DE2929126C2

DE2929126C2 - Warmwasserheizungsanlage für mehrere Räume

Info

Publication number: DE2929126C2
Application number: DE2929126A
Authority: DE
Inventors: Gerd Ing.(grad.) 5300 Bonn Haspel
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1979-07-19
Filing date: 1979-07-19
Publication date: 1984-02-02
Also published as: DE2929126A1

Description

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Warmwasserheizungsanlage für mehrere Räume, wobei in jedem Raum mindestens ein Heizkörper mit Vor- und Rücklaufleitungen installiert ist und die Heizkörper durch öffnen und Schließen ihrer Heizkörperventile steuerbar sind.

Bekannte derartige Warmwasserheizungsanlagen werden entsprechend der Witterung und gegebenenfalls gemäß einem Zeitprogramm mittels Schaltuhren am Heizkörper kontinuierlich betrieben. Die Heizung läuft somit in gewisser Weise vor dem eigentlichen Gebrauch der Wohnräume in einer Grundstellung, wobei es gilt, insbesondere die thermische Trägheit des Mauerwerkes des Hauses zu überwinden und das Wärmespeicherungsvermögen des Mauerwerks auszunutzen.

Gemäß der DE-OS 28 48 540, von der im Oberbegriff des Anspruchs 1 ausgegangen wird, ist eine Warmwasserheizungsanlage bekannt, bei der die Heizkörper zum Öffnen und Schließen ihrer Heizkörperventile durch eine elektrische Schaltuhr steuerbar sind. Die Schaltuhr ist dabei unmittelbar am Heizkörperventil vorgesehen, wobei es gilt, für jeden einzelnen Heizkörper das Zeitprogramm geeignet einzustellen.

Eine koordinierte Abschaltung bzw. Einschaltung einzelner Heizkörper, insbesondere Schaltung mehrerer Heizkörper in einer Gruppe, gestaltet sich aufgrund der einzelnen Steuereinrichtungen bzw. Schaltuhren an den Heizkörper umständlich. Es ist dabei nicht möglich, unabhängig von einem »bestimmten Zeitprogramm« der Schaltuhr plötzlich zu einer beliebigen Zeit unmittelbar vor dem Bedarf des jeweiligen Wohnraumes die Heizungsanlage zu betreiben.

Da die Heizungsanlage zumindestens in ihrer Grundstellung auch während der Zeit eines nicht vorliegenden Bedarfes des jeweiligen Wohnraumes betrieben werden muß, um die relativ hohe thermische Trägheit des Heizungssystems und des Mauerwerkes des Gebäudes zu überwinden, werden Energien unnütz verbraucht.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Energieverluste kleinzuhalten und die Räume entsprechend dem Bedarf schnell aufzuheizen. Dazu ist bei einer Warmwasserheizungsanlage der eingangs genannte» Art vorgesehen, daß in Räumen mit einer geringen thermischen Trägheit die Vor- und Rücklaufleitungen von den Heizkörpern getrennt zum Heizkessel geführt sind, daß die Ventile dieser Leitungen in der Nähe des Heizkessels angeordnet sind, daß eine zentrale Ventilsteuerung vorgesehen ist mit der gleichzeitig einzelne Heizkörper zu- und abschaltbar sind, und daß zum schnellen Aufheizen eine hohe Kesseltemperatur vorgesehen ist

Durch die intermittierende Aufheizung einzelner Räume getrennt nach dem jeweiligen Gebrauch wird dabei eine große Menge an Heizenergie gespart, wobei die sich ergebende geringe betriebliche Trägheit des Heizsystems auf die notwendige geringe thermische Trägheit des Raumes bzw. Mauerwerks des Hauses abgestimmt ist, so daß die von der Heizfläche der Heizkörper abgegebene Wärmemenge ausreicht, um in geringer Zeit die Wärmeverluste der durch die Umfassungsflächen des Raumes nach außen abgegebenen Wärmemengen auszugleichen und das vorhandene Luftvolumen in der gewünschten Zeit aufzuheizen.

Bei einer gegebenen geringen thermischen Trägheit der Räume ist somit ein schlagartiges An- und Abschalten der Beheizung in den einzelnen Räumen möglich.

Die zentrale Ventilsteuerung muß dabei der Art sein, daß die Sperrventile der Heizkörper der aufzuheizenden Räume unter Vermeidung von Wärmeverlusten möglichst nahe am Heizkessel angeordnet sind, so daß größere Gruppen von Heizungskörper gleichzeitig abschaltbar sind, um die zur Verfügung stehende Wärme des Heizwassers hoher Temperatur auf die Heizkörper des zu benutzenden Raumes führen zu können.

