DE2917267C3 - Copolymermasse und deren Verwendung - Google Patents
Copolymermasse und deren VerwendungInfo
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Description
40
Die Erfindung betrifft eine Copolymermasse, die ein Vinylpyridin-Styrol-Butadien-Copolymeres, welches
nachfolgend als VSB-Copolymeres bezeichnet wird, und eine spezifische Aminosäure enthält, eine Copolymermasse,
die das VSB-Copolymere, Schwefel und/oder einen Schwefeldonator und die spezifische Aminosäure
enthält, sowie die Verwendung dieser Massen als Klebstoffe.
Klebstoffe, bestehend aus Mischungen von Resorcin-Formaldehyd-Harz
und Kautschuklatices, die nachstehend als RFL-Klebstoffe bezeichnet werden, werden
hauptsächlich als Klebstoffe zum Verbinden von Reifencord an den Kautschuk in Reifen angewandt (vgl.
Encyclopedia of Polymer Science and Technology, Bd. 1, S. 497). Früher wurde natürlicher Kautschuklatex
verwendet, der jedoch später durch synthetische Kautschuklatices ersetzt wurde. Hiervon ist ein Latex
aus einem Vinylpyridin-Styrol-Butadien-Copolymeren, nachstehend als VSB-Latex bezeichnet, bekannt der
einen RFL-Klebstoff mit dem besten Verhalten ergibt. Außer dem RFL-Klebstoff kann der VSB-Latex auch als
Klebstoff in Form eines Gemisches mit einem Isocyanal oder mit einem Isocyanat und einer Äthylenharnstoff- h->
verbindung verwendet werden (vgl. Emulsion Latex Handbook [1975], S. 762-763).
Das immer noch besser zu lösende Problem bei den vorstehenden Klebstoffen auf der Basis von VSB-Copolymeren,
insbesondere einem RFL-Klebstoff auf der Basis des VSB-Copolymeren, besteht darin, daß die
Haftungsfestigkeit dieser Klebstoffe im Verlauf der Zeit abnimmt Beispielsweise erfolgt eine Verringerung der
Haftungsfestigkeit zwischen dem Reifencord und dem Kautschuk während des Laufs eines Kraftfahrzeuges
und kann bisweilen zum Bruch des Reifens führen. Obwohl die Ursache der Abnahme der Haftungsfestigkeit
in einem Reifen bis jetzt noch nicht vollständig geklärt ist, da sehr komplizierte Wirkungen auf den
Reifen ausgeübt werden, wird angenommen, daß zumindest sicher feststeht, daß der Temperaturanstieg
des Reifens auf Grund des inneren Wärmeaufbaus eine Ursache darstellt Während des Laufs eines Kraftfahrzeuges
erleiden die Reifen wiederholte Beanspruchungen verschiedener Art wie Zugbeanspruchung, Scherbeanspruchung,
Preßbeanspruchung und Biepungsbeanspruchung und der erhaltene Hystereseverlust, d. h.
Energieverlust, verursacht einen Wärmestau innerhalb der Reifen (vgl. Rubber Industry Handbook [1979], S.
579-580;.
Im Rahmen der Erfindung wurde ein Versuch ausgeführt, der dem Wärmeanstieg eines Reifens infolge
des innerei. Wärmestaues angeglichen war, der nachfolgend im einzelnen beschrieben wird, wobei
festgestellt wurde, daß die VSB-Copolymeren eine äußerst schlechte Beständigkeit gegenüber hohen
Temperaturen besitzen und, falls sie auf 160° C erhitzt
werden, sich unter Entwicklung von Gasen zersetzen und infolgedessen verformen (Versuch A). Falls
Schwefel zu dem VSB-Copolymeren zugegeben wird, wird die Erzeugung von Gasen und infolgedessen die
Verformung des VSB-Copolymeren infolge des Erhitzens bemerkenswert erhöht (Versuch B). Im Rahmen
der Erfindung wurde festgestellt, daß der Zusatz einer geringen Menge bestimmter Aminosäuren zu dem
VSB-Copolymeren die Erzeugung von Gasen und die Verformung des Copolymeren auf Grund des Erhitzern
bemerkenswert verringert (Versuch C). Es wurde ferner auch festgestellt, daß, falls Schwefel zu dem VSB-Copolymeren
mit einem Gehalt an Aminosäuren, welches in Versuch C hergestellt wurde, zugegeben wird, die
Erzeugung von Gasen und die Verformung des Copolymeren auf Grund der Erhitzung weiterhin
verringert wird (Versuch D). Wie ersichtlich, beschleunigt die Zugabe von Schwefel bei alleiniger Verwendung
des VSB-Copolymeren die Erzeugung von Gasen und die Verformung des Copolymeren, während, falls
die Aminosäure zusammen mit dem VSB-Copolymeren vorliegt, die Zugabe von Schwefel in unerwarteter
Wrise die Erzeugung von Gasen und die Verformung des Copolymeren hemmt.
