DE2905507A1 - Substituierte aminoaromatische acetylene und verfahren zu ihrer herstellung - Google Patents
Substituierte aminoaromatische acetylene und verfahren zu ihrer herstellungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft neue aminoaromatische Acetylene, insbesondere
2-Methyl-4-(3-aminophenyl)-3-butin-2-ol, ein Verfahren zu ihrer Herstellung und eine neue Methode zur Herstellung
von Aminophenylacetylen.
Die aus jüngerer Zeit stammende Verwendung von Polyimiden mit Acetylenendgruppen zur Herstellung gehärteter Reaktionsprodukte,
welche bei sehr hohen Temperaturen (4500C und darüber) stabil sind, hat das Interesse an einer vorteilhaften
und kostengünstigen Herstellung von Polyimiden gevieckt. Die Haupt Schwierigkeit bei der Herstellung von Polyimiden
mit Acetylenendgruppen, welche z.B. in den US-PSen
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3 845 018 und 3 879 349 beschrieben sind, besteht in der Synthese der Monomeren, welche in einem Falle die Herstellung
von m-Aminophenylacetylen (APA) umfaßt. Die vorliegende
Erfindung beruht auf der Entdeckung bestimmter neuer, zu Aminophenylacetylen umsetzbarer Zwischenprodukte und auf
der Entwicklung von Methoden zur Herstellung der neuen Zwischenprodukte .
Die Herstellung von APA gemäss US-PS 3 845 018 umfaßt eine
große Zahl kostspieliger und zeitraubender Stufen. Gemäß Spalte 4, Zeilen 41 et seq. der US-PS wird eine aromatische
Verbindung mit sowohl Nitro- als auch Acetylsubstituenten»vorzugsweise
unter Rückflußbedingungeni mit Dimethylformamid und Phosphoroxychlorid zur Umwandlung der Acetylgruppe
in. eine -C(C1)=CHCHO-Gruppe umgesetzt. Die Reaktion
ist exotherm, und man muß eine äußere Kühlung vornehmen, um den Ansatz bei etwa Raumtemperatur zu halten. Die ß-chlorsubstituierte
Aldehydgruppe wird dann in eine -C=CH-Gruppe übergeführt, indem man eine Lösung der Verbindung in p-Dioxan
und Natriumhydroxid unter Rückfluß kocht. Das Produkt wird mit einem organischen Lösungsmittel, wie Diäthyläther, extrahiert.
Der Extrakt wird getrocknet, das Lösungsmittel abgetrennt und das Produkt durch Vakuumdestillation gewonnen.
Es bestand ein Bedarf an Verbesserungen des Verfahrens der US-PS 3 845 018, welche die Marktchancen der erhaltenen
Polyimide mit Acetylenendgruppen erhöhen.
Ein zweckmäßiges Verfahren zur Herstellung von Aminophenylacetylen
besteht darin, daß man zunächst Nitrophenylacetylen erzeugt und anschließend die Nitrogruppe selektiv hydriert.
Dabei treten jedoch beträchtliche Schwierigkeiten auf, da die Nitro- und Acetylengruppe, welche direkt an ein aromatisches
Ringkohlenstoff atom gebunden sind, zwei der hinsichtlich der Hydrierung reaktionsfähigsten Gruppen darstellen.
Unzweifelhaft ist.die Schwierigkeit einer selektiven
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-Xr
Hydrierung einer Nitrogruppe in gleichzeitiger Gegenwart
einer direkt mit einem aromatischen Ringkohlenstoffatom verknüpften Äcetylengruppe dafür verantwortlich, daß in der
Literatur die Verwendung chemischer Reduktionsmittel für den genannten Zweck erwähnt wird. Das Schrifttum sieht
beispielsweise die Verwendung folgender Substanzen vor: Zink in Ammoniumhydroxid [A. Burawoy und J.T. Critchley, Tetrahedron,
No.5 (1959), 340; Natriumdithionitbzw. -hydrosulfit
(Organic Syntheses, Coll. Vol. Ill, John Wiley & Sons,
Inc, New York, N.Y. (1966), Seite 69); Ammoniumsulfit
(Ε«,!!,, Huntress, L.N. Stanley und A.S. Parker, J. Am. Chem.
Soc. 56 (1934), 241)j Eisen(II)-sulfat (US-PS 3 845 018)?
Zinn(ll)-Chlorid (H.M. Woodburn und CF. Stuntz, J. Am.
Chem«, Soc. 72 (1950), 1361 s und Thiohamstoffdioxid
(K. Nakagawa und K. Minami, Tetrahedron Lett. No.5 (1972),
343]. In den genannten Literaturstellen ist jeweils die Wirksamkeit
des betreffenden chemischen Reduktionsmittels zur Umwandlung von 3-Nitrophenylacetylen in 3-Aminophenylacetylen
erwähnt. Die aus den Literaturstellen bekannten Verfahren
sind jedoch im allgemeinen zeitraubend und für den großtechnischen Maßstab wenig interessant. Die katalytische
Hydrierung mit molekularem Wasserstoff wird aus Gründen der Wirtschaftlichkeit, Sicherheit und Flexibilität bevorzugt.
Bisher wurde noch kein befriedigendes katalytisches Verfahren zur selektiven Hydrierung von aromatischen Nitroverbindungen
in gleichzeitiger Gegenwart einer acetylenischen Gruppe, wobei das acetylenische Kohlenstoffatom direkt mit einem
aromatischen Ringkohlenstoffatom verbunden ist, beschrieben, bei welchem ein Metalloxidkatalysator verwendet wird.
Sokol'skii et al. untersuchten jedoch die konkurrierende
Hydrierung von Phenylacetylen und Nitrobenzol in Gegenwart von Nickel und Platin auf Aluminiumoxid und stellten fest,
daß die Addition von Wasserstoff an Acetylen nicht-selektiv ist (vgl» K.K, Kuzenbaez, K.A. Zhubanov und B.V. Sokol· skii,
Dokl. Vses» Konf. Khim. Atsetilena (Aprvil 1972), 3, 235;
Chem. Abs., 79 (1963), 77771r). Die Reduktion von Phenyl-
> ■ ·
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acetylen über Palladium auf Aluminiumoxid erfolgt in Gegenwart von Nitrobenzol zwei- bis dreimal schneller als in seiner
Abwesenheit (vgl. K.A. Zhubanov, B.V. Sokol'skii,
E.P. Maxin et al, Zh. Prikl. Khim, 47, (8) (1974), 1885;
Chem. Abs., 81 (1974), 151684z). Hennion und Barrett hydrierten Propargylester von p-Nitrobenzolsäure über
Palladium auf Bariumsulfat und wandelten die Äthinylgruppe in die Vinylgruppe um, ohne die Nitrogruppe zu beeinflussen
(vgl. G.F. Hennion und S.O. Barrett, J. Am. Chem. Soc.,
79 (1957), 2146). Gemäß US-PS 3 118 946 wird 2-Nitrooctadec-4-yn-1,3-diol
über einem Lindlar-Katalysator selektiv zu 2-Nitrooctadec-4-en-1,3-diol hydriert. Es ist klar, daß
die selektive Hydrierung einer Nitrogruppe in der gleichzeitigen Gegenwart der hochreaktiven Acetylengruppe, wenn
beide Gruppen direkt an aromatische Ringkohlenstoffatome desselben Moleküls gebunden sind, ein schwerwiegendes Problem
darstellt. Offensichtlich ist eine große Vielzahl von Produkten zu erwarten, da die Nitrof unktion, der aromatische
Ring und die Acetylenfunktion sämtlich teilweise oder
vollständig hydriert werden können.
