DE2902877C2 - Verfahren zur Herstellung eines Fluorbenzomononitrils - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines FluorbenzomononitrilsInfo
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- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C255/00—Carboxylic acid nitriles
- C07C255/49—Carboxylic acid nitriles having cyano groups bound to carbon atoms of six-membered aromatic rings of a carbon skeleton
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft die Herstellung eines Fluorbenzomononitrils mit einem oder zwei
Fluoratomen in der Ortho- und/oder Para-Ste!lung zur Nitrilgruppe nach dem Oberbegriff des Patentanspruches.
Fluorbenzomononitrile werden als Zwischenprodukte zur Herstellung von physiologisch aktiven Verbindungen
benötigt, wie sie z. B. unter dem Handelsnamen »Floxacillin«, »Flurazepam« und »Difluron« verkauft
werden.
Es ist bekannt, Fluorbenzomononitrile durch Halo- jo
genaustauschreaktionen herzustellen, bei denen ein Chorbenzonitril zusammen mit trockenem Alkalimetallfluorid
in aprotischen Lösungsmitteln, wie Dimethylsulfea und Dimethylformamid, erhitzt wird.
Jedoch ist man durch die Verwendung dieser Lösungsmittel im allgemeinen auf Temperaturen von
230° C oder darunter beschränkt und es werden daher lange Reaktionszeiten benötigt, um genügend hohe
Ausbeuten an Fluorbenzonitrilen zu erzielen. Beispielsweise erhält man durch 40stündiges Erhitzen bei 200° C <o
aus 2-Chlorbenonitril mit KF in Dimethylsulfon als
Lösungsmittel eine Ausbeute von 66,5% an 2-Fluorbenzonitril
(Chemical Communications Nr. 18, 22, September 1965, Seite 430).
Die bislang benutzten Lösungsmittel, z. B. Dimethyl- «5
formamid (Siedepunkt 1549C) oder Dimethylsulfon
(Siedepunkt 230° C), haben Siedepunkte, die entweder denen der Ausgangsmaterialien oder denen der
Endprodukte ahnlich sind, und es ist daher schwierig, die Lösungsmittelwiedergewinnung unter ökonomischen so
Gesichtspunkten durchzuführen.
Die Erfindung, wie sie im Patentanspruch gekennzeichnet ist, löst die Aufgabe, bei kurzer Reaktionszeit
Fluoi'benzomononitril hoher Reinheit herzustellen, und
zwar unter leichter Rückgewinnung des Lösungsmittels.
Vorzugsweise handelt es sich bei dem Alkalimetallfluorid
um Kaliumfluorid.
Die Reaktionstemperatur beträgt vorzugsweise 210° bis 240° C. Die Reaktion wird vorzugsweise beim
Rührtn und, falls notwendig, unter leichtem Rückfluß w des Produktes durchgeführt. Die bevorzugte Reaktionszeit
liegt zwischen 6 und 12 Stunden. Normalerweise wird die Reaktion bei atmosphärischem Druck durchgeführt.
Sofern das Ausgangsmaterial zwei Chloratonie 6^
aufweist, sollen durch die vorliegende Erfindung auch solche Reaktionen umfaßt werden, bei denen nur ein
Chloratom durch ein Fluoratom ersetzt wird. Bevorzug
te Ansgangsmftterialien sind das 2-Chlorbenzonitril und
das 2,6-PichIorbenÄonitril, obwohl auch das 4-Chlorbenzonitril
durch das Verfahren der vorliegenden Erfindung fluoriert werden kann.
Durch die Verwendung von Sulfolan gemäß der vorliegenden Erfindung werden zwei hauptsächliche
Vorteile erreicht Der erste Vorteil besteht darin, daß Sulfolan ein effektives stabiles Lösungsmittel für die
Reaktanten bei 210° bis 240"C darstellt und die nach dem Verfahren erhaltenen Produkte praktisch frei von
Verunreinigungen (andere als die Ausgangsmaterialien) sind. Zweitens ist es durch den hohen Siedepunkt des
Sulfolans (287°C/760 mm) sehr leicht, das Lösungsmittel
für weiteren Gebrauch zurückzugewinnen, beispielsweise durch Abtrennung aller organischen Bestandteile von
dem zurückbleibenden Kaliumsalz durch Spontanverdampfung, d. h. in einem Schaufeltrockner oder
Pfannentrockner und durch Abtrennung df rgewünschten
niedersiedenden Benzonitrile von dem Kondensat durch fraktionierte Destillation und schließlich Zurückführung
des Lösungsmittels zu dem Reaktionsgefäß. Die fraktionierte Destillation wird normalerweise unter
reduziertem Druck, d. h. 40 bis 1333 mbar absolut, durchgeführt
Alternierend hierzu können die Reaktionsprodukte am Ende der Reaktion durch Wasserdampfdestillation
von der Reaktionsmischung abgetrennt werden, unter Lösungsmittelextraktion der organischen Produkte aus
dem Wasserdampfdestillat und fraktionierter Destillation des organischen Extraktes.
