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Sende- und Empfangsstation für Rohrpostanlagen.
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Sende- und Empfangsstation für
Rohrpostanlagen der dem Oberbegriff des Anspruchs 1 zugrundeliegenden Art.
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Derartige Sende- und Empfangs stationen sind aus der DE-OS 27 39
521 bekannt. Die bekannte Ausführungsform umfaßt ein kastenförmiges Gehäuse, in
dem der Übergabebehälter an einem Schlitten geradlinig zwischen den Öffnungen des
Eingabespeichers, des Fahrrohrs und des Entnahmespeichers bewegbar ist. Der Eingabespeicher
und der Entnahmespeicher sind außerhalb des Gehäuses auf bzw. unter diesem angebracht.
Die Bedienung einer solchen Sende- und Empfangsstation muß also an relativ weit-
auseinanderliegenden Stellen erfolgen, wobei zumindest der unter dem Gehäuse angeordnete
Speicher nicht von oben, sondern von der Seite zugänglich ist. Ein Vorteil der bekannten
Anordnung besteht allerdings darin, daß die Rohrpostbüchse bei der Ankunft in den
Übergabespeicher eintritt, während dieser sich vom Entnahmespeicher entfernt befindet,
so daß aus dem Entnahmespeicher bei der Ankunft der Rohrpostbüchse kein Luftstoß
austritt.
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Der Grundgedanke besteht darin, eine Sende-und Empfangsstation in
einen Arbeitsplatz zu integrieren.
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Die Aufgabe im einzelnen besteht darin, eine Sende- und Empfangsstation
der dem Oberbegriff des Anspruchs 1 zugrundeliegenden Art so auszugestalten, daß
Eingabe und Entnahme an nahe beieinandergelegenen und argonomisch günstigen Stellen
erfolgen kann, ohne daß im Betrieb an den entsprechenden Öffnungen Luft austritt
oder eingesaugt wird.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Kennzeichens
des Anspruchs 1 gelöst.
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Die Speicher sind gegenüber der bekannten Ausführungsform in das
Gehäuse hineinverlegt, was es ermöglicht, daß beide von der Oberseite des Gehäuses
her zugänglich sind. Das Gehäuse kann also beispielsweise in einen Arbeits- oder
Schreibtisch eingebaut werden, wodurch Eingabespeicher und Entnahmespeicher von
der Arbeitsplatte des Tisches her bedient werden können. Die Bedienungsperson kann
dabei in ihrer normalen Arbeitsstellung verbleiben und braucht sich weder zu drehen,
um seitlich neben dem Arbeitsplatz vorhandene Einrichtungen zu handhaben, noch zu
bücken, um zwar am oder unter dem Arbeitstisch vorhandene, jedoch nur von vorn betätigbare
Anordnungen zu beschicken. Dadurch, daß der Obergabebehälter selbst einmal den Eingabespeicher,
das andere Mal den Entnahmespeicher selbst bildet, entfallen besondere Eingabe-
und Entnahme speicher und Einrichtungen zur Übergabe einer Rohrpostbüchse aus dem
Übergabebehälter in diese. Dadurch vereinfacht sich die Konstruktion erheblich.
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Parallel nebeneinander in einer Arbeitsplatte anzuordnende Eingabespeicher
und Entnahme speicher sind für sich genommen aus der DE-OS 28 12 238 bekannt.
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Bei dieser Ausführungsform sind jedoch beide Speicher unmittelbar
an die Fahrrohre angeschlossen.