Erfindungsgemäß wurde nunmehr gefunden, daß nitroaromatische Verbindungen, welche mindestens eine direkt an ein
aromatisches Ringkohlenstoffatom gebundene Nitrogruppe und mindestens eine direkt an ein aromatisches Ringkohlenstoffatom
über ein Acetylenkohlenstoffatom gebundene substituierte Acetylengruppe aufweisen, mit Hilfe von freiem molekularem
Wasserstoff selektiv zur entsprechenden, immer noch die substituierte Acetylengruppe aufweisenden aminoaromatischen
Verbindung hydriert werden können, indem man die nitroaromatisehe
Verbindung mit einem im wesentlichen aus Ruthenium bestehenden festen Katalysator in Berührung bringt. Vorzugsweise
wird diese Reaktion in Gegenwart eines inerten Lösungsmittels durchgeführt.
Als Ausgangsmaterial für das erfindungsgemäße Verfahren dient
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eine nitroaromatische Verbindung, welche
(i) mindestens eine direkt an ein aromatisches Ringkohlenstoffatom gebundene Nitrogruppe und
(ii) mindestens eine direkt an ein aromatisches Ringkohlenstoffatom über eines der Kohlenstoffatome der Acetylen-
gruppe gebundene Acetylengruppe mit mindestens drei Kohlenstoff
atomen und vorzugsweise einer Hydroxylgruppe an dem der Acetylengruppe benachbarten Kohlenstoffatom
aufweist. Vorzugsweise weist die als Ausgangsmaterial dienende nitroaromatische Verbindung
(i) eine oder zwei Nitrogruppen,
(ii) eine oder zwei substituierte Acetylengruppen, welche
direkt über ein Acetylenkohlenstoffatom an (ein)
aromatische(s) Ringkohlenstoffatom(e) gebunden ist
(sind) und
(iii) eine oder zwei aromatische Ringe
auf. Der aromatische Kern kann sich von Benzol, Naphthalin, Bibenzyl, Diphenyl, Diphenyloxid, Diphenylsulfid oder Benzo-
phenon ableiten, wobei die Nitro- und Acetylengruppen an den-.
selben oder verschiedene aromatische Ringe gebunden sein kön nen. Die nitroaromatische Verbindung weist gewöhnlich 9 bis
30 Kohlenstoffatome, vorzugsweise 9 bis 16 Kohlenstoffatome,
auf.
Insbesondere verwendet man im erfindungsgemäßen Verfahren als
Ausgangsmaterial eine nitroaromatische Verbindung der allgemeinen Formel
in der R1 und R2 gleich oder verschieden sind und jeweils ein
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Wasserstoffatom, einen Nieder-alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen
oder eine Phenyl- oder substituierte Phenylgruppe bedeuten oder einen gesättigten, 5- oder 6-gliedrigen
Ring bilden.
Spezielle Beispiele für erfindungsgemäß als Ausgangssubstanzen geeignete Verbindungen sind;
3-(3-Nitrophenyl)-2-propin,
9-Nitro-2-(prop-2-in-3-yl)-biphenyl, 5-(3-Nitrophenyl)-2-methyl-hex-5-in,
4-(3-Nitrophenyl)-3-butin-2-öl, 4-(2-Nitrophenyl)-3-butin-2-ol,
4-(4-Nitrophenyl)-3-butin-2-ol,
2-Methyl-4-(3-nitrophenyl)-3-butin-2-ol,
2-Methyl-4-(2-nitrophenyl)-3-butin-2-ol,
2-Methyl-(4-nitrophenyl)-3-butin-2-ol,
2-Phenyl-4-(3-nitrophenyl)-3-butin-2-ol,
2-Phenyl-4-(2-Nitrophenyl)-3-butin-2-öl,
2-Phenyl-4-(4-nitrophenyl)-3-butin-2-ol,
3-(3-Nitrophenyl)-2-propin-1-öl,
3-(2-Nitrophenyl)-2-propin-1-öl,
3-(4-Nitrophenyl)-2-propin-1-öl,
3-Methyl-5-(3-nitrophenyl)-4-pentin-3-ol>
3-Methyl-5-(2-nitrophenyl)-4-pentin-3-ol,
3-Methyl-5-(4-nitrophenyl)-4-pentin-3-ol, 1-(3-Nitrophenyläthinyl)-cyclohexanol,
1-(2-Nitrophenyläthinyl)-cyclohexanol,
1-(4-Nitrophenyläthinyl)-cyclohexanol,
1-(3-Nitrophenyläthinyl)-cyclopentanol,
1-(2-Nitrophenyläthinyl)-cyclopentanol,
1 - (4-Nitrophenyläthinyl) -^cyclopentanol,
2-Methyl-4-(2,4-dinitrophenyl)-3-butin-2-ol,
2-Methyl-4-(8-nitro-1-naphthyl)-3-butin-2-ol,
2-Methyl-4-(3-nitro-2-naphthyl)-3-butin-2-ol,
1f4-Bi8-(2-methyl-3-butin-2-ol-4-yl)-nitrobenzol,
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■'S
9-Nitro-2-[(prop-2-in-1-ol-3-yl)J-biphenyl,
2-Nitro-4-(prop-2-in-1-ol-3-yl)-biphenyl,
3-Nitro-3'-(prop-2-in-1-ol-3-yl)-diphenyläther, 4-Nitro-4'-(prop-2-in-1-ol-3-yl)-diphenyläther,
3-Nitro-3'-(prop-2-in-1-ol-3-yl)-diphenylsulfid und
3-Nitro-3'-(prop-2-in-1-ol-3-yl)-benzophenon.
Die vorgenannten nitroaromatisehen Verbindungen können nach
einem beliebigen geeigneten Verfahren hergestellt werden;
die jeweilige Synthesemethode liegt außerhalb des Rahmens der Erfindung. Die substituierten nitroaromatisehen Acetylene
können beispielsweise dadurch erzeugt werden, daß man
Nitrophenylacetylen in Gegenwart eines Alkalimetallhydroxids mit einem Keton umsetzt, z.B. nach folgender Gleichung:
Il
GH,-C-'
CH5
flüssiges
NaOH
CH3
C=C -C-OH CH,
Die vorgenannten nitroaromatisehen Ausgangsverbindungen
werden zu den entsprechenden substituierten aminoaromatischen
Acetylenen hydriert; eine Liste spezieller Beispiele für die erhaltenen aromatischen Amine würde der vorgenannten
Liste der aromatischen Nitroverbindungen mit der Ausnahme entsprechen,, daß in den Verbindungen "Nitro" jeweils durch
"Amino" ersetzt sein würde.
Im besonderen betrifft die Erfindung die Herstellung der
neuen substituierten aminoaromatischen Acetylene der allgemeinen
Formel
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.χ.
in der R1 und R2 gleich oder verschieden sind und jeweils ein
Wasserstoffatom, einen Nieder-alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen
oder eine Phenyl- oder substituierte Phenylgruppe bedeuten oder zusammen einen gesättigten 5- oder
6-gliedrigen Ring bilden.
Bevorzugt darunter werden Jene aminoaromatischen Verbindungen, bei denen R.. und R2 jeweils eine Methylgruppe darstellen,
insbesondere jene Verbindungen, bei denen die Aminogruppe die m-Stellung zur Acetylengruppe einnimmt.
Spezielle Beispiele für aminoaromatisch substistuierte
Acetylene sind:
4-(3-Aminophenyl)-3-butin-2-ol, 2-Methyl-4-(3-aminophenyl)-3-butin-2-ol,
2-Methyl-4-(2-aminophenyl)-3-butin-2-ol,
2-Methyli-4- (4-aminophenyl)-3-butin-2-ol, 2-Phenyl-4- (3-aminophenyl)
-3-butin-2-ol, 3- (4-Aminophenyl) -2-propin-1 -öl,
3-Methyl-2-(2-aminophenyl)-4-pentin-3-ol, 1-(3-Aminophenyläthinyl)-cyclohexanol
und 1-(3-Aminophenyläthinyl)-cyclopentanol.