Wie durch diese Versuche gezeigt, kann die thermische Stabilität des VSB-Copolymeren verbessert
werden, wenn spezifische Aminosäuren zu dem VSB-Copolymeren zugesetzt werden. Dies ist günstig
hinsichtlich der Vermeidung des Abfalls der Haftungsfestigkeit im Verlauf der Zeit von Klebstoffen auf der
Basis von VSB-Copolymeren, insbesondere von RFL-Klebstoff=
Aufgabe der Erfindung ist somit die Schaffung einer Copolymermasse, die als Klebstoff verwendbar ist und
insbesondere in Vermischung mit einem RFL-Klebstoff verwendbar ist und dabei eine überlegene und
beständige Haftkraft aufweist, womit z. B. Reifencord an Kautschuk in Reifen stabil geklebt werden kann.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt gemäß der
Erfindung durch die Schaffung einer Copolymermasse, bestehend aus einem Vinylpyridin-Styrol-Butadien-Copolymeren
und mindestens einer der Verbindungen Prolin, Leucin, Isoleucin, Homoserin, Valin, «-Aminobuttersäure,
v-Aminobuttersäure, Citrullin, Lysin, Ornithin, Arginin, Glutaminsäure, Asparaginsäure und
Salzen dieser Aminosäuren als Aminosäuren.
Gemäß einer besonderen Ausführungsform der Erfindung wird eine Copolymermasse, bestehend aus
einem Vinylpyridin-Styrol-Butadien-Copolymeren, Schwefel und/oder einem Schwefeldonator und mindestens
einer der Verbindungen Prolin, Leucin, Isoleucin, Homoserin, Valin, α-Aminobuttersäure, y-Aminobuttersäure,
Citrullin, Lysin, Ornithin, Arginin, Glutaminsäure, Asparaginsäure und Salzen dieser Aminosäuren
als Aminosäure geschaffen.
Die vorstehend angegebenen Copolymermassen sind
als Klebstoffe verwendbar und sind insbesondere in Vermischung mit einem RFL-Klebstoff besonders
brauchbar.
Reifen für Krai Jahrzeuge und Luftfahrzeuge werden
üblicherweise hergestellt, indem ein RFL-Klebstoff aus einem Gemisch einer wäßrigen Lösung eines Kondensats
von Resorcin und Formaldehyd und einem VSB-Latex hergestellt wird, die Reifencords in den
RFL-Klebstoff während eines bestimmten Zeitraumes eingetaucht werden, die Reifencords entnommen
werden und diese getrocknet werden, so daß mit dem RFL-Klebstoff überzogene Reifencords erhalten werden,
diese Reifencords in einen natürlichen oder synthetischen Kautschuk (beispielsweise einen Styrol/
Butadien-Kautschuk} mit dem Gehalt eines Vulkanisiermittels
wie Schwefel eingebettet werden und dann die Anordnung auf die Vulkanisationstemperatur, beispielsweise
130 bis 1800C, erhitzt wird, wodurch die Vulkanisation des Kautschuks und die Verbindung des
Kautschuks mit den Reifencords gleichzeitig ausgeführt werden.
Da das vorstehende Herstellungsverfahren üblicherweise zur Herstellung von Reifen angewandt wird,
wurde im Rahmen der Erfindung ein plattenartiges Probestück des VSB-Copolymeren (Vinylpyridin-StyroI-Butadien-Copolymeren)
hergestellt und bei 160° C während 30 min wärmebehandelt. In 10 bis 20 min
wurden schlecht riechende Gase erzeugt, und die Oberfläche des plattenartigen Probestückes wurde rauh
(Versuch A).
