DE2902365C2 - Verfahren zum Reinigen von phosphorhaltige Verbindungen enthaltenden Abwässern mit Hilfe von Mikroorganismen - Google Patents
Verfahren zum Reinigen von phosphorhaltige Verbindungen enthaltenden Abwässern mit Hilfe von MikroorganismenInfo
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- C02F—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
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Description
15
Erfindungsgegenstand ist das im Patentanspruch angegebene Verfahren.
Die Anhäufung von anorganischen und organischen phosphorenthaltenden Verbindungen in Flüssen, Seen
und Küstengewässern ist seit einiger Zeit ein bedeutsames Umweltschutzproblem geworden. Aus diesem
Grunde ist die Entwicklung eines Systems, anorganische und organische phosphorenthaltende Verbindungen mit
Hilfe von Mikroorganismen zu entfernen, sehr wertvoll.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, solche Mikroorganismen aus der Natur zu isolieren, die mehr
phosphorenthaitende Verbindungen in sich anzusammeln vermögen und dadurch ein Entfernen von
anorganischen und organischen phosphorenthaltenden Verbindungen aus Abwässern zu erreichen. Es ist
gefunden worden, daß bestimmte Mikroorganismen-Stämme, die zur Gattung Arthrobacter, Micrococcus
und Nocardia gehören, erhebliche Mengen von in Wasser gelösten anorganischen und organischen phosphorenthaltenden Verbindungen zu speichern vermögen.
Gegenstand der Erfindung ist demzufolge ein Verfahren zum Reinigen von phosphorhaltige Verbindüngen enthaltenden Abwässern mit Hilfe von Mikroorganismen, das dadurch gekennzeichnet ist, daß
man Arthrobacter globiformis ATCC 8010, Micrococcus Iuteus ATCC 398 oder Nocardia erythropolis ATCC
4277 in Abwässern züchtet und dann die Mikroorganismen aus den Abwässern isoliert, wenn sie in sich
anorganische und organische phosphorenthaltende Verbindungen gespeichert haben.
Es ist bekannt, daß zahlreiche Mikroorganismen phosphorhaltige Verbindungen aufnehmen. Jedoch so
können keine der bekannten Mikroorganismen be· trächtliche Mengen an phosphorenthaltenden Verbindungen speichern. Gegenüber diesen Mikroorganismen
nehmen die erfindungsgemäß einsetzbaren Mikroorganismen erhebliche Mengen an phosphorhaltigen Ver-
bindungen auf und setzen die aufgenommenen Verbin' düngen praktisch nicht wieder in Freiheit, wenn die
Mikroorganismen einmal diese Verbindungen aufgenommen haben.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren kann man μ
sowohl anorganische als auch organische phosphorenthaltende Verbindungen aus Abwässern entfernen.
Beispiele von anorganischen phosphorhaltigen Verbindungen sind Orthophosphorsäure (H3PO4), Pyrophosphorsäure (H4P2O4) und Polyphosphorsäuren
(HPO3), sowie deren Salze. Beispiele von organischen
phosphorenthaltenden Verbindungen sind Alkylphosphorsäuren, wie die Methyl- und Äthyl-phosphorsäure
und ihre Derivate, phenylphosphorsäure und ihre
Derivate, Glycerinphosphorsäure und ihre Derivate sowie andere organische, Phosphorsäure oder Phosphor enthaltende Verbindungen,
Um pbosphorenthaJtende Verbindungen nach dem erfindungägemäßen Verfahren aus diesen Verbindungen enthaltenden Abwässern zu entfernen und diese
Abwässer zu reinigen, werden die Mikroorganismen im Abwasser gezüchtet, so daß die Mikroorganismen die
phosphorenthaltenden Verbindungen aufnehmen. Anschließend werden die Mikroorganismen, die die
phosphorenthaltenden Verbindungen gespeichert haben, aus dem Abwasser isoliert.
Das Züchtungsverfahren wird zweckmäßig unter aeroben Bedingungen durchgeführt Bessere Ergebnisse
werden erhalten, wenn der pH-Wert des Abwassers in geeigneter Weise während der Züchtung auf pH-Werte
zwischen 3 und 10, vorzugsweise 6 und 8, durch Zugabe
von Säure oder Alkali eingeregelt wird. Gegebenenfalls kann man die Temperatur des Abwassers auf Werte
zwischen 25 und 400C einstellen.
Um das Entfernen der phosphorenthaltenden Verbindungen in wirksamer Weise zu steigern, werden den
Abwässern erforderlichenfalls Kohlenstoff-, Stickstoff- und andere Nährquellen zugegeben. Beispiele von
Kohlenstoffquellen sind Kohlehydrate, wie Glucose, Saccharose oder Stärke, ferner organische Säuren,
Alkohole, Kohlenwasserstoffe und andere Substanzen, die als Nährstoffe von den Mikroorganismen verbraucht werden können. Eine besonders bevorzugte
Kohlenstoffquelle ist ein anderes, einen hohen biochemischen Sauerstoff-Bedarf (BSB) aufweisendes Abwasser als das zu reinigende. Die Kohlenstoffquelle in einem
derartigen Abwasser sollte vorzugsweise einen biochemischen Sauerstoff-Bedarf von mindestens etwa
1000 Gewichtsteile je Million Teile Abwasser aufweisen.
Beispiele von Stickstoffquellen sind Ammoniumsalze, gasförmiges Ammoniak und andere Abwässer mit
einem hohen Gewichtsprozentgehalt an Stickstoff.
Weiterhin können dem Abwasser gegebenenfalls Eisen-, Kalium-, Magnesium- und andere Ionen zugegeben werden.