Die bevorzugten substituierten aminoaromatischen Acetylene der Erfindung, d.h. jene, bei welchen das der Acetylengruppe
benachbarte Kohlenstoffatom eine Hydroxylgruppe trägt, stellen Zwischenprodukte bei der Synthese von Aminophenylacetylen
durch einfache Spaltung in Gegenwart einer katalytischen Menge einer Base dar, weiche z.B. nach folgender
Reaktionsgleichung stattfindet:
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Wärme
NaOH
C=CH +
in der R^ und Rg jeweils die vorgenannte Bedeutung haben.
Für die vorgenannte Spaltung kann jedes beliebige Alkali-,
metallhydroxid verwendet werden; spezielle Beispiele für Alkalimetallhydroxide sind Natrium-, Kalium- und Lithiumhydroxid.
Die substituierten aminoaromatischen Acetylene werden aus
den entsprechenden substituierten nitroaromatischen Acetylenen durch selektive Hydrierung der Nitrogruppe mit
Hilfe von molekularem Wasserstoff in der Kontaktgegenwart eines trägerlosen oder einen Träger aufweisenden, im wesentlichen
aus Ruthenium bestehenden Katalysators hergestellt.
Rutheniumkatalysatoren (mit und ohne Träger) sind bekannt und im Handel erhältlich. Das Verfahren zur Herstellung
des Rutheniumkatalysators ist daher nicht kritisch; es ist jedoch wichtig, daß das Ruthenium vor dem Einsatz im erfindungsgemäßen
Verfahren in eine aktive Form übergeführt wird. Unter "aktiviertem Ruthenium" ist eine Form des
Rutheniums zu verstehen, welche die der Erfindung zugrundeliegenden selektiven Hydrierungsreaktionen fördert;
vermutlich ist das "aktivierte" Ruthenium in nullwertiger Form vorliegendes Ru. Wie nachstehend erläutert wird, verhält
sich ein im wesentlichen aus oxidiertem Ruthenium auf einem Aluminiumoxidträger bestehender Katalysator hinsichtlich
der erfindungsgemäßen Reaktion inaktiv, obwohl die Reaktion unter hydrierenden Reaktionsbedingungen durchgeführt
wird. Die Inaktivität des Rutheniumoxidkatalysators ist vielleicht auf die Milde der Reaktionsbedingungen des
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erfindungsgemäßen Verfahrens (700C) und möglicherweise auf
die Gegenwart einer organischen flüssigen Phase in der Reaktionszone zurückzuführen. Wenn derselbe Rutheniumoxidkatalysator
in Wasserstoff (keine flüssige Phase) 3 Stunden bei 35O0C oder in Gegenwart von zugesetztem Wasser 1 Stunde bei
2000C vorreduziert wird, geht das Ruthenium in eine aktive
Form über. Unter sehr milden Bedingungen in Gegenwart einer organischen flüssigen Phase erfolgt offensichtlich eine für die
Aktivierung des Katalysators unzureichende Reduktion des Rutheniumoxids. Der zur Aktivierung des Rutheniums erforderliche
Grad der Reduktion kann bei Kenntnis obiger Tatsachen vom Fachmann leicht routinemäßig ermittelt werden. Die Reduktion
führt vermutlich zu einer Umwandlung mindestens eines Teils des Rutheniums in die nullwertige Form, obwohl einige Suboxide
oder Mischungen von nullwertigern Ruthenium und Rutheniumsuboxiden
auftreten können.
Das Ruthenium kann trägerlos eingesetzt werden. Aufgrund seines hohen Preises wird es jedoch vorzugsweise nach herkömmlichen
Methoden praktisch gleichmäßig auf einem Katalysatorträger verteilt oder dispergiert. Man kann das Ruthenium
beispielsweise aus einer Salzlösung (gewöhnlich einer wäßrigen Lösung) auf dem Träger ablagern. Anschließend wird
der Träger getrocknet, wonach man das Salz zur Bildung des aktivierten Rutheniums zersetzt, beispielsweise durch Erhitzen
in Gegenwart von Wasserstoff oder Calcinieren und anschließende Reduktion in Gegenwart von Hp bei erhöhten
Temperaturen. Einige Beispiele für geeignete Rutheniumsalze sind Bariumperruthenat, Natriumperruthenat, Ruthenate,
wie Magnesium-, Strontium-, Calcium-, Silber-, Barium- oder Natriumruthenat, Perruthenate, wie Natrium- oder Kaliumperruthenat»
Rutheniumhalogenide, wie Rutheniumdichlorid,
Rutheniumtrichlorid, Rutheniumtetrachlorid oder Rutheniumpentafluorid,
und Chlorsalze von Ruthenium, wie Kaliumchlorperruthenat.
Ein anderes Verfahren besteht darin, daß man
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Bariumruthenat erzeugt und physikalisch durch Mahlen in der
Kugelmühle mit einem Träger (wie γ-Aluminiumoxid) vermischt und das Endprodukt sodann zu einem aktivierten Rutheniumkatalysator
reduziert. Diese Methode ist z.B. in der US-PS 3 907 968 beschrieben.
Als Katalysatorträger können beliebige bekannte, nicht dem katalytisch spaltendem Typ angehörende Träger, wie sie z.B.
für Hydrierungsreaktionen in der Petrochemie dienen, eingesetzt werden. Beispiele für brauchbare Katalysatorträger
sind Kohlenstoff, Aluminiumoxid (wie aktiviertes Aluminiumoxid) , Siliciumdioxid (wie Kieselgur), synthetische Gele,
Titandioxidf Calciumcarbonate Bariumsulfat und Bentonit.,
Die bevorzugten Trägerkatalysatoren weisen einen Rutheniummetallgehalt von 0,01 bis etwa 10 Gew.-% (berechnet als
Ruthenium und bezogen auf den fertigen Katalysator), vorzugsweise
von 0,4 bis 7 Gew.-%t insbesondere von 0,5 bis
5 Gew.-%„ auf.
Die erfindungsgemäße selektive Hydrierung kann ohne Verwendung eines Lösungs- oder Verdünnungsmittels vorgenommen
werden, indem man das Ausgangsmaterial in der flüssigen Phase zusammen mit freiem molekularem Wasserstoff unter
relativ milden Reaktionsbedingungen (wie bei Temperaturen von etwa 20 bis 12O0C) mit einem aktivierten Rutheniumkatalysator
kontaktiert. Die Ausgangsmaterialien sind jedoch hochreaktiv, da sie sowohl Nitro- als auch Acetylenfunktionen
aufweisen. Aus Sicherheitsgründen führt man die Reaktion daher vorzugsweise in Gegenwart eines inerten Lösungsmittels
durch, welches hauptsächlich als Wärmekontrollmedium dient« Durch eine bessere Wärmeregelung werden Nebenreaktionenf
wie eine Polymerisation, Kondensation oder Hydrolyse, gehemmt.
Die Art und Menge des verwendeten Lösungsmittels sind nicht
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kritisch; man verwendet Jedoch vorzugsweise ein Lösungsmittel, welches mit dem bei der Reaktion freigesetzten Wasser
mischbar ist, damit sich während der selektiven Reduktion keine getrennten Phasen ausbilden. Dies ist besonders wichtig
bei diskontinuierlichen (batch phase) Arbeitsweisen, bei welchen gepulverte Katalysatoren verwendet werden, die
in Gegenwart von freiem Wasser zur Klumpenbildung und dadurch vorzeitigen Unterbrechung der Reaktion neigen. Die
vorstehenden Ausführungen zeigen, daß die verwendete Lösungsmittelmenge vorzugsweise dafür ausreichen soll, ein
Reaktionssystem mit einer einzigen flüssigen Phase aufrechtzuerhalten. Das Lösungsmittel muß natürlich mit dem
Ausgangsmaterial mischbar sein und darf mit Wasserstoff unter den milden erfindungsgemäßen Bedingungen nicht reagieren.
Gewöhnlich arbeitet man mit einem Lösungsmittel/Ausgangsmaterial-Gewichtsverhältnis
von 1:1 bis 200:1, vorzugsweise 4:1 bis 20:1.
