noch von besonderer Bedeutung, daß zur Bildung der Einlaß- und Auslaßkanäle an dem
Zylinderkopf Sandkerne. mit bogenförmigen Pinolansätzen verwendet werden. Dies führt
zu einer wesentlichen Vereinfachung des Aufbaues der Kokillenteile. Die Betätigungsvorrichtung
für die bisher benutzten Stahlpinolen entfällt damit, so daß die zusätzlichen Vorrichtungen
und Werkzeuge für das Einführen und Herausziehen der die betreffenden Kanäle bildenden
Stahlpinolen ebenfalls wegfallen, was die Gesamteinrichtung zusätzlich verbilligt.
Darüber hinaus ergibt sich bei der Verwendung von Sandkernen mit bogenförmigen Pinolansätzen
die Möglichkeit einer qualitativen Verbesserung der Kanalführung für die Einlässe
und Auslässe des Zylinderkopfes. Man ist bei der Herstellung der Zylinderköpfe im
Kokillenguß hinsichtlich der Bogenführung bzw. Kanalkrümmung nicht mehr beschränkt.
Erfindungsgemäß sind die Sandkerne für die Bildung der Einlaß- und Auslaßkanäle
vorteilhaft so ausgebildet, daß die die Pinolansätze tragenden Kernleisten zwischen
der Kokillensohle und den verschiebbaren Kokillenteilen gelagert werden. Dadurch
bilden die Kernleisten zugleich die Flanschflächen für die Ausgänge der Kanäle,
die zugleich bis zur Unterkante des Gußstückes heruntergezogen sind. Die so vergrößerten
Flanschflächen sichern die Lage der Kernleiste mit den Pinolansätzen ab.
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Die Erfindung gestattet aber auch die Verwendung eon geradachsig verschiebbaren
Stahlpinolen für die Bildung der Ein-und Auslaßkanäle an dem Zylinderkopf. Solche
Stahlpinolen können außerhalb der Kokillenteile mit einer Leiste versehen sein,
an der ortsfest anyeordnete und an der Standbahnanlage angebrachte hydraulisch betriebene
Betätigungsorgane angreifen können, in ähnlicher Weise, wie dies für die Verschiebung
der Kokillenteile vorgesehen ist.
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Die Erfindung wird anhand eines in der Zeichnung dargestellten ?usführungsbeispiels
nachstehend erläutert.
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Fig. 1 zeigt eine Ausführungsform einer E3.nrichtunj zur lierstellung
von Zylinderkopf-Gußstücken aus Leichtmetall mittels Dauerform in Draufsicht und
im Schema.
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Fig. 2 stellt einen AusscHnitt auf die Plattenbandfordervorrichtung
zum Transportieren der Dauerform in Draufsiciit schematisch dar.
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Fig. 3 zeigt einen Querschnitt durch die Standbahnanlage mit Fördervorrichtung
und der auf dieser aufgesetzten Dauer form im yeschlossenen Zustand der Kokillenteile,
im Schema.
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Fig. 4 veranschaulicht einen Querschnitt durch die Grundplatte te
mit Dauerform und den Kernen gemaß Fig. 3 im größeren Maße, schematisch.
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Fi. 5 stellt einen Längsschnitt durch die Dauerform mit Grundplatte
im Schema dar.