Durch die nachfolgenden Beispiele soll die vorliegende Erfindung näher erläutert, jedoch nicht beschränkt
werden.
Beispiel 1 beschreibt die Herstellung von 2,6-Difluorbenzonitril
aus der 2,6-Dichlor-Verbindung. Beispiel 2
betrifft die Herstellung der 2-Chlor, 6-Fluor-Verbindung.
Beispiel 3 beschreibt die Herstellung von 2-Fluorbenzonitril und in Betspiel 4 wird die Herstellung von
4-FIuorbenzonitril beschrieben.
In einem ersten Ansatz wurde eine Mischung von 2,6-Dichlorbenzonitril (258,1 g, 1,5 Mol) und wasserfreiem
Kaliumfluorid (192,4 g, 33 Mol) in Sulfolan (501 g, 4,2 Mol) sechs Stunden lang bei 210° bis 215°C in einem
mit einem rostfreien Rührer, Thermometer und Rückflußkühler mit einfacher Oberfläche versehenen
2-1-Flanschkolben gerührt Die Analyse in diesem Stadium
durch Gasflüssigkeitschromalogfäphie (g.l.C.) ergab
die Anwesenheit von 175% 2,6· uifluorbenzonitril,
16,4% 2-ChIor-6-fluorbenzonitril, 23% 2,6-Dichlorbenzunitril,
635% Sulfolan. Die Mischung wurde dann
weitere zwei Stunden auf 215° C und dann weitere fünf
Stunden auf 2350C erhitzt, wonach eine weitere Analyse die Anwesenheit von 31,0% 2,6-Difluorbenzonitril, 1,7%
2-Chlor-6-fluorbenzonitril und 67% Sulfolan ergab. Es
wurde dann Wasser (500 ecm) zu der kalten Reaktionsmischung hinzugegeben, welche dann der Wasserdampfdestillation
unterworfen wurde, bis etwa 31 Destillat und weiße Kristalle erhalten wurden. Es wurde
dann Methylenchlorid (200 eem) hinzugegeben, um die
organische Phase als Flüssigkeit zu erhalten. Diese wurde mit dem organischen Produkt des zweiten
Fluorierungsansatzes zusammengegeben.
In einem weiteren Ansatz wurde eine Mischung von 2,6-Dichlorbenzonitril (258,5 g, 1,5MoI), wasserfreiem
Kaliumfluorid (189,0 g, 3,3 Mol) und Sulfolan (508,0 g, 4,2 Mol) neun Stunden lang bei 2350C gerührt und man
erhielt 2,6-Pinuorbenzonitril (33,3%), 2-Chlor:6-nuorbenzonitril
(4,6%) und Sulfoton (61,8%), Des organische
Produkt wurde wie im vorhergehenden Ansäte isoliert.