Beispiele für geeignete Lösungsmittel sind aliphatische Alkohole mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen, wie Methanol,
Äthanol, Propanol, Isopropanol oder Pentanol, organische Ester mit 3 bis 6 Kohlenstoffatomen, wie Äthylacetat oder
Methylacetat, niedermolekulare Äther, wie Methyläthyläther, Diäthyläther, Methylpropyläther, Tetrahydrofuran oder
p-Dioxan, niedermolekulare organische Säuren mit 2 bis 5 Kohlenstoffatomen, wie Essigsäure oder Propionsäure, sowie
Toluol.
Die selektiven Reduktionsreaktionen des erfindungsgemäßen Verfahrens können beispielsweise diskontinuierlich oder
kontinuierlich vorgenommen werden. Bei einem diskontinuierlichen Verfahren kann der Katalysator in einer beliebigen
geeigneten Form, wie als,Pulver, Pellets oder Extrudat, eingesetzt
werden. Das Gewichtsverhältnis des Ausgangsmaterials zum Katalysator beträgt bei einem diskontinuierlichen Prozeß
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gewöhnlich 1:1 bis 1000:1 (dieses Verhältnis ist jedoch nicht kritisch). Bei kontinuierlicher Arbeitsweise kann der
Katalysator in einer pelletisieren oder extrudierten Form
vorliegen, die für den Einsatz in einem Festbettverfahren gebräuchlich ist, bei welchem das Ausgangsmaterial zweckmäßig
in Abwärtsrichtung in flüssiger Phase durch die Katalysatorzone oder in Aufwärtsrichtung bei Anwendung
eines "überfluteten" (flooded) Bettyps geleitet wird. Der für die Reduktion benötigte freie molekulare Wasserstoff
kann im Gleichstrom mit dem Ausgangsmaterial geführt oder im Gegenstrom zum Ausgangsmaterial in die Reaktionszone
eingespeist werden.
Die Reaktionsbedingungen sind mild und umfassen Temperaturen von 20 bis 1200C, vorzugsweise 25 bis 800C. Unter
200C ist die Reaktionsgeschwindigkeit für technische Zwecke
zu gering, während Temperaturen oberhalb etwa 1200C dazu
neigen, unerwünschte Nebenreaktionen, wie eine Polymerisation oder Hydrierung der Acetylengruppen, zu begünstigen.
Der Reaktionsdruck ist nicht kritisch; geeignete Reaktionsdrücke umfassen den Bereich von Atmosphärendruck bis
15150 kPa (150 atm), vorzugsweise 202 bis 1010 kPa (2 bis 10 atm). Man kann den bei der Reaktion verwendeten freien
molekularen Wasserstoff bei Atmosphärendruck durch das Reaktionsgemisch perlen lassen. Die Reaktion wird vorzugsweise
bei erhöhten Wasserstoffpartialdrücken von 202 bis 1010 kPa (2 bis 10 atm) durchgeführt. Die Reaktionsdauer
ist ebenfalls nicht kritisch und stellt eine Funktion zahlreicher Variabler, wie der Art des Ausgangsmaterials und der
Reaktionsbedingungen, dar. Gewöhnlich beträgt die Reaktionszeit 10 Min. bis 100 Std., vorzugsweise 30 Min. bis 10 Std.
Es wurde festgestellt, daß die Nitrogruppe der erfindungsgemäß
eingesetzten substituierten nitr©aromatischen Acetylen-
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verbindungen bei hohen Umwandlungsgraden selektiv reduziert wird, so daß unerwartet hohe Ausbeuten an den gewünschten
substituierten aminoaromatischen Acetylenen erzielt werden. Das erfindungsgemäße Verfahren kann unter den vorgenannten
Bedingungen mit Umwandlungsgraden der eingesetzten nitroaromatischen Verbindungen von 70 bis 100 Gew.-% durchgeführt
werden, obwohl auch geringere Umwandlungsgrade auftreten können. Die Selektivität der Bildung der gewünschten
entsprechenden Aminoaromaten, welche noch die Acetylengruppe
aufweisen, beträgt gewöhnlich mehr als 70 % und kann selbst bei den höheren Umwandlungsgraden 90 bis 100 % ausmachen.
Die Produktisolierung ist nicht schwierig und kann zweckmäßig durch einfache Vakuum- oder Wasserdampfdestillation
oder fraktionierende Kristallisation zur Abtrennung des Produkts von der nicht-umgesetzten Ausgangsverbindung durchgeführt
werden. Selbstverständlich muß man bei der Destillation der Produkte (oder bei einer anderen Isoliermethode)
berücksichtigen, daß die Produkte eine Acetylenfunktion
aufweisen. Nachdem das Produkt aus der Reaktionszone ausgetragen wurde, kann man den Katalysator mehrmals direkt ohne
Vorreduktion, Regenerierung oder sonstige Behandlung wiederverwenden.
Die Erfindung soll nun anhand der nachstehenden Ausführungsbeispiele näher erläutert werden.
In sämtlichen Ausführungsbeispielen dient als substituierte nitroaromatische Acetylen-Ausgangsverbindung 2-Methyl-4-(3-nitrophenyl)-3-butin-2-ol
mit der Formel:
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Sofern es nicht anders angegeben ist, wird eine diskontinuierliche
Reaktion wie folgt durchgeführt:
1) Man löst das 2-Methyl-4-(3-nitrophenyl)-3-butin-2-ol in Isopropanol oder Toluol (welche als Lösungsmittel
dienen);
2) man fügt den Katalysator hinzu und gibt das Gemisch in eine 500 ml-Standard-Parr-Hydrierflasche;
3) man spült das System mit Wasserstoff;
4) man stellt die gewünschte Arbeitstemperatur ein, setzt die Flasche mit freiem molekularem Wasserstoff unter
einen Überdruck von 414 kPa (60 psig) und hält die Flasche durch periodische Einspritzung abgemessener Mengen
von weiterem Wasserstoff in dem erhöhten Druckbereich;
5) man läßt die Reaktion bis zum Verbrauch der theoretischen
Wasserstoff menge ablaufen, um die N02-Gruppen der Ausgangsverbindung in NH2-Gruppen und Wasser umzuwandeln
(der Wasserstoff verbrauch wird entweder anhand des
Druckabfalls oder durch Gas/Flüssigkeitschromatographie aliquoter Teilmengen bestimmt);
6) wenn die Reaktion als abgeschlossen betrachtet wird, läßt man das Reaktionsgemisch auf Raumtemperatur abkühlen
und filtriert die Mischung dann zur Entfernung des Katalysators durch eine Glasfritte;
T) man befreit das flüssige Produkt an einem Rotationsverdampfer
vom Lösungsmittel, wobei man einen gelbbraunen Feststoff (Fp. 114 bis 116°C) erhält, welchen man dann
der Gaschromatographie unterwirft, die lediglich die Gegenwart von 2-Methyl-4-(3-aminophenyl)-3-butin-2-ol anzeigt;
und
6) man kristallisiert das feste Produkt (welches Lösungsmit-
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telspuren enthält) aus Toluol um, wobei man cremefarbene
Nadeln vom Fp. 117 bis 118°C erhält. Die Massenspektroskopie ergibt ein Molekulargewicht der cremefarbenen
Nadeln von 175. Das Fragmentationsdiagramm zeigt starke Ionen bei (M-18)+, was auf einen Wasserverlust
hindeutet, sowie bei (M-58)+, was auf einen Acetonverlust vom Ausgangsion hindeutet. Das Kernresonanzspektrum
(CDCl,) ergibt ei7,2 - 6,6 (m, 4H),
4,6 - 3f8 (breite Resonanz, 3H, Austausche mit DpO),
1,56 (S, 6H).
Die -Elementaranalyse der cremefarbenen Nadeln ergibt
folgendes Resultat:
CHN ber.: 75,63 7,38 7,48
gef.: 75,40 7,48 7,99
Aus obigen Daten wird fUr das Produkt die Summenformel
ermittelt.
