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Transportable Kabinentoilett e
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine transportable Kabinentoilette
mit einer sanitären Inneneinrichtung wie Toilettensitz und/oder Urinalbecken mit
Fäkalbehälter und/oder iiandwaschbecken mit Frischwasserversorgung, wobei die wesentlichen
Teile des Gehäuses und der Inneneinrichtung aus Kunststoffen bestehen.
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Es gibt eine ganze Reihe von Bedarfsfällen, die eine vorübergehende
Einrichtung von Toiletten erforderlich machen, beispielsweise Großveranstaltungen,
öffentliche Parkplätze, Campingplätze, Baustellen und bei Kanalisationsschäden,
insbesondere im Bereich von Hochhäusern. Bei allen diesen Bedarfsfällen liegt der
Grund für die vorübergehende Einrichtung öffentlicher Toiletten entweder in einem
vorübergehenden erhöhten Bedarf oder aber in der Tatsache begründet, daß Anschlußmöglichkeiten
an das öffentliche Kanalnetz noch nicht bestehen.
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Man hat diesem Bedarf bisher durch sogenannte Toilettenwagen Rechnung
getragen, die jedoch kostspielig sind und in Relation zu ihrer Nutzbarkeit erheblichen
Platzbedarf beanspruchen. Man hat andererseits auch versucht, mit provisorischen
Einrichtungen dieser Art, insbesondere auf Baustellen, einem vorübergehenden Bedarf
Rechnung zu tragen, jedoch wird aus Gründen zunehmenden Umweltbewußt seins hiervon
mehr und mehr Abstand genommen.
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Eine neuere Entwicklung dieser Art besteht aus einer transportablen
Toilettenkabine, die aus glasfaserverstärktem Polyester hergestellt wird, und die
von ihrer Konstruktion her den Bedarf befriedigen könnte.
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Diese Einrichtung hat sich jedoch als zu teuer erwiesen, da glasfaserverstärkte
Polyester-Konstruktionen eine aufwendige Formenherstellung bedingen und aus Gründen
der Entformung in mehreren Teilen gebaut werden müssen, worauf die Einzelteile durch
Verschrauben bzw. Laminieren zusammengefügt werden. Auftretende Beschädigungen sind
bei Polyestermaterial am Einsatzort nur schwierig zu reparieren. Eine gründliche
Reinigung insbesondere des Fäkalbehälters ist kann struktionsbedingt nur nach teilweiser
Demontage durchführbar.
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Der vorliegenden Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, eine transportable
Kabinentoilette, unter Verwendung eines hygienisch einwandfreien Materials, zu schaffen,
welche darüber hinaus korrosionsfest, leicht reparierbar, desinfizierbar und preisgünstig
herstellbar ist.
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Gemäß vorliegender Erfindung ist diese Aufgabe dadurch lösbar, daß
das Gehäuse der transportablen Kabinentoilette im wesentlichen die Form eines stehenden
Zylinders aufweist und aus einem thermoplastischen Kunststoff besteht.
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Das Merkmal, daß das Gehäuse im wesentlichen die Form eines stehenden
Zylinders aufweist, soll Ausführungen mit einschließen, bei denen das Dach der Kabinentoilette,
vom Zugang aus gesehen, nach hinten geneigt ist, also eine elliptische Form aufweist.
Hierdurch wird Material eingespart, da eine Stehhöhe oberhalb der Sitzbank nicht
erforderlich ist. Es entsteht auch kein Verschnitt an Gehäusematerial, 0 da der
zylindrische Abschnitt um 180 gedreht, für eine gleiche Formgebung der Kabinen mit
gleicher Dachneigung verwendet werden kann.
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Als thermoplastischen Kunststoff kann man, gemäß vorliegender Erfindung,
z.B. Polyvinylchlorid, Polystyrol oder andere thermoplastische schweißbare Sunststoffe
einsetzen.