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Die Einrichtung 1 zur Herstellung von Gußstücken aus Leiclltmetall
mittels Dauerformen (Kokillen) im Umlaufsystem, vor-
nehmlich zum
Gießen von Zylinderköpfen von Brennkraftmaschinen, weist Dauerformen 2 auf, die
in Längsmittenebene geteilt sind. Die Kokillenteile 3 und 4 sind quer zur Längsachse
auf einer Grundplatte 5 verschiebbar gelagert. Die Dauerformen 2 befinden sich auf
einer endlos im Umgang geführten Fördervorrichtung 6, die bevorzugt als Plattenband
7 ausgebildet ist, welches kontinuierlich oder in einem vorbestimmten Takt umlaufen
kann. Zum Verschieben der Kokillenteile 3 und 4 für das Öffnen und Schließen der
Dauerformen sind kraftmittelbetriebene Betätigungsorgane erforderlich, vorzugsweise
hydraulischer Art. Diese Betätigungsorgane 8, 9 bzw. 10, 11, z.B. die Hubzylinder
u.dgl., sind stationär an der Standbahnanlage, die die Fördervorrichtung trägt,
angeordnet, wodurch die Kokillenteile 3, 4 von den Hubzylindern frei sind. Der Zusammengriff
der hydraulischen Betätigungsorgane mit den verschiebbaren Kokillenteilen ist so
gestaltet, daß bei der ortsfesten Anordnung dieser Betätigungsorgane die Bewegung
des Förderbandes und der Dauerformen ungehindert erfolgen kann. Die Station I ist
die Station zum Trennen der Kokillenteile 3 und 4 voneinander und zugleich zur Entnahme
des Gußstückes mittels einer entsprechend ausgebildeten Zangenvorrichtung. Die Station
II dient zur Reinigung der geöffneten Dauerform. Auf den Stationen III, IV und V
erfolgt das Einsetzen der verschiedenen Kerne, z.B.
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eines Grundkerns 12 auf dem Sohlenteil der Dauerform sowie der Sandkerne
13 und 14 für die Bildung der Einlaß- und Auslaßkanäle. An der Station VI werden
sodann die Kokillenteile 3 und 4 durch die seitlich neben der Bahn ortsfest angeordneten
hydraulischen Betätigungsorgane wieder geschlossen.
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Bei der nächstfolgenden Station VII wird der Deckelkern in die geschlossene
Kokille eingesetzt, worauf in der danach folgenden Station VIII das Gießen mittels
eines Dosierofens 16 vorgenommen werden kann. Danach wird die mit Leichtmetall gefüllte
Dauerform im Umgang wieder der Trenn- und Entnahmestation I zugeführt.
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Auf der von den Arbeitsstationen I bis VIII freien Strecke der Umlaufhahn
der Fördervorrichtung 2 ist eine haubenartige Abdeckung 18 vorgesehen, die vorzugsweise
nach unten offen ist und von den Dauerformen auf dem Weg zu der Entnahmestation
durchlaufen wird. Die haubenartige Abdeckung 18 kann kurz nach der Gießstation VIII
beginnen und endet zweckmäßig in einem etwas größeren Abstand vor der Entnahmestation
I, damit die Vorrichtung für die Entnahme des Gußstückes und die Handhabung der
Vorrichtungsteile nicht behindert wird. Dle haubenartige Abdeckung 18 dient mehreren
verschiedenen Zwecken. Während des Betriebes, bei dem die Kokillen durch das ständige
Füllen mit dem geschmolzenen Leichtmetall ihre Betriebstemperatur aufweisen, werden
die von den gefüllten Kokillen entweichenden Gase gefanyen und abgeleitet. Hierzu
können an geeigneten Stellen Absauge-Ventilatoren 19 und 20 angeordnet werden, an
die sich entsprechende Ableitungen anschließen. Die Kokillen werden durch den Saugstrom
der Absaugung entsprechend belüftet, wodurch der Vorgang des Erkaltens beschleunigt
wird. Zugleich erzielt man eine Verkürzung des Umlaufweges. Die Umlaufdauer und
die Umlaufgeschwindigkeit einer Kokille von der Gießstation bis zur Entnahmestation
kann der für das Erkalten des Gußstückes in der Kokille notwendigen Zeitdauer anyepaßt
werden. Bei starker Belüftung der Kokillen kann die betreffende Zeit gegebenenfalls
verkürzt werden. Beim Anfahren der ganzen Anlage dient die haubenartige Abdeckung
18 vorteilhaft als Vorrichtung zum Vorerwärmen der Kokillen auf eine gewünschte
Temperatur, die etwa 450 bis 5000 C betragen kann. Zu diesem Zweck kann die haubenartige
Abdeckung 18 mit Heizvorrichtungen 21 und 22 an beiden Seiten der Abdeckung ausgestattet
sein.