In sämtlichen Ausführungsbeispielen bedeuten "Umwandlungsgrad11 den zu sämtlichen Produkten umgewandelten Gewichtsprozentanteil
des 2-Methyl-4-(3-nitrophenyl)-3-butin-2-ols und "Selektivität" das Gewicht des aus dem Reaktionsprodukt
isolierten 2-Methyl-4-(3-aminophenyl)-3-butin-2-ols dividiert durch das Gewicht des theoretisch erwarteten 2-Methyl-4-(3-aminophenyl)-3-butin-2-ols.
Die angegebenen Drücke sind Überdrücke.
Gamma-Aluminiumoxid wird soweit gemahlen, daß es durch ein
Sieb mit einer lichten Maschenweite von 149 μπι (100 mesh
gemäß der U.S.-Standardsiebreihe) hindurchgeht. Das gepulverte
Aluminiumoxid wird 10 Stunden bei 5400C calciniert
und anschließend nach der "Methode der anfänglichen Feucht-
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heit" (incipient wetness technique) mit einer wäßrigen Lösung
imprägniert, welche eine dafür ausreichende Menge an Rutheniumtrichlorid-hydrat enthält, daß nach der Calcinierung
ein Rutheniumanteil von 5 Gew.-% (ausgedrückt als Metall) erzielt wird. Das imprägnierte Material wird 24 Std. bei
1200C im Ofen getrocknet und anschliessend 10 Std. bei 5400C
in Luft endcalciniert.
Der Katalysator von Beispiel 1 wird zur Hydrierung von 2-Methyl-4-(3-nitrophenyl)-3-butin-2-ol bei 700C und einem
Wasserstoff druck von 345 bis 414 kPa (50 bis 60 psig) während
einer Reaktionszeit von 2,5 Std. unter Verwendung von Toluol als Lösungsmittel eingesetzt. Die Produktanalyse
zeigt, daß keine Reaktion stattgefunden hat. Die Ergebnisse von Beispiel 2 sind aus Tabelle I ersichtlich.
Der Katalysator von Beispiel 1 wird aktiviert, indem man einen Teil des Katalysators in Gegenwart von Wasser 1 Std.
bei 2000C und 6,9 MPa (1000 psig) mit Wasserstoff in Berührung
bringt.
Beispiel 2 wird mit der Ausnahme wiederholt, daß man den
aktivierten Katalysator von Beispiel 3 einsetzt. Nach einer Reaktionszeit von 0,58 Std. sind 100 % des Ausgangsmaterials
mit 100#iger Selektivität zum entsprechenden aminoaromatischen Acetylen umgewandelt. Tabelle I zeigt auch die Resultate
dieses Versuchs.
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Ein Vergleich der Beispiele 2 und 4 zeigt, daß der Rutheniumoxidkatalysator
bis zu einem bestimmten Grad reduziert werden muß, damit ein aktivierter Rutheniumkatalysator erhalten
wird.
Ein Teil des Katalysators von Beispiel 1 wird gemäß Beispiel 3 mit der Ausnahme vorbehandelt, daß kein Wasserstoff
zugegen ist.
Beispiel 2 wird mit der Ausnahme wiederholt, daß man den aktivierten Katalysator von Beispiel 5 einsetzt. Nach einer
Reaktionszeit von 2 Std. ist nur 1 % des Ausgangsmaterials umgewandelt. Die Resultate sind ebenfalls aus Tabelle I ersichtlich.
Ein Teil des Katalysators von Beispiel 1 wird durch 3 Std. langes Erhitzen in einer Wasserstoffatmosphäre auf 3500C
in Abwesenheit von Wasser vorbehandelt.
Beispiel 1 wird unter Verwendung des gemäß Beispiel 7 voraktivierten
Katalysators wiederholt. Nach einer Reaktionszeit von 0,58 Std. wird eine 79#ige Umwandlung des Ausgangsmaterials
festgestellt, wobei die Selektivität zum entsprechenden
aromatischen Amin 100 96 beträgt. Die Ergebnisse sind
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ebenfalls aus Tabelle I ersichtlich.
Bei einem Vergleich der Beispiele 1 bis 8 stellt man fest, daß für die Aktivierung des Rutheniums eine gewisse Reduktion
des Rutheniumoxids erforderlich ist. Offensichtlich ergibt die Aktivierung in Gegenwart von Wasserstoff plus
Wasser (Beispiele 3 und 4) bessere Resultate als die Aktivierung in Wasserstoff allein (Beispiele 7 und 8), obwohl
der Aktivitätsunterschied auf die in Beispiel 3 vorgenommene Aktivierung unter erhöhtem Wasserstoffdruck zurückzuführen
sein könnte (und vermutlich zurückzuführen ist).
Man führt mehrere Versuche unter Verwendung von Isopropanol als Lösungsmittel und eines von ROC/RIC (Research Organic/
Inorganic Chemicals Company) in den Handel gebrachten Rutheniumkatalysators durch. Von diesen handelsüblichen Rutheniumkatalysatoren
ist bekannt, daß sie bei 200 bis 3000C mit einem Wasserstoffstrom vorbehandelt wurden.
In diesem Beispiel wird der handelsübliche ROC/RIC-Rutheniumkatalysator
bei 500C und einem Wasserstoffdruck von 345 bis
414 kPa (50 bis 60 psig) für die Hydrierung von 2-Methyl-4-(3-nitrophenyl)-3-butin-2-ol
eingesetzt. Die Hydrierung wird so lange durchgeführt, bis der stöchiometrische Wasserstoffdruckabfall
eintritt. Die Umwandlung und Selektivität betragen jeweils 100 %. Tabelle I zeigt die Resultate.
Man führt mehrere Versuche (Beispiel 10 bis 13) gemäß Beispiel
5 durch, außer daß man ,jeweils den Katalysator vom
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vorangehenden Versuch einsetzt, um festzustellen, ob die Katalysatoraktivität
beibehalten werden kann. Die in Tabelle I zusammengestellten Resultate zeigen, daß die Katalysatoraktivität
mit dem Zeitablauf nicht wesentlich abnimmt.
In diesem Beispiel wird der gemäß Beispiel 13 verwendete Katalysator ohne jegliche Regenerierung eingesetzt. Der
Versuch wird praktisch unter denselben Bedingungen wie jene der Beispiele 9 bis 13 durchgeführt, außer daß man 20,5 g
anstatt 2,1 g des nitroaromatischen Ausgangsmaterials verwendet.
Das Gewichtsverhältnis des Ausgangsmaterials zum Katalysator ist somit etwa zehnmal so hoch wie bei den
früheren Versuchen. Die Reaktionstemperatür wird auf 700C
(gegenüber 500C bei den Beispielen 9 bis 13) erhöht, und
man stellt fest, daß die Reaktionszeit für eine praktisch vollständige Umwandlung auf 24 Std. ansteigt. Trotz der
langen Reaktionszeit beträgt die Selektivität der Bildung des gewünschten substituierten Aminophenylacetylens 100 %.
Die Ergebnisse dieses Versuchs sind aus Tabelle I ersichtlich.
Als Katalysator wird in diesem Beispiel 5 % Ruthenium auf einem Holzkohleträger (ebenfalls Handelsprodukt von ROC/RIC),
welches mit Wasserstoff vorreduziert wurde, verwendet. Nach 21 Std. langer Reaktion bei 200C betragen der Umwandlungsgrad 99 % und die Selektivität zum gewünschten substituierten
Amlnophenylacetylen 95 %. Tabelle I zeigt auch die Ergebnisse
dieses Versuchs. Aus einem Vergleich dieses Katalysators mit jenen der vorangehenden Beispiele geht hervor,
daß verschiedene Katalysatorträger verwendbar sind.