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Bevorzugt werden erfindungsgemäß Polyolefine wie z.B. Polyäthylen,
Polypropylen und ähnliche, wobei besonders die hochmolekularen Polymerisate in schlagfest
er bzw. schlagzäher Art sich eignen.
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Nach vorliegender Erfindung ist es weiterhin vorteilhaft, wenn das
Gehäuse für die transportable Kabinentoilette im wesentlichen aus einem vorgefertigten
zylindrischen Rohr mit aufgesetztem Boden und Dach sowie einem als Zugang dienenden
Ausschnitt in der zylindrischew Wandung gebildet wird. Die Vorfertigung eines zylindrischen
Rohres kann dabei nach üblichen Methoden, z.B. durch Extrudieren, durch Wickeln
von erwärmten Kunststoffbahnen über einen Dorn oder durch Biegen aus Plattenmaterial
und Nahtschweißung erfolgen. Von einem solchen vorgefertigten Rohr mit entsprechendem
Durchmesser und entsprechender Wandstärke dient ein Abschnitt als Gehäusegrundform,
welcher sodann mit Boden und Dach sowie einem Ausschnitt als Zugang versehen wird.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung
besteht darin, daß die sanitären Inneneinrichtungen mindestens teilweise aus einem
mit dem Gehäuse verschweißbaren thermoplastischen Kunststoff bestehen und mit dem
Gehäuse mindestens teilweise verschweißt sind.
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Zweckmäßig benutzt man für die Inneneinrichtung das gleiche Kunststoffmaterial
wie für das Gehäuse. Die Sitzbank mit dem Toilettenausschnitt bildet dabei gleichzeitig
den Deckel für den Fäkalbehälter und gegebenenfalls für den Frischwassertank. Die
Kabinengehäuseaußenwand und der Boden bilden nach einer zweckmäßigen Ausführungsform
zugleich die äußere Wand des Fäkalbehälters und gegebenenfalls des Frischwassertanks.
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Die übrigen Behälter- und Tankwandungen werden durch senkrecht angeordnete
Plattenstege, welche in sich, mit dem Gehäuseboden und mit der zylindrischen Wandung
verschweißt sind, gebildet. Die Sitzbank bzw. der gemeinsame Deckel für den Fäkalbehälter
und gegebenenfalls für den Frischwassertank sollte abnehmbar gestaltet sein. Dadurch
sind die Behälter für Entsorgung, Frischwasserbefüllung, ferner für Instandhaltung,
Reinigung und Desinfektion ihres Innenraumes bequem zugänglich.
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Die erfindungsgemäße Kabinentoilette weist bereits durch ihre zylindrische
Form eine ausgezeichnete Stabilität auf.
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Diese Stabilität wird weiterhin durch die oben beschriebenen Inneneinbauten
gesteigert, besonders, wenn diese nach der vorteilhaften Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung mindestens teilweise mit dem Gehäuse verschweißt sind. Sofern an die Stabilität
der Kabinentoilette weniger hohe Anforderungen aufgrund spezieller Einsatzgebiete
gestellt werden, kann die Wandstärke des Gehäusemantels bei weitgehender Verschweißung
mit der Inneneinrichtung vermindert werden.
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Auch die Dachstabilität läßt sich durch andere als Flachdachformen,
zum Beispiel durch Dachwölbungen, Schalendächer, kegelförmige Dächer und ähnliche
erhöhen, ohne daß die im wesentlichen zylindrische Formgebung des Gehäuses verloren
geht.
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Je nach Art der Herstellung des rohrförmigen Teils für das Gehäuse
kann die Stabilität noch durch Vorsehen von Sicken in Längs- oder Querrichtung verbessert
werden.
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Statt eines Handwaschbeckens mit Frischwasserversorgung kann auch
ein Gerät zur hygienischen Handdesinfektion zum Versprühen desinfizierender Lösungen
vorgesehen werden. Auch der Fäkalbehälter wird für den praktischen Gebrauch der
Toilette mit einer Grundfüllung aus einer desinfizierenden und geruchsabsorbierenden
Lösung versehen, welche den Ge-Brauchszweck der Anlage verbessert,
Die
Erfindung soll nachfolgend anhand der Zeichnungen Figuren 1 und 2 sowie 1 a und
2 a verdeutlicht werden. Die Zeichnungen sind als Werkstattzeichnungen anzusehen
für eine beispielhafte Ausführungsform der Erfindung, sie enthalten daher auch die
zur Herstellung erforderlichen Angaben über Abmessungen sowie weitere technische
Einzelheiten, die nicht erfindungswesentlich sind: Figur 1 zeigt eine Vorderansicht
der transportablen Kabinentoilette mit Blickrichtung auf den Zugang. Das zylindrische
Gehäuse 1 ist mit einer horizontalen Dachplatte 2 abgedeckt und mit einer Bodenplatte
3 versehen. Die Teile sind miteinander verschweißt. Die Dachplatte kann zweckmäßig
aus einem lichtdurchlässigen Material bestehen, sie kann auch erfindungsgemäß nach
hinten geneigt verlaufen.
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Der Zugang ist in der Zeichnung mit einer Tür 4 verschlossen, die
durch Scharniere 5 gehalten wird und eine Verriegelung 6 besitzt. Zur Stabilisierung
der Bodenplatte sind Kanthölzer 7 und zum Transport bzw. zur Erleichterung des Standortwechsels
sind Kranösen 8 im oberen Bereich der Kabine vorgesehen.
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In Figur 1 ist ferner gestrichelt die Inneneinrichtung der Toilettenkabine
dargestellt. Der Fäkalientank 9 besitzt in seinem unteren Teil einen Pumpensumpf
zur besseren Entsorgung und ein über Dach geführtes Entlüftungsrohr 10.
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Der Frischwassertank 11 und der Fäkalientank 9 werden durch eine Platte
12 abgedeckt, welche die Toilettenöffnung enthält und auf welcher der Toilettensitz
mit Deckel 13 montiert ist. In der Zeichnung ist als sanitäre Innenausstattung ein
Urinalbecken 14 mit Entleerungsleitung 15 in den Fäkalientank 9 vorgesehen. Stattdessen
oder zusätzlich kann auch ein Handwaschbecken in ähnlicher Ausführung mit Ablauf
in den Fäkalientank 9 und mit einer Frischwasserversorgungseinrichtung aus dem Frischwasserversorgungstank
11 vorgesehen werden. Die Entlüftung der Kabinentoilette erfolgt über Entlüftungsschlitze
16 zweckmäßig
im oberen rückwärtigen Bereich des Gehäuses. Eine
weitere Entlüftung kann zusätzlich im Bereich oberhalb des Urinalbeckens vorgesehen
werden. Zur Stabilitätsverbesserung enthält die Kabinentür eine Versteifung 17.
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Figur 2 zeigt einen Schnitt gemäß A-B entsprechend Figur 1. Unterhalb
der Tür ist ein Belüftungsschlitz 18 vorgesehen. Die Abdeckplatte 12 ist abnehmbar
gestaltet und greift in Halterungen 19 und 20 ein. Die übrigen Bezugszeichen entsprechen
der Beschreibung zu Figur 1.
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Die Figuren ia und 2a stellen eine Draufsicht und einen Schnitt C-D
gemäß Figur 1 dar. Aus diesen Zeichnungen ergibt sich, daß eine quadratische Bodenplatte
3 vorgesehen çurde. 21 ist die Toilettensitzöffnung in der Abdeckplatte. In den
Figuren la und 2a ist der Toilettensitz und der -deckel nicht mit eingezeichnet.
Die übrigen Bezugszeichen entsprechen der Beschreibung zu Figur 1.