Ein plattenartiges Probestück wurde aus einem einheitlichen Gemisch des VSB-Copolymeren und 2
Gew.-% Schwefel oder einem Schwefeldonator hergestellt und bei 1600C während 30 min wärmebehandelt.
Die Entwicklung von Gasen war stärker als beim Versuch A unter Anwendung des VSB-Copolymeren
allein, und die Gase wiesen einen noch schlechteren Geruch auf. Infolgedessen hatte das plattenartige
Probestück unzählige Risse an der Oberfläche und eine ungleichmäßige Dicke (Versuch B).
Aus den Ergebnissen der Versuche A und B ist der folgende Mechanismus als mindestens eine Ursache der
verringerten Haftungsfestigkeit zwischen dem Kautschuk und den Reifencords nach einem Langzeitlauf
eines Kraftfahrzeugreifens anzunehmen. Die Temperatur des Reifens steigt auf eine ziemlich hohe
Temperatur, beispielsweise 100"C oder höher, auf Grund des inneren Wärmestaus während des Laufes
und in der Zwischenzeit wandert der in dem den Reifen bildenden Kautschuk enthaltene Schwefel (Vulkanisator)
teilweise zu dem RFL-Klebstoff. Infolgedessen werden die gleichen Versuchsbedingungen (Wärmebehandlung
des VSB-Copolymeren in Gegenwart von Schwefel) hervorgerufen. Dies kann die Erzeugung von
Gasen und die Abnahme der Haftungsfestigkeit zwischen dem Kautschuk und den Reifencords verursachen.
Ferner wurde im Rahmen der Erfindung eine plattenartige Probe aus einem einheitlichen Gemisch
des VSB-Copolymeren und 2 Gew.-% der erfindungsgemaß vorgeschriebenen Aminosäure, beispieLweise
Prolin, hergestellt und die Masse bei 1600C während 30
min wärmebehandelt. Dabei wurde in unerwarteter Weise gefunden, daß im Vergleich zu Versuch A, worin
das VSB-Copolymere allein verwendet wurde, die Erzeugung von Gasen markant abnahm und daß die
wSrmebehandelte plattenartige Probe eine weit höhere
Glattheit zeigte (Versuch C).
Ein plattenartiges Probestück wurde aus einem einheitlichen Gemisch des VSB-Copolymeren und 2
Gew.-°/o jeweils an Prolin und Schwefel (oder einem Schwefeldonator) hergestellt und die Masse bei 1600C
während 30 min wärmebehandelt. Dabei wurde überraschenderweise gefunden, daß die Erzeugung von
Gasen weiterhin im Vergleich zu Versuch C bei Anwendung eines Gemisches aus dem VSB-Copolymeren
und Prolin verringert war und kaum festzustellen war. Keine wesentliche Änderung erfolgte im Oberflächenzustand
des platte nartigen Probestücks infolge der Wärmebehandlung (Versuch D). Bei Versuch D
jo erbrachte die Härtungskurve des VSB-Copolymeren die Bestätigung, daß dieses mit Schwefel gehärtet werden
kann. Das erhaltene Reaktionsprodukt hatte gute Eigenschaften wie vulkanisierter Kautschuk.
Die Ergebnisse der Versuche A bis D zeigen, daß, falls
J3 Schwefel oder ein Schwefeldonator zu einem VSB-Copolymeren
zugesetzt wird, bei der Wärmebehandlung des Gemisches die Erzeugung von Gasen beschleunigt
wird, während die Zugabe der erfindungsgemäß vorgeschriebenen Aminosäure zu dem VSB-Copolymeren
die Erzeugung von Gasen bei &-·? Wärmebehandlung hemmt. Dieser Sachverhalt war bisher vollständig
unbekannt. Es wurde auch festgestellt, daß, falls Schwefel oder ein Schwefeldonator zu einem Gemisch
aus dem VSB-Copolymeren und der erfindungsgemäß eingesetzten spezifischen Aminosäure zugesetzt wird,
die Erzeugung von Gasen auf Grund der Wärmebehandlung in stärkerem Ausmaß verringert wird. Dieser
Sachverhalt ist im Hinblick auf die Tatsache völlig unerwartet, daß Schwefel oder ein Schwefeidonator die
Erzeugung von Gasen vielmehr beschleunigt, wenn sie zu dem VSB-Copolymeren in Abwesenheit der Aminosäure
zugesetzt werden.
