-
Die Erfindung bezieht sich auf eine hydraulische Bremsanlage,
-
insbesondere für Kraftfahrzeuge, mit einer Kolbenzylinder-Anordnung,
bei der der Kolben gegenüber der Zylinderwand abgedichtet und auf der einen Seite
von Bremsflüssigkeit beaufschlagt ist, während auf seiner anderen Seite sich ein
Raum befindet, von dem aus eine Entlüftungsbohrung durch das Gehäuse hindurch ins
Freie mündet.
-
Eine solche Anordnung, bei der auf der einen Seite des Kolbens Bremsflüssigkeit
sich befindet und auf dessen anderer Seite atmosphärische Luft ansteht, ist in verschiedenen
Bremsaggregaten gegeben. Die Abdichtung des Kolbens gegenüber der Zylinderwand erfolgt
beispielsweise mittels einer Manschettendichtung. Der Kolben führt, je nachdem in
welchem Bremsaggregat die Kolben-Zylinder-Anordnung sich befindet, eine mehr oder
weniger große Axialbewegung bei Betätigen der Bremse aus. Durch diese Bewegung werden
kleine Mengen Bremsflüssigkeit, die sich zwischen der Manschettendichtung und der
Zylinderwand als Flüssigkeitsfilm befinden, in den Raum abgestreift, der die Entlüftungsbohrung
besitzt. Von diesem Raum aus gelangen, über längere Zeiträume gesehen, die kleinen
Flüssigkeitsmengen unter Tropfenbildung durch die Entlüftungsbohrung nach außen.
Dies ist natürlich ohne Gefahr für die Funktionstüchtigkeit der Bremsanlage. Bei
einer Inspektion der Bremsaggregate in der Werkstatt jedoch kann dieses Austreten
der Bremsflüssigkeit zu Mißtrauen und zum Austausch des Bremsaggregates führen,
da der mit der
Durchsicht Beauftragte nicht weiß und auch mit Sicherheit
nicht wissen kann, ob der Bremsflüssigkeitsaustritt auf den normalen Vorgang oder
vielleicht doch auf eine tatsächliche Undichtigkeit zurückzuführen ist.
-
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, einen Weg zu
finden, der erkennen läßt, ob das Austreten der Bremsflüssigkeit aus der Entlüftungsbohrung
lediglich durch den beschriebenen Vorgang oder durch eine tatsächliche Undichtigkeit
erfolgt.
-
Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß die Mündung der Entlüftungsbohrung
ins Freie von einer an dem Gehäuse befestigbaren, einen im wesentlichen-geschlossenen
Auffangraum bildenden Kappe- od. dgl. umgeben ist. Auf diese Weise kann sich die
aus der Entlüftungsbohrung austretende Bremsflüssigkeit in dem Auffangraum sammeln.
Aus der Menge der angesammelten Bremsflüssigkeit im -Auffangraum kann unter Berücksichtigung
der Anzahl der gefahrenen Kilometer, die in etwa wieder einer bestimmten Anzahl
von Kolbenhüben entspricht, ersehen werden1 um welchen Umfang des Bremsflüssigkeitsaustritts
es sich handelt und ob diese auf den normalen Vorgang beruht oder auf einer echten
Undichtigkeit, die einen Austausch des Bremsaggregates erforderlich macht.
-
Zweckmäßig bildet der Behälter zusammen mit dem Gehäuse einen geschlossenen
Auffangraum, der im Abstand von der
untersten Stelle des Auffangraumes
mit einer Entlüftungsöffnung versehen ist. Durch die Entlüftungsöffnung soll sich
kein Druck im Auffangraum aufbauen können und normalerweise soll Bremsflüssigkeit
durch sie hindurch nicht entweichen. Man muß daher dafür sorgen, daß unterhalb der
Entlüftungsbohrung ein bestimmtes Auffangvolumen zur Verfügung steht, das in vorteilhaft
er Weise ca. 1 cm3 beträgt. Dieses Volumen entspricht dem höchst zulässigen Flüssigkeitsaustritt
nach dem beschriebenen normalen Vorgang bei einer bestimmten Anzahl von Hüben, z.B.
