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Beschreibung:
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Die Erfindung betrifft eine regenerierbare, formstabile Elektrode
fiir Hochtemperaturanwendungen, insbesondere fiir elektrochemische Schmelzflußelektrolysen.
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Bei der elektrolytischen Erzeugung von Aluminium, Magnesium, Natrium,
Lithium und anderen Metallen oder Verbindungen werden heute vornehmlich Kohlenstoff-Elektroden
aus amorpher Kohle oder Elektrographit technisch verwendet. Sie dienen vornehmlich
der Stromführung und greifen iiber Elektrodenreaktionen, wie bei der Aluminiumerzeugung,
in das Prozeßgeschehen ein. Der tatsächliche Verbrauch liegt jedoch in allen Anwendungsfällen
weit über dem theoretisch vorgesehenen. Die Oxidationsfähigkeit von Kohlenstoff-Elektroden
bei höheren Temperaturen führt zu erheblichem Verschleiß. Man kann davon ausgehen,
daß jährlich von einem Gesamtverbrauch von ca. 10 Mio t Kohlenstoff-Elektroden ca.
3 Mio t nutzlos durch Luftoxidation abgebrannt werden.
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Versuche durch oxidationshemmende Imprägnierung und Schutzüberziize
den Verbrauch entscheidend zu senken, zeiten niir geringen Erfolg, bedingt durch
das unterschiedliche thermische Ausdehnungsverhalten solcher Materialien verzichten
zur Kohlenstoff.
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Die Notwendigkeit der Entwicklung formstabiler, sich wenig verzehrender
und regenerierbarer Elektroden ergibt sich aus den Nachteilen der Kohlenstoff-Elektroden.
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Die technische Bedeutung formstabiler Elektroden für Schmelzflu ßel
ektrolys evrfahren liegt vornehml ich auf zwei Gebieten: a) Substitution des petrochemischen
rnektrodenrohstoffs Petrolkoks b) Verringerung des Energieverbrauchs durch Verringerung,
des inneren elektrischen Widerstands der Elektrode.
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Es ist bereits bekannt, Elektroden aus elektrisch leitenden sowie
chemisch einigermaßen resistenten Keramiken zu erzeugen und für schmelzflußelektrolytische
Prozesse einzusetzen.
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Während in C-Anod en fbr die Aluminium-Schmelzflußelektrolyse di elektrische
Belastbarkeit bei 0,85 A/cm li liegt, kennen keramische Sonderwerkstoffe bis 3 A/cm
belastet werden.
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So werden in der GB-PS 1 152 124 sauerstoffionenleitende Anoden, die
vorwiegend aus stabilisiertem Zirkonoxid hestehen, beschrieben.
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Weiterhin werden gemäß US-PS 4 057 480 Elektroden aus elektronenleitenden
Metalloxiden hergestellt. Solche Anoden bestehen zu einem hohen Prozentsatz zur
Zinnoxid. Probleme bestehen durch die noch unzureichende chemische Resistenz. Sie
scheint auf die folgenden Faktoren zurückzuführen zu sein: a) oxidative Reaktion
von Halogenen mit der Elektrode, die zu komplexen Sn4+-Verbindungen führt; b) Reduktion
von SnO2 durch das in der Schmelze fein verteilte Aluminium; c) Mechanische Erosion.
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In der DE-OS 27 57 808 werden Elektroden beschrieben, die im wesentlichen
aus Siliciumcarbid-Ventilmetallborid-Kohlenstoff bestehen.
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Die Siidafrikanische Patentanmeldung Nr. 77/1931 stellt eine Elektrode
vor, die aus Yttriumoxid mit Oberflächenschichten aus oxidischen Elektrokatalysatoren
besteht.
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Die DE-OS 24 46 314 sowie die US-PS 4 057 480 behandeln die Möglichkeit,
Elektroden aus keramischen Grundmaterialien mit spinellstrukturierten Verbindungen
zu überziehen, um die Verschleißprobleme der Oxidkeramik gegenüber den Angriffen
der Schmelzflußelektrolyse zu verringern.
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Insbesondere muß gemäß CH-PS 575 014 die Dreiphasengrenze an der Stelle
geschlitzt werden, an der die Anode gleichzeitig mit dem Schmelzfluß und der Ofen-Gasphase
in Berührung kommt.
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Die klassische Elektrode aus graphitischem und nichtgranhitischem
Kohlenstoff ist ein Zylinder variierenden Durchmessers und unterschiedlicher Länge
oder ein Rechteck-Block unterschiedlicher Abmessung. typische Abmessungen ffir Elektroden,
die hellte bei der Erzeugung von Magnesium eingesetzt werden, sind 80 x 40 x 1800
mm. Für die Aluminiumerzeugung können Formate von 2250 x 750 x 950 mm erreicht werden.
Es handelt sich also im Gegensatz zu wässrigen Elektrolysen immer um Massivblöcke.
Diese Dimensionierung ist fiir die teuren, besser leitenden Hocht emperaturkeramiken
bei formstabilen Elektroden nicht angebracht und auch nicht erforderlich. Erste
Ansätze, eine den neuen Werkstoffen angepaßte konstruktive Lösung fiir die Elektroden
zu finden, werden in der CH-PS 575 014 vorgestellt. So werden in die Sinterschichten
Abzugskanäle fiir die Gasabfuhr in ähnlicher Weise wie bei Elektroden für die Chlorerzeugung
aus Salzsolen in Horizontalzellen eingebracht.
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Es ist durch die Südafrikanische Patentanmeldung 77/1931 bekannt,
oxidische Grundkörper mit Metallen zusammenzusintern, um die elektrische Leitfähigkeit
zu erhöhen. Demgegenüber haben Kombinationen von anorganischen Fasergrundgerüsten,
eingebettet in metallische Formen mit oder ohne Zwischenschichten, erhebliche elektrische
und mechanische Vorteile.
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Die DE-OS 27 57 808 beschreibt Elektroden, die im wesentlichen aus
40 - 90 % wenigstens eines Ventilmeta11borids, 5 - 40 0% Siliciumcarbid und 5 -
40 Gew-°% Kohlenstoff bestehen. Sie werden als gesintert bezeichnet, wobei das Wort
"gesintert" für Gemische von SiC-Ventilmetallborid-rTrephit in selbsttragenden,
im wesentlichen festen Körnern verwendet wird, wobei diese Körper nach in der keramischen
Industrie üblichen Methoden, wie Druck- und Wärmeanwendung auf dns genulverte Gemisch,
durch Gießen der Metalle in Gießformen, durch Extrusion oder durch Verwendung von
Bindemitteln hergestellt werden. Im Inneren der gesinterten Elektroden kann ein
Metallnetz oder eine Metallseele oder eine Seele aus solchem flexiblen Material
zur Verbesserung der Stromverteilung und der besseren elektrischen Verbindung der
Elektroden zum elektrischen Versorger und zur mechanischen Verstärkung vorgesehen
sein.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Schaffung einer verbesserten
Elektrode höherer elektrochemiseher Aktivität, geringeren inneren Widerstandes und
längerer Lebensdauer.
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Dies kann durch die geeignete Wahl von neuartigen anorganischen Faser-Verbundwerkstoffen
mit adä@uater konstruktiver Lösung erfolgen.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung besteht die formstabile Elektrode
aus einer Kombination von gegen Schmelzflußelektrolysekomponenten stabilen Röhren,
Stäben oder Matten aus anorgarischen, nicht metallischen Faserwerksitoffen mit odar
ohne Zwischen- 1md Deckschichten als elektrisch leitende und e1ektroehemisch aktive
Komponente-.
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Basis des Werkstoffs der vorliegenden erfindungsgemäßen Elektrode
sind anorganische resistente Fasern, die elektrisch gut leiten und in erheblichem
Umfang bestimmt sind. die gleichnäßige und gute Verteilung des Stromes innerhalb
der Elektrode vorzunehmen und den Strom in der gewünschten Weise zur reaktiven Fläche
an der äußeren Deckschicht der Faser@ zu leiten.
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Gemäß ihrer Mikrostruktur lassen sich anorganische Fasern in eine
amorphe, monokristalline und polykristalline Gruppe einteilen. Aus der Gruppe der
amorphen Fasern bieten sich besonders Kohlenstoff-Fasern in beschichteter oder unbeschichteter
Form an. Von den Eigenschaften ber sind die monokristallinen Fasern (Whisker) als
strukturtragendes Element seht interessant. Der Anwendung von SiC- B4C- oder ähnlichen
Whiskern könnte der Preis eine Grenze setzen.
