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Vorrichtung zum maschinellen Abisolieren
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von abgeschirmten Leitungen Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung
zum maschinellen Abisolieren von abgeschirmten Leitungen mit geflochtener und/oder
gewendelter Abschirmung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Abgeschirmte Leitungen werden in der Hochfrequenztechnik in Form von
Koaxialleitungen als Speiseleitung verwendet und im übrigen in solchen Fällen, in
denen eine Störeinstrahlungsabschirmung notwendig ist. Das Abschirmgeflecht, das
um die Innenisolierung herungelegt ist und von der Außenhülle umgeben ist, besteht
aus einem Drahtgeflecht aus Kupfer, Silber oder Legierungen oder aber aus einzeln
gewendelt aufgezogenen Drähten oder Bandleitern. Bei geflochtener Ausführung werden
entweder einzelne Drähte oder in Lagen gebündelte Drähte in einer bestimmten Steigung
um den Innenisolator gelegt und miteinander verflochten. Das Steigungsmaß der Geflechtwendel
oder der Einzeldrahtwendel hängt von der mechanischen Dichte und Festigkeit des
Abschirmgeflechtes ab. Die Steigung liegt üblicherweise zwischen einigen Millimetern
und einigen Zentimetern und ist auch abhängig von dem Durchmesser des Innenisolators.
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Zum Zwecke der Abisolierung der Außenhülle von einem solchen abgeschirmten
Leiter sind sowohl manuelle als auch maschinelle Werkzeuge bekannt, die sich eines
die Außenhülle durchschneidenden Messersatzes bedienen, der die Außenhülle bis auf
das Abschirmgeflecht durchschneidet. Die Messer dienen gleichzeitig als Abstreifer
und schieben die Außenisolierung von der
Abschirmung, wenn das Kabel
in Längsrichtung zurückgezogen wird und die Messer ortsfest sind oder bei kinematischer
Umkehr die Messer in Längsrichtung des Kabels zum Kabelende hin verschoben werden.
Das freigelegte Abschirmgeflecht umschließt den Innenisolator und den darin liegenden
Innenleiter. Damit der Innenleiter zugänglich wird, z.B. zum Anlöten an eine Leiterbahn
einer Leiterplatte oder zum Anschließen an einen Stecker, ist es erforderlich, daß
ein Teil des Innenleiters freigelegt wird. Bei maschinellen Vorrichtungen ist es
bekannt, einen weiteren Messersatz vorzusehen, der das Abschirmgeflecht und den
Innenisolator durchschneidet, und zwar bis auf den Innenleiter. Beim Zurückziehen
des Kabels wird der Innenisolatorrestteil mit der durchgeschnittenen Abschirmung
von dem Innenleiter abgestreift. Bei den Vorrichtungen für die maschinelle Abisolierung
arbeiten beide Schneidmesser synchron, so daß beide Einschnitte und beide Abstreifvorgänge
gleichzeitig erfolgen. Die abgeschirmte Leitung wird zu diesem Zweck von einem beweglichen
Schlitten mit Befestigungsbacken festgehalten, wozu sie auf den äußeren Mantel des
Kabels greifen. Mit dem gleichen Schlitten wird auch der Vorschub betätigt. Das
Kabel wird mit dem freien Ende in die Vorrichtung zum Abisolieren eingelegt. Nach
dem Ansetzen der Messer nach dem ersten Arbeitshub wird der Schlitten zurückgeführt,
wobei die gelösten Abschnitte an dem Kabel abgeschoben werden.
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Zur weiteren Verarbeitung ist es bekannt, daß nach dem Abisolieren
und Freilegen der Abschirmung die Abschirmung mittels rotierender Bürsten oder Kämme
so lange gebürstet wird, bis das Geflecht ausgelöst und die einzelnen Drähte freigelegt
sind. Die Drähte können nun seitlich des Innenisolators verdreht oder einer anderen
Zweckbestimmung entsprechend bearbeitet werden, z.B. abgelängt werden, um ein
Anlöten
an einen Lötstützpunkt einer Leiterplatte oder den Anschluß an einen Stecker zu
ermöglichen. Ist das Drahtgeflecht über eine größere Strecke freizulegen und wird
für das Anlöten nur ein kurzes Ende benötigt, so eignen sich die bekannten Kämmvorrichtungen
zum- Freilegen der Einzeldrähte nicht, da sie entlang der gesamten freizulegenden
Abschirmung geführt werden müßten. Es ist bei solchen Ausführungen üblich, die Auftrennung
des Geflechtes manuell zu bewerkstelligen.
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Zu diesem Zweck wird das Geflecht durch Schieben gegen die Außenhülle
aufgestaut, mit einer Schere durchschnitten und der nicht benötigte Teil abgeschnitten.
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Es versteht sich von selbst, daß diese Vorgängesehr aufwendig sind.
Bei der maschinellen Arbeitsweise des Aufkämmens ist es zudem notwendig, daß die
einzelnen, später wieder zu bündelnden Drähte der Abschirmung abgelängt werden.
Es sind stets mehrere manuelle Arbeitsgänge für das Verdrillen und Ablängen der
Abschirmung notwendig.
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Ausgehend von dem beschriebenen Stand der Technik liegt der Erfindung
die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung für die Abisolierung von abgeschirmten Leitungen
so aus zu bilden, daß während des Abisoliervorganges gleichzeitig eine Auftrennung
des Abschirmgeflechtes und eine Freilegung desselben sowie ein Ablängen des Geflechtes
erfolgt.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß nach der im Kennzeichen des Anspruchs
1 wiedergegebenen Lehre gelöst.
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Vorteilhafte Weiterbildungen der Vorrichtung, die den Vorgang des
Abisolierens, des Freilegens des Abschirmgeflechts und des Auftrennens desselben
sowie dessen Ablängen ermöglichen, sind in den Unteransprüchen beschrieben:
Die
Erfindung bedient: sich der. Erkenntnis,-daß alles Abschirmgeflechte für abgeschirmte
Leitungen gewendelte Leiter aufweisen-die in. -einer-besimmten Steigung--um den
Innenisolator gelegt sind. Dieses Steigungsmaß wird fur das Auftrennen und Ablängen
der Abschirmung ausgenutzt.
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Durch' -entsprechende-- Ausbildung des. Messers in Form einer das
Drahtgeflecht aufwerfendenSpitie wird, bevor der Schneidvorgang eingeleitet wird,
das Drahtgeflecht aufgeworfen und erst dann aufgetrennt. In jedem Fall schneidet
das Messer die einzelnen Wendelungen durch, so daß nach-Hübbeendigung um mindestens
eine Steigung der Rest der-Abschilrmung abgeschnitten ist. Das Abstreifen der restlichen
Abschirmung mit dem Außenisolator erfolgt in Vorrichtungen, wie sie in den Unteransprüchen
beschrieben sind. Die Arbeitsabläufe sind aufeinander abgestimmt, wobei sowohi die
Messer zum Abisolieren des Außenisolators als auch zum Abtrennen der Isolierung
von dem Innenleiter und das Messer zum Aufschneiden und'Ablängen der Abschirmung
gleichzeitig eingreifen. In vorteilhafter Weise wird das Kabel mit dem Vorschub-Schlitten
gegenüber den Messern zurückgezogen. -Hierbei dienen die Messer gleichzeitig als
Abstreifer. Bei anderen Ausführungen umfaßt die gelöste Außenisolierung ein Abstreifer
und zieht diese vom Kabel ab.
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Die Verwendung eines Vorschub-Schlittens mit Haltearmen bietet den
weiteren Vorteil, daß das Kabel nach dem Rückzugsvorgang um eine bestimmte Länge
vorgezogen wird, so daß eine Vorrichtung nach der Erfindung verwendet werden kann,
die eine spiegelbildliche Messeranordnung aufweist, wodurch auch das zweite abgelängte
Ende in gleicher Weise bei ein und demselben Arbeitstakt bearbeitet wird. Bei dieser
Ausbildung ist zusätzlich ein Abtrennmesser vorgesehen, das das Kabel in eingeführtem
Zustand vor dem Bewegungshub des Schlittens durchtrennt.
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In weiterer Ausgestaltung ist vorgesehen, daß das Auftrennmesser auch
die Innenisolierung währendsdes Hubes auftrennt, so daß neben dem Aufschneiden der
Abschirmung, der Ablängung derselhen, gleichzeitig auch ein Ende des Innenleiters
freigelegt wird. Bei diesem Vorgang wird während der Hubbewegung das Messer in die
Innenisolierung hineingedrückt und trennt-diese auf. Zusätzliche Abisoliermesser
sind hierbei nicht mehr notwendig.
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Um den Messern einen Halt zu geben und'die Eindringtiefen genau einstellen
zu können, sind sie in Haltern der Vorrichtung gelagert, die spiegelbildliche Ausnehmungen
aufweisen, die einen Führungsdurchbruch für das Kabel bilden! wenn das Kabel eingelegt
ist und die HaI-ter geschlossen sind. Dabei bildet die der Schneide des zusätzlichen
Messers gegenüberliegende Fläche des Halters eine Gegendruckfläche während des Eindringens
der Schneide.
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Eine erfindungsgemäß ausgebildete Vorrichtung ist in Fig. 1 der Zeichnung
dargestellt. Fig. 2 zeigt eine Variante des Messers zum Aufschneiden der Abisolierung
und Fig. 3 eine skizzenhafte Darstellung der Wendelung eines Abschirmgeflechtes
mit einem eingeführten Messer.