-
100.000, wofür eine gefahrene Kilometerzahl von etwa 40.000 angenommen
werden kann.
-
Um die ausgetretene Flüssigkeitsmenge erfassen zu können, besteht
der Behälter aus einem durchsichtigen oder durchscheinendem Material, das die Höhe
des Bremsflüssigkeitsspiegels im Behälter leicht erkennen läßt.
-
Um den Behälter in einfacher Weise am Bremsaggregat befestigen zu
können, und zwar auch nachträglich zum Nachrüsten ist dieser als Kappe od. dgl.
ausgebildet und auf einen die Mündung der Entlüftungsbohrung enthaltenden Vorsprung
des Gehäuses des Bremsaggregates aufgesteckt oder die Kappe ist mit einem rohrförmigen
Ansatz in die Entlüftungsbohrung des Bremsaggregates eingesteckt.
-
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand der Zeichnung näher
erläutert.
-
Es zeigen: Fig. i die erfindungsgemäße Vorrichtung an einem Bremskraftregler
mit Bypass und Fig. 2 die crfindungsgemße Vorrichtung an einem Hauptbremszylinder.
-
In Fig. 1 ist der mit 2 bezeichnete Bremskraftregler, auf dessen Wirkungsweise
nicht näher eingegangen wird, mit einem sogenannten Bypass oder Sperrkolben 4 versehen,
durch den bewirkt wird, daß der Bremskraftregler 2 überbrückt wird, wenn der auf
die Vorderräder wirkende Bremskreis ausfallen sollte. An dem Bremskraftregler 2
ist bei 6 die vom Hauptbremszylinder kommende Leitung für die Hinterräder angeschlossen.
-
Nach Erreichen des Ums chalt druckes entsteht im Bremskraftregler
2 ein gegenüber dem Druck im Bremskreis für die Vorderräder geminderten Überdruck
für die Hinterräder, der über die Bohrung 8, den Zylinderraum 10, die Bohrung 12
und eine bei .14 angeschlossene Bremsleitung zu den Radbremszylindern der Hinterräder
gelangt. Bei 16 ist eine mit dem Bremskreis für die Vorderräder in Verbindung stehende
Leitung angeschlossen.
-
Der Sperrkolben 4 im Zylinderraum 10 steht unter der Wirkung einer
Druckfeder 18. Bei betätigter Bremse und intaktem Vorderradbremskreis nimmt bei
Überschreiten des Umschaltdruckes der Sperrkolben 4 die gezeichnete Lage ein, bei
welcher ein
im Durchmesser größerer Abschnitt 20 des Sperrklolbens
4 gegen einen Ventilsitz 22 anliegt. Dadurch ist die Bohrung 24, in der ungeminderter
Überdruck ansteht, gegenüber der Bohrung 12 und der Leitung zu den hinterrädern
abgesperrt. Bei Ausfall des Vorderradbremskreises verschiebt sich der Sperrkolben
4 nach rechts, wodurch sich sein Abschnitt 20 gegen den Ventilsitz 26 legt, so daß
nun der volle Bremsdruck im Hinterradbremskreis zu den Hinterrädern gelangt.
-
Für die Beaufschlagung des Sperrkolbens 4 durch den Vorder- und Hinterradbremskreis
weist der Bremskolben 4 zwei Kolbenabschnitte 28-und 30 auf, die je durch eine Manschettendichtung
gegenüber der Zylinderwand abgedichtet sind. Zwischen den Kolbenabschnitten 28 und
30 befindet sich ein Raum 32, von dem aus eine Entlüftungsbohrung 34, die durch
den Sperrkolben 4 und einem kreisrunden Vorsprung 36 des Gehäuses 38 verläuft, ins
freie führt. Die Entlüftungsbohrung 34 verläuft durch bzw.
-
ist von dem Raum 40 für die Feder 18 mitgebildet. Im Raum 32 sich
ansammelnde Bremsflüssigkeit kann durch die Entlüftungsbohrung 34 nach außen entweichen.