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Jede geeignete Heizvorrichtung kann hierfür verwendet werden, d.h.
eine elektrische oder eine Gasstrahler-Heizung. Auf
diese Weise
wird eine Heizung an den Kokillen selbst entbehrlich, was den Aufbau der Kokille
mit vereinfacht. Das Entsprechende gilt bei der Belüftung der die haubenartige Abdeckung
durchlaufenden Kokillen. Man spart eine Kühlung der Kokillenteile und damit auch
die Anschlüsse für das Kühlmittel. Sobald die Kokillen die gewünschte Betriebstemperatur
erreicht hauben, wird an der haubenartigen Abdeckung die Heizung abgestellt. Der
Betrieb der Anlage kann in vollem Umfang vorgenommen werden, wobei dann die haubenartige
Abdeckung zur Absaugung der Gase und zur Belüftung der Kokillen verwendet wird.
Die haubenartige Abdeckung 18 macht die sonst notwendigen Versorgungsleitungen für
die Kokillen selbst vollkommen entbehrlich.
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Die dargestellte Umlaufanlage ist für 24 Dauerformen ausgelegt. Der
Raumbedarf bei etwa 15 m Länge und ca. 7 m Breite ist verhältnismäßig gering. Die
Taktzeit des umlaufenden Förderbandes kann verhältnismäßig kurz gehalten werden.
Es genügen beispielsweise 15 Sekunden für einen Takt. Eine solche Anlage mit bei
ortsfest angeordneten Betätigungsvorrichtungen für das Öffnen und Schließen der
Kokillenteile und auch für den Ausstoßvorgang kann in der Stunde 240 Abgüsse liefern.
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Der Aufbau der Fördervorrichtung, der Dauerform und der Betätigungsvorrichtungen
für die verschiebbaren Kokillenteile und auch für die Ausstoßvorrichtung ist im
wesentlichen den Fig. 3 und 4 zu entnehmen. Eine Standbahnanlage 24 mit den Fußteilen
25 weist längsverlaufende Schienen 26 auf, längs deren eine als Wagen ausgebildete
Platte 7 mittels der Rollen 27 im Umlaufsystem bewegt wird. Auf der Platte 7 der
Fördervorrichtung ist eine Grundplatte 28 aufgesetzt, mit der der Sohlenteil 29
der Dauerform fest verbunden ist.
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Diese Dauerform 2 weist in der Längsmittenebene getrennte Kokillenteile
30 und 31 auf, die zur Entnahme des Abgußstückes durch Verschieben in Querrichtung
geöffnet sind und für den Gießvorgang wieder yeschlossen sein müssen.
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Die versciìiebbaren Kokillenteile 30 und 31 sind auf der gemeinsamen
Grundplatte 28 in Führungen 32 gleitend gelagert. Hierzu liegen die Kokillenteile
auf Gleitschienen 35 auf und sind mittels an den Kokillenteilen angebrachten Ansätzen
34 an einer mittigen Zentrierleiste 35 geführt, wobei an den Enden der Querseiten
der Kokillenteile 3, 4 je eine Leiste 36 an der Grundplatte 28 angeordnet ist, die
einen vorstehenden Ansatz 27 des Kokillentels übergreift.
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Auf diese Weise wird eine sichere, exakte und zuverlässige Verschiebebewegung
der beiden Teile von- und zueinander ohne die Gefahr einer Verkantung gewährleistet.
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Die Grundplatte 28 ist mit Zentrierstützen 34 versehen, die über die
vorstehenden bolzenartigen Teile 35 yreifen können, welche mit der Platte 7 des
Plattenbandes verbunden sina.
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Auf diese Weise ist die Grundplatte 28 mit der Dauerform an dem Plattenwagen
der Fördervorrichtung leicht auswechselbar.
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Eine mit einer anderen Kokillentype bestückte Grundplatte läßt sich
nach Abnahme der ersteren Grundplatte unter genauer Zentrierung zu dem Plattenwagen
und damit der Fördelbahn leicht aufsetzen. Die Auswechslungsmögiichkeit dient nicht
nur bei Beschädigung einer Dauerform, sondern auch dazu, daß auf derselben Fördervorrichtung
Dauer formen verschiedener Größen und Typen in wahlloser Folye gefördert werden
können.