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In dem Ausführungsbeispiel in Fig. 1 ist eine Vorrichtung dargestellt,
bestehend aus einer Werkzeughälfte 1 und einer zweiten Werkzeughälfte 2, die aber
Stempel 3a und 3b mit einem Antrieb verbunden sind und gegenläufig arbeiten. An
den Werkzeughaltern 1 und 2 sind Führungsaufnahmen 4a, 4b, 5a und 5b befestigt,
die zentrische Ausnehmungen aufweisen, die bei zusammengesetzten Hälften eine Durchgangsöffnung
bilden, in die die abzuisolierende Roaxialleitung 6 eingelegt ist. Das Einlegen
erfolgt mittels eines Vorschub-Schlittens mit den Spannbacken 7a und 7b, die ebenfalls
gegeneinander
wirken und das Kabel festhalten. An den Werkzeughaltern 1 und 2 sind Messersätze
angebracht, die gegenläufig arbeiten und deren*Länge so gewählt ist, daß die entsprechenden
Schichten des Koaxialkabels durchtrennt werden. Im vorderen Bereich sind die Messer
8a, 8b vorgesehen, die das Kabel in festgehaltenem Zustand ablängen. Am hinteren-Ende,
parallel zu den Haltern 4a, 4b oder in diesen integriert, sind Messer 9a und 9b
vorgesehen, die die Außenhülle durchschneiden.
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Des weiteren sind im vorderen Bereich Messer 1Oa und 1Ob vorgesehen,
die das Koaxialkabel bis auf den Innenleiter durchschneiden und diesen damit freilegen.
Die Abisolierungslängen sind, wie bereits ausgeführt, entsprechend gewählt; der
Hub wird begrenzt durch die paarweise gegeneinanderstoßenden Halter 4a, 4b, 5a,
5b, zu welchem Zweck Dämpfungs- oder Sperrmittel, wie Distanzstücke, die nicht dargestellt
sind, vorgesehen sind. Ebenso sind Führungsstücke zur Sicherstellung der planparallelen
Bewegung der beiden Werkzeughalter 1 und 2 vorgesehen, die der Einfachheit halber
ebenfalls nicht dargestellt sind. Zweckdienlich ist es, die Abisoliermesser so zu
formen, daß sie den abzuisolierenden Kabelteil voll umschließen. Sie können aber
auch einen Abschnitt freilassen, der bei dem Abstreifvorgang abgerissen wird. Nach
der Erfindung ist ein zusätzliches Messer 11 vorgesehen, das nur einseitig eindringt,
und zwar in dargestelltem Ausführungsbeispiel nur bis auf den Innenisolator. Das
Messer durchdringt dabei die Abschirmung. Wird nun das Kabel, nachdem alle Messer
eingedrungen sind, nach diesem Arbeitshub durch den Schlitten mit den Spannbacken
7a und 7b zurückgezogen, so wird der vordere Teil des Kabels, das zwischen den Messern
10a und 1Ob liegt, abgestreift. Im gleichen Arbeitsgang wird durch die Messer 9a
und 9b die Außenhülle abgestreift und die Abschirmung durch das Messer 11
aufgetrennt.Wird
die volle Steigung eines Wendels des Abschirmgeflechtes erreicht,-so ist das Geflecht
insgesamt durchgeschnitten, so daß beim Abstreifvorgang die Außenhülle mit der restlichen
Abschirmung vom Innenisolator mittels des zusätzlichen Messers geschoben wird. Nach
diesem Vorgang öffnet sich die Vorrichtung, so daß mit dem Schlitten ein neues Kabel
eingeführt werden kann. Bei einer Vorrichtung mit symmetrisch zum Abschneidmesser
angeordnetem zweitem Messersatz kann in einem Arbeitsgang mittels eines gegenläufigen
zweiten Schlittens das zweite Ende eines abgelängten Kabels gleichzeitig abisoliert
werden.
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Im Ausführungsbeispiel in Fig. 2 ist ein Messer 11 dargestellt, das
eine untere Schneide aufweist, die Innenisolierung durchdringt und beim Hub in Längsrichtung
durchschneidet, wodurch der Innenleiter 12 freigelegt ist.
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In Fig. 3 ist ein freigelegtes Abschirmgeflecht, der Einfachheit halber
nur zwei Wendel, mit dem eingreifenden Messer 11 dargestellt. Bei Vollziehung eines
Bewegungshubes um die dargestellte Distanz A wird der Anfangswendel oben durchschnitten.
Damit ist aber auch das gesamte Drahtgeflecht durchschnitten, so daß der restliche
Teil beim Abstreifen der ihn umgebenden Hülle mit abstreifbar ist.
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Die Bewegungsrichtungen der einzelnen Vorrichtungsteile sind durch
Pfeile angegeben.
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