DE2850176A1 - Verfahren zur kontinuierlichen entwaesserung und kalzination von aluminiumfluorid-hydrat zur herstellung von aluminium-fluorid hoher reinheit - Google Patents
Verfahren zur kontinuierlichen entwaesserung und kalzination von aluminiumfluorid-hydrat zur herstellung von aluminium-fluorid hoher reinheitInfo
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Description
SCHWEIZERISCHE ALUMINIUM AG, 3965 Chippis
Verfahren zur kontinuierlichen Entwässerung und Kalzination von Aluminiumfluorid-Hydrat zur Herstellung von Aluminiumfluorid
hoher Reinheit
9. Oktober 1978
FPA-Sg/Ri -1304-
FPA-Sg/Ri -1304-
030015/0642
285017
Verfahren zur kontinuierlichen Entwässerung und Kalzination
von Aluminiumfluorid-Hydrat zur Herstellung von Aluminiumfluorid hoher Reinheit.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein kontinuierliches Zweistufenverfahren,
zur vollständigen Entwässerung und anschliessender Kalzinierung von Aluminiumfluorid-Hydraten (z.B.
"AlF3.3 H2O) , um ein besonders reines Produkt mit einer hohen
Ausbeute zu erhalten, insbesondere bezieht sich die Erfindung auf ein Zweistufenverfahren, bei welchem die zweite Stufe die
abschliessende Entwässerung des Semihydrates (A120.0.5h20) und
dessen Kalzination umfasst.
Bei der Kristallisation von AlF., aus wässrigen Lösungen werden
Hydrate dieses Fluorides, unter anderem das Aluminiumfluoridtrihydrat,
erhalten.
Die Entwässerung dieser Hydrate ist deshalb problematisch, da
während des Erhitzens des Hydrates auf die Kalzinationstemperatur
von 550 - 600°C, in Kontakt mit den Wasserdämpfen eine
Hydrolysereaktion abläuft, wobei unter HF-Abspaltung Al_O_
entsteht.
2 AlF3 + 3 H2O--*-Al3O3 + 6 HF
Wird Aluminiumfluoridhydrat in einem direkt beheizten, ausgemauerten
Drehrohrofen im Gegenstrom kalziniert, so entsteht ein kalziniertes Produkt mit einem A1F_-Gehalt von nur 86 max.
92%, wobei der Rest im wesentlichen Al O. ist. Um ein kalziniertes
Aluminiumfluorid zu erhalten, das unter weitgehendem Eliminieren der Hydrolysereaktion kalziniert wird, beschreibt
die DE-PS 1 166 754 ein Verfahren zur Kalzination derAlF-^-Hydrate
in der Wirbelschicht. Dieses Verfahren ist hauptsächlich dadurch gekennzeichnet, dass die Erhitzung des Hydrates auf
die jeweiligen Kalzinationstemperaturen in weniger als 1 Sek. bis zu wenigen Sekunden erfolgt. Dadurch wird das Hydratwasser
schnell abgespalten und schnell abgeführt, um Rückhydrolysereaktionen
zu vermeiden. Dieses Verfahren führt im grosstechni-
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if·
sehen Einsatz zu einem kalzinierten AlF von2T96%, und stellt
eine wesentliche Verbesserung gegenüber der Direktkalzination dar.
Die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach DE-PS 1 166 754 zur kontinuierlichen Kalzination von AlF -Hydraten
ist in der AT-PS 28 533 beschrieben. Die hier beschriebene Apparatur funktioniert im kleineren Masstab zufriedenstellend,
erweist sich aber vor allem dann, wenn sie für grössere Anlagekapazitäten ausgelegt werden soll, als relativ kompliziert,
nicht immer leicht zu beherrschen und überwachungs- und wartungsintensiv. Es bestand daher das dringende Bedürfnis, eine
technisch einfachere Lösung zu finden.