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Beispiel 9 wird mit der Ausnahme wiederholt, daß man kein
Lösungsmittel verwendet und die Reaktionstemperatur auf 700C erhöht. Nach 4 1/2 Std. betragen der Umwandlungsgrad 90
Gew.-% und die Selektivität zum substituierten Aminophenylacetylen 100 %. Dieser Versuch, dessen Resultate aus Tabelle I ersichtlich sind, zeigt, daß ein Lösungsmittel für die Reaktion nicht wesentlich ist.
Lösungsmittel verwendet und die Reaktionstemperatur auf 700C erhöht. Nach 4 1/2 Std. betragen der Umwandlungsgrad 90
Gew.-% und die Selektivität zum substituierten Aminophenylacetylen 100 %. Dieser Versuch, dessen Resultate aus Tabelle I ersichtlich sind, zeigt, daß ein Lösungsmittel für die Reaktion nicht wesentlich ist.
Beispiel 9 wird mit der Ausnahme wiederholt, daß man die Reaktion bewußt über den stöchiometrischen Wasserstoffdruckabfall
hinaus ablaufen läßt, um zu zeigen, daß die Reaktion genau überwacht werden muß. Bei diesem Versuch
werden zwar 100 % der eingesetzten Nitroverbindung umgewandelt,
jedoch beträgt die Selektivität der Bildung des Aminophenylbutinols nur 58 %. Der Rest besteht aus weiter
hydrierten Produkten, wie 2-Methyl-4-(3-aminophenyl)-3-buten-2-ol
(22 %) oder 2-Methyl-4-(-3-aminophenyl)-butan-2-öl
(15 %). Die Versuchsergebnisse sind aus Tabelle I ersichtlich.
Der in diesem Beispiel verwendete Katalysator wird gemäß Beispiel 3 mit der Ausnahme hergestellt, daß die eingesetzte
Menge an Rutheniumtrichlorid-hydrat nur für die Erzielung
von 0,5 Gew.-% Ru (anstatt 5 % wie in Beispiel 3) am fertigen Katalysator ausreicht.
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Beispiel 9 wird mit der Ausnahme wiederholt, daß man den Katalysator von Beispiel 18 verwendet und eine Reaktionstemperatur von 7O0C bei einer Reaktionszeit, von nur 0,33 Std.
anwendet. Der Umwandlungsgrad beträgt 56 % bei lOO&Lger
Selektivität zum gewünschten 2-Methyl-4-(3-aminophenyl)-3-butin-2-ol.
Tabelle I zeigt die Resultate.
Beispiel 19 zeigt, daß Katalysatoren mit Rutheniumgehalten von nur 0,5 % (oder weniger) zweckmäßig ohne Beeinträchtigung
der Selektivität eingesetzt werden können.
In diesem Beispiel wird Raney-Nickel (Handelsprodukt von
W.R. Grace Co.) als Katalysator bei Raumtemperatur eingesetzt. Nach nur 15 Minuten wird eine 100%ige Umwandlung
bei Obiger Selektivität zur gewünschten Aminoverbindung erzielt. Die Versuchsergebnisse gehen aus Tabelle I hervor.
In diesem Beispiel verwendet man als Katalysator Nickel 0104
(Handelsprodukt von Harshaw Co.). Nach 3 Stunden bei 500C
hat noch immer keine Umwandlung des Ausgangsmaterials stattgefunden (kein Wasserstoffdruckabfall). Die Versuchsergebnisse
gehen aus Tabelle I hervor.
Die Beispiele 20 und 21 zeigen, daß ein anderes Metall der
Gruppe VIII (Nickel) keine Selektivität (Beispiel 20) oder Aktivität (Beispiel 21) für die hier interessierende Reaktion
aufweist.
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TABELLE I Hydrierung von 2-Methyl-4-(3-nitrophenyl)-3-butin-2-ol
Bei- Sub- Lösungsmittel
spiel strat- (ml)
spiel strat- (ml)
ge- a
wichtig
wichtig
Katalysator
Art
10
11
12
13
14
2,1 Toluol (150) 5 % Rutheniumoxid
auf Al2O^
(Kat. von Bsp.1)
2,1 Toluol (150) 5 % Ruthenium auf
Al2O3
(Kat. von Bsp.3) 2,1 Toluol (150) 5 % Ruthenium auf
(Kat. von Bsp.5)
2,1 Toluol (150) 5 % Ruthenium auf
Al2O3
(Kat. von Bsp.7)
5 % Ruthenium auf Al2O3
5 % Ruthenium auf Al2O3
5 % Ruthenium auf Al2O3
5 % Ruthenium auf Al2O3
5 % Ruthenium auf
2,1 Isopropanol
(150)
(150)
2,1 Isopropanol
(100)
(100)
2,1 Isopropanol
(150)
(150)
2,1 Isopropanol
(150)
(150)
2,1 Isopropanol
(150)
(150)
20,5 Isopropanol
(200)
(200)
Al2O3
5 % Ruthenium auf Al2O3
1 1 1 1 1 1
Reaktionsbedingungen
Temp. Druck, kPa Zeit, 0C (psig) Std.
Umwand- Seleklungstivigrad, % tat, %
345 - 414 2,25 (50 - 60)
345.- 414 0,58 (50 - 60)
345 - 414 2,0 (50 - 60)
345 - 414 0,58 (50 - 60)
345
(50
(50
345
(50
(50
345
(50
(50
345
(50
(50
345
(50
(50
276
(40
(40
414 60)
414 60)
414 60)
414 60)
414 60)
414 60)
100
79
100
100
100
3,5" | 100 | 100 |
2,5 | 95 | 95C |
4,58b | 100 | AOO |
4,25b | 100 | AOO |
3,50 | 99 | AuO |
24b | 100 | AOD |
<r\ cn ο
TABELLE I (Fortsetzung): Bei- Sub- Lösungsmittel spiel strat- (ml)
ge-
wichtig
Katalysator
Reaktionsbedingungen
Art
Umwand- Seleklungstivi-Temp. Druck, kPa Zeit, grad. % tat. %
0C (psig) Std.
2,1 Isopropanol
(150)
4,1 kein Lö
sungsmittel 2,1 Isopropanol
(150)
2,1 Isopropanol
(150)
4,1 Isopropanol
(150)
2,1 Isopropanol
(150)
5 % Ruthenium auf Holzkohle |
0,5 | 20 | 241 - 414 (35 - 60) |
5 % Ruthenium auf Al2O3 |
1 | 70 | 345 - 414 (50 - 60) |
5 % Ruthenium auf | 1 | 50 | 345 - 414 (50 - 60) |
0,5 % Ruthenium auf Al2O3 |
10 | 70 | 345 - 414 (50 - 60) |
Raney-Ni ekel | 3 | 20 | 345 - 414 (50 - 60) |
Ni 0104 | 1 | 50 | 414 (60) |
21 4,5 4,25 0,33 0,25
99 90
100 56
100 0
100
58d 100 0e
a) "Substrat" bedeutet "2-Methyl-4-(3-nitrophenyl)-3-butin-2-olM;
b) Reaktion nach dem stöchiometrisehen Druckabfall abgebrochen;
c) Spuren von Azo- und Azoxy-Reduktionszwischenprodukten vorhanden;
d) ebenfalls vorhanden: 2-Methyl-4-f3-aminophenyl)-3-buten-2-ol (22 %) und
2-Methyl-4-(3-aminophenyl)-butan-2-ol (15 %);
e) quantitative Umwandlung zu 2-Methyl-4-(3-aminophenyl)-butan-2-ol.
O tn cn ο
29Q5507
In diesem Beispiel wird ein Katalysator gemäß Beispiel 3 mit der Ausnahme hergestellt, daß man eine dafür ausreichende
Menge an Palladiumchlorid einsetzt, um gleichzeitig 2000 ppm (Gewicht) Palladium zusammen mit den 5 Gew.-#
Ruthenium auf den Träger aufzuimprägnieren.
