DE2854524C2 - Verfahren zum Verlegen einer Rohrleitung im Erdboden und Festpunkt in einem so verlegbaren Rohrstrang - Google Patents
Verfahren zum Verlegen einer Rohrleitung im Erdboden und Festpunkt in einem so verlegbaren RohrstrangInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verlegen eines aus einzelnen wärmeisolierten Leitungsrohren bestehenden
Rohrstranges, insbesondere einer Fernwärmeleitung im Erdboden, welcher aus einem metallischen
Innenrohr, einem dieses konzentrisch und im Abstand umgebenden metallischen Außenrohr sowie einer zwischen
den Rohren angeordneten wärmeisolierenden Schichten besteht, und dessen Innenrohr und Außenrohr
relativ gegeneinander verschiebbar sind, wobei das Innenrohr gelängt und im gelängten Zustand gegenüber
dem Außenrohr fixiert wird. Darüber hinaus betrifft die Erfindung einen Festpunkt in einem so verlegbaren
Rohrstrang nach dem Oberbegriff des Anspruchs 3.
Aus der DE-PS 1258 215 ist eine ummantelte Rohrleitung
zur Förderung von Gasen oder Flüssigkeiten, deren Temperatur über der Umgebungstemperatur
liegt, bekannt, bestehend aus zwei koaxialen durch Abstandshalter
in radialem Abstand voneinander gehaltenen Rohrschalen, die fest miteinander verbunden sind.
Die Rohrschalen sind so gegeneinander vorgespannt, daß die innere Rohrschale auf Zug und die äußere Rohrschale
auf Druck beansprucht ist, wenn beide Rohrschalen die gleiche Temperatur aufweisen. Die beiden Rohrschalen werden an der Montagestelle ineinandergeschoben
und mit Hilfe von Abstandshaltern in ihrer Lage zueinander festgelegt Nach Verbindung der beiden
Rohrschalen an einer Seite wird das Innenrohr z. B. durch Erwärmen gelängt Auf das Innenrohr ist eine
Widerlagerscheibe aufgeschweißt, und zwar in einem Abstand zur Stirnseite des Außenrohres, welcher dem
errechneten Wert für den vorgespannten Zustand entspricht Zwischen der Stirnseite des Außenrohres und
der Widerlagerscheibe werden Rohrhalbschalen eingefügt, die mit der Stirnseite der Außenrohrschale und dsr
Widerlagerscheibe verschweißt werden. Anschließend wird in den Ringraum zwischen den Rohrschalen Isoliermaierial
eingeblasen.
Dieses Verlegeverfahren ist recht aufwendig, da die meisten Arbeitsgänge an der Montagestelle durchgeführt
werden müssen. Ein weiterer wesentlicher Nachteil ist darin zu sehen, daß über die Widerlagerscheiben
ein direkter metallischer Kontakt zwischen den einzelnen Rohrschalen vorhanden ist, welcher einen intensiven
Wärmeabfluß an dieser Stelle zuläßt Darüber hinaus ist dieses Verfahren sehr zeitaufwendig, da das Einschweißen
der Rohrhalbschalen erst dann vorgenommen werden kann, wenn sich das Innenrohr stabilisiert
hat, d. h. nicht mehr längt.
Der Erfindung liegt von daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren anzugeben, mit dem es möglich ist, bereits
werksseitig vorisolierte Leitungsrohre zu verlegen und den Zeitaufwand für das Vorspannen auf der Baustelle
zu verkürzen. Darüber hinaus soll ein nennenswerter direkter Wärmeabfluß vom Innenrohr zum Außenrohr
nicht mehr gegeben sein. Weiterhin soll ein Festpunkt geschaffen werden, der die erwähnten Vorteile zeigt.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs erwähnten Art dadurch gelöst, daß das Innenrohr
zunächst über das im vorgespannten Zustand vorliegende Maß hinaus gelängt wird, sodann im gelängten Zustand
auf das aus dem Außenrohr herausragende Ende des Innenrohres ein Ringflansch aufgeschweißt wird
und danach die Längung des Innenrohres abgebrochen wird, wonach der Ringflansch mittels einer thermisch
isolierenden Zwischenschicht an der Stirnseite des Außenrohres selbstzentrierend abgestützt wird.
Weitere besonders günstige Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind in den Unteransprüchen
aufgeführt.