Für die Kalzination des A1F_.-Trihydrats zum Halbhydrat beschreibt
deshalb die CH-PS 580 033 schon eine Vorrichtung, die grosstechnisch AlF3~Hydrate in einem Tellertrockner bei Kalzinationstemperaturen
von 190-200 C zum AlF^-Semihydrat kalziniert. Auch mit dieser KaIzinationstemperatur, in Verbindung
mit der Endkalzination im Wirbelkalzinator, entsteht ein kalziniertes AlF- mit einem AlF..-Gehalt S. 96%, wobei die Endkalzinationstemperatur
des AlF., innert weniger Sekunden nachteiligerweise erreicht werden muss.
Wie aus dem Stand der Technik zu entnehmen ist, resultieren aus der vollständigen Entwässerung der AlF -Hydraten Probleme,
die man mittels relativ komplexen Verfahren und/oder Vorrichtungen zu lösen versucht hat.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, das Verfahren zu vereinfachen, und ohne Verminderung der Ausbeute sowie
Preisgabe der hohen Reinheit des Produktes gleichzeitig die Zuverlässigkeit der Operation zu steigern.
Das Erfindungsverfahren ist ein zweistufiges Verfahren zur
vollständigen Entwässerung und Kalzinierung von AlF-.-Hydraten
und ist durch die Kombination folgender Verfahrensschritte gekennzeichnet
,
030015/0642
a) dass das Aluminiumfluoridhydrat in einer ersten Stufe
bis zum Aluminiumfluorid-Semihydrat, A1F-.O.5H2O,
nach an sich bekannten Verfahren entwässert und
b) dass das Aluminiumfluorid-Semihydrat in einer zweiten
Stufe mittels Behandlung in einem indirekt beheizten, horizontalen Drehofen von restlichem Kristallwasser befreit und anschliessend bei cä. 500 6000C
kalziniert wird.
Wie erwähnt, ist es schon bekannt, die Entwässerung der AlF,-Hydrate
in zwei Verfahrensschritten durchzuführen: der erste
bis zu einem Produkt der approximativen Formel AlF3. 0.5H2O
und der zweite bis zur vollständigen Entwässerung.
Die Entwässerung bis zum AlF,.0.5H2O kann nach einem der bekannten
Verfahren durchgeführt werden, z.B. mittels eines Tellertrockners wie in der CH-PS 580 033 beschrieben.
Für die weitere Entwässerung (zweiter Verfahrensschritt) wurde
nun überraschenderweise gefunden, dass es möglich ist, Aluminiumf luoridsemihydrat in einer technisch viel einfacher zu betreibenden,
indirekt beheizten Drehtrommel, unter weitgehender Vermeidung der unerwünschten Hydrolysereaktion, zu kalzinieren,
obwohl die Aufheizung des Produktes mehrere Minuten beträgt. Das dabei erhaltene Produkt hat einen AlF.,-Gehalt von
mindestens 96% und ist dem nach dem Wirbelschichtverfahren hergestellten in jeder Hinsicht gleichwertig oder auch besser.
Zur Vermeidung der Hydrolyse müssen die Dämpfe zusammen mit
Spülluft aus dem Kalzinationsraum abgesaugt werden, wobei es
sich überrraschenderweise gezeigt hat, dass die Geschwindigkeit der Absaugung weitaus nicht so kritisch ist, wie in den
bekannten Verfahren. Dadurch ist es möglich, die Spülluft, die sowohl im Gleichstrom als auch im Gegenstrom zugegeben
werden kann, auf ein Minimum zu reduzieren. Der Wassergehalt der Spülluft ist abhängig von der Luftfeuchtigkeit und liegt
im Normalfall zwischen 0,5-1%. Wasserkonzentrationen von bis über 40% in der abgesaugten Abluft führen bei dieser Fahrweise
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nicht zur befürchteten Hydrolysereaktion.
Die mit dem erfindungsgemässen Verfahren erreichten Verfahrensverbesserungen können wie folgt zusammengefasst werden:
Die zur Anwendung gelangende Kalzinationsapparatur eine an sich bekannte indirekt beheizte Drehtrommel - ist
ein sehr einfacher, technisch ausgereifter Apparat, der besonders bezüglich Bedienung, Betrieb und Unterhalt für
den betreffenden Verwendungszweck eine fortschrittliche Lösung darstellt;
Die Kalzination im Drehrohr ist im Gegensatz zur Fliessbettkalzination
unempfindlich gegen Veränderungen des Korngrössenspektrums des zu kalzinierenden Produktes;
Durch Minimieren der Spülluft und Abgasmenge wird
der Produktverlust durch mitgerissene AlF,.-Feinanteile
in der Abluft reduziert,
- eine kleinere HF-Umweltbelastung nach dem Abgaswäscher erreicht;
Das Kaiζinationsverfahren führt zu einem Produkt hoher
Reinheit (grosser 96% AlF ) bei einem hohen Kalzinationsgrad (kleiner 0,5% Glühverlust).
Die Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens soll anhand des folgenden Beispiels näher erläutert werden:
Beipiel:
Ein AlF -Hydrat, (AlF . H O) wurde in einem Tellertrockner
3 3 3^·
(CH-PS 580 033) teilweise entwässert bis zum A1F3-Semihydtrat
(AlF_.0,5H2O), bei dem noch ein Restwassergehalt von ca.9.8%
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vorhanden war.
In einer mit Verbrennungsgasen indirekt beheizten Drehtrommel wurden dann kontinuierlich lOOkg/h dieser Aluminiumfluorid-Semihydrat,
eingetragen und während des Durchlaufes innerhalb ca. 10 Minuten auf die Kalzinationstemperatur von 5500C erhitzt.
Die Gesamtverweilzeit des Aluminiumfluorides in der
Kalziniertrommel betrug 30 Minuten.
Der Wasserdampfgehalt der im Gegenstrom durch die Kalziniertrommel
geführten Spülluft betrug im Abgas 33,5% (Gewicht). Die Abgastemperatur betrug 195 C.
Im kalzinierten Aluminiumfluorid konnte ein AlF_-Gehalt von
98,2% analysiert werden. Der Glühverlust betrug 0,29%.
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Claims (4)
1. Verfahren zur vollständigen Entwässerung und anschliessenden
Kalzinierung von Aluminiumfluorid-Hydraten, gekennzeichnet
durch die Kombination folgender Verfahrensschritte /
a) dass das Aluminiumfluoridhydrat in einer ersten Stufe
bis zum Aluminiumfluorid-Semihydrat, AlF v.O.5H2O,
nach an sich bekannten Verfahren entwässert und
b) dass das Aluminiumfluorid~Semihydrat in einer zweiten
Stufe mittels Behandlung in einem indirekt beheizten, horizontalen Drehofen von restlichem Kristallwasser
befreit und anschliessend bei ca 500 600°C kalziniert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
die Temperatur des Aluminiumfluorid-Semihydrats im Drehofen
kontinuierlich während bis zu 15 Minuten zur Kalzinationstemperatur
gesteigert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Kalzinationstemperatur in ca. 5-10 Minuten erreicht
wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass
die Gesamtverweilzeit im Drehofen 15 bis 45 Minuten,
bevorzugt 20 bis 30 Minuten beträgt.
bevorzugt 20 bis 30 Minuten beträgt.
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ORIGINAL IMSPiOTBO
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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CH1045778A CH638163A5 (de) | 1978-10-09 | 1978-10-09 | Verfahren zur kalzination von aluminiumfluorid-hydraten. |
Publications (2)
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DE2850176B2 DE2850176B2 (de) | 1981-04-09 |
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DE2850176A Ceased DE2850176B2 (de) | 1978-10-09 | 1978-11-18 | Verfahren zur vollständigen Entwässerung und anschließenden Kalzinierung von Aluminiumfluoridhydrat |
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