Beispiel 2 wird unter Verwendung des Katalysators von Beispiel 22 wiederholt. Nach 0,67 Std. sind 48 % des Ausgangsmaterials
umgewandelt. Es wird keine Spur des gewünschten aminoaromatischen Acetylens festgestellt. Es erfolgt eine
bevorzugte Reduktion der Acetylengruppe unter Bildung der
entsprechenden Doppel- und Einfachbindungen gemeinsam mit einer gewissen Reduktion der Nitrogruppe. Die Selektivität
zu den einzelnen gefundenen Verbindungen ist folgende:
2-Methyl-4-(3-aminophenyl)-3-buten-2-ol (45 %)
2-Methyl-4-(3-aminophenyl)-butan-2-ol (35 %)
2-Methyl-4-(3-nitrophenyl)-3-buten-2-ol (14 %)
2-Methyl-4-(3-nitrophenyl)-butan-2-ol ( 6 %)
Die Ergebnisse sind aus Tabelle II ersichtlich.
In diesem Beispiel wird ein Katalysator gemäß Beispiel 22, welcher jedoch nur 500 ppm Pd neben den 5 Gew.-% Ru enthält,
hergestellt.
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- 3fr-
Beispiel 2 wird unter Verwendung des Katalysators von Beispiel 24 wiederholt. Nach 30 Min. sind 57 % des Ausgangsmaterials
mit einer Selektivität von 53 % zum gewünschten 2-Methyl-4-(3-aminophenyl)-3-butin-2-öl umgewandelt. Ferner
werden gefunden:
2-Methyl-4-(3-aminophenyl)-3-buten-2-ol (13 %)
2-Methyl-4-(3-aminophenyl)-butan-2-öl (31 %)
2-Methyl-4-(3-nitrophenyl)-3-buten-2-ol ( 3 %)
Die Versuchsergebnisse sind aus Tabelle II ersichtlich.
Die Beispiele 23 und 25 zeigen, daß das erfindungsgemäß verwendete
Ruthenium hochrein sein muß. Beispiel 25, bei dem ein Ruthenium mit einem Reinheitsgrad von etwa 99 % eingesetzt
wird, ergibt bereits einen Selektivitätsverlust von nahezu 50 %. In Beispiel 23, bei dem der Reinheitsgrad des
verwendeten Rutheniums etwa 96 % beträgt, geht die Selektivität völlig verloren.
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Auswirklang des Reinheitsgrades des Rutheniums auf die Hydrierung von 2-Methyl-4-(3-nitrophenyl)-3-t>utin-2-ol
Bei- Subspiel strat-
wichta,
Lösungsmittel (ml)
Katalysator
Art
Reaktionsbedingungen Umwand- Selek-
lungs- tivi-
Temp. Druck. kPa Zeit, grad, % tat, %
0C (psig) Std.
0C (psig) Std.
23
25
2,1
2,1
Toluol (150)
Toluol (150)
5 % Ru/AlgO,
mit einem Gehalt von 2000 ppm Pd (Katalysator von Beispiel 22)
5 % Ru/Al20,
mit einem Gehalt von 500 ppm Pd (Katalysator von Beispiel 24) 345 - 414 0,67 48
(50 - 60)
(50 - 60)
345 - 414 0,50 57
(50 - 60)
(50 - 60)
53*
a) "Substrat" bedeutet "2-Methyl-4-(3-nitrophenyl)-3-butin-2-ol"
b) ebenfalls vorhanden: 2-Methyl-4-
2-Methyl-4-2-Methyl-4-2-Methyl-4-
3-aminophenyl)-3-buten-2-ol
3-aminophenyl)-butan-2-ol
3-nitrophenyl)-3-buten-2-ol
3-nitrophenyl)-butan-2-ol
3-aminophenyl)-butan-2-ol
3-nitrophenyl)-3-buten-2-ol
3-nitrophenyl)-butan-2-ol
c) ebenfalls vorhanden: 2-Methyl-4-(3-aminophenyl}-3-buten-2-ol
2-Methyl-4-(3-aminophenyl)-butan-2-ol
2-Methyl-4-(3-nitrophenyl)-3-buten-2-ol (3
90
%)
%)
und
und
90.
Beispiel 19 wird mit der Ausnahme wiederholt, daß man 10 g eines handelsüblichen (Strem Company), 0,5 % Ru auf AIpO, aufweisenden
Katalysators verwendet. Nach 2,33 Std. langer Reaktion wird ein Umwandlungsgrad von 68 % erzielt. Die
Produktanalyse durch Gas-Flüssigkeits-Chromatographie ergibt,
daß nur eine 11%ige Selektivität zum gewünschten substituierten Aminophenylacetylen erzielt wird. Eine vollständige
Produktauftrennung ergibt folgendes Resultat:
2-Methyl-4-(3-aminophenyl)-3-buten-2-ol (4 %)
2-Methyl-4-(3-nitrophenyl)-3-buten-2-ol (68 %) 2-Methyl-4-(3-nitrophenyl)-butan-2-ol (16 %)
Der in diesem Beispiel verwendete handelsübliche Katalysator enthält offensichtlich bestimmte Verunreinigungen, welche
zu einer verminderten Selektivität führen (ein reiner 0,5%iger Rutheniumkatalysator ergibt in Beispiel 19 eine
Selektivität von 100 %). Wegen des geringen Metallgehalts liegt eine Analyse auf die Verunreinigungen außerhalb der
Möglichkeiten der angewendeten Methoden (Atomadsorption).
In diesem Beispiel wird ein BaRuO,/y-Al20,-Katalysator gemäß
Beispiel 12 der US-PS 3 097 968 hergestellt. Der Katalysator wird durch einstündige Behandlung mit Wasserstoff
bei 2000C und 6,9 MPa (1000 psig) in Gegenwart von Wasser
aktiviert. Man wiederholt dann Beispiel 9 mit der Ausnahme, daß man den erhaltenen BaRuO,/v-Al20,-Katalysator einsetzt.
Nach 1,75 Std. langer Reaktion betragen der Umwandlungsgrad 85 % und die Selektivität zum gewünschten Produkt etwa 90 %.
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Man löst 2 g 2-Methyl-4-(3-aminophenyl)-3-butin-2-ol in 15 ml Toluol, dem ein zu einem Pulver zerkleinertes Plätzchen
(0,1 g) NaOH zugesetzt wurde. 'Man gibt das Gemisch dann in einen mit einem Dean-Stark-Abscheider und Kühler
ausgerüsteten 100 ml-Rundkolben und kocht es darin 1 Std.
unter Rückfluß. Das als Nebenprodukt gebildete Aceton wird von Zeit zu- Zeit durch den Dean-Stark-Abscheider entfernt.
Das Reaktionsprodukt wird dann abgekühlt und die Mischung zur Entfernung der Natriumhydroxidteilchen filtriert. Nach
dem Abstreifen des Lösungsmittels erhält man in quantitativer Ausbeute (1,4 g) 3-Aminophenylacetylen mit einem
Reinheitsgrad von 98 % (aufgrund der gaschromatischen
Analyse).
Dem Fachmann werden sich aufgrund vorstehender Ausführungen zahlreiche Abwandlungen und weitere Ausführungsformen erschließen,
welche ebenfalls innerhalb des Rahmens der Erfindung liegen.
Durch die Erfindung geschaffen werden substituierte Acetylene, welche direkt an aromatische Ringkohlenstoffatome gebundene
Amino- und Acetylengruppen aufweisen, wobei die substituierten
Acetylene mindestens 3 Kohlenstoffatome und eine von dem der Acetylengruppe benachbarten Kohlenstoffatom getragene
Hydroxylgruppe besitzen. Die neuen Verbindungen werden durch selektive Reduktion der entsprechenden nitroaromatischen
Verbindung hergestellt, wobei die nitroaromatische Verbindung und freier molekularer Wasserstoff mit einem
im wesentlichen aus Ruthenium bestehenden Katalysator kontaktiert werden. Die Erfindung betrifft ferner ein neues
Verfahren zur Herstellung von Aminophenylacetylenen.