Die Abwässer sind von anorganischen und organischen phosphorenthaltenden Verbindungen befreit,
wenn die Mikroorganismen nach dem Züchten isoliert worden sind, beispielsweise durch Zentrifugieren oder
Abfiltrieren.
Die Konzentration an anorganischer Phosphorsäure wird mittels der Ammoniummolybdat-Methode bestimmt Durch Vermischen von 10 ml einer 2,5gewichtsprozentigen Ammoniummolybdat-Lösung, 10 ml
einer lOgewichtsprozentigen Ascorbinsäure-Lösung und 30 ml einer 2-η Schwefelsäure wird das Ammoniummolybdat-Reagens hergestellt 1 ml einer Probe mit
einem Gehalt an Phosphorsäure wird dann mit 1 ml des Ammoniummolybdat-Reagens vermischt und 1 bis
2 Stunden bei 37° C reagieren gelassen. Anschließend wird die Konzentration der Phosphorsäure bei einer
Wellenlänge von 820 nm kolorimetrisch bestimmt. Organischer Phosphor wird dadurch bestimmt, daß man
die organischen phosphorenthaltenden Verbindungen in Gegenwart von Salpeter- und Perchlorsäure unter
Einwirkung von Hitze zersetzt und den organischen Phosphor in Phosphorsäure umwandelt. Der Phosphorgehalt in den Bakterienzellen wird in der gleichen Weise
bestimmt.
Ein Nährmedium mit einem Gehalt von 2,0 g/l
Glucose, 1,0 g/l Ammoniumchlorid, 2,0 g/l Natriumchlorid,
1,0 g/1 Natriumsulfat, 0,1 g/l Kaliumchlorid, 0,01 g/l
Magnesiumchlorid, 0,01 g/l Calciumchlorid, 0,01 g/I
Eisen-(III)-chlorid, 0,2 g/l Kaliumdihydrogenphosphat,
0,5 g/l Pepton und 0,1 g/l Hefeextrakt wird auf einen
pH-Wert von 7,6 durch Neutralisieren mit Kaliumhydroxid eingestellt und dann mit Arthrobacter globiformis
ATCC 8010 geimpft. Das Nährmedium wird
24 Stunden bei 300C kultiviert und dann als Impfkultur verwendet
In einen 500-ml-Kolben mit Schulter werden 50 ml
einer wäßrigen Lösung von pH-Wert 7,5 gegeben, die 100 Gewichtsteile anorganische Phosphorsäure je Million
Teile Lösung enthält und dann mit 2,0 g/l Glucose, 1,0 g/l Ammoniumchlorid, 0,01 g/l Magnesiumchlorid,
0,01 g/l Eisen-(III)-chIorid, 0,5 g/l Pepton und 0,1 g/l
Hefeextrakt versetzt. Die Lösung wird danach durch Erhitzer, pasteurisiert und anschließend mit 10 Volumenprozent
der Impfkultur, bezogen auf das Volumen, versetzt Die Bakterien werden 40 Stunden unter
Schütteln bei 300C gezüchtet.
Nach dem Entfernen der Bakterienzellen mittels Zentrifugieren bestimmt man die Konzentration der
Phosphorsäure in der überstehenden Lösung, Sie
ϊ beträgt 0,2 Gewichtsteile je Million. Das Gewicht der
erhaltene» Bakterienzellen beträgt 555 mg/1, bezogen
auf das Trockengewicht Dann wird der Phosphorgehalt in den Bakterienzellen bestimmt Er beträgt 0,180 g
Phosphorsäure je g Zellentrockengewicht
Die nachstehend aufgeführten Mikroorganismen
werden nach dem in Beispiel 1 beschriebenen Verfahren gezüchtet Nach der Züchtung bestimmt man nach der
in Beispiel 1 beschriebenen Methode die Konzentration an Phosphorsäure
(A) in der überstehenden Lösung,
(B) in dem Zellentrockengewicht und
ίο (C) in den Zellen.
ίο (C) in den Zellen.
Die Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle aufgeführt
Stamm
Ergebnisse | (B) | (C) |
(A) | gm/I | g/g Zellen |
Gewichtsteile | trockengewicht | |
je Million | 550 | 0,19 |
0,22 | 530 | 0,20 |
0,30 | 580 | 0,18 |
0,42 | 504 | 0,04 |
80,0 | 691 | 0,05 |
60,0 | 440 | 0.06 |
75.0 | ||
Arthrouacter globiförmis ATCC 8010
Micrccoccus lutüus AlCC 398
Nocardia erythropoHs ATCC 4277
Micrccoccus lutüus AlCC 398
Nocardia erythropoHs ATCC 4277
Vergleichsbeispiele
Achromobacter lac ti cum CCM 69
Aerobacter aerogenes ATCC 7256
Flavobacterium heparinum ATCC 13 125
Achromobacter lac ti cum CCM 69
Aerobacter aerogenes ATCC 7256
Flavobacterium heparinum ATCC 13 125
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zum Reinigen von phosphorhaltige Verbindungen enthaltenden Abwässern mit Hilfe von Mikroorganismen, dadurch gekennzeichnet, daß man Arthrobacter globiformis ATCC 8010, Micrococcus Iuteus ATCC 398 oder Nocardia erythropolis ATCC 4277 in Abwässern züchtet und dann die Mikroorganismen aus den Abwässern isoliert, wenn sie in sich anorganische und organische phosphorhaltige Verbindungen gespeichert haben.
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP606178A JPS5499347A (en) | 1978-01-23 | 1978-01-23 | Method of purifying waste water containing phosphorus by microorganisms |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2902365A1 DE2902365A1 (de) | 1979-07-26 |
DE2902365C2 true DE2902365C2 (de) | 1983-06-23 |
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Family Applications (1)
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---|---|---|---|
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