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Koordinaten Bohrvorrichtung
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Gegenstand der Erfindung ist eine Koordinaten Bohrvorrichtung mit
über einer Grundplatte rechtwinkelig zueinander verstellbaren werkstückanschlageinrichttiii#en
die mittels Meßeinrichtungen positionsgenau einstellbar sind.
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Derartige Koordinaten Bohrvorrichtun#-en dienen dazu die zu bearbeitenden
Werkstücke durch Anlage an beiden Werkstückanschlageinrichtungen, die nach zwei
rechtwinkelig zueinander in einer Ebene liegenden achsen ausgerichtet werden, in
die erforderliche präzise Lage zur Bohrmaschinenspindel zu bringen, so daß bei einer
Serienfertigung jede Anzahl von gleichen Werkstücken ohne Heu- oder Nachstellung
der Bearbeitungsposition präzise bearbeitet werden können und das lästige Anreissen
und Kernen jedes eindenen Werkstückes entfällt und sich der Einsatz von teuren Bohrvorrichtungen
erübrigt, Es ist eine Koordinaten-Bohrvorrichtung bekannt, bei der eine Anschlagschiene,
an die das Werkstück anzulegen ist, auf einer glatte geführt in einer Richtung rechtwinklig
zur Längsachse der Anschlagschiene vorstellbar ist. Mit der Anschlagschiene ist
ein Maßstab verbunden, der gegenüber einem ortsfesten lionius die Einstellung der
Anschlagschiene erkennen läßt. Parallel zur Anschlagschiene ist ein weiterer Maßstab
an einem Nonius vorbei in einem rechtwnklig zu der Ansonlagschiene verschiebbaren
Schlitten geführt. Die Stirnfläche dieses Maßstabes dient als seitlicher Anschlag
für das zu bohrende Werkstück und bestimmt somit zusammen mit der Anschlagschiene
die Lage des Werkstücks zu dem in der Bohrmaschinenspandel gespannten Werkzeug.
Wenn an dem Werkstück mehrere Löcher zu bohren sind, müssen jeweils die Anschlagschiene
und (oder) der als seitlicher Anschlag dienende Maßstab neu eingestellt werden.
Anschließend ist das Werkstück erneut an beide Anschlagflächen anzulegen und mit
einer Spannpratze oder anderen
Spannhilfsmitteln festzuspannen,
wenn bei Herstellung größerer Bohrungen das einfache Festhalten des Werkstücks mit
einer Hand nicht ausreicht.
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Zur Anbringung von Spannhilfsmitteln ist auf der Tischplatte der Vorrichtung
in gleichmäßigem Abstand ein Feld von Gewindebohrungen vorgesehen. Meistens wird
es erforderlich sein, nach der Erstellung der Anschläge für die nächste Bohrungslage
auch das Spannhilfsmittel umzusetzen. Bei jedem erneuten Anlegen des Werkstücks
ist auch zu beachten, daß keine Späne zwischen Werkstück und snschlagschiene liegenbleiben.
Deshalb ist die Arbeitsweise mit dieser Koordinaten-Bohrmaschinenvorrichtung ziemlich
umständlich mit entsprechender Auswirkung auf die Bohrkosten.
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Ferner sind sogenannte Koordinaten-Tische mit zwei im rechten Winkel
zueinander angeordneten, durch Spindeln mittels Handkurbeln verstellbaren Schlitten
bekannt. Die Schlitteneinstellung kann hierbei von Maßstäben und Rundskalen abgelesen
werden. Die Handkurbel-Spindelverstellung über längere Stellwege erfordert aber
auch einen beträchtlichen Zeitaufwand. Deshalb ist das Bohren von Werkstückserien
auf diesen Koordinaten-Tischen unwirtschaftlich.
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Ein schnelles Positionieren des Werkstückes in mehrere Bohrungslagen
ist mit sogenannten Kopierbohrtischen möglich, die sinngemit auch Koordinaten-Bohrvorrichtungen
sind, das sind Kreuztische mit in Wälzführungen sehr leicht bewegliche Schlitten,
die durch Einrasten eines axial beweglich geführten Bolzens in Bohrungen einer Blechschablone
in der Bohrposition festgehalten werT den.
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Sie sind vorteilhaft einsetzbar beim Bohren kleiner und mittelgroßer
Werkstückserieh aber nicht beim Bohren eines einzigen Werkstücks, weil die Herstellung
der Einstellschablone annähernd den gleichen Aufwand erfordern wurde wie das direkte
Bohren des Werkstücks nach Anriß oder auf einem Koordinaten-Tisch. Dem verbreiteten
Einsatz der an sich für Serien-Bohrarbeiten vorteilhaften Kopierbohrtische steht
der durch die teuren Wälz-Längsführungen bedingte hohe Preis entgegen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde eine Koordinaten -Bohr-Vorrichtung
zur Lagebestimmung von Bohrungen an Werkstücken
unterschiedlicher
Gestalt sowie zum Festhalten der Werkstücke während der Bearbeitung als vorteilhaftes
Hilfsmittel bei der Bearbeitung eines einzigen Werkstucks wie auch beim Bohren von
Werkstückserien zu schaffen, die problemlos auf jede vorhandene Bohrmaschine aufgebaut
werden kann.
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Das geschieht erfindungsgemäß dadurch, daß ein Werkstück-Ausrichte-
und pannhilfsmittel an einer Fuhrtngsschiene Sleitbar angeordnet in der eihen Koordinatenrichtung
und diese Führungsschiene mittels eines Gleitstückes auf einer zweiten Führungsscfliene
in der anderen Koordinatenricntung verstellbar und mittels manuellen oder meschanischen
Klemmvorrichtungen arretierbar ist.
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Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Koordinaten-Bohrvorrichtung
nach der Erfindung an Hand der Zeichnungen näher erlautet. Es zeigen: Fig. 1 Eine
Seitenansicht, Fig. 2 eine Draufsicht, Fig. 3 eine Führung der erkstückaufnahme
im Querschnitt, Fig. 4 " IE II (1 im Längsschnitt, Fig. 5 die Vorrichtung eingerichtet
rum stirnseitigen Bohren eines Werkstückes, Fig. 6 die Vorrichtung eingerichtet
zum Schrägbohren eines Werkstückes.
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Wie aus den Fig. 1 und 2 ersichtlich, besteht die Bohrrorrichtung
aus einem Sockel 1, der mit einem umlaufenden Befestigungsflansch la versehen ist
und z.B. mittels Spannpratzen 2 auf einem Bohrmaschinentisch 3 befestigt ist. Auf
dem Sockel 1 ist eine ebene und glatte Tischfläche 4 befestigt an der eine Führungsschiene
5 in einer der beiden Koordinatenrichtungen fest angeordnet ist.Diese Führungsschiene
5 ist mit einem längsverschiebbaren Gleitstück 6 versehen an dem eine zweite Führungsschiene
7, in die andere Koordinatenrichtung führend, befestigt ist. Auf der Führungsschiene
7 ist eine als Werkstückausrichte- und Spann -hilfsmittel (11 , 15) dienende Aufnahmevorrichtung
8 längsyerschiebbar angeordnet, die im Beispiel Fig. 2 aus einer Gleitplatte
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mit Anschlagfläche 9a, einer Aufspannplatte 10, einer Anschlagplatte 11, einem Spannblock
12, einem Fuhrungsblock 13 und einer Spannstndel 14, die mittels eines Spannhebels
15 drehbar ist, besteht.
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Die Anschlagfläche 9a der Gleitplatte 9 und die Anschlagplatte 11
sind im rechten Winkel zueinander angeordnet und dienen zur Anlage z.B. eines quaderförmigen
Werkstückes 16, das mit vier Bohrungen zu versehen ist. Dieses Werkstück 16 kann
mit der sich auf den Spannblock 12 abstützenden und im Führungsblock 13 zusätzlich
geführten Spannspindel 14 eingespannt werden.
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Ein Druckstück 17 aus weichem Material verhindert dabei Druckstellen
an Werkstücken. An die Stelle der Spannspindel 14 kann auch ein Spannstößel treten,
der von einem Kniehebelspannet oder dem Kolben in einem Drucköl- oder Druckluft
zylinder gegen das Werkstück gepressi wird. Es ist aber auch möglich, das Werkstück
über eine von oben wirkende Spannpratze gegen die Aufspannplatte 10 zu drücken.
Dazu kann eine von Hand angezogene Spannschraube oder ein Drucköl- oder Druckluft
zylinder verwendet werden.
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Gewindebohrungen 18 in der Aufspannplatte 10 ermöglichen die Anbringung
solcher Spannmittel.