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Für das Verschieben der Kokillenteile 3 und 4 zum Öffnen und Schließen
der Dauerform sind die vorzugsweise hdraulisci
betriebenen Betätigungsorgane
ortsfest zu beiden Seiten der Fördervorrichtung, und zwar an den Stationen I und
VI, angeordnet. Hierzu weist die Standbahnanlage 24 an den genannten Stationen ortsfeste
seitliche Arme 38 und 39 auf, an deren oberen Enden Hubzylinder 40 und 41 angeordnet
sind. Die Kolbenstangen 42 und 43 weisen an ihren freien Enden hakenförmige Teile
44 und 45 auf, in deren Aussparungen 44a und 45a Ansätze 46 und 47 greifen, die
mit den Kokillenteilen 3 und 4 fest verbunden sind. Weiterhin sind an den Kokillenteilen
3 und 4 Anschlagteile 48 und 49 vorgesehen, gegen die die Stirnflächen 44b und 45b
der hakenförmigen Teile 44. und 45 für das Zusammenschieben der Kokillenteile 3
und 4 zur Anlage kommen. Die Aussparungen 44a und 45a sind an den Hakenteilen 44
und 45 so vorgesehen, daß die hakenförmigen Teile 44 und 45 und die Ansätze 46 und
47 in Bewegungsrichtung der Dauerform, d.h. in Förderrichtung, sich gegenseitig
freien Durchlaß gewähren.
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Beim Einfahren der Dauerform in die Stationen I und VI gelangen die
Ansätze 46 und 47 der Kokillenteile automatisch in die Aussparung 44a und 45a der
Hakenteile 44 und 45. Danach können die Kokillenteile 3 und 4 durch eine Zug- oder
Druckbewegung der Hubzylinder 40 und 41 geöffnet und geschlossen werden. Die Kokillenteile
bleiben frei von dem hydraulischen Betätigungsmechanismus, so daß sie hinsichtlich
der Durchführung der Verschiebebewegungen äußerst einfach im Aufbau gestaltet sein
können. Der hakenförmige Zusammengriff der Teile 44 und 46 bzw. 45 und 47 kann auch
in der Weise erfolgen, daß die Kokillenteile mit einem Hakenteil versehen sein können.
Die Anschlagteile 48, 49 können zugleich auch dazu dienen, daß sie auf dem Weg der
Dauerform nach der Station VI bis zu der Station VIII an ortsfesten Gleitleisten
zur Anlage kommen, die so angeordnet und geführt sind, daß die Kokillenteile zwischen
den Gleitleisten zusammengepreßt gehalten werden.
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Eine entsprechende Anordnung hinsichtlich der ortsfesten Lagerung
der hydraulischen Betätigungsorgane ist auch für die Ausstoßvorrichtung 51 vorgesehen.
Diese kann einen Hubbalken 52 aufweisen, der an Bolzen gleitend gelagert ist, die
an der Grundplatte 28 befestigt sind. Mit dem Hubbalken 52 sind Stößel 54 fest verbunden,
die durch den Sohlenteil 29 der Dauerfor hindurchgreifen und an der Oberkante desselben
enden. An dem Hubbalken 52 ist ein Bolzen 54 mit einem Flanschteil 4a hängend befestigt,
wobei er bei Aufsetzen der Kokillen-Grundplatte 28 auf die Platte 7 des Wagens der
Fördervorrichtung durch eine öffnung 55 frei hindurchragt. An-der Standbahnanlage
24 ist ein hydraulischer Hubzylinder 56 befestigt, dessen Kolbenstange 57 am freien
Ende ein Doppelhakenteil 58 aufweist, dessen Hakenenden den vorstehenden Flansch
54a des hängenden Bolzens 54 übergreifen. Der Hakenteil 58 kann mittels des Ansatzes
59 an einem Bolzen:60 zusätzlich geführt sein. Bei der Entnahmestation I fährt bei
entsprechender Fahrbewegung der die Grundplatte 22 mit der Dauerform tragenden Platte
7 der Bolzen 54 mit dem Flansch 54a in die Öffnung 58a des Hakenteils 58 ein. Sobald
die Kokillenteile 3 und 4 mittels der ortsfesten Zylinder 40 und 41 auseinandergezogen
sind und der Abguß dadurch frei wird, wird der ortsfeste Ausstoßzylinder 56 in Tätigkeit
gesetzt. Das Hakenteil 58 stößt mit seiner Bodenfläche gegen den hängenden Bolzen
54, 54a und treibt die Stößel in die Höhe, wodurch der Abguß von dem Sohlenteil
29 der Dauerform angehoben wird. In dem angehobenen Zustand kann der Abguß mittels
einer entsprechenden Zangenvorrichtung aus der geöffneten Dauerform abyehoben werden.