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Aus der Gruppe der polykristallinen Faserr bieten sich als einphasige
Systeme ZrO2, B4C-Fasern mit und ohne Deckschicht an. Die mehrphasigen polykristallinen
Fasern B/W, B4C/W, SiO/W, TiB2/W sind ebenfalls geeignete Grundstoffe.
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Beispielsweise sind geeignete Faserwerkstoffe fiir die erfindungsgemäßen
Elektrodenkomponenten zur Anwendung bei Hochtemperaturelektrolysen: Kohlenstoff-Fasern
beschichtet mit Titancarbid, Tantalcarbid/ Tantaloxid, Wolframcarhid, Platin, Zirkon/Zirkonoxid;
Mit
Tantal oder Tantaloxid bedampfte oder plasmagespritzte Kohlenstoff-Faserwerkstoffe
wandeln sich bei Tempersturen von 1600 bis 19000C in Vakuum oder unter Schutzgas
nach dpr For-el
um.
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Tantalcarhid neigt zur Bildung von Einlagerungsverhindungen in die
oktaedrischen Lücken seines Gitters. Darüber hinaus existieren zwischen dem Ta2C
(Herabsetzung des Trägergitters mit C) und dem TaC (Vollbesetzung) eine Vielzahl
von Zwischenstufen. Der breite Homogenitätsbereich spiegelt sich insbesondere in
den physikalischen Kenpzahlen wieder, während die chemische Resistenz und die elektrochemische
Aktivität geringfügiger variieren.
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Ähnliche Verhältnisse bestehen ehenfalls bei den isotypischen Carbiden
des Niobs, Molybdäns und Wolframs. Das Tantal-Kohlenstoff-System liefert Verbindungen
mit dem höchsten bekannten Schmelznunkt. TaC0,85 schmilzt bei Temperaturen größer
4000°C.
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Tantalcarbid ist im Bereich der hohe@ Temperaturen beständig gegen
viele Metallschmelzen und nichtoxidierende Salzschmelzen.
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Dagegen wird es von oxidierenden Salz- und Alkalischmelzen angegriffen.
bei Temperaturen über 400°C an Luft reagiert es sehr heftig mit Luftsauerstoff.
Für den Einsatz bei elektrochemischen Hochtemperaturprozessen ist eine vorherige
Oberflächenozidetion der Gesamtelektrode zu empfehlen.
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Typische Eizenschaftswerte von Kohlenstoff-Faserwerkstoffen als Basis
für die erfindungsgemäßen Elektroden sind: Fortafil# -Faser-Typen: Fortafil# 3 Fortafil#
5 Zugfestigkeit (N/mm2) 2500 2800 Dichte (g/cm3) 1,73 1,80 spez.el.Widerstand (#
mm2/m) 18 10
Einige charakteristische Werte for Kohlenstoff-Fasergewebe
als Äusgangsstoff für den Kernteil der elektrochemisch aktiven Faserverbundwerkstoffe:
CECOTEX# -Filz-Typen: Kohle Graphit Reißfestigkeit (N/mm2) 0,1...0,2 0,05...0,1
Dichte (g/cm3) 0,1 0,1 spez.el.Widerstand(# mm2/m) 6000.. .9000 2000. .4000 CECOTEX#
-Kordel: Reißlast (N) 35...50 Dichte (g/cm3) 0,1...0,4 spez.el.Widerstand(# mm2/m)
100...200 Es ist durch die TTS-PS 3 403 008 bekannt, zur Erzeugung von geformten
Faserartikeln aus Metallcarbiden in einem Dreistufenprozeß vorzugehen: a) Imprägnierung
vorgeformten organischen polymeren Materials mit hydrolisierenden Metallhalogeniden;
b) Erhitzung des imprägnierten Materials zur Kohlenstoffstufe mit Oxid-Einlagerungen;
c) Unwandlung des Gemisches zur Carbidstufe.
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Auf diese Weise erhält man Urancarbid-Fasern, Wolfram- 1md Siliconc@rbidtücher,
Zirkoncarbidfasern, Titan- und Borcarbid.
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Von besonderer technischer Wirksamkeit für die Schmelzflußelektrolyse
ist eine Kombination von Kohlenstoff-Fasern als Kernmaterial, Tantalcarbidauflage,
die erneut mit Tantal iiberzogen ist.
