DE2854792C2

DE2854792C2 - Windelhose o.dgl.

Info

Publication number: DE2854792C2
Application number: DE19782854792
Authority: DE
Inventors: Walter 8500 Nürnberg Horn; Helmut Dipl.-Chem. Dr. Pietsch
Original assignee: Vereinigte Papierwerke Schickedanz & Co 8500 Nuernberg De
Current assignee: Vereinigte Papierwerke Schickedanz & Co 8500 Nuernberg De
Priority date: 1978-12-19
Filing date: 1978-12-19
Publication date: 1982-02-25
Also published as: DE2854792A1

Description

Die Erfindung betrifft eine Windelhose o. dgl, deren Außenseite .aus einer feuchtigksitsdichten und deren Innenseite aus einer feucntigkeitsdurchlässigen Folie besteht, die entlang den Rändern .niteinander verbunden sind und eine dazwischen angeordnete feuchtigkeitsabsorbierende Schicht umschließen.

Unter der Angabe »o. dgl.« sind ähnlich wie Windelhosen aufgebaute hygienische Zellstoffprodukte Zu verstehen, wie beispielsweise Krankenunterlagen oder Damenbinden.

Bei einer bekannten derartigen Windelhose o. dpi. besteht die auf der Außenseite angeordnete feuchtigkeitsdichte Folie aus Polyäthylen von etwa 20 bis 35 μπι Stärke. An die Stelle einer Polyäthylenfolie kann aber fcuch eine Folie aus einem anderen Werkstoff, etwa Polyester, Polyamid, Polyacrylat o. dgl. treten.

Die auf der Innenseite angeordnete feuchtigkeitsdurchlässige Folie kann ein kunststoffgebundener Faservliesstoff sein, deren Fasern in der Regel Baumwoll- und/oder Zellwollfasern sind. Es können »ber auch Loch- oder Schlitzfolien verwendet werden, Wie sie beispielsweise in der DE-OS 21 46 278 beschrieben sind.

Die äußere Form der Windelhose o. dgl. kann die eines rechteckigen Blattsiapels sein. Es können aber tuch abweichende Formen verwendet werden, wie sie beispielsweise in der US-PS 26 27 858 oder in der deutschen Offenlegungsschrift 24 54 590 beschrieben lind.

Damit die Windelhose o. dgl. eine zusammenhängen^ de gebrauchsfähige Einheit darstellt, sind die äußere feuchtigkeitsundurchlässigi: Folie und die Innere flüssig-' keitsdurchlässige Folie in ihren Randbereichen miteinander verbunden, Dies geschieht beim Stande der Technik durch Kleben, wobei die Klebeverbindung noch unterstützt sein kann durch eine zusätzliche Verprägung. Als Klebemittel kommen druckempfindliche Klebstoffe und auch Heißschmelzkleber in Betracht Die Klebstoffe müssen so ausgesucht werden, daß die Verbindungsstellen entlang des gesamten Randes der Windelhose ο. dgl. möglichst weich bleiben.

Die Auswahl der Klebstoffe sowie die Herstellung der Verbindungszone zwischen der äußeren und inneren Folie verursacht bei der Produktion derartiger Windelhosen o. dgl. erhebliche Schwierigkeiten. Dies ist

ίο verständlich, da jegliche Materialauftragung zu einer Versteifung der Windelhose ο. dgl. an der entsprechenden Stelle führt und meist noch durch die erforderliche Wärme- und gegebenenfalls Druckbehandlung verstärkt wird.

r· Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Windelhose ο. dgl. zu schaffen, deren Herstellung gegenüber vorbekannten Windelhosen vereinfacht ist und deren Tragekomfort durch Fortfall der sonst erforderlichen Zusatzklebstoffe erhöht ist.

Die Lösung dieser Aufgabe besteht darin, daß die die Außenseite bildende feuchtigkeitsdichte Folie aus einer Zwei Komponenten Folie besteht, deren Komponentenschichten etwa 20⁰C voneinander abweichende Schmelzpunkte haben, wobei die einen niedrigeren Schmelzpunkt aufweisende Schicht innen liegt.

Durch die Verwendung einer an sich bekannten Zwei-Komponenten-Folie für die Herstellung der feuchtigkeitsdichtei. Außenseite einer Windelhose ο. dgl. kann die erforderliche Verbindung mit der

jr. feuchtigkeitsdurchlässigen Innenschicht durch eine einfache Wärme-Druck-Behandlung erfolgen, wobei kein zusätzlicher Werkstoff eingebracht werden muß. da die niedriger schmelzende Komponentenschicht der verwendeten Zwei-Komponenten-Folie für eine leichte und beständige Verbindung mit der Innenseitenfolie sorgt. Versuche haben gezeigt, daß eine derartige Versiegelung sowohl mit aus Kunststoff bestehenden Loch- oder Schlitz-Folien hergestellt werden kann, wie auch mit den herkömmlicherweise verwendeten kunststoffgebundenen Faservliesstoffen. Selbst die Abbindung von papierähnlichen Werkstoffen, wie kunststoffimprägnierte Tissuequalitäten, ist möglich.

Wichtig ist bei der Herstellung einer Windelhose ο. dgl., daß die einzelnen Komponentenschichten der Zwei-Komponenten-Folie voneinander abweichende Schmelzpunkte aufweisen. Ist diese Bedingung nicht

erfüllt, so würde bei der Wärmebehandlung die gesamte Außenschicht schmelzen.

Wie weit die Schmelzpunkte der beiden Komponentenschichten voneinander abweichen müssen, richtet sich nach der Schweißvorrichtung, insbesondere nach der Genauigkeit, mit der die Temperatur dieser Vorrichtung gesteuert und konstant gehalten werden kann. Erfahrungen haben gezeigt, daß eine Schmelzpunktdifferenz von 20⁰C nicht unterschritten werden soll, wenn nicht Betriebsstörungen in Kauf genommen werden sollen. In Betracht kommende Komponenten paare sind beispielsweise folgende:

Komponente 11 p.iiir

Sthmel/herjKhe '

N D*)-PolyathyleM/Polyarnid
Polyester/HD-Polyäthylen
H D*)'Poiyäthyleri/Poiyürelhan
ND'Polyälhylen/Polyacryi ester
Polyisobulylen/Polyacrylester

*) ND = Niederdruck.
MD = Hochdruck.

!■20-130/80-100
ί 80-200/11Ö-! 30
Ü(H13Ö/8ÖHOÖ
120-140/70-90
110" 130/70^90

Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die außenliegende höher schmelzende Komponentenschicht aus Niederdruckpolyäthylen, Polypropylen, Polyester oder Polyurethan und die innenliegende niedriger schmelzende Komponentenschicht aus Hochdruckpolyäthylen, Polyisobutylen oder Mischpolymerisaten aus Hochdruckpolyäthylen mit Vinylacetat oder Vinylacrylat besteht und daß jede Schicht eine Dicke von 5 bis 30 μΐπ aufweist

Bei den genannten Stoffen und Stoffklassen gibt es je nach Herstellungsbedingungen und Polymerisationsgrad Folien mit unterschiedlichen Schmelzpunkten. Die hier in Betracht kommenden Folien müssen unter Beachtung der eingangs genannten Mindestschmelzpunktdifferenz ausgesucht werden.

Je dünner die einzelnen Komponentenschichten sind, um so weicher und geschmeidiger ist auch die Folie. Mit derart dünnen Schichten ist eine sichere Verschweißung mit der innenliegenden flüssigkeitsdurchlässigen Folie möglich, ohne daß eine Erhöhung der Foliensteifigkeit im verschweißten Randbereich auftritt. Dieser Effekt liegt vorzugsweise bei Folien im Bereich zwischen 5 und 30 μπι vor. Kommen für die Einzelschichten größere Dicken zur Anwendung, so steigt auch die Steifigkeit der Zwei-Komponeriten-Folie nach Durchführung der erforderlichen Schweißbehandlung an.

Die vorgeschlagene Windelhose o. dgl. weist noch den weiteren Vorteil auf, daß im gleichen Herstellungsgang mit der innenliegenden, niedriger schmelzenden Komponentenschirht weitere Einlagen verschweißt werden können. Auch für die Anordnung dieser Einlagen sind keine zusätzlichen Klebstoffe, wie Heißschmelzkleber u.dgl. erforderlich, sondern die Abbindung dieser Einlagen kann in der gleichen Weise erfolgen wie die Versiegelung mit der feuchtigkeitsdurchlässigen Folie im Randbereich. Als Einlagen kommen hier insbesondere elastisch-dehnbare Bänder aus Gummi oder Kunststoff in Betracht, wie sie für die Herstellung von feuchtigkeits- und flüssigkeitsdichten BeinabschlCsen oder Bundabschlüssen an sich bekannt und in der genannten deutschen Offenlegungsschrift 24 54 590 beschrieben sind.

Als besonders günstig hat es sich dabei erwiesen, daß mit der innenliegenden Komponentenschicht aus elastischen Gummi- oder Kunststoffbändern bestehende Einlagen punkt- oder abschnittsweise verschweißt sind.

Durch diese Art der Befestigung ist sichergestellt, daß die Elastizität der Einlagen erhalten bleibt, was beim Einkleben derartiger an sich bekannter Bänder nicht gewährleistet werden kann.

Nachfolgend ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung näher beschrieben. In dieser zeigt

F i g. 1 eine schematische, teils perspektivische Draufsicht auf eine Windelhose und

F i g. 2 einen vergrößerten Querschnitt (Ausschnitt) aus der feuchtigkeitsdichten außenliegenden Folie der Windelhose nach F i g. 1.

ίο Die in F i g. 1 dargestellte Windelhose o. dgl., die mit 1 bezeichnet ist, weist eine feuchtigkeitsdichte Folie 2 auf, welche in der Gebrauchsstellung der Hose außen liegt. Die innere Seite der Windelhose o. dgl, wird von einer feuchtigkeitsdurchlässigen Folie 3 gebildet, welche im dargestellten unteren Teil der F i g. 1 von der Unterlage abgezogen und nach oben umgeschlagen ist Die in der Gebrauchsstellung übereinanderliegenden Folien 2 und 3 sind im Bereich des Randes 4 miteinander verschweißt Zwischen den Folien 2 und 3 ist noch eine Schicht 5 aus

Jn feuchtigkeitsabsorbierendem Material, etwa Zellstoffflocken, Quellstoffen o. dgl. angeord^ <t Die Schicht 5 ist in Fig.! im unteren Teil leicht angehoben dargestellt, um ihre Anordnung und Stärke zu verdeutlichen. Dabei kann es vorteilhaft sein, wenn nicht nur eine derartige

r> Schicht 5 in die Windel eingearbeitet ist, sonderri deren mehrere, die sich allerdings nicht alle über die gesamte Breite und Länge der Windel erstrecken müssen, sondern die so geformt sind, daß eine Anhäufung von absorbierendem Material dort vorhanden ist, wo beim

in Gebrauch auch die meiste Flüssigkeil anfällt

Die feuchtigkeitsdichte Folie 2 ist eine Zwei-Komponenten-Folie, wie dies in F i g. 2 dargestellt ist. Die Folie 2 besteht dabei aus den Schichten 6 und 7. wobei die Schichten so ausgewählt sind, daß die innenliegende

si Schicht 6 einen u'n wenigstens 2O⁰C niedriger liegenden Schmelzpunkt aufweist als die außenliegende Schicht 7. Die F i g. 1 zeigt weiter, daß mit der innenliegenden niedriger schmelzenden Komponentenschicht 6 Einlagen 8 verbunden sind. Bei den in F i g. 1 dargestellten

»ii Einlagen 8 handelt es sich um elastische Gummi- oder Kunststoffbänder. Es können aber auch andere Einlagen vo' jesehen sein, wie Feuchtigkeitsindikatoren, die bei Vorliegen von Feuchtigkeit ihre Farbe verändern und von außen erkennbar sind. Die aus Bändern bestehen-

' > den Einlagen 8 sind punkt- oder abschnittsweise mit der Komponentenschicht 6 verschweißt, wobei zwischen den Schweißpunkten jeweils nicht verschweißte Bereiche 9 freigelassen sind. Dadurch bleibt die Elastizität der angeschweißten Bänder weitgehend erhalten, was bei

in durchgehender Verschweißung oder auch bei einer Verklebung nicht der Fall ist.

Hierzu I Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche:

1. Windelhose oder dergl., deren Außenseite aus einer feuchtigkeitsdichten und deren Innenseite aus einer feuchtigkeitsdurchlässigen Folie besteht, die entlang den Rändern miteinander verbunden sind und eine dazwischen angeordnete feuchtigkeitsabsorbierende Schicht umschließen, dadurch gekennzeichnet, daß die die Außenseite bildende feuchtigkeitsdichte Folie (2) aus einer Zwei-Komponenten-Folie besteht, deren Komponentenschichten (6,7) etwa 20⁰C voneinander abweichende Schmelzpunkte haben, wobei die einen niedrigeren Schmelzpunkt aufweisende Schicht (6) innen liegt

2. Windelhose oder dergl. nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die außenliegende höher schmelzende Komponentenschicht (7) aus Niederdruckpolyäthylen, Polypropylen, Polyester oder Polyurethan und die innenliegende niedriger schmelzende Komponentenschicht (6) aus Hochdruckpolyathylen, Polyisobutylen oder Mischpolymerisaten aus Hochdruckpolyäthylen mit Vinylacetat oder Vinylacrylat besteht und daß jede Schicht (fi, 7) eine Dicke von 5 bis 30 μΐη aufweist.

3. Windelhose oder dgl. nach Anspruch 1 und 2. dadurch gekennzeichnet, daß mit der innenliegenden Komponentenschicht (6) au5 elastischen Gummioder Kunststoffbändern bestehende Einlagen (8) punkt- oder abschnittsweise verschweißt sind.