Danach wird der Hubzylinder 56 wieder in Tätigkeit gesetzt und zieht mittels des
Hakenteils 58 und des in diesen eingreifenden Bolzen 54, 54a die Stößel wieder zurück,
so daß die Stirnflächen der Stößel mit der Oberfläche des Kokillen-Sohlenteils flucht-n.
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Auch hierbei benötigt man für die Betätigung der Ausstoßvorrichtunqen
aller Dauerformen nur einen einzigen ortsfest angeordneten Hubzylinder, der sich
bei der Station I befindet.
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Zur Bildung der Ein- und Auslaßkanäle 62 und 63 an dem Zylinderkopf
einer Brenpkraftmaschine werden bei dem Kokillenguß aus Leichtmetall üblicherweise
Stahlpinolen verwendet, die jeweils eines gesonderten hydraulischen Betätigungsmechanismus
bedürfen. Hierbei sitzt der hydraulische Betätigungsmechanismus ebenfalls an den
verschiebbaren Kokillenteilen, wodurch die tote Masse der verschiebbaren Kokillenteile
erhöht wird. Außerdem müssen Zu- und Abführungsleitungen für die Hydraulik vorhanden
sein, die bei dem Umlaufsystem mit bewegt werden. Um all diesen Schwierigkeiten
zu entgehen, ist vorgesehen, daß bei der beschriebenen Dauerform Sandkerne für die
Bildung der Auslaß- und Einlaßkanäle bei dem Kokillenguß aus Leichtmetall verwendet
werden. Diese Sandkerne 13 und 14 sind in der Weise aufgebaut, daß Kernleisten aus
Sand verwendet werden, an denen pinolartige Ansätze 66 und 67 in der Anzahl der
zu bildenden Kanäle vorgesehen sind. Diese pinolartigen Ansätze aus Sand können
jede beliebige Krümmung aufweisen, so daß die zu bildenden Kanäle den erforderlichen
Strömungsverhältnissen entsprechend verlaufen können. Damit die die pinolartigen
Ansätze tragenden Kernleisten 64 und 65 in der Kokille einen festen Sitz erhalten,
erstrecken sich die Kernleisten 64, 65 nach unten bis zu dem Kokillen-Sohlenteil
29. Dadurch ergibt sich, daß die äußeren Flanschflächen an den Austrittsenden der
Kanäle 62 und 63 bis zu der Unterkante 68 des Abgusses heruntergezogen sind. Es
ergeben sich hierbei glatte Flanschflächen 69 an den Längsseiten des Abgusses. Eine
Beeinträchtigung für die Anbringung der Anschlußkrümmer ergibt sich dadurch nicht,
wohl aber wird eine wesentliche Ver-
einfachung des Aufbaus der
Dauerform erzielt. Zugleich wird auch eine erhebliche Einsparung an Vorrichtungs-
und Werkzeugteilen erreicht.
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Das Sohlenteil 29 der Kokille ist mit einem Angußteil 70 ausgerüstet,
in welchem ein Fülltrichter 71 mit einem oiir meeren Zuläufen 73 und Entlüftungskanälen
74 angeordnet sind.
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