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Werkzeug zum Abwinkeln von Draht
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Die Erfindung betrifft ein Werkzeug zum Abwinkeln von Draht, insbesondere
von Luftschicht-Mauerankern.
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Bei zweischaligen Mauerwerken werden die parallel zueinander hochgezogenen
Mauern durch sog. Luftschicht-£4aueranker miteinander ve+-Dunden. Hierbei handelt
es sich um L-förmige Drahtteile, die mit ihrem Schenkel in das zuerst hochgezogene
Hintermauerwerk
derart eingebettet werden, daß der lange, gerade Teil des Ankers aus dem Hintermauerwerk
herausragt. Diese L-Form der Luftschicht-Maueranker wird dann verwendet, wenn zwischen
den Mauern Wärmedämmplatten angebracht werden sollen, die dann ohne nennenswerte
Beschädigung auf die aus dem Hintermauerwerk herausragenden Abschnitt der Anker
aufgesteckt werden können. Die aufgesteckten Wärmedämmplatten werden dann durch
ebenfatlo auf die Anker aufgeschobene Klemmscheiben gehalten. Schließlich werden
gewohn lich noch Wasserabtropfscheiben auf die Anker aufgesteckt.
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Um ein gutes Einbinden der Anker in das Vordermauerwerk zu gewährleisten,
muß endlich der im Bereich des zu erstellenden Vordermauerwerkes liegende Abschnitt
des Ankerteils abgewinkelt werden. Gewöhnlich ist eine Länge des Ankers von etwa
25 mm um 900 abzubiegen. Bisher wurden zu diesem Zweck die handelsüblichen Werkzeuge
verwendet, wie sie jeder Handwerker normalerweise besitzt, also beispielsweise Flachzangen
u.dgl, . Hierbei war eine mehr oder weniger unkontrollierte Bewegung des Ankers
nicht auszuschließen, die nicht nur unerwünschte Verbiegungen des Ankers zur Folge
hatte, sondern auch zu erheblichen Zerstörungen der Wärmedämmplatten und sogar zu
einem Lösen des Ankers im Hintermauerwerk führte. Damit wurde der Halt und die Wirkung
der Wärmedämmplatten beeinträchtigt und sogar die Wirkung der gesamten Verankerung
in Frage gestellt, weil die im Hintermauerwerk gelockerten Anker nicht mehr den
erforderlichen Ausziehwiderstand aufwiesen.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Werkzeug zum Abwinkeln
von Draht zu schaffen, das es insbesondere ermöglicht, die aus dem Hintermauerwerk
herausragenden Enden der Luftschicht-Maueranker einwandfrei und ohne besondere Mühe
abzuwinkeln,- so daß auch ein Lockern des Ankers im
Hintermauerwerk
und eine Beschädigung der Wärmedämmplatten unterbleibt.
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Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß das Werkzeug
nach Art einer Zange ausgebildet ist, von deren Backen der eine eine in Richtung
auf den anderen Backen hin offene Biegeform trägt, während der andere Backen einen
in die Biegeform eindrückbaren Druckstempel bildet.
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Bei diesem Werkzeug gewährleistet die Biegeform zwangsläufig eine
Abstützung des Drahtes zu beiden Seiten der Biegestelle, sodaß Verbiegungen und
damit unkontrollierte Bewegungen der Schenkel ausgeschlossen sind. Zugleich ist
die Biegestelle durch den Aufsetzdruck des Druckstempels genau erkennbar und daher
auch genau bestimmbar. Daher ist es mit diesem Werkzeug ein leichtes, einen Draht
an einer vorbestimmten Stelle einwandfrei abzuwinkeln, was insbesondere das Abwinkeln
der aus dem Hintermauerwerk herausragenden Enden von Luftschicht-Mauerankern an
der vorgelegten Stelle ohne die Gefahr von Verbiegungen oder einem Ausreißen des
Mauerankers ermöglicht. Dafür ist von ganz besonderer Bedeutung, daß bei Anwendung
des erfindungsgemäßen Werkzeuges auf den Luftschicht-Maueranker keine Zug- oder
Biegekräfte auf das zwischen der Biegestelle und dem Hintermauerwerk liegenden Abschnitt
des Mauerankers ausgeübt werden müssen, Bei einer bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung weist die Biegeform zwei den gewünschten Biegewinkel, insbesondere einen
rechten Winkel, einschließende Anschlagflächen für den gebogenen Draht auf, deren
Schnittlinie in der Bewegungsebene des Drahtstempels liegt. Auf diese Weise ist
eine besonders gute Führung des Drahtes während des Biege-Vorganges gewährleistet,
weil der Draht im fertig gebogenen
Zustand auf erheblichen Abschnitten
seiner Länge den geraden Anschlagflächen anliegt.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann die Biegeform mit einer
besonderen Drahtführung versehen sein, die din Abgleiten des Drahtes von den Anschlagflächen
während des Biegevorganges verhindrt. Zu diesem Zweck können insbesondere die Anschlagflächen
eben ausgebildet und an ihrem, dem Gelenk der Zange zugewandten unteren Rand mit
einer die Drahtführung bildenden Schulter versehen sein. Bei dieser Anordnung ist
es möglich, den Draht von oben in die Zange einzuschieben bzw. die Zange gewissermaßen
auf den Draht aufzustecken, bis der Draht an der Schulter Anlage findet.
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In dieser Lage kann dann das Werkzeug auch mühelos während des Biegevorganges
gehalten werden.
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Da die Schulter breit genug seiht muß, um auch die dicksten Drähte,
die mit dem Werkzeug noch biegbar sind, sicher abzustützen, kann die Breite der
Schulter den Durchmesser dünnerer Drähte erheblich überschreiten. Daher ist es vorteilhaft,
wenn die Schultern im Bereich des Scheitels des Biegewinkels auf einer Breite ausgespart
sind, die einen Eintritt des Druckstempels zwischen die Schultern zuläßt0 Der Druckstempel
selbst wird zweckmäßig so ausgebildet, daß er einen in seiner Bewegungsrichtung
langgestreckten Querschnitt aufweist und an seinem in die Biegeform eingreifenden
Rand eine dem kleinsten Biegeradius angepaßte Abrundung aufweist. Er kann dann durch
einen einfachen, flachen Fortsatz des Zangenschenkels gebildet werden, der in besonders
einfacher Weise herstellbar ist.
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Die Erfindung wird im Folgenden mhand des in der Zeichnung
dargestellten
Ausführungsbeispieles näher beschrieben und erläutert. Die der Beschreibung und
der Zeichnung zu entnehmenden Merkmale können bei anderen Ausführungsformen der
Erfindung einzeln für sich oder zu mehreren in beliebiger Kombination Anwendung
finden. Es zeigen: Fig. 1 eine Seitenansicht des oberen Qbschnittes eines Werkzeuges
nach der Erfindung mit eingelegtem Draht, Pig. a eine Draufsicht auf das Werkzeug
nach Fig. 1 und Fige 3 einen Längsshnitt durch den die Biege form umfassenden Abschnitt
des Werkzeuges nach Fig. 1.
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Das in der Zeichnung dargestellte Werkzeug ist nach Art einer Zange
ausgebildet und besteht demnach aus zwei Teilen 1 und 2, die sich überkreuzend angeordnet
und durch ein Gelenk 3 miteinander verbunden sind. Von den Backen 4 und 5 der so
gebildeten Zange trägt der eine Backen 4 eine Biegeform 6, während der andere Backen
5 als Druckstempel zum Eindrücken eines Drahtes 7 in die Biegeform 6 ausgebildet
ist.
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Wie insbesondere Fig. 2 zeigt, besteht die Biegeform 6 aus einem rechteckigen
Block, der an seiner dem Druckstempel 5 gegenüberliegenden Seite eine Einbuchtung
aufweist, die von zwei in einem Winkel zueinander angeordneten Anschlagflächen 8
begrenzt wird. Der Winkel zwischen den Anschlagflächen 8 ist gleich dem Winkel,
den die Schenkel des Drahtes 7 nach dem Biegen einschließen sollen. Bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel stehen die Anschlagflächen 8 in einem rechten Winkel zueinander.
Sie gehen mit einem Radius 9 ineinander über, der den Krümmungsradius des abgewinkelten
Drahtes bestimmt.
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Um dem abzuwinkelnden Draht eine gute Führung zu erteilen, werden
die Anschlagflächen 8 nach unten, d.h. an ihren dem Gelenk 3 zugewandten Rand durch
Schultern 10 begrenzt, die bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel eine senkrecht
zu den Anschlagflächen 8 gemessene Breite haben, die größer ist als der Durchmesser
des z1 biegenden Drahtes 7. Damit der Druckstempel 5 den Draht is in die vor den
Anschlagflächen 8 definierte Ecke drücken kann, sind die Schultern 10 im Bereich
des Scheitels des Biegewinkels soweit ausgespart, daß der Druckstempel 5 in die
Aussparung 11 zwischen den Schultern 10 eintreten kann.
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Die Biegeform 6 und der von den Backen 5 gebildete Druckstempel sind
derart zueinander angeordnet, daß die Bewegungsrichtung des Druckstempels 5 mit
der Winkelhalbierenden 12 des von den Anschlagflächen 8 definierten Winkels zusammenfällt.
Infolgedessen verläuft auch die Bewegungsebene des Druckstempels 5 durch die Linie,
in der sich die beiden Anschlagflächen 8 schneiden. Dadurch ist gewährleistet, da13
der Draht 7 genau in den von den Anschlagflächen 8 definierten Winkel eingedrückt
wird. Der Backen 5 des Werkzeuges hat zur Bildung des Druckstempels einen in seiner
Bewegungsrichtung langgestreckten Querschnitt und ist an seinem mit dem zu biegenden
Draht 7 in Eingriff kommenden und dann in die Biegeform 6 eingreifenden Rand 13
mit einer Abrundung versehen, die dem kleinsten Biegeradius angepaßt ist.
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Das erfindungsgemäße Werkzeug wird zum Biegen eines Drahtes und insbesondere
zum Abwinkel des Endes eines aus einem Hintermauerwerk herausragenden Endes eines
Luftschicht-Mauerankers auf den Draht aufgesetzt, bis der Draht 7 an den Schultern
10 des Biegewerkzeues 7 zur Anlage kommt.
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Der Abstand des Druckstempels von der Biegeform 6 ist bei
geöffnetem
Werkzeug nur so groß, daß ein Draht mit ausreichendem Spiel eingeführt werden kann,
jedoch ein Vorbeigleiten an den Schultern 10 nicht möglich ist. Die Stelle, an der
beim leichten Zudrücken des Werkzeuges der Druckstempel 5 den Draht 7 berührt, ist
die Biegestelle, die auf diese Weise leicht und genau gewählt werden kann. Auch
gibt die Richtung der Biegeform 6 unmittelbar die Ebene an, in welcher die Biegung
erfolgt. Durch Zudrücken der Zange wird der Stempel zwischen die Anschlagflächen
8 der Biege form 6 eingedrückt und nimmt dabei den Draht 7 mit, bis er die in Fig.
2 strichpunktiert angedeutete Form angenommen hat. Es versteht sich, daß die Zange
beim Eindrücken um um verschwenkt werden muß, wenn ein Schenkel des Drahtes seine
Lage unverändert beibehalten soll. Darin besteht jedoch für die Handhabung des Werkzeuges
keine Schwierigkeit.
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Es ist ersichtlich, daß durch die Erfindung ein Werkzeug geschaffen
wird, das auf einfache Weise ein genaues Biegen eines Drahtes um einen bestimmten
Winkel, der durch den Winkel zwischen den Anschlagflächen 8 der Biegeform 6 bestimmt
ist, ermöglicht. Es versteht sich, daß ein solches Werkzeug auch zum Abwinkeln von
Draht um einen von 900 abweichenden Winkel ausgebildet werden kann. Weiterhin ist
die bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel angeordnete Schulter an den Anschlagflächen
für die Funktion des Werkzeuges nicht unbedingt erforderlih, auch wenn es dessen
Handhabung bedeutend vereinfacht. Es könnte auch zur Führung des Drahtes eine Nut
mit beispielsweise rechteckigem oder halbrundem Querschnitt vorgesehen werden, um
eine Führung für den Draht zu schaffen, jedoch wäre auch hier das Ansetzen des Werkzeuges
schwieriger. Daher dürfte das in der Zeichnung dargestellte Ausführung»sispiel die
für die praktische Anwendung optimale Ausführungsform eines solchen Werkzeuges sein.
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