DE28557C - Gasbeleuchtungs- und Ventilations-Apparat - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Der Apparat besteht, wie aus beiliegender Zeichnung, Fig. 1, 2 und 3, ersichtlich, aus einer reifartigen, beliebig decorirten Galerie A, die unten in Form einer Halbkugel B durch Glasscheiben geschlossen ist und entweder direct an den Plafond geschraubt oder unter demselben aufgehängt wird.

Im Boden befindet sich ein runder Deckel C, welcher durch Abschrauben des Hahnkegelringes D leicht entfernt werden kann, aber nur bei Reparaturen oder beim Putzen der Gläser geöffnet wird.

Der Untertheil der Lampe ist vom Obertheil durch den Reflector E getrennt; dieser letztere besteht aus zwei über einander liegenden abgestumpften Eisenblechkegeln; in dem hohlen Raum zwischen denselben ist durch eine schraubenartig gewundene Blechwand ein Schneckenkanal χ xx, Fig. 1 und 2, gebildet, in welchen die den Flammen zur Verbrennung nöthige Luft durch die runden Löchery der reifartigen Galerie A, Fig. 1 und 2, eintritt.

Diese Luft wird aus dem Schneckengang χ χ χ χ, Fig. ι und 2, durch vier Verbindungsrohre F zu dem in der Mitte der Lampe angeordneten Regeneratorkegel G, Fig. 1, geleitet, welcher von Eisenblech hergestellt und in mehrere durch die Leuchtflammen geheizte Kammern getheilt ist, aus welchen die Verbrennungsluft in den Raum H über den Flammenkörper K, Fig. i, gelangt, auf dem auch der Generatorkegel aufgedichtet ist.

Der Flammenkörper K ist ein cylindrischer, nach oben mit der Gasleitung P, Fig. 1, verbundener Messingkörper, in dessen Mitte sich das Hahngehäuse α sammt Kegel b, Fig. 1 und 5, befindet. Um den Kegel b laufen zwei abgesonderte concentrische Gaskanäle c und d, Fig. ι und 5, aus welchen die Brennrohre e der Flammen e_u Fig. 1 und 4, gespeist werden; Kanal c und d, Fig. 1 und 5, stehen durch entsprechende, beliebig verschliefsbare Oeffhungen im Hahnkegel b mit dem Gehäuse α und dem Gaszuführungsrohr P, Fig. 1, in Verbindung. Von den concentrischen Kanälen' c und d des Körpers K, Fig. 1, 4 und 5, gehen die Brennrohre e in alternirenden Stellungen ab und der Hahnkegel D ist so construirt, dafs durch eine jedesmalige Vierteldrehung desselben das Gas entweder in den Kanal c oder d oder aber in alle beide zu gleicher Zeit geleitet werden kann, um die dem Kanal c oder d oder aber die beiden Kanälen entsprechenden Flammen gleichzeitig zu brennen.

¹ Die Entzündung der Flammen erfolgt durch Zündflämmchen, welche durch die Röhre g direct aus dem Körper a, Fig. 1, mit Gas gespeist werden; die Zuleitungen£· zu den Flämmchen, sowie zu den Brennrohren e sind von Hülsen / umgeben, die direct mit dem Raum H, Fig. i, correspondiren und aus diesem die hocherhitzte Verbrennungsluft den einzelnen Flammen e_t zuführen.

Die Verbrennungsproducte der Gasflammen C₁ werden aus der Lampe nach der Kammer JV und von dieser durch das Rohr N₁ abgeleitet. Die entstehende Verbrennungswärme erhitzt den Reflector E sowie den Heifsluftgenerator G und

somit die durch beide strömende Verbrennungsluft in ungemein hohem Grade und die Zuführung dieser zur Flamme verleiht derselben eine sehr hohe Leuchtkraft. Das Abführungsrohr N₁ für die Verbrennungsproducte ist von einem zweiten Rohr O, Fig. ι und 6, umgeben, welches ebenfalls die freie Luft führt, mit einem schornsteinartigen Aufsatze versehen ist und die Zimmerluft durch die Oeffnungen ζ, Fig. ι und 3, absaugt. Diese Saugwirkung wird durch das von den Verbrennungsproducten der Flammen geheizte Abführungsrohr N₁ erhöht und so eine sehr kräftige Ventilation hergestellt.

Um den Reflector E gegen Abkühlung durch die Ventilationsströmung zu schützen, ist derselbe mit Asbest abgedeckt, die im Apparat selbst entstehende Hitze von dem äufseren Glasmantel abzuwehren und so die Lampe aufsen kühl zu erhalten, ist dieselbe mit der inneren angedeuteten Verglasung α ausgestattet.

Claims (1)

1. Patent-Ansprüche?

   ι . Ein Ventilations - und Gasbeleuchtungs-Apparat, bestehend aus einer geschlossenen Halbkugel mit Glaswänden B, deren oberer Deckel durch einen doppelwandigen, konischen Reflector E gebildet wird, welcher durch Oeffnungen an seinem äufseren Umfange Luft einsaugt und dieselbe durch einen das radial nach abwärts führende Gaszuleitungsrohr P concentrisch umgebenden Kanal G H den Flammen zuführt, während die durch Oeffnungen im doppelwandigen Reflector abziehenden heifsen Verbrennungsproducte in eine Kammer gelangen, welche von einem durch kleine Oeffnungen mit dem Gemache communicirenden Hohlraum O umschlossen ist, wobei sowohl die erwähnte Kammer als der sie umgebende Hohlraum mit der äufseren Luft communiciren.

   Bei Ventilations - und Gasbeleuchtungs-Apparaten der unter i. charakterisirten Construction die Anordnung einer spiralförmig vom Umfange nach der Mitte geführten Scheidewand zwischen beiden Wänden des doppelwandigen Reflectors E, so dafs ein den Zug verstärkender, spiralförmiger Kanal χ χ gebildet wird.

   Bei Ventilations - und Gasbeleuchtungs-Apparaten der unter 1. charakterisirten Construction die Anbringung des Heifsluftgenerators G in dem vom doppelwandigen Reflector nach den Flammen führenden Luftrohre, welcher Heifsluftgenerator aus einer gewissen Anzahl in einander gestürzter Blechglocken besteht.

   Bei Ventilations - und Gasbeleuchtungs-Apparaten der unter 1. charakterisirten Construction die Anbringung der Brennerrohre an einem Gehäuse K, welches in der Mitte den Sitz α für den hohlen, mit dem Gaszuleitungsrohre communicirenden Hahnkegel b und um diesen Sitz zwei concentrische Kanäle c d enthält, aus welchen die Brennerrohre e in alternirenden Stellungen abgehen und von welchen Kanälen je eine unter einem Winkel von 90⁰ von der anderen abstehende Communication nach dem Hahnsitze α abgeht, so dafs durch die zwei um 90⁰ von einander abstehenden Durchlochungen des Hahnkegels nach Belieben irgend einem oder beiden Kanälen c d Gas zugeführt werden kann.

   Bei Ventilations - und Gasbeleuchtungs-Apparaten der unter 1. charakterisirten Construction ein vom doppelwandigen Reflector abgehendes, am unteren Ende geschlossenes Luftzuführungsrohr G H, von welchem die Brennerrohre concentrisch umschliefsende, bis an die Flamme reichende Zweigrohre / abgehen.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.