Das aus den zwei Ansetzen zusammengefügte organische Produkt wurde aus einem 500 ml-Dreihalskolben
durch eine Vakuummantelkolonne (35 cm'1,8 cm Durchmesser), die mit 2,6 »1,6 mm
Dixon-Gaze aus rostfreiem Stahl beschickt war, fraktioniert destilliert. Das Methylenchlorid wurde bei
atmosphärischem Druck und einem Abnahmeverhältnis von 1:5 zuerst abdestilliert. Die weitere Destillation bei
vermindertem Druck ergab
(i) einen Vorlauf (1,9g), Siedepunkt 84-96°C/
42,65 mbar,
(ä) 2,6rDifluorbenzonitril (231,9 g, Reinheitsgrad
(ä) 2,6rDifluorbenzonitril (231,9 g, Reinheitsgrad
99,9% bestimmt durch gia). Siedepunkt
102— 114°C/40—44 mbar. Schmelzpunkt 300C und
(iii) einen Rückstand (453 g). der eine Mischung aus
30% 2,6-Difluorbenzonitril und 64% 2-Chlor-6-fluorbenzomtnJ
enthielt
Der gesamte Einsatz an 2,6-DichlorbenzonitriI in den
beiden Ansätzen betrug 516,6 g (3,0 Mol). Das isolierte Endprodukt bestand aus 2,6-Difluorbenzonitril (245,6 g
1,77MoI) bei 59%iger Umwandlung und 2-ChIor-6-fluorbenzonitril
(293 g, 0,19MoI) kai 63%iger Umwandlung, was einer Gesamtausbeute von 653%
entspricht
In diesem Beispiel wurde die gleiche Ausrüstung wie
in Beispiel 1 verwendet In ejnem er 2en Ansatz wurde
eine Mischung von 2,6-DichIorbenzonilril (344,0 g,
2,0MoI), wasserfreiem Kaliumfluorid Ί 27,6 g, 2,2 Mol)
und Sulfolan (501,1 g, 4,2 Mol) zehn Stunden lang bei 210—215°C gerührt Dann wurde Wasser (500 ecm) zu
der kalten Reaktionsmischung hinzugefügt, die anschließend der Wasserdampfdestillation unterworfen wurde,
bis etwa 71 Destillat aufgefangen wurden. Der größte
Teil des Wassers wurde von dem weißen Feststoff abdekantiert und ausreichend Methylenchlorid
(250 ecm) hinzugegeben, um den Feststoff aufzulösen. Unter den gleichen Bedingungen wurde ein zweiter
Ansatz mit weiteren 344, g (2 Mol) 2,6-DichIorbenzonitril
durchgeführt
Die Endprodukte aus beiden Ansätzen wurden zusammengegeben und das Methylenchlorid bei atmosphärischem
Druck über eine Fraktionierungskolonne bei einem Abnahmeverhältnis von t : 5 abdestilliert. Der
Rückstand (395,6 g) wurde bei einem Abnahmeverhältnis von 1 :5 abdestillierl und man erhielt
(i) einen Vorlauf (3,8 g), Siedepunkt 30-94°C/
42,65 mbar,
(ii) 2,e>-Difluorbenzonitril (71,9 g), Siedepunkt
(ii) 2,e>-Difluorbenzonitril (71,9 g), Siedepunkt
94-102°C/42,65mbar,
(iii) einen Zwischenlauf (173 g). Siedepunkt
(iii) einen Zwischenlauf (173 g). Siedepunkt
102-104''C/42,65mbar,
(iv) 2-Chlor-6-fluorbenzonitril (218,8 g), Siedepunkt
(iv) 2-Chlor-6-fluorbenzonitril (218,8 g), Siedepunkt
annähernd 118°C/26,66mbaf, Sehmetepunkt
58,5 -59" C und
(v) einen Rückstand, der hauptsächlich aus 2,6-Dichlorbenzonitril
128.1 g) bestand.
Ein genauer Siedepunkt des Chlorfluorbenzonitrils konnte nicht ermittelt werden, da der Abnahmebereich
mit Infrarot-Lamoen beheizt werden mußte, um die Erstarrung zu verhindern.
Das Gesamtergebnis der beiden kombinierten Ansätze betrug 13% Umwandlung in 2,6-Pifluarbenzonitril,
353% Umwandlung in a-Chlor-e-fluorbenzonitril und
» etwa 19% nicht umgesetztes 2,6-DichIorbenzonitril, was
einer Gesamtausbeute von 66,7% entspricht
Eine Mischung von 2-Chlorbenzonitril, Schmelzpunkt
'» 93°C, (200 g, 1,45MoI) und ICF (99,9 g, 1,72 Mol) in
Sulfolan (720 g, 5,85 MoI) wurde zwanzig Stunden lang (unter leichtem Rückfluß) bei 240" C in einem mit einem
Rührer aus rostfreiem Stahl, einem Thermometer und einem Rückflußkühler versehenen 2 l-Flanschkolben
'"» umgesetzt Die Umwandlung von 2-Chlorbenzonitril
(2CiBN) in 2-Fluorbenzonitril (2FBN) betrug nach den
ersten neun Stunden 48% und nach einer Gesamtreaktionszeit von 20Stunden 77%, entsprechend der
Gasflüssigkeitschromatographie-Analyse. Dann wurde
-·> Wasser (700 ecm) zu der kalten Reaktionsmischung
hinzugegeben, die dann der Wasserdampfdestillation unterworfen wurde. Man erhielt eine Mischung aus
2FBN und 2CIBN (1483 g) und Wasser (6,51 g). Die Benzonitrile werden daher wasserdampfdestilliert in
2~> etwa 2 Gew.-% pro Gewicht des gesamten Destillats. Es
wurden dann weitere zwei Liter Wasserdampfdestillat aufgefangen, wonach keine organischen Substanzen
mehr beobachtet werden konnten.