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Die Verschiebung der Aufnahmevorrichtung 8 erfolgt von Hand durch
Kraftausübung auf einen am Gleitstück 9 befestigten Griff 19 in die erforderliche
Richtung, bis die Bohrposition nahezu erreicht ist. Die damit bewirkte Positionsanderung
kann an Maßstäben 20 und 21, die an den Führungsschienen 5 und 7 angebracht sind
und Nonien 22 und 23 die an den auf den Führungsschienen entlang bewegbaren Gleitstücken
6 und 9 befestigt sind, abgelesen werden.
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Eine Feinpositionierung mit Toleranzen um 0,1 mm wird durch leichte
Stöße erreicht, die s.B. mit einen besonderen Feinpositionierhammer 24 auf den Schaft
des Griffes 19 ausgeübt werden können.
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Der Feinpositionierhammer 24 besteht aus einem begrenzt axial auf
einem Bolzen 25 verschiebbaren Schlagbären 26, an dem ein Handgriff 27 angebracht
ist. Es ist mit einem Gelenkstück 28 um den Schaft des Griffes 19 schwenkbar.
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In entsprechenden Anstand ist neben Griff 19 eine Späneschutzschild
19a angebracht.
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Für die BearDeitung von Serien von Werkstücken 16 mit mehreren Bohrungen
ist es wichtig daß die einzelnen Bohrungssositionen ohne besondere Äufmerksamkei
bar sind. Das wird
dadurch erreicht, daß an der Stirnseite der Führungaschiene
5 sowie rechtwinklig dazu am Gleitstück 6 eine schwernkbare Lagerplatte 29 und 30
angebracht sind, die je eine oder mehrere r.B.
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je zwei Gewindestangen 31, 32, 33,und 34 tragen, auf denen Anschlagmuttern
35 bis 35d in erforderlicher Anzahl angeordnet sind., die bei entsprechender Stellung
der Lagerplatten 29 und 30 an Anschlagstücken 36 und 37 anschlagen, die am Gleitstück
6 bzw.
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an der Gleitplatte 9 befestigt sind.
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Zum Bohren des Werkstückes 16 werden die einzelnen s.B. in Fig.2 angedeuteten
vier Bohrungspositionen durch Verschiebung des #usrichte- und Spannhilfsmittels
8 eingestellt bis die Anschlag -stücke 36 und 37 mit den zugeordneten Anschlagmuttern
35a od. b bzw. 35c oder d auf den Gewindestangen 31 und 33 die auf die BohrunBabstande
eingestellt sind, zur Anlage kommen.
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Um ein Verschieben des Ausrichte- und Spannhilfsmittel 8 zu verhindern,
wird dasselbe mittels manueller oder mechanischer Klemmvorrichtungen 50 bis 54 bzw.
54 bis 60 (in Fig. 3 und 4) mit den Führungsschienen 5 und 7 wiederlösbar arretiert.
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Andere Bohrungsabstände können durch Schwenken der Lagerplatten 29
bzw. 30 eingestellt werden, wobei Anschlagmuttern auf der Gewindestange.32 bzw.
Anschlagmuttern auf der Gewindestange 34 in den Wirkbereich der Anschlagstücke 36
od. 37 kommen.
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Auf jeder der Gewindestangen 31, 32, 33, 34 können erforderlichen
falls auch mehr als zwei Muttern als Positionieranschlag angebracht werden. Zwischen
zwei Muttern auf einer Gewindestange und dem Anschlagstück 36 oder 37 können engste
Achsabstände von zwei Bohrungen eingestellt werden. Der kleinste Achsabstand für
die Position einer weiteren Bohrung, die durch die Einstellung einer dritten Mutter
auf derselben Gewindestange bestimmt wird, ergibt sich aus der Summe der Breite
des inschlagstückes 36 oder 37 und der Länge einer Mutter 35. Dazwischen liegende
Achsabstände können durch entsprechende Anordnung von Muttern auf der zweiten Gewindestange
an derselben schwenkbaren Platte 29 oder 30 bestimmt werden.
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Der Abstand der Gewindestangen an jeder schwenkbaren Platte toneinander
ist
so gewahlt, daß zwischen zwei sich mit den Ecken gegenuberliegenden Muttern 35 ein
gröberer Abstand ist als es der Breite des Anschlagstückes 36 oder 37 entspricht.
Damit wird in den Mittelstellungen der schwenkbaren Platten 29 und 30 eine freie
Verschiebbarkeit für die Führung 6 und die Führung des Werkstück-Ausricht- und Spannhilfmittels
8 erreicht.
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Am, den schwenkbaren Platten zugewendeten,Ende der Gewindestangen
31i 32, 33 und 34 befindet sich jeweils eine mutter 38a, 38b und 38c, die an der
Platte anliegt. Wird diese Mutter z.B. durch einen unter Luftabschluß aushärtenden
Kunststoff oder auch durch Kontern mit einer anderen Mutter verdrehfest mit der
Gewindestange verbunden, so kann die Gewindestange aus der schwenkbaren Platte herausgedreht
und später in genau die gleiche Stellung wieder eingeschraubt werden. Werden auch
die die Bohrpositionen bestimmenden Muttern gegen Verdrehen gesichert, so können
die Gewindestangen zur Speicherung einer einmal eingestellten Gruppe von Bohrpositionen
abgelegt werden. Damit läßt sich die Rüstzeit vor wiederholter Bearbeitung von Serien
bestimmter Werkstücke verkürzen.
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Das Ende der Gewindestangen 31 und 53 steht auf der Außenseite der
schwenkbaren Platten 29 und 30 soweit vor, daß je ein Handgriff 39a und 39b aufgeschraubt
werden kann.
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Die schwenkbaren Platten 29 und 30 sollen sich von Hand leicht bewegen
lassen, aber nicht unbeabsichtigt s.B. durch SchwerkrafteinfluX verstellt werden.
Das wird durch Andruck der schwenkbaren Platten gegen Reibscheiben 40a und 40b mit
einstellbarer Kraft von Tellerfedern 41a und 41b oder anderen Federelementen bewirkt.
Die Kraft der Rellerfedern wird durch entsprechendes Anziehen einer Schraube 42
bzw. einer Mutter 43 bestimmt, die z.B0 durch unter Luftabschluß säheElastisch aushärtenden
Kunststoff gegen unbeabsichtigte Verdrehungen gesichert werden.
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Anstelle der in Fig.1 und Fig. 2 dargestellten vorbesohriebenen Anordnung
kann auch eine schwenkbare Platte mit Gewindestangen mit einer Schwenkachse parallel
zur Führungsschiene 5 an einer Stirnseite von Führung 6 angeordnet und das zugehörige
Anschlagstück an einer Stirnseite von Führungsschiene 5 angebracht werden.
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Eine gleichartige Anordnung ist auch an der Führung des Werkstück-Ausricht-
und Spannhilfsmittel 8 möglich.
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Alternativ können auch je eine oder mehrere Gewindestangen parallel
zur Verschieberichtung an Führung 6 und an der Führung der Werkstücke-Aufnahme 8
angeordnet werden und mit ihren Stirnflächen oder aufgeschraubten Muttern gegen
Schwenkarme wirken, die s.B. anstelle der Bchwenkbaren Platten 29 und 30 treten.
Auch eine sinngemäße umgekehrte Anordnung ist möglich.
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Der Ausbildung der Führungen kommt bei der Bohrvorrichtung nach der
Erfindung besondere Bedeutung zu. Sie sollen nahezu spielfrei sein, eine leichte
Verscliiebbar#eit der Werkstück-Aufnahme 8 nicht beeinträchtigen und sich mit gerindem
Aufwand herstellen lassen.
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In Fig. 3 ist ein Ausführungsbeispiel der Führung der Werkstück-Aufnahme
8der Bohrvorrichtung nach Fig. 1 und 2 im Querschnitt, in Fig. 4 im Längsschnitt
gezeigt. Die Führung besteht aus der Gleitplatte 9, die mit der Aufspannplatte 10
durch Schrauben 44 verbunden ist, einem Distanzstück 45 und einer Klemmplatte 46.
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Diese Teile umfassen U-förmig die Führungsschiene 7. Zur Einstellunb
eines möglichst geringen Führungsspiels sind Gewindestifte 47 (Fig.4) vorgesehen,
die auf in Auskesselungen 48 der Klemmplatte 46 geführte Gleitstücke 49 wirken.
Die Gleitstücke werden zweckmäßig aus einem ^werkstoff mit guten Gleiteigenschaften
auch bei Trockenlauf hergestellt oder damit an der an Führungsschiene 7 anliegenden
Seite belegt. Anstelle der Gleitstücke 49 kann auch ein Kunststoffgleitstreifen
treten, der in der Nähe der Gewindestifte 47 nicht an der Klemmplatte 65 befestigt
wird.
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Auch die der Pührungschiene zugewandte Seite der Führungsplatte 9
kann c.B, mit einem Kunststoffstreifen mit besonders guten Gleiteigenschaften belegt
werden. Bei vorwiegender Bearbeitung verhältnismäßig leichter Werkstücke ist das
nicht nötig.