Wie sich aus den vorstehenden Darlegungen ergibt, sind die Massen gemäß der Erfindung zur Anwendung
als Klebstoffe für Kautschuk sehr geeignet und liefern einen RFL-Klebstoff von verbessertem Verhalten,
indem sie anstelle des VSB-Copolymeren in dem RFL-Klebstoff (Mischung aus einem Resorcin-Formaldehyd-Harz
und einem Kautschuklatex) verwendet
so werden.
Das erfindungsgemäß eingesetzte VSB-Copolymere (Vinylpyridin-Styrol-Butadien-Copolymere) selbst ist
bekannt.
Von den erfindungsgemäß verwendbaren Aminosäu-
hi ren werden Prolin, Leucin, Isoleucin und Homoserin
bevorzugt. Wie im nachfolgenden Beispiel 2 belegt, kann die Anwendung von anderen Aminosäuren als den
erfindungsgemäß spezifisch angegebenen, beispielswei-
se von Serin, Tryptophan, Threonin oder Cystin, die Erzeugung der bei der Wärmehehandlung des VSB-Copolymeren
gebildeten Gase nicht hemmen.
Mit dem erfindungsgemäß in den Massen eingesetzten Schwefeldonator wird eine Substanz bezeichnet, die
aktiven Schwefel bei der Vernetzungstemperatur freisetzt Derartige Schwefeldonatoren sind bekannt
und umfassen beispielsweise Schwefelverbindungen wie Schwefelmonochlorid, Schwefeldichlorid, Morpholindisulfid,
Alkylphenoldisulfide, N,N'-Dithiobis(hexahydro-2H-azepinon-2) und phosphorhaltige Polysulfide, Thiazolverbindungen
wie 2-(4'-Morpholinodithio)benzothiazol und Thiurampolysulfidverbindungen wie Tetramethylthiuramdisulfid,
aktiviertes Tetramethylthiuramdisulfid, Tetraäthylthiuramdisulfid, Tetrabutylthiuramdisulfid,
N,N'-Dimethyl-N,N'-diphenylthiuramdisuIfid, Dipentamethylendisulfid,
Dipentamethyk-nthiuramdisulfid, Dipentamethylenthiuramhexasulfid, Cyclopentamethyienthiuramdisulfid
und gemischte Alkylthiuramdisulfide.
Der Aminosäuregehalt in den Massen gemäß der Erfindung beträgt 0,01 bis 80 Gewichtsteile, vorzugsweise
0,01 bis 30 Gewichtsteile und insbesondere 0,! bis 5 Gewichtsteile, je 100 Gewichtsteile des VSß-Copolymeren.
Der Gehalt an Schwefel und/oder Schwefeldonator in den Massen gemäß der Erfindung beträgt 0,01 bis 80
Gewichtsteile, vorzugsweise 0,01 bis 30 Gewichtsteile und insbesondere 0,1 bis 5 Gewichtsteile, je 100
Gewichtsteile des VSB-Copolymeren.
Die Masse gemäß der Erfindung kann gewünschtenfalls
andere Zusätze wie Füllstoffe und Verdickungsmittel enthalten.
Die folgenden Beispiele erläutern die vorliegende Erfindung im einzelnen. Zugfestigkeit, Dehnung und
Modul werden mit einer Zuggeschwindigkeit von 200 mm/min unter Anwendung eines Schopper-Zugtestgerätes
gemäß JIS K-6301 gemessen. Die Härte
wurde unter Anwendung eines Härtetestgeräts vom Typ A gemäß JIS bestimmt Die Anteile der
ι« Bestandteile der Kautschukmassen sind in Gewichtsteilen angegeben.
Drei Arten von Massen (Zwei-Komponentenmassen gemäß der Erfindung) mit den in den Versuchen 1 bis 3
in Tabelle I aufgeführten Ansätzen wurden in üblicher Weise unter Anwendung einer offenen Walze hergestellt.
Paraffinpapier zur Verhinderung der Klebrigkeit wurde auf eine Form aufgelegt und jede dieser Massen
wurde während 30 min mit einer bei 160° C gehaltenen Dampfpresse wärmebehandelt
Zum Vergleich wurde auch vas VSB-Copolymere
allein unter den gleichen Bedingunger- wärmebehandeit.
Nach der Wärmebehandlung wurde jede Probe aus
2> der Form entnommen und beobachtet und geprüft. Die Probe bei Vergleichsversuch 1 zeigte eine große
Verformung ihrer Oberfläche auf Grund der Entwicklung von Gasen, während die bei den Versuchen 1 bis 3
erhaltenen Proben eine markante Verringerung der
i" Gaserzeugung und der Oberflächenverformung zeigten.
Versuch
Nr. 1
Nr. 1
Versuch
Nr. 2
Nr. 2
Versuch
Nr. 3
Nr. 3
Vergleichsversuch
Nr. 1
100
groß
') Das VSB-Copolyme.e wurde durch Trocknung eines handelsüblichen Vinylpyridin-Styrol-Butadien-Copolymeren
erhalten.
VSB-Copolymeresi) | 100 | — | 100 | 5 | - | 100 | 5 |
Prolin | 5 | - | — | gering | — | gering | |
Leucin | gering | — | |||||
Homoserin | |||||||
Ausmaß der Verformung | |||||||
der Oberfläche auf Grund | |||||||
von Gaserzeugung |
Die in den Versuchen 1 bis 7 in der Tabelle Il aufgeführten Drei-Komponentenmassen wurden in
üblicher Weise unter Anwendung einer offenen Walze hergestellt. Jede der Massen wurde bei 160°C während
20 min mit einer Dampfpresse wärmebehandeit. Die angewandten Aminosäuren sind in Tabelle III aufgeführt.
Bei den Drei-Komponentenmassen der Versuche 1 bis 7 von Beispiel 2 war die Erzeugung von Gasen
wirksamer gehemmt als bei den Zwei=Komponentenmassen
der Versuche I bis 3 in Beispiel I und infolgedessen konnten Platten des vulkanisierten
VSB-Copolymercn mit einem guten Obcrflächen/ustancl
hergestellt werden. Die Eigenschaften der erhaltenen VSR-CopolymeriMi sind in Tabelle III
aufgeführt.
Zum Vergleich wurde die Masse aus dem Vergleichsversuch Nr. 1, die lediglich aus dem VSB-Copolymeren
und Schwefel aufgebaut war, bei 1600C während 20 min wärmebehandelt. Das aus der Form entnommene
VjB-Copolymere entwickslte zahlreiche Risse an
seiner Oberfläche unter Entwicklung von Gasen. Ferner hatte es eine scark ungleichmäßige Oberfläche und die
Eigenschaften des Copolymeren konnten nicht gemessen
werden.
Zum weiteren Vergleich wurden Massen mit einem Gehalt an Senn, Tryptophan, Threonin und Cystin, die
jeweils Aminosäuren außerhalb des Rahmens der Erfindung sind, hergestellt und bei 160nC .vährcnd 20
min bei den Vcrglciehsversuchcn 2 bis 5 wärmebehandeit. Wie bei dem vorstehend abgehandelten Vcrglcichsvcrsuch
I wurden die Proben auf Grund der Erzeugung von Oasen stark verforml, und es wurde kein
Effekt infolge der Zugabe der Aminosäuren beobachtet.
VSB-Copoly-
meres')
SRF-L-Ruß?)
Schwefel
Aminosäure')
Versuche Vergleichs- Vergleichs-
versuch versuche
Nr. 1 bis 7 Nr. I Nr. 2 his Ί
100
100
40
2
2
2
2
') Wie in Beispiel I.
·') Halbverstärkender Gasruß, grolle Teilchen, hohe Elastizität
und Füllkapazität, zugesetzt als Verstärkungsmittel.
') Die in den Versuchen I bis 7 verwendeten Aminosäuren
sind in Tabelle III aufgeführt, und die in den Vergleichsversuchen 2 bis 5 verwendeten Aminosäuren waren die
vier Aminosäuren außerhalb des Bereiches der Erfindung.