κ» wurden kombiniert, nachdem etwa 50 ecm Methylenchlorid
hinzugegeben worden war, um eine kleine Menge Feststoff in dem zweiten Destillat aufzulösen.
Das erhaltene Produkt wurde mit dem Produkt eines zweiten Ansatzes zusammengegeben, bei dem weiteres
2CIBN (200,8 g, 1,46MoI), KF (100,4 g, 1,73MoI) und
Sulfolan (718 g, 5,98 Mol) 22 Stunden lang bei 2400C
umgesetzt und anschließend der Wasserdampfdestillation, wie oben, unterworfen wurde.
Die zusammengegebenen Produkte wurden über eine
Die zusammengegebenen Produkte wurden über eine
«ο 35 · 1,8 cm Vakuummantel-Kolonne, die mit
1,6 -1,6 mm Dixon-Gaze beschickt war, fraktioniert destilliert Zunächst wurde das Methylenchlorid bei
atmosphärischem Druck abgezogen und die Destillation wurde dann unter vermindertem Druck bei einem
Abnahmeverhältnis von 1 :5 weitergeführt und man erhielt
(i) 2-Fluorbenzonitril (178,5 g), Siedepunkt 94-98°C/
40 mbar, eine farblose Flüssigkeit mit 99,9%iger Reinheit durch g.I.c.-Analyse und
(ii) einen festen Rückstand (91,1 g), der aus einer Mischung von 25,2% 2FBN und 73,7% 2-Chlorbenzonitril
bestand.
Aus 400,8 g (2,91 Mol) eingesetztem 2 ClBN wurden somit bei 57%iger Umwandlung 2014 g (1,66MoI) an
2FBN (einschließlich des 2FBN-Gehaltes des Rückstandes) und 67,1 g (16,7% Umwandlung) an nicht
umgesetztem 2ClBN erhalten, was einer Gesamtausbeute von 73,7% entspricht.
0,1 Mol) und Kaliumfluorid (11,6 g, 0,2 Mol) in Sulfolan
(102 g, 0,85MoI) wurden 21 Stunden lang bei 238—24O0C in einem 250ccm-Dreihalskolben, der mit
einem p.t.f.e.-Flügelriihrer, einem Thermometer und
einem RHekftaßkflbler versehen war, geröhrt.
Pie ka}te ReektionsaufschliSmmung wurde dann in
einem Rotationsverdampfer mit einem Fassungsvermögen
von 500 ecm gegeben und der flöcbtige organische
ABteil wurde unter vermindertem Druck destilliert und
IBW erhielt
(j) Fraktion I (86,4 el Siedepunkt 178-208° C (Ölbadtemperatur)
bei 46,65 mbar und
(ii) Fraktion 2(1 1,1 g), Siedepunkt 166-2080C(Ölbadtemperatur)
bei 6,6665 mbar.
Die beiden Fraktionen wurden zusammengegeben (97,5 g) und wurden mit einem Gasflössigkeitschromatographen
analysiert und es wurde ermittelt, daß die beiden kombinierten Fraktionen 6,27% 4-F(uorbenzonitril,
1,78% 4-Chlorbenzonitril und 91,92% Sulfolan (kalibriertes Ergebnis) enthielten.
Die g,|,c-Analyse zeigt, daß das 4-F|uorbenzonitril (6,1 g) in 50,4%iger Umwandlung erhalten und 12,4%
des eingesetzten 4-ChIorbenzonitriIs (1,7 g) zurückgewonnen
wurden, 88% des eingesetzten Sulfolans (89,6 g) worden zurückgewonnen.
Claims (1)
- Patentanspruch;Verfahren zur Herstellung eines Fluorbenzomononitrils mit einem oder zwei Fluoratomen in der Ortho- und/oder Para-Stellung zur Nitrilgruppe, wobei ein Chlorbenzomononitril mit einem oder zwei Chloratomen in der Ortho- und/oder Para-Stellung zur Nitrilgruppe zusammen mit einem Alkalimetallfluorid in Gegenwart eines Lösungsmittels auf Temperaturen zwischen 200° und 2500C erhitzt wird, dadurch gekennzeichnet, daß als Lösungsmittel Sulfolan verwendet wird und das Molverhältnis von Sulfolan zum Chlorbenzonitril in der Reaktionsmischung zwischen I : 1 und 6:1 beträgt
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