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das oberflächlich in Oxid umgewandelt wird.
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Besonders günstig hat sich auf einer Kohlenstoff/Tantalcarbidunterlage
ein Zermet-Überzug aus Platin/Tantaloxid, Platin/Tantalcarbid, Platin/Titandiborid
erwiesen.
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Analog eignen sich fiir die zweite Deckschicht auch andere Platinmetalle.
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Wolframcarbid-Drähte, beschichtet mit Bor oder Bor und SiC (Borsic-Filamente),oder
Tantalcarbid-Netze, beschichtet mit Tantal und Tantaloxid, oder Titandiborid-Drähte
oder Titancarbid-Drähte, beschichtet mit Tantalcarbid oder Tantaloxid, oder Zirkonoxid-Drähte,
beschichtet mit Titanborid.
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Solche Fasern oder Drähte können in Gestalt von Einzelfasern, Fasersträngen,
Drähten, Drahtbündeln, Kordeln, Filzen, Geweben oder als Kurzfasern vorliegen.
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Diese Fasern werden in üblicher Verfahrenstechnik als Grundfaser-
oder Faserwerkstoff, z. B. durch Schmelzspinn-, Extrusions- und Ziehverfahren mit
oder ohne thermische Nachbehandlung erzeugt. Oberflächencoating,s konnen z.B. durch
nachfolgende Bedampfung mit oder ohne nachgeschalteten Reaktionsvorzängen erzeugt
werden.
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Die wichtigsten Darstellungsverfahren fir Whisker sind z.B. dip Reduktion
von Metallhalogeniden und die Abscheidung aus der Gasphase.
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Die Erweichungstemperaturen dieser Gerüstbaustoffe der erfindungsgemäßen
Elektroden liegen zwischen 2300°C und 3600°C.
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Die Dichten liegen zwischen ca. 1,9 und ca. 19 g/cm3; die Biegefestigkeiten
iiblicherweise zwischen ca. 1500 und 4000 N/mm , bei Whiskarn um 20.000 N/mm2.
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Einige typische Eigenschaften solcher anwendbaren Faserwerkstoffe
gibt folgende Tabelle wieder: Fasertyp Schmelz- oder Dichte Elastizitäts-Erweichungstemp.
Modul (°C) (g/cm3) (N/mm2) Bor/Wolfram 2300 2,70 400.00fl SiC/Wolfram 2700 3,50
450.000 Zirkondioxid 2700 4,84 450.000 Kohlenstoff 3600 1,75...1,95 260.000...380.000
Kohlenstoff/Bor/CPrbid3000 ?,?5 400.000 Whisker SiC 2690 3,21 500.000 Kohlenstoff
4000 2,20 1.000.000
Ma@ formt beispielsweise Wolframgewebe-Rohre
oder Wolframgewebestabe, die dann in bekannter Weise in der Hitze mit BCl3 oder
ähnlichen gasförmigen Borverbindungen behandelt werden und auf diese Weise boriert
werden. Dies karn in ähnlicher Weise auch mit einem ganzen Gewebe-Rohr-, Gewebe-Stab-
oder Matten-Bündel erfolgen.
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Diese elektrisch gut leitenden, gegen den Angriff von Komponenten
aus hochterperaturelektrolytischen Prozessen resistenten Faserstoffe werden gegebenenfalls
mit elektrochemisch aktiven Komponenten umsinternd bedeckt, wobei davon ausgeganger
wird, daß nach einem Betrieb von mehrerer Jahren das aktiye System erneut umsintert
werden muß, d.h. die Elektrode wird readtiviert.
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Das gute Oberflächenbedecken von arorganische@ Fasern, Drähten, Geweben
oder Filzen mit keramischen Werkstoffen ist schwierig.
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Die Benetzungsgüte gestattet üblicherweise Fasernutzungen von 90 eis
50 %. Es sind Verfahren bekanntgemacht worden (Ber.Ot,.
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Keram.Ges. 55 (1978) S. 265 ff), die solche Probleme lösen.
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So wurden dort zur Verhinderung des Bruches der Fasern beim Heißpre@vorgang
durch Scherkräfte SiC-beschichtete Kohlenstoff-Fasern in Kiesels@ureester getaucht
und an feuchter Luft hydrolisiert. Es bildet sich palertartiges SiO2 aus, das die
Fasern benetzt und die Faserstränge gleichmäßig infiltriert. Man kann so bis zu
einer 100%igen Faserputzung kommen.
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Bei Einsatz von TiN-Zwischenschichten können zur keramischen Hmgebung
Nutzungsgrade der Fasern von ca. 75 % erzielt werden; anoxidierte SiC-Fasern können
Nutzungsgrade von ca. 50 his 80 % erreichen.
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Auf diese Weise lassen sich die Oberflächen von Feserwerkstoffen der
vorgenannten Erfindung mit gut ge@en den Angriff von Komponenten der Hochtemperaturelektrolysen
weitgehend resistente keramische Mat@rialien bedecken. Es ist bekannt, für solche
Substanzen Verbindungen des Typs SnO2#dFe2O3, NiO#Fe2O3, ZnO#Fe2O3 (US-PS 4 057
480) oder des Typs Yttriumoxid und wenigstens eines elektrisch leitenden Oxids zu
verwenden (Südafrikanische Patentanmeldung Nr. 77/1931).
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Weiterhin sichert die Französische Apmeldung 75.32 354 die Verwendung
von 50 Gewichtsprozent eines keramtschen, elektronisch leitenden Materials der Formel
XYO2 ab.
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Aus der DE-OS 23 54 477 ist die Anwendung von Einbettsubstanzen für
elektrochemisch aktive Komponenten des Typs Ba(MxTi1-x)O3.
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mit oder ohne Zusatz für die wässrige Elektrolyse bekannt.
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Die Verbindungen sind von J.G. Dickson, L. Katz und R. Word erstmals
sauber dargestellt und untersucht worden (J.A.C.S. 83, s. 3026 (1961). Diese Verbindungen
können mit Haftvermittlern auf der Basis von SnO2 auf anorganische Fasern aufgesintert
werden. Solche elektrochegisch aktiven Verbindungen sind z.B.: Ba(Pt0,1Ti0,9)O3
oder Ba(Ru0,3Ti0,7)O3 oder Ba(Pt0,2Ti0,8)O3 sowie Ba(Pd0,25Ti0,75)O3.
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Eine verbesserung kann die zusätzliche Einbettung von chemisch und
thermisch stabil#en Carbiden, Nitriden in die Oberflächen der Elektrode mittels
Haftvermittler bringen. Auf diese Weise kann man z.B. Carbide der Metalle Bor, Titan,
Zirkon, Niob, Tantal, Thorium sowie Nitride der Metalle Titan, Zirkon, Niob oder
Boride der Metalle Titan, Zirkon, Oxide des Zirkons oder Edelmetalle, wie Pt, Pd
etc., einbetten.
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Zum Ausgleich der üblicherweise positiven thermischen Ausdehnungskoeffizienten
der Deckschichten der anorganischen Faserwerkstoffe könner chemisch resistente und
elektrochemisch aktive Materialien mit negativem thermischen Ausdehnungskoeffizienten
eingebaut werden. Solche Verbindungen sind beispielsweise Ta22W4O67, Ta2WO8 und
Ta16W18O94, wie sie aus dem J.Am.Ceram.
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Soc. 61 (1978) S. 163 bekannt sind. Diese Verbindungen zeichnen sich
darüber hinaus durch eine vergleichsweise hohe Duktilität aus.
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Die erfindungsgemäße Elektrode unterscheidet sich von bislang beschriebenen
Ausführungen sehr deutlich und zeigt durch die wesentliche Verringerung des Innenwiderstandes
infolge der minimalen Stromleitwege vom stromfiihrenden Faserkern zur elektrochemisch
aktiven Oberfläche und der auf gleicher Grundfläche
oder bei gleichem
Volumen aufgrund der Porösstruktur der Faser-Verbundwerkstoffstruktur gegebenen
elektrochemisch aktiven Oberfläche höhere Standfestigkeit gegerüber voll keramisch
gesinterten Elektroden mit ihren gegenüber elektrochemischer und chemischen Angriffen
an den Bindemitteln.
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Die erfindungsgemäßen Elektroden zeigen eine im Schnitt fast verdoppelte
Lebensdauer. Mißt man die Verschl.eiBr-te in g/100 h, so liegen bei den bislang
bekannten Elektroden Werte von 0,7 bis 10 g/100 h vor. In verschiedenen Langzeittests
zeigen die erfindungsgemäßen Elektroden Verschleißraten von 0,05 bis 0,20 g/100
h. Auch die Sicherheit gegen heftigen chemischen Angriff bei Stromabschaltung ist
erheblich vergrößert. Es wurde in keinem Fall, ähnlich wie bei SnO2-Elektroden,
durch aluminothermische Reaktionen bei stromlosem Zustand eine ne Zerstörung beobachtet.
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Beispiele Die Tests der erfindungsgemäßen Faserwerkstoff-Elektroden
wurden in Elektrolysezellen aus Hartgraphittiegeln mit einem Fassungsvermögen von
ca. 4 kg Schmelze und Metall, die indirekt oder durch den direkten Stromdurchgang
heheizt werden. durchgeführt.
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Als Kathode diente Kohle/Graphit-Material des Tiegels. Dadurch hat
man Elektroden-Verhältnisse wie sie heute in Hochstromelektrolysezellen bestehen.
Der Tiegelrand wird mit einem angesinterte@ Gemisch aus hochgesintertem und hochreinem
Al2O3 geschützt um unkontrollierte Rückreaktionen von Systemkomponenten zu verhindern.
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Die Längen der eingesetzten Elektroden betrugen 10 cm, ihre Durchmesser
5 cm. Es handelte sich dabei. iim zusammengesetzte Röhrchen-, Stäbchen- oder Mattenelektroden.
Die Kontaktierungen wurden z.B. mit Platin durchgeführt.
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Die Versuchsdauer betrug 250 h. Die Stromdichten wurden mit 0,5 bis
1 A/cm2 gewählt.
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Als Elektrolyten wurden beispielsweise gewählt: A) 89 % Na3AlF6, 5
% AlF3, 6 % Al2O3 B) 32 % AlCl3, 35 % NaCl, 33 % BaCO3
C) 39 %
MgCl2, 61 % KCl D) 42 °h MgCl2, 33 KCl, 25 % NaCl.
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E) Bei Versuchen zur Simulation der Cermetall-Chlorid-Elektrolyse
wurde während der Betriebsdauer die Elektrolyt-Zusammensetzung von anfänglich 1
CeCl2/1 CaCl schrittweise auf 4 CeCl2/CaCl2 verändert.
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Die Badtemperaturen betrugen fiir die einzelnen Schmelzen: A) 880
bis 9600C B) 690 bis 720°C C) 650 bis 700°C D) 650 bis 7000C E) 800 bis 9500C Als
Elektroden dienten beispielsweise: 1.) Mehrfachrohrel ektrod en aus Faserwerkstoffen
mit einem Rohrdurchmesser von 1 cm und einem lichten Innenraum von 0,2 cm.
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Die Kontaktierung erfolgte mit Platindrähten oder platiniertem Eisen.
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2.) Mehrfachstäbchenrundelektroder aus Faserwerkstoff mit einem Stabdurchmesser
von 1 cm. Die Kontaktierung erfolgte ebenfalls mit platiniertem Eisen.
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3.) zu ) Aneinandergeheftete Faserwerkstoffmatten mit einer Mattenstärke
von 1 cm und Platinkontakten.
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Diese Elektroden waren beispielsweise als: a) Kohlenstoff-Faserkernen
mit Tantalcarbid/Tantal/Tantaloxid-Deckschichten; b) Kohlenstoff-Faserkernen mit
Platin/Titancarbid-Deckschichten; c) Bor/Si0-Faser mit Platin/Ba(Pt0,2Ti0,8)O3-Deckschicht;
d) wie c) jedoch mit Zusatz von Ta22W4O67; e) Zirkonoxidfaser mit Deckschicht aus
Tantaloxid mit Ta2WO.
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Die Verschleißergebnisse legen bei Einsatz der verschiedenen Elektroden
in die Schmelzen wie folgt: Elektrode Schmelze Verschleiß in g/100 h 1 a A 0,12
1 a C 0,06 la E Ib A 0,09 la B 0,05 1 d A 0,13 ld C 2 e, A 0,09 2 c B 0,05 2a B
0,10 3 b E 0,12 3 a E 0,12 Es zeigt sich, daß keine technisch bedeutsamen Unterschiede
zwischen den einzelnen Elektrodentypen beim Einsatz bestehen.