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Claims (1)
- PATENTANSPRÜCHE1. Verfahren zur Herstellung einer aromatischen Amino- ^y/verbindung, welche eine acetylenische Gruppe mit mindestens 3 Kohlenstoffatomen aufweist, wobei die Acetylengruppe direkt an ein aromatisches Ringkohlenstoff atom gebunden ist, dadurch gekennzeichnet , daß man ein Ausgangsmaterial,, welches eine aromatische Nitroverbindung umfaßt, die(i) mindestens eine direkt an ein aromatisches Ringkohlenstoffatom gebundene Nitrogruppe und(ii) mindestens eine acetylenische Gruppe mit mindestens drei Kohlenstoffatomen, wobei die Acetylengruppe direkt an ein aromatisches Ringkohlenstoff atom gebunden ist,in der flüssigen Phase und in der zusätzlichen Gegenwart von freiem molekularem Wasserstoff unter Hydrierbedingungen mit einem im wesentlichen aus Ruthenium bestehenden festen Katalysator in Berührung bringt.2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Reaktion in der zusätzlichen Gegenwart eines inerten Lösungsmittels durchführt.3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als inertes Lösungsmittel eine organische sauerstoffhaltige Verbindung verwendet.4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3» dadurch gekennzeichnet, daß man als organisches Lösungsmittel ein Lösungs-909836/057129ÖSS07mittel aus der Gruppe bestehend aus Alkoholen mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen, Estern mit 3 bis 6 Kohlenstoffatomen, Tetrahydrofuran, p-Dioxan, organische Säuren mit 2 bis 5 Kohlenstoffatomen und Toluol verwendet.5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man als Ausgangsmaterial eine aromatische Nitroverbindung mit einem einzigen aromatischen Ring verwendet.6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5» dadurch gekennzeichnet, daß man eine Ausgangsverbindung verwendet, welche an dem der Acetylengruppe benachbarten Kohlenstoffatom eine Hydroxylgruppe aufweist, und daß man die Hydrierung bei Temperaturen von 20 bis 1200C durchführt.7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man eine aromatische Nitroverbindung mit der nachstehenden allgemeinen Formel einsetzt:in der R1 und R2 gleich oder verschieden sind und jeweils ein Wasserstoffatom, einen Nieder-alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder eine Phenyl- oder substituierte Phenylgruppe darstellen oder R.. und Rp einen gesättigten, 5- oder 6-gliedrigen Ring bilden.8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß R.. und R2 jeweils eine Methylgruppe darstellen.9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß man als Nitroverbindung 2-Methyl-4-(3-nitrophenyl)-3-butin-2-ol einsetzt.909836/057110. Verfahren nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß man einen Katalysator verwendet, bei dem das Ruthenium auf einem Träger verteilt ist.11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß man einen Katalysator verwendet, bei dem der auf dem Träger verteilte Rutheniumanteil 0,01 bis 10 Gew.-J6 des fertigen Katalysators ausmacht.12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß man einen Katalysatorträger aus der Gruppe bestehend aus Kohlenstoff, Aluminiumoxid, Kieselgur, Siliciumdioxid, Titandioxid, Calciumcarbonat, Bariumsulfat und Bentonit verwendet.13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß man einen Katalysator mit Aluminiumoxid als Träger verwendet.14. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß man einen Katalysator verwendet, der durch gleichmäßiges Dispergieren bzw. Verteilen des Rutheniums aus einer wäßrigen Rutheniumsalzlösung auf den Träger, Trocknen des Katalysators und Inberührungbringen des getrockneten Katalysators mit Wasserstoff zur Umwandlung mit mindestens eines Teils des Rutheniumsalzes in Rutheniummetall hergestellt wurde.15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß man einen Katalysator verwendet, bei dessen Herstellung als Rutheniumsalz Rutheniumchlorid-hydrat verwendet und als Verfahren zur gleichmäßigen Dispergierung bzw. Verteilung des Rutheniums die "Methode mit beginnender Feuchtheit" (incipient wetness technique) angewendet wurde.909836/057116. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß man einen Katalysator verwendet, der durch gleichmäßiges Dispergieren bzw. Verteilen des Rutheniums aus einer wäßrigen Rutheniumsalzlösung auf den Träger, Trocknen des Katalysators, Calcinieren des Katalysators bei erhöhter Temperatur zur Umwandlung des Rutheniumsalzes in die Oxidform und anschließendes Kontaktieren mit Wasserstoff zur Umwandlung mindestens eines Teils des Rutheniumoxids zu einer reduzierten Form hergestellt wurde.17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß man einen Katalysator verwendet, bei dessen Herstellung die Kontaktierung mit Wasserstoff in der zusätzlichen Gegenwart von Wasser durchgeführt wurde.18. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß man einen Katalysator verwendet, bei dessen Herstellung als Rutheniumsalz Rutheniumchlorid-hydrat verwendet und als Verfahren zur gleichmäßigen Dispergierung bzw. Verteilung des Rutheniums die "Methode mit beginnender Feuchtheit11 (incipient wetness technique) angewendet wurde.19. Verfahren nach Anspruch 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß man die erhaltene aromatische Aminoverbindung durch Umsetzung mit einem Alkalimetallhydroxid in Gegenwart eines aromatischen Lösungsmittels in ein aminoaromatisches Acetylen überführt.20. Verfahren nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß man als Alkalimetallhydroxid Natriumhydroxid verwendet.21« Verfahren nach Anspruch 19 oder 20, dadurch gekennzeichnet, daß man als aromatisches Lösungsmittel Toluol verwendet.909836/0571 .22. Verfahren nach Anspruch 19 bis 21, dadurch.gekennzeichnet, daß man die Reaktion unter Rückflußbedingungendurchführt.23β Verfahren zur Herstellung eines Aminophenylacetylens durch selektive Reduktion der Nitrogruppe eines Nitrophenylacetylens der allgemeinen Formelin der R1 und R2 gleich oder verschieden sind und jeweils ein Wasser stoff atom, einen Nieder-alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder eine Phenyl- oder substituierte Phenylgruppe darstellen oder R- und R2 einen gesättigten,, 5- oder 6-gliedrigen Ring bilden, dadurch gekennzeichnet, daß mana) das Mitrophenylacetylen in der flüssigen Phase in Gegenwart eines inerten organischen Lösungsmittels land in der zusätzlichen Gegenwart von freiem molekularem Wasserstoff unter Hydrierbedingungen, z.B. bei Temperaturen von 20 bis 1500C,"mit- einem im wesentlichen aus Ruthenium bestehenden Katalysator in Berührung bringt,b) das gebildete aminophenylsubstituierte Acetylen vomReaktionsprodukt abtrennt undc) das abgetrennte aminophenylsubstituierte Acetylen Ia Gegenwart eines aromatischen Lösungsmittels mit einem Alkalimetallhydroxid umsetzt,,24« Verfahr®!?, nach Anspruch 23 „ daduroh gekennzeichnet, daß man ©ia litrophenylacetyl©a ©iasetat9 dessen Kitrogruppe sieh ia !!»Stellung t»efiad©t090 9 8 36/0 57125. Aromatisches Amin der allgemeinen Formelin der R1 und R2 gleich oder verschieden sind und jeweils ein Wasserstoffatom, einen Nieder-alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder eine Phenyl- oder substituierte Phenylgruppe darstellen oder R1 und R2 einen gesättigten, 5- oder 6-gliedrigen Ring bilden.26. Aromatisches Amin nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, daß R1 und R2 jeweils eine Methylgruppe darstellen.27. 2-Methyl-4-(3-aminophenyl)-3-butin-2-ol.909836/0571
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US05/881,198 US4139561A (en) | 1978-02-27 | 1978-02-27 | Novel substituted amino-aromatic acetylenes and their method of preparation |
Publications (2)
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