Der erfindungsgemäße Festpunkt ist gekennzeichnet durch einen auf das Ende des Innenrohres aufgeschweißten
Ringflansch, einen sich über Zentriermittel in Hem Aijßenrohr ?.bstütz?ndcn Rip." mit Töß?rem
Innendurchmesser als dem Außendurchmesser des Innenrohres sowie einer zwischen dem Ringflansch und
dem Ring angeordneten, thermisch isolierenden Ringdichtung. Diese Konstruktionsausführung läßt sich mit
einfachen Mitteln auf der Baustelle durchführen und verhindert einen direkten Wärmeabfluß vom Innenrohr
zum Außenrohr. Dabei sind Ring, Ringdichtung und
Ringflansch zweckmäßigerweise durch Schraubbolzen miteinander verbunden. Die thermische Trennung zwischen
dem Ring und dem Ringflansch wird durch Unterlegscheiben aus thermisch isolierendem Material sowie
durch einen geringeren Durchmesser der Schraubbolzen als der Bohrungen im Ring bzw. im Ringflansch
erreicht Die Ringdichtung zwischen dem Ringflansch und dem Ring besteht zweckmäßigerweise aus gepreßten,
gebundenen Asbestfasern. Mit besonderem Vorteil ist die Ringdichtung zusätzlich elektrisch isolierend ausgebildet
Die Erfindung ist anhand des in der Figur schematisch dargestellten Ausfflhrungsbeispiel näher erläutert
Das wärmeisolierte Leitungsrohr 1, vorzugsweise eine Fernwärmeleitung, die im Erdboden verlegt werden
soll, besteht aus dem mediumführenden Innenrohr 2, welches aus Stahi besteht, dem Außenmantelrohr 3,
ebenfalls aus Stahl, welches in nicht dargestellter Weise eine äußere Korrosionsschutzschicht aufwebt, der wärmeisolierenden
Schicht 4 aus einem aufschäumbaren Kunststoff auf der Basis von Polyurethan sowie einer
Trennschicht 5, zwischen dem mediumführenden Innenrohr 2 und der Wärmeisolierschicht 4. Die wärmeisolierten
Leitungsrohre 1 werden in diesem Zustand an der Montagestelle angeliefert und werden dort miteinander
verbunden. Um Dehnungsbögen, die eine Verlängerung des Innenrohres während des Betriebszustandes ermöglichen,
zu vermeiden, wird das Innenrohr 2 in an sich bekannter Weise gegen das Außenrohr 3 verspannt
Hierzu wird in das Innenrohr 2, nachdem ein Ende des Leitungsrohres 1 festgelegt ist, Sattdampf eingeführt,
wodurch sich das Innenrohr 2 zunehmend erwärmt, sich dabei ausdehnt und relativ zu der Isolierschicht 4 bzw.
dem Außenrohr 3 verschiebt Die Erwärmung des Innenrohres 2 wird so lange fortgeführt, bis sich das Innenrohr
2 über das Maß hinaus gelängt hat, welches dem errechneten Wert für die Vorspannung entspricht
Dann wird auf das Innenrohr 2 ein Ringflansch 6 aufgeschweißt, an dem mittels der Schraubbolzen 7 ein Ring 8
sowie eine Ringdichtung 9 befestigt sind.
Um einen Wärmeabfluß vom Innenrohr 2 zum Mantelrohr 3 über den Schraubbolzen 7 zu verhindern, ist
der Durchmesser der Schraubbolzen 7 kleiner als der Durchmesser der sie aufnehmenden nicht dargestellten
Bohrungen in dem Ringflansch 6 sowie dem Ring 8. Zusätzlich kann in nicht dargestellter Weise auf die
Schraubbolzen 7 eine Hülse aus thermisch isolierendem Material aufgeschoben sein. Dem gleichen Zweck dienen
die Unterlegscheiben 10. An dem Ring 8 befestigt sind mehrere Zentrierdorne 11. Nach dem Anschweißen
des Ringflansches 6 an das Innenrohr 2 wird der Sattdampfstrom unterbrochen, wodurch sich das Innenrohr
2 langsam abkühlt und die Längung zurückgeht Dabei dringen die Zentrierdorne 11 in den vom Schaunistoff 4
befreiten Raum 12 ein, und zwar so weit, bis die Stirnfläche des Ringes 8 an der Stirnfläche des Mantelrohres 3
anliegt. Der Befestigungspunkt des Ringflansches 6 an dem Innenrohr 2 ist nun so bestimmt, daß beim Anliegen
des Ringes 8 an der Stirnseite des Mantelrohres 3 eine Vorspannung an dem Innenrohr 2 anliegt. Diese Vorspannung
ist normalerweise so bemessen, daß sie im Betriebszustand des Leitungsrohres 1 bei ca. 70° aufgehoben
wird. Bei Temperaturen über 70° liegt dann eine Druckspannung an dem Innenrohr 2 an.
An das Ende des Innenrohres 2 (rechte Hälfte der Figur) wird dann das Innenrohr 2 des nachfolgenden
Leitungsrohres 1 angeschweißt Mittels eines nicht dargestellten Luflsackes, der durch die öffnung 13 einführbar
und wieder entnehmbar ist, bzw. durch andere Maßnahmen
wird das Innenrohr 2 abgesperrt und durch eine öffnung 14 Sattdampf in den nachfolgenden Leitungsrohrstrang
1 eingeblasen, wonach sich der beschriebene Vorgang wiederholt
Die Trennschicht 5 zwischen der Schaumstoffschicht 4 und dem Innenrohr 2, welche ein Gleiten des Innenrohres
2 in der Schaumstoffschicht 4 ermöglichen soll, besteht zweckmäßigerweise aus einem Papierband oder
aber aus einer auf das Innenrohr 2 vor dem Ausschäumen des Ringraumes aufgebrachten Schicht aus SilikonöL
Es ist aber auch möglich, hierfür ein Hülsrohr vorzusehen, welches die innere Begrenzung für die Schaumstoffschicht
bildet. Desgleichen ist es möglich, zusätzlich oder auch allein ein Hülsrohr an der äußeren Oberfläche
der Isolierschicht 4 vorzusehen.
Das mediumführende !nnenrohr 2 kann während des Aufschäumvorganges im Innern des Hülsrohrs angeordnet
sein, kann aber auch nachträglich eingeschoben werden. Als Material für die Ringdichtung 9 und für die
Unterlegscheiben 7 dient zweckmäßigerweise ein gepreßter Werkstoff aus Asbestfasern, die durch ein geeignetes
Mittel gebunden sind.
Das erfindungsgemäße Verfahren hat sich insbesondere dort vorteilhaft bewährt, wo Festpunkte nicht geeignet sind, die im Rohrleitungsstrang auftretenden Kräfte an den Erdboden weiterzugeben, insbesondere in feuchten moorigen Böden.
Das erfindungsgemäße Verfahren hat sich insbesondere dort vorteilhaft bewährt, wo Festpunkte nicht geeignet sind, die im Rohrleitungsstrang auftretenden Kräfte an den Erdboden weiterzugeben, insbesondere in feuchten moorigen Böden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Verfahren zum Verlegen eines aus einzelnen wärmeisolierten Leitungsrohren bestehenden Rohrstranges,
insbesondere einer Fernwärmeleitung im Erdboden, welcher aus einem metallischen Innenrohr,
einem dieses konzentrisch und im Abstand umgebenden metallischen Außenrohr sowie einer zwischen
den Rohren angeordneten wärmeisolierenden Schicht besteht und dessen Innen- und Außenrohr
relativ gegeneinander verschiebbar sind, wobei das Innenrohr gelängt und im gelängten Zustand gegenüber
dem Außenrohr fixiert wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Innenrohr zunächst
über das im vorgespannten Zustand vorliegende Maß hinaus gelängt wird, sodann im gelängten Zustand
auf das aus dem Außenrohr herausragende Ende des Innenrohres ein Ringflansch aufgeschweißt
wird und danach die Längung des Innenrohres abgebrochen wird, wonach der Ringflansch
mittels einer thermisch isolierenden Zwischenschicht an der Stirnseite des Außenrohres selbstzentrierend
abgestützt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem das Innenrohr durch Erwärmung gelängt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Längung des Innenrohres Sattdampf durch dieses geleitet wird.
3. Festpunkt in einem nach Anspruch 1 oder 2 verlegbaren Rohrstrang aus einem metallischem Innenrohr,
einem dieses konzentrisch und im Abstand umgebenden metallischen Außenrohr und einer zwischen
den beiden Rohren angeordneten wärmeisolierenden Schicht, wobei Innen- und Außenrohr relativ
zueinander verschieblich sind, gekennzeichnet durch einen auf das Ende des Innenrohres (2) aufgeschweißten
Ringflansch (6), einen sich über Zentriermittel (11) in dem Außenrohr (3) abstützenden Ring
(8) mit größerem Innendurchmesser als dem Außendurchmesser des Innenrohres (2) sowje einer zwischen
dem Ringflansch (6) und demRing (8) angeordneten, thermisch isolierenden Ringdichtung (9).
4. Festpunkt nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Ring (8), die Ringdichtung (9) und
der Ringflansch (6) durch Schraubbolzen (7) miteinander verbunden sind.
5. Festpunkt nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Ringdichtung (9) aus gepreßten,
gebundenen Asbestfasern besteht.
6. Festpunkt nach den Ansprüchen 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Ringdichtung (9) zusätzlich
elektrisch isolierend ist.
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