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Wenn die Führung größere Bearbeitungs-Reaktionskräfte übertragen muß,
sollte sie spielfrei geklemmt werden. Die Klemmkraft wird normalerweise von einer
Gewindespindel 50 (Fig. 4) ausgeübt,die mit einem umsetzbaren Hebel 51 drehbar ist.
Die Gewindespindel wirkt auf ein hartes Druckstück 52, das in einer Hohlschraube
53 mit geringstem Spiel geführt ist. Das Druckstück 52 kann dadurch auch Seitenkräfte
aufnehmen, ohne daß sich die Führung mit dem Werkstück-Ausricht- und Spannhilfsmittel
8 störend gegenüber
Führungsschiene 7 verschiebt, wenn der Reibschluß
zwischen Führungsplatte 9 und Führungsschiene 7 bei begrenzter von Gewindespindel
50 ausgeübter Klemmkraft allein nicht ausreicht, um in Längsrichtung der Führungsschiene
7 wirkende Bearbeitungs-Reaktionskräfte aufzunehmen.
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Die Hohlschraube 53 dient zugleich zur Befestigung eines Anschlagstücks
54, das alternativ zu dem Anschlagstück 37 benutzt werden kann, wenn überkragende
l#ange Werkstücke zu bohren sind. Anstelle der schwenkbaren Platte 30 (Fig 1) tritt
dann ein nicht dargestellter Schwenkhebel mit nur einer Gewindestange mit Muttern
35 in der zur Einstellung der geforderten Bohrposition in der Y-Achse erforderlichen
Anzahl. Diese Gewindestange ragt in Freigangsstellung nicht soweit über die Führung
nach Fig. 3 hinaus, so daß ein weniger hoher und leichterer Unterbau des Werkstückes
auf der Werkstück-Aufnahme 8 ausreicht.
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In Fig. 3 ist die Klemmung mittels eines hydraulisch beaufschlagten,
abgedichteten Kolbens 55 dargestellt, der sich in einem mit einer Verschlußschraube
56 verschlossenen Zylinder 57 befindet.
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Die Verschlußschraube ist mit einer Gewindebohrung 58 für den Anschluß
einer Druckleitung versehen. Kolben 55 wirkt mit einem Zapfen 59 auf das Druckstück
52 das in einem Hohlschraubenansatz 60 des Zylinders 57 geführt ist, mit dem auch
das Anschlagstück 54 befestigt wird.
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Der für die hydraulische Klemmung erforderliche Flüssigkeits -druck
kann mit einer elektrisch, pneumatisch oder manuell angetriebenen Pulpe oder einem
pneumatisch-hydraulischen Druckübersatter oder einem elektrisch-hy#raulischen Kraft-Druck-Umsetzer
oder einem federbelasteten Kolben erzeugt werden, der zum Lösen der ilomsung manuell,
pneuiatisch oder elektromagnetisch entlastet wird.
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Die Handhebel-Spindel-Klemmung nach Fig. 4 oder die hydraulische Klemmung
nach Fig. 3 kann alternativ an dieselbe Koordinations-Bohrsorrichtung mit einer
wie dargestellt ausgebildeten Führung angebaut werden.
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Die an Führungsschiene 5 entlang verschiebbare Führung 6, die die
Führungsschiene
7 trägt kann im Prinzip ebenso aufgebaut werden, wie die in Fig. 3 und Fig. 4 dargestellte
Führung.
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Die Ausbildung der Führungen aus mit Schrauben verbundenen Sinselteilen
ist vorteilhaft, weil die gleichen Einzelteile an mehreren Typen der Universal-Bohrvorrichtung
nach der Erfindung für unterschiedlich große Bearbeitungsbereiche, die zum Teil
in Einnelanfertigung oder in kleiner Anzahl herzustellen sind, verwendet werden
können.
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Für eine einheitlich in großer Stückzahl herzustellende Universal-Bohrvorrichtung
führt die gemeinsame Ausführung der Führung mit der Werkstück-Aufnahme als ein gegossenes
oder geschmiedetes Teil zu einfacherer Herstellung. Auch die Führungsschiene 7 kann
mit der Führung 6 in einem Stück gegossen oder geschmiedet werden.