Tabelle III | Aminosäure | JV^Gvn-iviCuüi | r,.u„..„ | N/mm1 | HartP |
Versuch | N/mm2 | (kg/cnV) | |||
Nr. | (kg/cnV) | % | 10,10(103) | ||
Prolin | 6.67 (68) | 450 | 10.98(112) | 50 | |
1 | Leucin | 7.16(73) | 450 | 11,77 (120) | 50 |
2 | Homoserin | 8.93(91) | 390 | 10.30(105) | 54 |
3 | Valin | 7.46 (76) | 390 | 10.10(103) | 49 |
4 | '/■Aminobutter- | 7,26 (74) | 4Γ0 | 49 | |
5 | säure | 9.22 (94) | |||
Citrullin | 7.06 (72) | 380 | 11,97 (122) | 48 | |
6 | Isoleucin | 7.65 (78) | 450 | 50 | |
7 | |||||
Eine Drei-Komponentenmasse wurde aus dem in Versuch 1 von Tabelle IV gezeigten VSB-Copolymeren.
Morpholindisulfid (Schwefeldonator) und Leucin (erfindungsgemäß eingesetzte Aminosäure) hergestellt und
unter den gleichen Bedingungen wie in Beispiel 2 wärmebehandelt. Gaserzeugung und Verformung konnten
wirksam gehemmt werden und es wurde ein vulkanisiertes VSB-Copolymeres mit gutem Oberflächenzustand
erhalten. Die Eigenschaften des vulkanisierten Copoymeren sind in Tabelle IV gezeigt.
Zum Vergleich wurde eine Masse, die lediglich aus dem VSB-Copolymeren und Morpholindisulfid bestand,
unter den gleichen Bedingungen wie vorstehend wärmebehandelt. Es wurden Gase erzeugt und eine
schwere Verformung trat im wärmebehandelten Produkt auf. Die Eigenschaften des Produktes konnten
nicht messen werden.
Tabelle IV | Versuch | Ver | - |
gleichs- | |||
versuch | |||
Nr. 1 | Nr. 1 | — | |
100 | 100 | — | |
VSB-Copolymeres1) | 40 | 40 | |
SRF-L-Ruß*) | 2 | 2 | |
Morpholindisulfid | 2 | ||
Leucin | 3.73 | ||
300%-Modui N/mm' | (38) | ||
(kg/cm?) | 540 | ||
Dehnung % | 7.26 | ||
Zugfestigkeit N/mm2 | (74) | ||
(kg/cm?) | 332 | ||
Härte | (40) | ||
) Wie in Beispiel 1. | |||
2) Wie in Beispiel 2. | |||
Claims (8)
1. Copolymermasse, bestehend aus einem Vinylpyridin-Styrol-Butadien-CopoIymeren
und mindestens einer der Verbindungen Prolin, Leuchin, Isoleucin, Homoserin, Valin, «-Aminobuttersäure, y-Aminobuttersäure.
Citrullin, Lysin, Ornithin, Arginin, Glutaminsäure, Asparaginsäure und Salzen dieser
Aminosäuren als Aminosäuren. ι ο
2. Copolymermasse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Menge der Aminosäure 0,01
bis 30 Gewichtsteile auf 100 Gewichtsteile des Copolymeren beträgt
3. Verwendung der Masse nach Anspruch 1 oder 2 als Klebstoff.
4. Verwendung nach Anspruch 3 in Vermischung mit einem RFL-Klebstoff (Resorcin-Formaldehyd-Harz+
Kautschuklatex).
5. Copolymermasse, bestehend aus einem Vinylpyridin-Styrol-Butadien-Copolymeren,
Schwefel und/ oder einem Schwefeidonator und mindestens einer der Verbindungen Prolin, Leucin, Isoleucin, Homoserin,
Valin, a-Aminobuttersäure, y-Aminobuttersäure, Citrullin, Lysin, Ornithin, Arginin, Glutaminsäure.
Asparaginsäure und Salzen dieser Aminosäuren als Aminosäure.
6. Masse nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Menge des Schwefels und/oder
Schwefeldonators 0,01 bis 30 Gewichtsteile und die Menge der Aminosäure 0,01 bis 30 Gewichtsteile,
bezogen auf 100 Gewichtsteile des Copolymeren, beträgt
7. Verwendi. .g der Masse nach Anspruch 5 oder 6
als Klebstoff.
8. Verwendung nach Anspruch 7 in Vermischung mit einem RFL-Klebstoff (Resorcin-Formaldehyd-Harz
+ Kautschuklatex).
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