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Die Abbremsung einer ankommenden Rohrpostbüchse erfolgt über eine
den Entnahme speicher überdeckende elastische Klappe. Abgesehen davon, daß diese
Klappe die Handhabung stört, sind bei der letztgenannten Ausführungsform auch beide
Speicher unmittelbar an Fahrrohre angeschlossen, so daß Luftbewegungen bei der Ankunft
und ggf. auch Absendung einer Rohrpostbüchse nicht zu vermeiden sind. Im übrigen
ist bei dieser Lösung die doppelte Fahrrohrmenge erforderlich, da zwei Rohre parallel
verlegt werden müssen. Dies kann bei auf einem Arbeitstisch mündenden Eingabe- und
Entnahmespeichern dazu führen, daß auf dem Tisch befindliche Papiere durcheinandergeweht
werden, was natürlich nicht erwünscht und bei der Erfindung dadurch vermieden ist,
daß das Fahrrohr separat in den weder in der Empfangstation noch in der Sendestation
befindlichen Übergabebehälter mündet. Die beiden Speicher bleiben also von den Luftbewegungen
des Fahrbetriebs unbetroffen. Ein weiterer Nachteil der Ausführungsform nach der
DE-OS 28 12 238 besteht darin, daß diese Sende-und Empfangsstation nur von unten
angefahren werden kann, während das Fahrrohr bei der Erfindung sowohl von unten
als auch von oben in das Gehäuse münden kann, wobei in beiden Fällen die Eingabe
und Entnahme an einander benachbarten Stellen von oben erfolgen können.
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Eine wichtige Ausgestaltung der Erfindung ist Gegenstand des Anspruchs
2.
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Hierdurch ist erreicht, daß der Schlitten mit dem Übergabebehälter
nur einen dem Abstand zwischen dem Fahrrohr und einem der Speicher entsprechenden
Weg zurücklegen muß, wenn eine Übergabe erfolgen soll, und stets ein Übergabebehälter
in der Übergabestation sich befindet.
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Eine die Handhabung sehr erleichternde Maßnahme ist in Anspruch 3
wiedergegeben.
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Sie ermöglicht es, eine im Entnahmespeicher befindliche Rohrpostbüchse
über die Öffnung des Entnahmespeichers an der Oberseite des Gehäuses herauszuheben,
so daß die Rohrpostbüchse leicht erfaßt werden kann, ohne daß tief in die Öffnung
hineingegriffen werden müßte.
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Die Ansprüche 4 und 5 geben Ausgestaltungen der Hubvorrichtung wieder.
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Die bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist zwar die, bei der
der oder die Übergabebehälter geradlinig verschoben werden, doch ist die Erfindung
auch anwendbar, wenn sich der Übergabebehälter auf einem Kreisbogen bewegt, d. h.
beispielsweise in einem drehbaren Schlitten angeordnet ist.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
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Fig. 1 zeigt einen Schnitt durch die Längsmittelebene der Sende-
und Empfangsstation; Fig. 2 zeigt einen Querschnitt nach der Linie II-II bei teilweise
ausgefahrener Hubvorrichtung.
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Die als Ganzes mit 100 bezeichnete Sende- und Empfangsstation ist
auf einer Grundplatte 1 aufgebaut und unter einer Arbeitsplatte 2, beispielsweise
einer Schreibtischplatte angeordnet. Die Sende- und Empfangsstation 100 umfaßt ein
aus Aluminiumprofilen bestehendes, als Ganzes mit 10 bezeichnetes Rahmengehäuse,
in dem drei Positionen vorgesehen sind, nämlich eine Eingabeposition 3, eine Übergabeposition
4 und eine Entnahmeposition 5. An der Übergabeposition 4 mündet von unten das Fahrrohr
6, während der Rohrstutzen 7 von oben in die Eingabeposition 3, der Rohrstutzen
8 von oben in die Entnahmeposition 5 hineinführen. Die Rohrstutzen 7 und 8 sind
an einer gemeinsamen Deckplatte 9 angeordnet, die eine Öffnung 11
in
der Arbeitsplatte 2 überdeckt und in der eine Eingabeöffnung 12 und eine Entnahmeöffnung
13 belassen sind.
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Das Rahmengehäuse 10 besitzt zwischen den Rohrstutzen 7, 8 und dem
Fahrrohr 6 Führungsprofile 14, 15, die quer zu den Rohrstutzen 7, 8 bzw. dem Fahrrohr
6 verlaufende Nuten 16, 17 aufweisen. In den Nuten 16, 17 sind Platten 18, 19 angeordnet,
zwischen denen in ihrem Durchmesser der nicht dargestellten Rohrpostbüchse entsprechende
Rohrabschnitte 20, 21 angeordnet sind, die jeweils nach oben und unten offen sind.
Die Rohrabschnitte 20, 21 bilden mit den Platten 18, 19 einen Schlitten 22, der
als Ganzes quer zu den Rohrstutzen 7, 8 bzw. dem Fahrrohr 6 in eine gegenüber der
in Fig. 1 dargestellten Stellung nach rechts versetzte Stellung verschoben werden
kann. Der Abstand 23 zwischen den Achsen der Eingabeposition 3 und der Übergabeposition
4 und der Abstand 24 zwischen der Achse der Übergabeposition 4 und der Achse der
Empfangsposition 5 sind gleich. Während in der dargestellten Stellung des Schlittens
22 der Rohrabschnitt 20 genau unter dem Rohrstutzen 7 befindet, so daß eine Rohrpostbüchse
durch die Öffnung 12 in den Rohrabschnitt 20 eingegeben werden kann und gleichzeitig
der Rohrabschnitt 21 mit dem Fahrrohr 6 fluchtet, so daß eine Rohrpostbüchse aus
dem Fahrrohr 6 in den Rohrabschnitt 21 eintreten kann, fluchtet in der nach rechts
verschobenen Stellung der Rohrabschnitt 20 mit dem Fahrrohr 6 und'der Rohrabschnitt
21 mit dem.Rohrstutzen 8. Der Antrieb des Schlittens 22 ist nicht dargestellt.
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In der dargestellten Stellung bildet der Rohrabschnitt 20 den Eingabespeicher
und der Rohrabschnitt 21 den Übergabebehälter. Bei einem Verschieben nach rechts
verändern sich die Funktionen und es bildet der
Rohrabschnitt 20
den Übergabebehälter und der Rohrabschnitt 21 den Empfangsspeicher.
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Die drei Positionen 3, 4, 5 sind nun noch ihrer Funktion entsprechend
zusätzlich ausgerüstet.
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In der Eingabeposition 3 ist unterhalb des Schlittens 22 eine Dämpfungsschicht
25 z. B. aus Moosgummi vorgesehen, die den Fall der Rohrpostbüchse in den den Eingabespeicher
bildenden Rohrabschnitt 20 dämpfen soll. Auch der dem Fahrrohr 6 gegenüberliegenden,
d. h. in dem Ausführungsbeispiel der Figur 1 oberen Seite fluchtet mit der Übergabeposition
4 ein Polsterkörper 26, der den Anschlag des aus dem Fahrrohr 6 in den Übergabebehälter
eingetretenen Rohrpostbüchse mildern soll.
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In der Übergabeposition 5 ist eine als Ganzes mit 30 bezeichnete
Hubvorrichtung angeordnet, mit deren Hilfe eine in der Empfangsstation befindliche
Rohrpostbüchse im Innern des Rohrabschnitts 21 bis über die als Klinke ausgebildete
Sperre 31 angehoben werden kann. Die Hubvorrichtung 30 umfaßt einen Motor 32, der
am Rahmengehäuse 10 befestigt ist. Der Motor 32 wirkt über das Ritzel 33 (Fig. 2)
auf eine Zahnstange 34 an einem Führungszylinder 35, der eine Längsbohrung aufweist,
in der ein zapfenförmiger Ausheber 36 verschiebbar geführt ist, der auf einem Teil
seiner Länge eine Verzahnung 37 besitzt, in die ein in dem Führungszylinder 35 seitlich
gelagertes Ritzel 38 eingreift. Das Ritzel 38 steht nach außen etwas über den Umfang
des Führungszylinders 35 vor und greift in eine Zahnstange 39
ein,
die auf einer Schieberplatte 40 befestigt ist, die an vier Führungszapfen 41 auf
und nieder verschiebbar ist. Die vier Führungszapfen 41 sind im Quadrat angeordnet
und an einer am Rahmengehäuse 1Q angebrachten Halteplatte 42 befestigt.
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Der Führungszylinder 35 durchgreift die Schieberplatte 40 und besitzt
unterhalb derselben einen Flanch 43.
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In Fig. 1 ist die Ausgangslage der Hubvorrichtung 30 wiedergegeben.
Der Führungszylinder 35 befindet sich ganz unten. Seine Oberkante ist so tief gelegen,
daß der Schlitten 22 mit der Platte quer über diese Oberkante hinweggeschoben werden
kann, um den Rohrabschnitt 21 in die Entnahmeposition 5 zu bringen.
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Der Ausheber 36, der im wesentlichen die gleiche Länge wie der Führungszylinder
35 hat, ist ganz in diesen eingeschoben. Die Schieberplatte 40 befindet sich in
der untersten Stellung an den Führungszapfen 41.
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Wenn sich nun das Ritzel 33 (der in Fig. 2 ans ich davor gelegene
Motor 32 ist aus Gründen der Klarheit weggelassen) in dem angegebenen Drehsinn dreht,
wird der Führungszylinder 35 nach oben bewegt. Dabei bleibt die Schieberplatte 40
zunächst stehen, so daß es zu einer Relativbewegung des Führungszylinders und der
Zahnstange 39 kommt, wodurch das Ritzel 38 in Drehung versetzt und der Ausheber
36 teleskopartig aus dem Führungszylinder 35 ausgefahren wird. Ein durch das Ritzel
33 erzeugter Hub des Führungszylinders 35 bringt also auf diese Weise den doppelten
Hub des Aushebers 36 zuwege.
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Wenn der Flansch 43 an der Unterseite der Schieberplatte 40 zum Anschlag
gekommen ist, ist das Ausfahren des Aushebers 36 aus dem Führungszylinder 35 beendet
und erfolgt noch ein weiterer gemeinsamer Hub, wobei die Schieberplatte 40 an den
Führungszapfen 41 nach oben gleitet. Diese Phase ist in Fig. 2 dargestellt. Die
größte Hubhöhe ist noch nicht erreicht. Bei dieser befindet sich das obere Ende
des Aushebers 36 oberhalb der Sperre 31.
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Der gesamte Arbeitsablauf der Sende- und Empfangsstation ist im Zusammenwirken
mit der Rohrpostanlage automatisch gesteuert. Die Steuerelemente sind nicht dargestellt.
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Der Arbeitsablauf ist wie folgt: Wenn in der Übergabe station 4 eine
Rohrpostbüchse angekommen ist, wird diese durch den im ersten Augenblick noch aufrechterhaltenen
Luftdruck zunächst in Anlage an dem Dämpfungskörper 26 gehalten. Der Schlitten 22
wird nach rechts verschoben. Dadurch wird der Rohrabschnitt 21 vom Übergabebehälter
zum Empfangs speicher. Die Hubvorrichtung 30 tritt in Tätigkeit und hebt die in
dem Rohrabschnitt 21 befindliche Rohrpostbüchse an, bis ihr unterer Rand unter Anheben
der Sperre 31 über diese hinausgelangt ist und die Sperre 31 in die in Fig. 2 dargestellte
Sperrstellung zurückgekippt ist.
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Danach senkt sich die Hubvorrichtung 33 wieder, wobei die Rohrpostbüchse
auf der Sperre aufgehalten wird und nach oben aus der Öffnung 13 über die Arbeitsplatte
2 vorsteht, so daß sie leicht erfaßt und herausgenommen werden kann.
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Der Schlitten 2 fährt dann sogleich in die in Fig. 1 dargestellte
Normallage zurück. Wird dann durch die Öffnung i2 eine Rohrpostbüchse in den in
der Eingabestation 3 befindlichen und den Eingabespeicher bildenden Rohrabschnitt
20 eingegeben, so fährt der Schlitten 22 wiederum nach rechts, bis den Rohrabschnitt
20 sich in der Übergabeposition 4 befindet. Dann wird in dem Fahrrohr 6 ein Unterdruck
oder (je nach Konstruktion) von oben ein Überdruck aufgegeben, so daß die Rohrpostbüchse
den Rohrabschnitt 20 nach unten verläßt.
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Die gezeigte Ausführungsform läßt sich ohne wesentliche Änderungen
sowohl für von unten ankommende Fahrrohre 6 als auch für von oben ankommende Fahrrohre
verwenden. Es wird dann lediglich der Dämpfungskörper 26 statt des Fahrrohranschlusses
nach unten versetzt. Der Arbeitsablauf ist aber im übrigen der gleiche.
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L e e r s e i t e