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Zum Bohren langer Werkstücke an den Stirnseiten ist es zweckmäßig
wie in Fig, 5 gezeigt, an einer Koordinaten-Bohrvorrichtung entsprechend Fig. 1
und Fig. 2 an der Werkstück-AuSnahme8 statt der Anschlagplatte 11 eine senkrechte
Aufspannplatte 61 anzubringen, an der das sich auf Aufspannplatte 10 stützende und
zur vollständigen Lagebestimmung an Führungsplatte 9 anliegende Werkstück 16a festgespannt
wird. Um einem Ankippen der Führung der Werkstück-Aufnahme 8 an der Führungsschiene
7 durch Bearbeitungskräfte vorzubeugen, ist ein zusätzlicher Stützfuß 62 an iufspannplatte
61 zweckmäßig.
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Zur Herstellung von Schrägbohrungen mit der Universal-Bohrvorrichtung
kann wie in Fig. 6 dargestellt eine schwenkbare Planscheibe 63 an die senkrechte
Aufapamiplatte 61 an der Werkstück-tafnahme angebaut werden.
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Die Winkeleinstellung kann an einer Skala 64, bbga&ds## werden,
Die Planscheibe 63 ist mit Anschlägen 65 und 66 versehen, die zueinander rechtwinklig
liegen.
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Statt den vorbeschriebenen Schrägbohr-Hilfsmittel kann auch eine Schwenkvorrichtung
zum völligen Drehen des auf einer beidseitig gelagerten Wiege gespannten Werkstücks
auf die Universal-Bohriorrichtung aufgebaut werden. Es ist auch möglich, das mit
Schrägbohrungen zu versehene Werkstück auf die entsprechend geneigt,
auf
Aufspannplatte 10, 63 aufgebaute Hilfsaufspannplatte mit Hilfsanschlägen aufzubringen.
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Vorzugsweise wird bei Bohrarbeiten auf der Universal-Bohrvorrichtung
nach der Erfindung ohne Bohrerführungsbuchsen gearbeitet.
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Zur Sicherung der genauen Position größerer Bohrungen wird mit einem
Zentrierbohrer oder einem kurzen, steifen Anbohrer, der gleichzeitig zum Brechen
der Kante der endgültigen Bohrung dient, angebohrt. Beim Bohren an Werkstücken mit
schrägen oder runden Oberflächen ist jedoch die Führung des Bohrers durch eine Bohrbuchs
oft unerläßlich.
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In Fig. 6 ist auch dargestellt, wie ein Bohrbuchsenhalter an eine
Koordinaten-Bohrvorrichtung gemäß Fig. 1 unä 2 angebaut werden kann.
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Ein Arm 67 ist unter der Tischplatte 4 befestigt. Er trägt eine Säule
68. An der Säule höhenverstellbar und klemmbar ist ein An-Schlag 69 für einen Haltearm
70 mit einer Aufnahmebohrung für eine Bohrbuchse 71. Der auf dem Anschlag 69 aufliegende
Haltearm 70 ist nach Lösen einer Klemmeinrichtung 72 um Säule 68 Schwenkbar, sodaß
die Bohrbuchse 71 bei Folgebearbeitungen nicht stört.
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Beim Zurückschwenken kommt der Haltearm 70 durch Anschlag 69 wieder
genau in die Ausgangsstellung.
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Sollen gelegentlich Werkstücke gebohrt werden, deren Anmessungen über
den normalen Arbeitsbereich der Universal-Bohrvorrichtung hinausgehen, so können
wie in Fig. 6 angedeutet, wegschwenkbare längenverstellbare Hilfsanschläge 73 angebracht
werden (auch um 900 versetzt).
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In Fig. 5 ist im Teilquerschnitt zu erkennen, wie eine Kühimittelableitwanne
74 an der Koordinaten-Bohrvorrichtung angebracht werden kann. Die Kühlmittelableitwanne
wird mit einem kreisrunden Ausschnitt versehen auf einen Ansatz 75 am Sockel 1 gesteckt
und mit einem elastischen Dichtring 76 von Tischplatte 4 angedrückt. Die an Führungsschiene
5 anliegende Fläche wird mit einem Dichtmittel abgedichtet.
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Die Koordinaten-Bohrvorrichtung nach der Erfindung ist vor allem zum
Aufbau auf in den Betrieben vorhandene Bohrmaschinen gedacht.
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Sollen neue Bohrmaschinen von ihrem Hersteller mit der Universal-Bohrvorrichtung
ausgerüstet werden, so können Sockel 1 (Fig.1) und Tischplatte 4 entfallen, Die
Führungsschiene 5 wird dann direkt am Bohrmaschinentisch befestigt, auf dem dann
auch das Werkstück-Ausricht- und Spannhilfsmittel 8 gleitet.
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Patentansprüche: