DE2913405C2

DE2913405C2 - Fenster- oder Türrahmen mit einem Paket schußsicherer Schutzplatten aus Stahl

Info

Publication number: DE2913405C2
Application number: DE19792913405
Authority: DE
Inventors: Hans-Jürgen 3000 Hannover Böttcher; Peter 3000 Hannover Böttcher; Horst 3163 Sehnde Dippe
Original assignee: Gebr Gieseler 3000 Hannover De GmbH
Current assignee: Gebr Gieseler 3000 Hannover De GmbH
Priority date: 1979-04-04
Filing date: 1979-04-04
Publication date: 1982-09-23
Also published as: DE2913405A1

Description

Chrom
Nickel
Kohlenstoff

16%
4,5%
0,04%

Die Erfindung betrifft einen Fenster- oder Türrahmen mit einem Paket schußsicherer Schutzplatten aus Stahl.

Durch die Gebrauchsmusterschrift 78 24 889 ist eine schußsichere Einlage für ein Hohlprofil eines Tür- oder Fensterrahmens bekannt. Die Einlage besteht aus Hartstahlbändern, die flach übereinander in einer zur Tür- oder Fensterfläche senkrechten Richtung geschichtet sind. Die schußsichere Einlage wird also in allgemein bekannter Weise durch Schichten mehrerer Einzelstahlbänder gebildet, wobei die Schichtung entsprechend der Zahl der einzelnen Schichten und deren Dicke die Schußfestigkeit bestimmt. Zur Erzielung einer ausreichenden Schußfestigkeit ist eine größere Anzahl von einzelnen Stahlbändern oder Plattenteilen erforderlich, die das Gewicht der schußsicheren Einlage beträchtlich ίο erhöhen.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde,

einen Fenster- oder Türrahmen mit einem Paket schußsicherer Schutzplatten zu schaffen, daß eine Verringerung des Gewichts bzw. eine Erhöhung der Schußsicherheit bei vorgegebenem Gewicht ermöglicht Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird

cadurch gelöst, daß zwei benachbarte Schutzplatten des Pakets senkrecht zu ihren Flächen im Abstand zueinander angeordnet sind.

Die Anordnung der Schutzplatten im Abstand führt zu dem überraschenden Ergebnis, daß die Schußsicherheit größer ist, als wenn die Schutzplatten unmittelbar aufeinanderliegend angeordnet wären. Dadurch ergibt sich eine Erhöhung der Schußsicherheit bei vorgegebenem Gewicht bzw. eine Verringerung des Gewichts bei vorgegebener Schußsicherheit.

Der Abstand zwischen den Schutzplatten entspricht zweckmäßigerweise wenigstens der Dicke der Schutzplatten, und der erfindungsgemäße Erfolg tritt auch dann ein, wenn die Schutzplatten freitragend gehalten sind.

Zur Erhöhung fcr Haltestabilität der Schutzplatten

ist es zweckmäßig, zwischen den Schutzplatten einen schmalen Kunststoffstreifen als Abstandshalter anzuordnen, über den die Schutzplatten frei überstehen.

Ein entsprechender Streifen kann dann auch zwischen dem Blendrahmen selbst und der dem Blendrahmen zugewandten Schutzplatte angeordnet sein, wodurch eine einfache Befestigung, z. B. mittels Schrauben, im

-to Bereich dieser Abstandshalter möglich ist.

Als besonders zweckmäßig nat es sich erwiesen, den gesamten Zwischenraum zwischen den beiden Schutzplatten durch Kunststoff auszufüllen, der zweckmäßigerweise eine Shore-Härte von 60 bis 80 hat und z. B. ein Polychloropren- oder Neoprenkunststoff sein kann. Es hat sich gezeigt, daß ein derartiger Kunststoff zwischen den beiden Schutzplatten die Schußfestigkeit stärker erhöht als das aufgrund allein der Anwesenheit des Kunststoffes zu erwarten ist.

so Die Schutzplatten bestehen zweckmäßigerweise aus einem Stahl, der eine Brinellhärte zwischen 12 und 15 N/mm², vorzugsweise 13,5 N/mm², hat. Als zweckmäßig hat sich ein Chromnickelstahl erwiesen, der folgende Legierungsbestandteile hat: Chrom 16%, Nickel 4,5%, Kohlenstoff 0,04%.

Anhand der Zeichnung soll die Erfindung an Ausführungsbeispielen näher erläutert werden. Es zeigt F i g. 1 ein Ausführungsbeispiel der Erfindung mit vorgesetzten freitragenden Schutzplatten,
Fig.2 ein Ausführungsbeispiel mit vorgesetzten, jedoch in einem geschlossenen Hohlprofil angeordneten Schutzplatten und

Fig.3 ein Ausführungsbeispiel, bei dem die Schutzplatten in einem Hohlraum des Blendrahmenprofils angeordnet sind.

Fig. 1 zeigt einen Fensterrahmen 1 mit einer Panzerverglasung 2 und einem Blendrahmen 3, an dem mittels Schrauben 4 zwei SchutzDlatten 5. 6 befestigt

sind. Die Schutzplatten 5, 6 werden durch einen Kunststoffstreifen 7 im Abstand zueinander gehalten, während die Schutzplatte 6 durch einen entsprechenden Kunststoffstreifen 8 im Abstand zu einer vorderen Fläche 9 des Blendrahmens 3 gehalten ist.

Die Schutzplatten 5, 6 überlappen oben die Panzerverglasung 2 und erstrecken sich unten bis in den Bereich des Mauerwerks, so daß eine schußdichte Abdeckung des Fensters und des Blendrahmens 3 durch die Schutzplatten 5,6 erzielt ist.

Der Abstand zwischen den Schutzplatten 5, 6 ist bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel etwas größer als die Dicke der Schutzplatten 5,6, die über die Ränder 10, 11 des Kunststoffstreifens 7 vorstehen. Durch gestrichelte Linien 12, 13 ist angedeutet, daß der Kunststoffstreifen 7 sich auch bis zu den Rändern der Schutzplatten 5, 6 erstrecken kann, so daß er den gesamten Zwischenraum zwischen den Platten ausfüllt. Dies trägt nur Erhöhung der Schußfestigkeit bei.

Der Kunststoffstreifen 7 besteht aus Polychloroprenkunststoff und hat eine Shore-Härte von etwa 70. Die Schutzplatten 5, 6 bestehen aus einer im wesentlichen Chrom und Nickel enthaltenden Stahllegierrng mii folgenden Legierungsanteilen:

Cr 16%

Ni 4,5%

Cu 3,3%

C 0,04%

Si 0,3%
Mn 0,4%
Nb 0,25%

Das Ausführungsbeispiel gemäß F i g. 2 entspricht im wesentlichen dem gemäß Fig. 1, und gleiche Teile sind mit gleichen Bezugszeichen versehen. Ein Unterschied besteht darin, daß die Schutzplatten 5, 6 in einem Gehäuse 14 eingeschlossen sind, das zweckmäßigerweise aus dem gleichen Material besteht wie der Blendrahmen 3 oder Fensterrahmen I₁ also aus Aluminium, so daß ein gleiches Aussehen gewährleistet ist. Nur die Schutzplatte 6 ist von einer Schraube 15 gehalten, deren Kopf so im Innern des Gehäuses 14 liegt und damit nicht sichtbar ist. Die vordere Schutzplatte 5 ist über das Gehäuse 14 gehalten, wobei der Abstand einmal durch eine Platte 16 aus Kunststoff bestimmt ist und außerdem durch nach innen weisende Vorsprünge 17,18 des Gehäuses 14.

Das Ausführungsbeispiel gemäß Fig.3 stimmt zum Teil mit dem gemäß F i g. 2 überein, und gleiche Teile sind mit gleichen Bezugszeichen ventilen. Ein Unterschied besteht darin, daß statt eines vor_eeschraubten Gehäuses 14 der Blendrahmen 3 einen den Fensterrahmen 1 überdeckenden Hohlprofilteil 19 aufweist, de- die Schutzplatten 5, 6 umschließt, die durch eine dazwischenliegende Platte 20 aus Kunststoff im Abstand zueinander gehalten sind.

Hierzu 3 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche:

1. Fenster- oder Türrahmen mit einem Paket schußsicherer Schutzplatten aus Stahl, dadurch gekennzeichnet, daß zwei benachbarte Schutzplatten (5, 6) des Pakets senkrecht zu ihren Flächen im Abstand zueinander angeordnet sind.

2. Fenster- oder Türrahmen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand zwischen den Schutzplatten (5, 6) wenigstens der Dicke der Schutzplatten (5,6) entspricht

3. Fenster- oder Türrahmen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schutzplatten (5,6) freitragend gehalten sind.

4. Fenster- oder Türrahmen nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Schutzplatten (5, 6) ein schmaler Kunststoffstreifen (7) als Abstandshalter angeordnet ist, über den die Schutzplatten (5,6) frei überstehen.

5. Fenster- oder Türrahmen nach Anspruch 4, dadurch gekejinzeichnet, daß die Schutzplatten (5,6) durch Schrauben (4) im Bereich des Kunststoffstreifens (7) an einem Blendrahmen (3) befestigt sind.

6. Fenster- oder Türrahmen nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der dem Blendrahmen (3) zugewandten Schutzplatte (6) und dem Blendrahmen (3) ein weiterer Kunststoffstreifen (8) zur Abstandshalterung angeordnet ist.

7. Fenster- oder Türrahmen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Zwischenraum zwischen den beiden Schutzplatten (5,6) vollständig mit Kunststoff ausgefüllt ist.

8. Fenster- oder TCrrahmc \ nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Kunststoff eine Shore-Härte von 60 bis 80 hat.

9. Fenster- oder Türrahmen nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Kunststoff ein Polychloropren- oder Neoprenkunststoff ist.

10. Fenster- oder Türrahmen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schutzplatten (5,6) im Innern eines durch ein Profil gebildeten Gehäuses angeordnet und formschlüssig, insbesondere durch Nuten oder Vorsprünge (17, 18) im Abstand zueinander gehalten sind.

11. Fenster- oder Türrahmen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Stahl eine Brinellhärte von ungefähr 12 bis 15 N/mm², vorzugsweise 13,5 N/mm², hat.

12. Fenster- oder Türrahmen nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Schutzplatten (5,6) aus Chromnickelstahl bestehen.

13. Fenster- oder Türrahmen nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Stahl folgende Legierungsanteile aufweist: