-
-
Durchf lußblutzentrifuge
-
Die Erfindung bezieht sich auf Zentrifugen, und insbesondere auf Zentrifugen
zum Trennen der Blutbestandteile.
-
Es sind bereits zahlreiche Zentrifugen zum Trennen der versöhiedenen
Blutbestandteile bekannt. In der Regel nutzen diese Zentrifugen lediglich die Zentrifugalkraft
aus, die auf die Bestandteile unterschiedlicher Masse von Blutproben wirken. Einige
der bekannten Zentrifugen arbeiten kontinuierlich, d.h. als Durchflußzentrifuge,
und weisen Drehdichtungen auf, wobei hier unter dem Begriff "Drehdichtung" eine
Dichtung zwischen sich relativ zueinander drehenden Teilen verstanden wird. Allerdings
gibt es bereits auch Durchflußzentrifugen ohne Drehdichtungen. Eine solche Durchflußzentrifuge
ist kürzlich für die Direktplasmaphorese des Gesamtblutes in "Science" 1975, 189,
999, von Y. Ito, J. Suaudeau und R.L.
-
Bowman beschrieben worden.. Die herkömmlichen Vorrichtungen haben
die Nachteile, daß sie verhältnismäßig langsam arbeiten, die gewonnenen Blutbestandteile
teilweise beschädigen,
begrenzte Kapazität haben oder die Verwendung
von Antikoagulantien erfordern.
-
Eine das Gebiet der Erfindung betreffende Recherche hat zur Ermittlung
folgender US-Patentschriften geführt: 3 908 893, 3 817 449, 3 858 795, 3 957 197,
3 982 691, 4 007 871, 4 010 894, 3 655 123, 3 586 413, 3 775 309.
-
Grundsätzliches Ziel der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zu schaffen,
die es ermöglicht, rote Blutkörperchen, weiße Blutkörperchen oder Thrombozyten oder
auch Plasma sehr schnell und auf einfache Weise zu sammeln bzw. zu gewinnen, wobei
dies auch unabhängig von den übrigen Blutbestandteilen für jeden einzelnen Blutbestandteil
möglich sein soll, indem beispielsweise nur Thrombozyten gesammelt werden oder nur
Plasma gesammelt wird oder aber auch bei Bedarf alle Blutbestandteile gleichzeitig
in getrennten Behältern gesammelt werden.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Separator zum Trennen
der Blutbestandteile zu schaffen, der frei von den Nachteilen der bisher vorgeschlagenen
oder angewendeten herkömmlichen Vorrichtungen ist.
-
Ein weiteres Ziel der Erfindung besteht darin, eine verbesserte, schnelle
und einfache Vorrichtung zum Sammeln bzw. Gewinnen von Blutbestandteilen zu schaffen.
-
Ein wiederum weiteres Ziel der Erfindung ist die Schaffung einer verbesserten
Durchflußblutzentrifuge, die keine Drehdichtungen aufweist.
-
Ein wiederum weiteres Ziel der Erfindung ist die Schaffung einer verbesserten
Zentrifuge zur einzelnen Gewinnung der Blutbestandteile, wobei die Blutbestandteile
schonend und ohne Beschädigung behandelt werden sollen und wobei die Zen-
trifuge
eine möglichst große Kapazität haben soll.
-
Ein wiederum weiteres Ziel der Erfindung ist die Schaffung einer Durchflußzentrifuge
zur selektiven Gewinnung von roten Blutkörperchen, weißen Blutkörperchen oder Thrombozyten
oder auch von Plasma, wobei entweder die einzelnen Blutbestandteile unabhängig voneinander
gesammelt werden können oder im Bedarfsfall alle Blutbestandteile gleichzeitig in
getrennten Behältern gesammelt werden können.
-
Ein weiteres Ziel der Erfindung besteht aber auch darin, eine Vorrichtung
zu schaffen, die verbesserte Trennung eines empfindlichen Mehrphasensystems, wie
es Blut darstellt, in getrennte Bestandteile ermöglicht.
-
Zur Lösung der genannten Aufgabe und zur Erreichung der genannten
Ziele wird die in den Patentansprüchen gekennzeichnete Durchflußblutzentrifuge vorgeschlagen.
-
Die erfindungsgemäße Durchflußblutzentrifuge zum Trennen und Sammeln
der Blutbestandteile arbeitet mit gleichzeitiger Ausnutzung -der Zentrifugalkraft
und der Schwerkraft, um die verschiedenen Bestandteile mit hohem Trennwirkungsgrad
zu trennen.
-
Die erfindungsgemäße Durchflußblutzentrifuge weist eine spiralförmige
und schraubenlinienförmig geneigte Rotor- bzw.
-
Trennkammer auf, arbeitet mit kontinuierlichem Blutdurchfluß und weist
keine Drehdichtungen auf. Es sind Anschlüsse für den Blutzulauf und den Ablauf der
roten Blutkörperchen sowie den Ablauf anderer Blutbestandteile vorhanden. Die Blutbestandteile
können wahlweise gesammelt-werden. Die Durchflußblutzentrifuge beschädigt die Blutbestandteile
geringstmöcjlich und hat hohe Kapazität.
-
In bevorzugter Ausbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Durchflußblutzentrifuge
einen Anschluß für den Blutzulauf sowie Anschlüsse für den Ablauf der gesammelten
roten Blutkörperchen, des Plasma und der weißen Blutkörperchen und/ oder Thrombozyten
aufweist. Die Formbestandteile des Blutes sedimentieren in einem radial wirkenden
Zentrifugalfeld. Aufgrund der spiralförmigen Ausbildung strömt das Blut "bergauf"
entgegen einem Erdbeschleunigungsgradienten, der die schwereren Formbestandteile
zu einer in zur Bewegungsrichtung des Plasmas und der leichteren Formbestandteile
entgegengesetzten Bewegung zwingt (Gegenstrom),so daß jeder Bestandteil kontinuierlich
durch seinen jeweiligen Ablauf abgezogen werden kann.
-
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der folgenden
Beschreibung von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen. Es
zeigen: Figur 1 eine schematische Draufsicht auf einen Rotor einer Blutzentrifuge
mit einer im wesentlichen kreisförmigen Trennkammer, die sich in einer im wesentlichen
horizontalen Ebene befindet; Figur 2 eine Schnittdarstellung gemäß 2-2 in Figur
1; Figur 3 eine Ansicht einer Abwicklung der Trennkammer gemäß den Figuren 1 und
2; Figur 4 eine schematische Draufsicht auf einen Rotor einer Blutzentrifuge mit
einer spiral-und schraubenlinienförmigen Trennkammer gegemäß der Erfindung; Figur
5 eine Ansicht der schraubenlinienförmigen
Trennkammer des Rotors
gemäß Figur 4; Figur 6 eine Ansicht der Abwicklung der Trennkammer gemäß den Figuren
4 und 5; Figur 7 eine vergrößerte, ausschnittsweise Ansicht einer Abwicklung einer
abgewandelten schraubenlinienförmigen Trennkammer gemäß der Erfindung, die teilweise
im Schnitt dargestellt ist; Figur 8 eine schematische Darstellung einer Durchflußblutzentrifuge,
die mit einem erfindungsgemäß ausgebildeten Rotor versehen sein kann und keine Drehdichtungen
aufweist; Figur 9 eine vergrößerte, ausschnittsweise senkrechte Schnittdarstellung
durch eine Abwicklung einer weiteren Abwandlung einer schraubenlinienförmigen Trennkammer
gemäß der Erfindung; Figur 10 eine Ansicht einer Abwicklung einer Trennkammer, die
der Trennkammer gemäß den Figurten 4 bis 6 ähnlich ist, den Blutzulauf jedoch an
anderer Stelle hat; Figur 11 eine Figur 10 ähnliche Darstellung, die jedoch den
Blutzulauf der Trennkammer an anderer Stelle zeigt; Figur 12 eine schematische perspektivische
Ansicht einer erfindungsgemäßen Trennkammer mit konisch-spiralig-schraubenlinienförmiger
Form;
Figur 13 eine Draufsicht auf die Trennkammer gemäß Figur 12; und Figur 14 eine Ansicht
der Trennkammer gemäß den Figuren 12 und 13 bei Betrachtung in Richtung 14-14 gemäß
Figur 13.
-
Zunächst wird auf die Figuren 1, 2 und 3 eingegangen, die einen typischen
horizontal angeordneten Rotor zur Zentrifugaltrennung der Blutbestandteile zeigen.
Der Rotor umfaßt ein horizontal angeordnetes, kreisförmiges Gehäuse 11 mit einer
ringförmigen, konzentrischen inneren Wand 12, die einen gewissen Abstand zur äußeren
Wand des Gehäuses hat und zusammen mit dieser einen Ringraum 13 begrenzt. Zum Gehäuse
gehört ein im wesentlichen kreisförmiger oberer Deckel 14. Das Gehäuse 11 kann aus
Aluminium gefertigt sein, und der obere Deckel 1 4 kann beispielsweise aus Acrylkunststoff
bestehen. In der unteren Wand des Gehäuses ist eine mittige Öffnung 15 ausgebildet,
und im oberen Deckel ist eine ähnliche mittige Öffnung 16 ausgebildet. Die Öffnungen
15 und-16 ermöglichen die Befestigung des Gehäuses an einer senkrechten Hohlwelle
17, die Bestandteil einer schematisch in Figur 8 dargestellten drehdichtungslosen
Antriebsvorrichtung ist, die noch erläutert wird.
-
Im Ringraum 13 ist konzentrisch und waagerecht eine im wesentlichen
ringförmige Rotor- bzw. Trennkammer 18 angeordnet, die beispielsweise aus einem
hohlen ringförmigen Element mit rechteckigem Querschnitt besteht, das im Ringraum
13 auf geeignete Weise konzentrisch abgestützt ist, beispielsweise mit Hilfe mehrerer
radialer, Abstand voneinander aufweisender Arme 19.
-
Die Trennkammer 18 hat beispielsweise einen Querschnitt mit einer
Höhe von 3,5 cm und einer Breite von 0,45 cm sowie einu länge von 100 cm und einen
Gesamtfüllraum von 180 ml.
-
Die Trennkammer 18 ist an ihrem einen Ende mit einem im wesentlich
rechtwinkeligen, radial verlaufenden, erweiterten Anschlußkopf 20 versehen, über
den der Ablauf der angesammelten Blutbestandteile erfolgt. Das innere Ende des Anschlußkopfes
20 ist mit einer flexiblen Plasmasammelleitung 21 verbunden,und das äußere Ende
des Anschlußkopfes 20 ist mit einer flexiblen Sammelleitung 22 für rote Blutkörperchen
verbunden. Der Blutzulauf erfolgt am anderen Ende der Trennkammer 18 über eine fle-
xible
Zulaufleitung 23.
-
Wie Figur 3 zeigt, ist der Anschluß für die Sammelleitung 22 für die
roten Blutkörperchen am Boden des Anschlußkopfes 20 ausgebildet, wogegen der Anschluß
für die Plasmasammelleitung 21 oben am Anschlußkopf 20 ausgebildet ist. Wenn sich
der Rotor bzw. das Gehäuse 11 mit Betriebsdrehzahl dreht, während Blut durch die
Zulaufleitung 23 in die Trennkammer 18 einströmt, trennt die Zentrifugalkraft die
roten Blutkörperchen vom Plasma, während gleichzeitig die Schwerkraft auf die roten
Blutkörperchen wirkt, so daß diese zum Boden der Trennkammer 18 sedimentieren, während
das Plasma sich im oberen Abschnitt der Trennkammer 18 sammelt. Die roten Blutkörperchen
werden durch die Sammelleitung 22 abgezogen und ihrer Weiterverwendung zugeführt,
wogegen das Plasma durch die Plasmasammelleitung 21 abgezogen und weitergeleitet
wird.
-
Deutlich verbesserte Wirkung kann erreicht werden, indem die Trennkammer
spiral- und schraubenlinienförmig ausgebildet wird, wie dies in den Figuren 4, 5
und 6 dargestellt ist. Bei der in den Figuren 4 bis 6 dargestellten Ausführungsform
hat die Trennkammer 18' Spiral- und Schraubenlinienform. An ihrem unteren Ende weist
sie einen erweiterten, im wesentlichen rechtwinkeligen radial nach innen verlaufenden
Anschlußkopf 30 auf,und an ihrem oberen Ende weist sie einen im wesentlichen rechtwinkeligen,
radial nach innen verlaufenden Anschlußkopf 31 auf.
-
Bei der spiralförmigen Trennkammer 18' liegt der Anschlußkopf 31 am
oberen Ende bezüglich der senkrechten Mittellinie der Trennkammer 18' relativ zum
Anschlußkopf 30 am unteren Ende weiter innen, wie Figur 4 zeigt.
-
An den Anschlußkopf 30 ist oben eine Zulaufleitung 23' für Blut angeschlossen.
Unten an den Anschlußkopf 30 ist eine Sammelleitung 22' für rote Blutkörperchen
angeschlossen. Oben an den Anschlußkopf 31 ist eine Plasmasammelleitung 21' ange-
schlossen.
An einer geeigneten Stelle im mittleren Bereich der Trennkammer 18' kann eine Sammelleitung
32 für weiße Blutkörperchen und/oder Thrombozyten angeschlossen sein.
-
Die Trennkammer 18' weist somit Anschlüsse für den Blutzulauf sowie
für die angesammelten roten Blutkörperchen, das Plasma und die -weißen Blutkörperchen
und/oder Thrombozyten auf. In der vorstehend beschriebenen typischen Trennkammer
sedimentieren die Blutkörperchen in einem radial wirkenden Zentrifugalfeld auf einer
Strecke von 0,45 cm. Aufgrund der spiral-und schraubenlinienförmigen Ausbildung
strömt das Blut bergauf" entgegen einem Erdbeschleunigungsgradienten, der die schwereren
Blutkörperchen zu einer Wanderung in zur Bewegungsrichtung des Plasmas und der leichteren
Blutkörperchen entgegengesetzten Richtung zwingt (Gegenstrom), so daß jeder Blutbestandteil
kontinuierlich an seinem jeweiligen Anschluß abgezogen werden kann.
-
Es wurden Versuche durchgeführt mit einer im wesentlichen den Figuren~4
bis 6 entsprechenden Vorrichtung, bei denen der Durchfluß des Blutes bis zu 40 ml/min
betrug. Die Versuche zeigten, daß das Plasma, die Thrombozyten und die Lymphozyten
mit hohem Trennwirkungsgrad aus dem Gesamtblut abgetrennt wurden.
-
Figur 7zeigt eine Ausführungsform, die eine bessere Trennung der weißen
-Blutkörperchen und der Thrombozyten ermöglicht. Bei dieser Ausführungsform hat
die Trennkammer 33 die gleiche Spiral- und Schraubenlinienform wie in den Figuren
4, 5 und 6; sie ist jedoch an einer Stelle zwischen ihren beiden Enden mit einem
alls aufrechte Querrippe ausgebildeten Vorsprung 34 sowie oberhalb des Vorsprungs
mit einem dem Vorsprung entsprechend geformten, Abstand zu diesem aufweisenden Wandabschnitt
35 versehen, so daß ein Überströmkanal 36 für Plasma, weiße Blutkörperchen und Thrombozyten
besteht. Im Betrieb sammeln
sich die weißen Blutkörperchen und
die Thrombozyten in einem Eckenbereich 37 an, der vom Vorsprung 34 und dem angrenzenden
oberen Abschnitt der Trennkammer 33 gebildet ist, so daß die genannten Bestandteile
durch die Sammelleitung 32 abgezogen werden können.
-
Mittels der vorstehend beschriebenen Vorrichtungen können die Blutbestandteile
einzeln gewonnen werden, wobei sie äußerst schonend behandelt werden. Das Blut kann
(im Gegenstrom) Polymeren ausgesetzt werden, die sehr gut blutverträglich sind,
was zu einer äußerst geringen Beschädigung der Formbestandteile des Blutes führt.
Die Leistungsfähigkeit der Vorrichtung ist verhältnismäßig groß; bei einem praktisch
ausgeführten Beispiel war es möglich, die Blutbestandteile bei einem Durchfluß von
bis zu einer Einheit Gesamtblut je Minute zu trennen. Es ist somit möglich, einem
Spender beispielsweise nur rote Blutkörperchen (für die Transfusion von roten Blutkörperchen)
oder beispielsweise nur Thrombozyten (für die Transfusion von Thrombozyten) zu entnehmen.
Die Vorrichtung ermöglicht es, kontinuierlich Thrombozyten ohne Beschädigung abzutrennen
und zu konzentrieren, so daß diese unmittelbar für einen Patienten benutzt werden
können, wobei die Notwendigkeit der Verwendung von Antikoagulantien verringert ist.
-
Die Trennkammer kann aus einem beliebigen geeigneten Material mit
entsprechenden physikalischen und chemischen Eigenschaften hergestellt sein und
bedarfsweise mehrere Windungen aufweisen.
-
Beispielsweise kann die Trennkammer aus einer Membran aus faserverstärktem
Silikonkautschuk hergestellt werden und zwei vollständige Windungen aufweisen. Ferner
kann die Trennkammer in ihrem unteren Bereich, in dem die roten Blutkörperchen abgesetzt
werden, eine verhältnismäßig große Querschnittsfläche 60 aufweisen, während sie
im übrigen Bereich eine engere Querschnittsfläche 61 hat, wie dies in Figur 9 dargestellt
ist. In Figur 8 ist schematisch ein Ausführungsbeispiel einer
drehdichtungslosen
Antriebsvorrichtung für den vorstehend beschriebenen Zentrifugenrotor dargestellt.
Das Gehäuse 11 ist konzentrisch zu der senkrechten Hohlwelle 17 fest mit dieser
verbunden, die drehbar in einem Rahmen 40 gelagert ist, der seinerseits- an einer
senkrechten Welle 41 eines stationären Elektromotors 42 befestigt ist. Im Rahmen
40 ist ferner drehbar eine senkrechte Zwischenwelle 43 gelagert, die über ein Getriebe,
das aus einem Zahnrad 44 sowie einem Zahnrad 55 besteht, in Antriebsverbindung mit
der Hohlwelle 17 steht, wobei das Übersetzungsverhältnis des Getriebes 1 : 1 beträgt.
-
An ihrem unteren Ende ist die Zwischenwelle 43 mit einem stationären
Zahnrad 46 am Elektromotor 42 über ein Planetenrad 47 und einen Zahnriemen 48 gekoppelt,
wobei das Obersetzungsverhältnis dieser Koppelung ebenfalls 1 : 1 beträgt. Ferner
ist die Zwischenwelle 43 mit einer im Rahmen 40 drehbar gelagerten senkrechten Hohlwelle
49 über ein Zahnrad 50 auf der Zwischenwelle 43, ein Zahnrad 51 auf der Hohlwelle
49 sowie einen mit den Zahnrädern 50 und 51 in Eingriff stehenden Zahnriemen 52
gekoppelt, wobei das Übersetzungsverhältnis wiederum 1 : 1 beträgt.
-
Die Leitungen, beispielsweise die Plasmasammelleitung 21, die Sammelleitung
22 für rote Blutkörperchen und die Zulaufleitung 23 sind zu einem Leitungsbündel
53 zusammengefaßt, das durch die Hohlwellen 17 und 49 in der schematisch in Figur
8 dargestellten Weise verläuft und zu einer Öffnung 54 in einer stationären oberen
Wand 55 führt, von wo aus die Leitungen je nach der beabsichtigten Weiterverwendung
weitergeführt sind.
-
Im Betrieb treibt die Welle 41 des Elektromotors 42 den Rahmen 40
mit einer gewählten bestimmten Winkelgeschwindigkeit U an, die beispielsweise einer
Drehzahl von 500 Upm entspricht.
-
Das an der Zwischenwelle 43 befestigte Zahnrad 47 läuft um die Drehachse
der Welle 41 um. Aufgrund seiner durch den Zahnriemen 48 hergestellten Koppelung
mit dem stationären Zahnrad
46 führt dabei die Zwischenwelle 43
relativ zum Rahmen 40 eine Drehung aus. Dies wiederum führt dazu, daß das Zahnrad
44 das Zahnrad 45 wegen des Übersetzungsverhältnisses von 1 : 1 mit einer Winkelgeschwindigkeit
von 2 W antreibt. Da das Gehäuse 11 an der Hohlwelle 17 befestigt ist, wird somit
das Gehäuse 11 bzw. der Rotor mit einer Winkelgeschwindigkeit von 2 W angetrieben,
die beispielsweise 1000 Upm entspricht.
-
Gleichzeitigtreibtdas Zahnrad 50, das sich mit der Zwischenwelle 43
dreht, den Zahnriemen 52 an, der seinerseits das an der Hohlwelle 49 befestigte
Zahnrad 51 antreibt. Dies führt dazu, daß sich die Hohlwelle 49 um ihre eigene Achse
mit der Winkelgeschwindigkeit - dreht. Konsequenz dessen ist, daß das Leitungsbündel
53 aus den flexiblen Leitungen 21, 22 und 23, das die Strömungsverbindung zur und
von der Trennkammer im Gehäuse 11 herstellt, nicht verdrillt wird, sa daß keinerlei
Drehdichtungen für die Zulauf- und Ablaufleitungen erforderlich sind.
-
Wie bereits angegeben wurde, wird hier unter dem Begriff Dreht dichtung
eine Dichtung zwischen sich relativ zueinander drehenden Teilen verstanden.
-
Die Figuren 10 und 11 zeigen Abwicklungen weiterer spiral- und schraubenlinienförmiger
Trennkammern, die im wesentlichen der Trennkammer gemäß den Figuren 4 bis 6 entsprechen,
wobei jedoch der jeweilige Blutzulauf 68 bzw. 78 an einer Stelle angeordnet ist,
die bezüglich des Anschlusses der Sammelleitung für die roten Blutkörperchen nach
oben versetzt ist. Der Blutzulauf 68 der in Figur 10 dargestellten Trennkammer 62
ist ein kurzes Stück oberhalb der Anschlußstelle für die Sammelleitung 22' für die
roten Blutkörperchen am unteren Ende der Trennkammer angeordnet, so daß "Bergauf"-Trennung
bzw. Sedimentation zwischen dem Blutzulauf 68 und dem Ablauf für die roten Blutkörperchen
sichergestellt ist. Figur 10 zeigt eine ähnliche Ausführungsform, bei der jedoch
der Blutzulauf 78 in Richtung der Trennkammer 62' weiter oben angeordnet ist. Wie
bei
der Ausführungsform gemäß Figur 10 findet eine beträchtliche Bergauf Bergauf-Trennung
bzw. Sedimentation zwischen dem Blutzulauf 78 und dem Ablauf für die roten Blutkörperchen
am unteren Ende der Trennkammer statt.
-
Die Figuren 12 bis 14 zeigen eine weitere Ausführungsform der Erfindung,
bei der die ringförmige Rotor- bzw. Trennkammer 80 eine im wesentlichen konisch-spiralig-schraubenlinienförmige
Form hat und in einem hohlen konischen Gehäuse 81 angeordnet sein kann, das um seine
senkrechte Achse drehbar ist. Wie aus Figur 12 erkennbar ist, ist der Querschnitt
der Trennkammer bezüglich der Achsrichtung der Zentrifuge um einen bestimmten Winkel,
nämlich den Neigungswinkel des zugeordneten erzeugenden Kegels, geneigt, so daß
eine weitere Trennungsebene vorhanden ist, die eine zweite Stufe der "Bergaufwanderung"
zusätzlich zur ersten, vorstehend beschriebenen Stufe der "Bergaufwanderung" in
Längsrichtung der Trennkammer ergibt, in der das Blut entgegen einem Erdbeschleunigungsgradienten
"bergauf" strömt, der die schwereren Formbestandteile zu einer Bewegung in zur Bewegungsrichtung
des Plasmas und der leichteren Formbestandteile entgegengesetzter Richtung zwingt.
-
Zusätzlich zur Trennung der anderen Blutbestandteile kann die erfindungsgemäße
Vorrichtung auch zur Trennung der weißen Blutkörperchen in deren Anteile benutzt
werden, beispielsweise in Granulozyten, Lymphozyten und andere Bestandteile der
weißen Blutkörperchen.
-
Ein besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung besteht darin,
daß sie die verschiedenen Bestandteile des Blutes wirkungsvoller und unter geringerer
Beschädigung der Blutbestandteile trennen kann. Darüberhinaus besteht ein weiterer
Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung darin, daß sie ohne oder zumindest mit
verringerten Mengen an Antikoagulantien zufriedenstellend arbeitet.
-
In bevorzugter Ausführungsform weist die erfindungsgemäße Vorrichtung
bzw. Blutzentrifuge eine spiralförmige und schraubenlinienförmig geneigte Rotor-
bzw. Trennkammer auf. Die Vorrichtung arbeitet mit kontiniuerlichem Blutdurchfluß
und benötigt keine Drehdichtungen. Am unteren Ende der schraubenlinienförmigen Trennkammer
befinden sich Anschlüsse für den Blutzulauf und den Ablauf der angesammelten roten
Blutkörperchen, und am oberen Ende der Trennkammer befindet sich ein Ablauf für
Plasma. Dazwischen können Abläufe für weiße Blutkörperchen und Thrombozyten vorgesehen
sein.
-
Vorstehend wurden bestimmte Ausführungsformen der verbesserten Durchflußblutzentrifuge
und der Rotor- bzw. Trennkammer für diese beschrieben. Es versteht sich jedoch,
daß dem Fachmann zahlreiche Abwandlungen der beschriebenen Ausführungsbeispiele
möglich sind, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.