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BESCHREIBUNG
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur binokularen Augenrefraktionsbestimmung
mittels eines austauschbaren Korrektionselementes für jedes Auge.
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Gemäß eines Vorschlages des Erfinders erfolgt die freisichtige Refraktionsbestimmung
dadurch, daß das jeweilige Probierglas mittels eines optischen Systems in die Pupille
des zu untersuchenden Auges bzw. in einen vorgewählten Abstand vor die Pupille abgebildet
wird.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung der eingangs beschriebenen
Art zu schaffen, mit der sowohl eine Heterophorieprüfung als auch eine Nahprüfung
möglich ist.
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Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung der eingangs beschriebenen
Art gelöst, die gemäß der Erfindung gekennzeichnet ist durch ein das jeweilige Korrektionselement
zu dem jeweiligen zu untersuchenden Auge hin abbildendes Abbildungselement und ein
die Richtung der zu dem Augenpaar gelangenden jeweiligen Strahlen änderndes Element
in jedem Strahlengang.
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Weitere Merkmale und Zweckmäßiglceiten der Erfindung ergeben sich
aus der Beschreibung eines Ausführungsbeispieles anhand der Figuren. Von den Figuren
zeigen: Fig. 1 eine Seitenansicht der Vorrichtung in schematischer Darstellung,
teilweise geschnitten und Fig. 2 eine Ansicht der Vorrichtung in Richtung des Pfeiles
A in Figur 1 gesehen, teilweise in geschnittener Darstellung
Die
Vorrichtung für den Strahlengang jedes Auges umfaßt ein Objektiv 13, 13 t, In der
doppelten dingseitigen Brennweite jedes Objektivs ist jeweils eine Korrektionslinse
11, 11' mit einer davor angeordneten Hilfslinse 19, 19' angeordnet. Die Brennweite
der Hilfslinse 19, 19' ist gleich der des jeweiligen Objektivs 13, 13'. Mittels
der Objektive 13, 13' werden die Korrektionslinsenll, 11' in einen vorbestimmten
Scheitelabstand vor die zu untersuchenden Augen 12, 12' abgebildet. In Figur 1 ist
die Abbildung mit 20 bezeichnet.
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Die von den Objektiven kommenden Strahlen werden mittels Spiegel 15
in ihrer Richtung so abgelenkt, daß sie zu den zu untersuchenden Augen 12, 12' gelangen.
In dem gezeigten Ausführunqsbeispiel erfolgt die normale Umlenkung um 90", Damit
zur Heterophorieprüfung oder auch zur Nahprüfung die erforderliche Konvergenz oder
Divergenz oder auch Höhenabweichung erreicht werden kann, ist in den jedem Auge
zugeordneten Strahlengang jeweils ein getrennter Spiegel 15, 15' vorgesehen. Durch
Drehen der jeweiligen Spiegel um den Augendrehpunkt des jeweiligen Auges 12 der
beiden Teilsysteme wird die unterschiedliche Ablenkung der Strahlen und damit eine
Konvergenz oder Divergenz bzw. Höhenabweichung erreicht. Wird beispielsweise der
Spiegel 15 gegen den in Figur 1 dahinterliegenden Spiegel 15' um einen Winkel t
gekippt, so können Höhenfehler (Hyperopien) ausgeglichen werden.
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Die Verschwenkung der beiden Spiegel 15, 15' sollte zwar bevorzugt
um den Augendrehpunkt erfolgen, kann aber auch um jeweils einen Punkt auf der jeweiligen
optischen Achse liegen, der zwischen dem jeweiligen Abbildungselement und dem jeweiligen
Augendrehpunkt liegt Damit der jeweilige Spiegel möglichst genau um den jeweiligen
Augendrehpunkt gedreht wird, weist das Gerät eine Stirnstütze 21 auf, so daß durch
Aufstützen des Kopfes des zu untersuchenden Patienten auf dieselbe dessen Augen
in einem vorbestimmten Abstand zu den Spiegeln 15, 15' angeordnet sind.
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Die Drehung der beiden Spiegel 15, 15' hat zur Folge, daß sich die
Bilder einer Testmarke entgegengesetzt drehen. Eine Fusion solcher verdrehter Bilder,
bei denen beispielsweise eine senkrechte Linie für das eine Auge bei 80°, für das
andere Auge bei 1000 erscheint, ist nicht möglich. Daher ist jeweils zwischen Objektiv
13, 13' und Hilfslinse 19, 19' oder zwischen Objektiv 13, 13' und Spiegel 15, 15'
jeweils ein DOVE-Prisma 17, 17' vorgesehen, mit dem die Bilddrehung kompensiert
wird. Anstelle der DOVE-Prismen können natürlich auch gleichwirkende Spiegelsysteme
vorgesehen sein.
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Die Korrektionslinsen 11, 11' werden mittels eines Phoropters in den
Strahlengang gebracht. In gleicher Weise kann statt des Phoropters auch eine probierbrille
oder ein anderes Element mit veränderlicher optischer Wirkung verwendet werden.