Die Steuerung der Ventile kann dabei manuell, z. B. an den Ventilen unmittelbar selbst, oder über ein Zentralgerät per Knopfdruck von einer bestimmten Stelle der Wohnung erfolgen.

Da die Vor- und Rücklaufleitung der einzelnen Heizabschnitte bzw. Räume getrennt zum Heizkessel geführt sind, ist es dabei möglich, getrennt die einzelnen Leitungen für sich zu entleeren und dabei einzelne Abschnitte der Heizung für sich getrennt von der Beheizung auszunehmen.

Sofern die thermische Trägheit der Räume zu groß ist, kann dabei zur Reduzierung der baulichen Wärmeträgheit des Mauerwerks der Räume neben der Reduzierung der betrieblichen Trägheit der Warmwasserheizungsanlage eine Reduzierung der thermischen Trägheit der Wände, Decken und Fußböden durch eine Innendämmung mit hochwärmedämmendem Material erfolgen.

Die dann an sich verringerte positive Wirkung der Trägheit bzw. des Wärmespeicherungsvermögens des Mauerwerks ist dabei ohne größeren Nachteil. So wurde z. B. in dem Normungsvorschlag zu DIN 4108 von G. Hauser u. K. Gertis — BM Bau-Forschungsauftrag B I 5800173-43 - festgestellt, daß das Wärmespeicherungsvermögen des Mauerwerks bisher überbewertet wurde.

Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert

Die Zeichnung zeigt eine schematische Darstellung einer verbrauchsabhängigen Warmwasserleizungsanlage mit einer Innendämmung der Räume in Verbindung mit einer Witterungsführung.

In dem Querschnitt der Figur erkennt man eine Warmwasserheizungsanlage mit Heizkessel 1, Witterungsfühler 6, Mischventil 2, Stellantrieb 3, Umwälzpumpe 4 und Vorlauftemperaturfühler 5, bei welcher über ein Zentralgerät 7, Ventile 9, 10 der Vor- und Rücklaufleitungen der einzelnen Heizkörper 8 schaltbar sind.

Die Vor- und Rücklaufleitungen sind dabei getrennt für einzelne Räume bzw. Heizabschnitte für sich zum Heizkessel 1 jeweils geführt.

Es ist damit möglich, das im Heizkessel 1 zur Verfügung stehende Wasser hoher Temperatur von beispielsweise 90⁰C speziell zu einem bestimmten Heizkörper 8 in einem Raum über dessen separate Vor- und Rücklaufleitungen zu führen und somit ein schlagartiges An- und Abschalten der Beheizung in den einzelnen Räumen bei einer geringen thermischen Trägheit des Warmwasser- Beheizungssystems auszuführen.

Um die Aufheizung dabei mit mögUchst geringen Energieverlusten und kurzer Zeit vornehmen zu

ίο können, weisen dabei die Räume eine Innendämmung U auf, so daß neben einer geringen thermischen Trägheit des Heizungssystems eine geringe thermische Trägheit der zu beheizenden Räume bei einer hohen Wärmedämmung vorliegt.

Über ein Zusatzzentralgerät 7a kann dabei über eine Schaltuhr eine zeitabhängige Steuerung der Ventile 9, 10 erfolgen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche:

1. Warmwasserheizungsanlage für mehrere Räume, wobei in jedem Raum mindestens ein Heizkörper mit Vor- und Rücklaufleitungen installiert ist und die Heizkörper durch Öffnen und Schließen ihrer Heizkörperventile steuerbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß in Räumen mit einer geringen thermischen Trägheit die Vor- und Rücklaufleitungen von den Heizkörpern (8) getrennt zum Heizkessel (1) geführt sind, daß die Ventile (9, 10) dieser Leitungen in der Nähe des Heizkessels (1) angeordnet sind, daß eine zentrale Ventilsteuerung vorgesehen ist, mit der gleichzeitig einzelne Heizkörper zu- und abschaltbar sind und daß zum schnellen Aufheizen eine hohe Kesseltemperatur vorgesehen ist

2. Warmwasserheizungsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Reduzierung der baulichen Wärmeträgheit des Mauerwerks der Räume neben der Reduzierung der betrieblichen Trägheit des Heizsystems die Wände, Decken und Fußböden der Räume mit einer Innendämmung (U) aus hochwärmedämmenden Materialien versehen sind.

3. Warmwasserheizungsanlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kesseltemperatur 90° C beträgt.

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