-
Auf den Vorsprung 36 des Gehäuses 48 ist ein Behälter in Form einer
Kappe 42 aufgesteckt, die aus einem dünnwandigen, durchsichtigem oder durchscheinenden
Werkstoff besteht und einen Auffangraum 44 bildet. Die Kappe 42 ist im Querschnitt
kreisrund
ausgebildet und besteht aus einem Abschnitt 46 größeren
Durchmessers und einem Abschnitt 48 kleineren Durchmessers, der zum Aufstecken auf
den Vorsprung 36 des Gehäuses 38 dient. Der Abschnitt 48 kann dazu beliebig ausgebildet
werden. Im Ausführungsbeispiel besitzt er einen Stulpen 50, der im Bereich der Mündung
der Entlüftungsöffnung 34, die hiei radial nach außen geführt ist, eine Ausnehmung
besitzt. An der Stirnseite der Kappe 42 befindet sich eine Entlüftungsöffnung 52.
Unterhalb dieser Entlüftungsöffnung besitzt der Auffangraum ein Volumen von etwa
einem Kubikzentimeter. Aus der sich dort angesammelten Bremsflüssigkeit karin man
ersehen, ob deren Austritt auf dem normalen Vorgang oder auf einer echten Undichtigkeit
beruht.
-
In Figo 2 ist ein Hauptbremszylinder gezeigt, in dessen Gehäuse 60die
Zylinderbohrung 62 angeordnet ist. In dieser befinden sich die Kolben 64 und 66,
durch die die Druckräume 68 und 70 gebildet sind. Der Druckraum 68 ist über seinen
Anschluß 72 mit der Leitung zu den Hinterradbremsen verbunden, während der Druckraum
70 mit seinem Anschluß 74 mit der Bremsleitung zu den Vorderradbremsen in Verbindung
steht. In den Druckräumen 68 und 70 angeordnete Federn 76 und 78 bringen die Kolben
64 und 66 in ihre Ausgangsstellung zurück. Das Gehäuse 60 weist Anschlußstellen
80 für die nicht dargestellten Bremsflüssigkeitsbehälter auf, die mit den jeweiligen
Druckräumen 68 und 70 über Ausgleichsbohrungen 82 und Nachlaufbohrungen 84 in Verbindung
stehen. Die Kolben 64 und 66 sind
wie üblich mit Manschettendichtungen
versehen. Auf die Darstellung weiterer Einzelheiten sowie auf die Beschreibung der
Wirkungsweise kann verzichtet werden, da diese bekannt sind.
-
Es sei angenommen, daß der dargestellte Hauptbremszylinder einem Bremskraftverstärker
vorgeschaltet ist, dessen an den Hauptbremszylinder angrenzende Wandung mit 86 angedeutet
isto Das in das Innere des Bremskraftverstärkers hineinreichende Ende des Hauptbremszylinders
muß so abgedichtet sein, daß Bremsflüssigkeits- und Vakuumdichtheit gewährleistet
sind.
-
Dies wird dadurch erreicht, daß in der Zylinderbohrung 62 Manschetten
88 und 90 vorgesehen sind, zwischen denen ein Raum 92 gebildet ist, von dem aus
eine Entlüftungsbohrung 94 nach außen führt. Bei Bewegung des Kolbens 66 wird Bremsflüssigkeit
in den Raum 92 abgestreift, von wo sie durch die Entlüftungsbohrung 94 nach außen
gelangt, bzw. in einen einen Auffangraum 96 bildenden Behälter 98. Der Behälter
98 besteht aus durchsichtigem oder durchscheinendem Material, so daß die in ihm
aufgesammelte Bremsflüssigkeit von außen leicht zu erkennen ist. Der Behälter 98
besitzt eine Entlüftungsöffnung 100 und außerdem einen rohrförmigen Ansatz 102,
der in das Ende der etwas erweiterten Entlüftungsbohrung 94 eingesteckt ist. Zur
besseren Halterung des Behälters 94 am Gehäuse 60 des Bremskraftverstärkers ist
der Behälter 98 mit einem Ansatz 104 versehen, der am Gehäuse 60 anliegt und mit
diesem verbunden ist, z.B. durch Kleben u. dgl.