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Um eine freisichtige Beobachtung zu ermöglichen, sind die beiden Spiegel
15, 15' als teildurchlässige Spiegel ausgebildet. Damit ist für den Patienten die
Beo-bachtung in den freien Raum gewährleistet.
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Für die binokulare Prüfung sind die beiden Teilsysteme für jedes Auge
praktisch doppelt ausgeführt. Die Abbildung der Korrektionslinse 11, 11' erfolgt
jeweils in einen dem gewählten Scheitelabstand entsprechenden Abstand vor die Augen.
Beim Verstellen des Augenabstandes des Phoropters müssen die beiden Hilfslinsen
19, 19' und die beiden Objektive 13, 13' synchron mitverstellt werden. Auf diese
Weise wird jede Konvergenzbelastung während der Fernprüfung ausgeschaltet. Das Testobjekt
in Form einer Optotypentafel kann direkt auf 5 m Entfernung durch die Phoropterlinse
beo-bachtet werden. Es können in einer anderen Ausführungsform vor den Phoropterlinsen
Kollimatoren angebracht sein, in deren Brennebene die entsprechenden Optotypentafeln
in Form von Diapositiven angewandt werden. Am zweckmäßigsten ist die Verwendung
eines katoptrischen Kollimators, welcher die bino-kulare Beobachtung eines einzelnen
Testobjektes möglich macht.
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Die Objektive 13, 13', die DOVE-Prismen 17, 17t und bevorzugt auch
die Korrektionslinsen 11, 11' mit den Hilfslinsen 19, 19' sind für
jeden
Strahlengang so montiert, daß sie mit ihrer jeweiligen optischen Achse 14, 14' einer
durch die Drehung der Spiegel 15, 15' bewirkten Anderung der Konvergenz der beiden
Strahlengänge jeweils nachgeführt werden.
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Die Nahbrillenbestimmung kann mittels eines Vorsatzes unmittelbar
vor dem jeweiligen Auge des Probanden erfolgen. Dieser Vorsatz enthält dann je eine
Zerstreuungslinse mit einer Brennweite, welcher der Nahprüfentfernung entspricht.
Vorzugsweise wird die Nahprüfung so durchgeführt, daß der Vorsatz entfällt und die
Wirkung der Korrektionslinsen dem Vorsatz entsprechend geändert wird. So beträgt
die Änderung der Korrektionslinsen 11 bei einer Nahprüfentfernung von 40 cm -2,5
dpt. Damit wird erreicht, daß der Proband auf die Nahprüfentfernung akkommodiert.
Normalerweise müßten die Linsen eine prismatische Wirkung aufweisen, damit die erforderliche
Konvergenz erreicht wird. Die Größe der prismatischen Wirkung hängt von der Nahprüfentfernung
ab.
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Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung entfällt die Notwendigkeit des
Vorschaltens von Prismen. Bei der Nahprüfung werden einfach die beiden Spiegel 15,
15' um den jeweiligen vorgegebenen Achsenpunkt 16, 16' gedreht. Dadurch fallen die
vom Phoropter kommenden Strahlen divergent auf das Augenpaar und veranlassen dieses
zur Konvergenz. Gleichzeitig wird im Phoropter der eingestellte Wert,wie oben ausgeführt,
geändert. Die durch die Drehung der beiden teildurchlässigen Spiegel 15, 15' bewirkte
Bilddrehung wird mittels der DOVE-Prismen 17, 17' kompensiert. Wie bereits ausgeführt
wurde, können anstelle der DOVE-Prismen Spiegelsysteme oder beispielsweise auch
den Pechan-Schmidt-Prismen ähnliche Systeme verwendet werden. Die Spiegel 15, 15'
und die DOVE-Prismen 17, 17' sind mechanisch so miteinander gekoppelt, daß sie synchron
so gegeneinander gedreht werden, daß eine Bilddrehung kompensiert wird.
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Zur Nahprüfung können beim Vorschalten entsprechender Minuslinsen
im Phoropter bzw. einer entsprechenden Änderung der Brechkraft der Linsen 11, 11'
und einer Verdrehung der beiden Spiegel 15, 15' die gleichen Testobjekte verwendet
werden, die bei der Fernprüfung benutzt werden.
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Mit der Erfindung wird also eine Vorrichtung geschaffen, mit der durch
Verkippen der einzelnen Spiegel gegeneinander eine Hyper-oder Hypophorie kompensiert
werden kann. Es ist eine Einrichtung, beispielsweise eine entsprechend geeichte
Skala vorgesehen, mittels der aus der Verkippung der Spiegel die der Konvergenz
oder Divergenz bzw. Hyper- oder Hypopherie entsprechende Prismendioptrienzahl zu
lesen gestatten. Der Phoropter 18, die jeweiligen DOVE-Prismen 17, 17', die Objektive
13, 13' und die Spiegel 15, 15' sind mittels geeigneter Passungen an einer gemeinsamen
Basisplatte befestigt und können von einem nicht gezeigten Gehäuse umgeben sein.
Das Gehäuse weist dann Durchblicköffnungen auf, durch die der Proband durch den
jeweiligen teildurchlässigen Spiegel 15, 15' in den freien Raum sehen kann.