DE2847261A1 - Zahnbuerste - Google Patents

Description

PATENi^NvVALT

DIPL.-iNQ. H. j. HÜBNER

D-896 Kempten.Mozartstr. 21, Ruf 08 31/23291

26. Oktober 1978/ck

Anmelder: Dr. Josef Dolinsky, Salzstr. 4, 8960 Kempten Bezeichnung Zahnbürste
Anwaltsakte: D 1103

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Die Erfindung betrifft eine Zahnbürste mit Stiel und Bürstenkopf, wobei am Bürstenkopf ein eine Anzahl Borsten tragender Borstenbefestigungsabschnitt gebildet ist.

Solche Zahnbürsten sind seit langer Zeit bekannt und im Gebrauch. Die Borsten dienen hauptsächlich zur Reinigung der Zähne. Sie sollen zwar auch zur Entfernung von Speiseresten aus Zahnlücken eingesetzt werden. Hierfür sind sie jedoch nicht oder nur unvollkommen geeignet. Häufig wird sogar empfohlen, das Zahnfleisch mit den vergleichweise harten Borsten zu massieren. Wenn es dabei zum Zahnfleischbluten kommt, wird weiterhin empfohlen, eine Zahnbürste mit weicheren Borsten zu verwenden.

Durch Benutzung der heute üblichen Zahnbürsten wird das Zahnfleisch retrahiert und der Zahnhals wird allmählich freigelegt. Chronische Entzündungen des Zahnfleisches sind häufig auf übertriebenes Bürsten der Zähne und des Zahnfleisches zurückzuführen. Weiterhin werden durch das heute noch allgemein empfohlene Zähnebürsten die Zahnhälse beschädigt, denn diese weisen im Gegensatz zu den Zahnkronen eine weichere Deckschicht, nämlich eine sog. Zernentschicht im Gegensatz zur Emaillschicht der Zahnkronen auf. Das Reiben mit den Borsten an den Zahnhälsen führt zur Rillenbildung in dieser Zementschicht der Zahnhälse, womit die Entstehung von V-Karies oder Keil-Karies begünstigt wird. Abgesehen davon

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erweitern sich durch die Retraktion des Zahnfleisches die Zahnlücken, so daß sich Speisereste in größeren Mengen ablagern können, die zu einem unangenehmen Mundgeruch führen. Die in der heutigen Bevölkerung immer stärker in Erscheinung tretende Paradentose ist nicht zuletzt auf das sog."Zahnputzen" mit herkömmlichen Zahnbürsten aufgrund der vorbeschriebenen Wirkungen zurückzuführen.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine neuartige Zahnbürste zu schaffen, die den physiologischen Zuständen der Zähne Rechnung trägt und ein Putzen der Zahnkronen erlaubt, ohne das Zahnfleisch und die Zahnhälse zu beschädigen.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Bürstenkopf quer zu seiner Längsrichtung beidseitig angrenzend an den Borstenbefestigungsabschnitt jeweils einen, Massageorgane tragenden Halteabschnitt aufweist.

Der wesentliche Erfindungsgedanke besteht also darin, beidseitig angrenzend an das Borstenpaket jeweils Massagekörper vorzusehen. Damit wird erreicht, daß die wesentlich stärker der Verschmutzung ausgesetzten äußeren Zahnflächen an der oberen Zahnreihe und der unteren Zahnreihe gleichzeitig gereinigt werden können, ohne daß die Gefahr besteht, daß die Borsten auch mit dem Zahnfleisch bzw. den schon freigelegten Zahnhälsen in Kontakt kommen. Für das Zahnfleisch sind

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Massageorgane vorgesehen, welche eine physiologische Behandlung des Zahnfleisches bewirken, ohne das Zahnfleisch jedoch zu verletzen. Die Borsten können daher relativ hart ausgebildet sein, weil sie mit dem Zahnfleisch nicht mehr in Kontakt gelangen. Der Vorteil der Erfindung liegt somit einmal darin, daß die Zähne schneller gereinigt werden können, da die Zähne der oberen und unteren Zahnreihe gleichzeitig behandelt werden und weiterhin darin, daß das Zahnfleisch und die Zahnhälse schonend bearbeitet, nämlich massiert und nicht gebürstet werden. Mit der erfindungsgemäßen Zahnbürste kann ein Zahnfleischbluten beim Zahnbürsten vermieden werden. Das Zahnbürsten ist schmerzfrei, weswegen insbesondere bei Kindern der bekannten Abneigung gegen das Zähnebürsten entgegengewirkt werden kann, die nicht zuletzt dara.if zurückzuführen ist, daß nach der Erfahrung des Kindes jeder Zahnputzvorgang mit Schmerzen verbunden ist.

Ausgestaltungen der Erfindung bestehen darin, daß die beiden Massageorgane tragenden Halteabschnitte etwa gleich breit ausgebildet sind und daß sie etwa dieselbe Länge wie der Borstenbefestigungsabschnitt aufweisen. Die neuartige Zahnbürste, d.h. ihr Bürstenkopf hat damit im wesentlichen dieselbe Länge wie bisherige herkömmliche Zahnbürsten, jedoch eine erheblich größere Breite. Mit der er£ndungsgemäßen Bürste wird auch nicht mehr in vertikaler Richtung, also in Richtung der Zähne, sondern in horizontaler Richtung und zwar mit

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geringer Amplitude gearbeitet, was insbesnndere der Massagewirkung des Zahnfleisches zugute kommt.

Die Massageorgane können als großflächige Polsterkörper ausgebildet sein. Gemäß einer besonders wichtigen Weiterbildung bestehen die Massageorgane jedoch ^aus flexiblen stift- oder stabförmigen Elementen aus Gummi oder gummiähnlichem Kunststoff. Die Massageorgane sind an ihren freien Enden stumpf oder abgerundet oder weisen an ihren freien Enden Verdickungen auf. Gute Erfolge sind auch mit einer Ausbildung gemacht worden, bei welcher die Massageorgane an ihren freien Enden mit kurzen Spreizfüßen versehen sind, sich also an den Enden verzweigen oder verästeln. Gegenüber den Borsten sind die stift- oder stabförmigen flexiblen Gummidorne wesentlich dicker und sind an ihren Enden stumpf, womit beim Hin- und Herbewegen der Zahnbürste sowohl ein Reinigungseffekt der Zahnkronen dank der Borsten als auch ein Massageeffekt des Zahnfleisches dank der Gummidorne erreicht wird. Eine Weiterbildung der Erfindung ist noch darin zu sehen, daß die die Massageorgane tragenden Halteabschnitte je eine Breite im Bereich von 20 % bis 40 % der Breite des Borstenbefestigungsabschnittes aufweisen, wobei die bevorzugte Breite jedes der die Gummidorne tragenden Halteabschnittes etwa 30 % des mit Borsten besetzten Befestigungsabschnittes beträgt.

Eine wichtige Ausgestaltung der Erfindung ist noch darin zu sehen, daß die freien Enden der Massageorgane beider Halte-

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elemente und die Enden der Borsten des Befestigungsabschnittes auf einer konkav gewölbten Begrenzungsfläche liegen. Diese geometrische Begrenzungsfläche ist nun nicht nur einfach, sondern geometrisch doppelt gekrümmt und zwar ist sie sowohl im Querschnitt als auch im Längsschnitt gewölbt. Die Wölbung im Querschnitt bewirkt eine Anpassung an die Bucalkrümmung der Zähne des Ober- und Unterkiefers, während die Krümmung im Längsschnitt der Zahnreihenkontur, d.h. der Kieferwölbung Rechnung trägt.

Anhand der Zeichnung, die einige Ausführungsbeispiele darstellt, sei die Erfindung näher beschrieben.

Es zeigt:

Fig. 1 eine Drauf-sicht auf die neuartige Zahnbürste, Fig. 2 eine Längsschnittansicht durch die Zahnbürste längs

der linie 2-2 der Fig. 1,
Fig. 3 eine Querschnittansicht durch den Bürstenkopf längs

der Linie 3-3 der Fig. 1, jedoch in größerem Maßstab, Fig. 4 die Ansicht einer Ausführungsform eines Massageorgans

am Bürstenkopf der neuen Zahnbürste, Fig. 5 eine abgewandelte Ausführungsform des Massageorgans

und
Fig. 6 eine weitere Abwandlung eines Massageorgans.

Die Fig. 1 und 2 zeigen eine neue Zahnbürste 10, welche in einstückiger Ausbildung einen Bürstenkopf 12 und einen Bürsten-

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stiel 14 aufweist. Der Bürstenkopf 12 ist in der in Fig. 1 gezeichneten Draufsicht etwa rechteckfö'rmig dargestellt. Tatsächlich ist er jedoch sowohl in Längsrichtung als auch in Querrichtung gekrümmt, wie anschließend noch erläutert wird. Der Bürstenkopf 12 v/eist auf seiner einen Oberfläche einen mittleren Befestgungsabschnitt 14 für eine Anzahl Borstengruppen 16 auf, die je wieder aus einer Anzahl Einzelborsten bestehen, wie dies allgemein bekannt ist. Beidseitig des Befestigungsabschnittes 14 für die Borsten 16 weist die neue Bürste 10 jeweils einen Halteabschnitt 18 bzw. 20 auf, welcher mit einer Anzahl stift- bzw. stabfö'rmiger Massageorgane 22 versehen ist. Die Größenverhältnisse der Massagestäbchen 22 und der Borsten 16 sowie der Breite des Befestigungsabschnittes 14 und die Breite der Kalteabschnitte 18, lassen sich besser der vergrößerten Schnittdarstellung gemäß Fig. 3 entnehmen. Hier sieht man, daß die Gesamtbreite des Bürstenkopfes 12 bzw. bei horizontaler Haltung der Zahnbürste die Höhe dieses Bürstenkopfes 12 zum größten Teil von dem mittleren, die Borsten 16 tragenden Befestigungsabschnitt eingenommen wird, nämlich zu etwa 60 - 70 %. Hieran schließen sich dann beidseitig die Halteabschnitte 18 und 20 der flexiblen, relativ weichen Gummistifte 22 an, deren Breite je etwa knapp 20 % der Gesamtbreite bzw. Höhe des Bürstenkopfes 12 ausmacht. Die Länge des mit Borsten 16 besetzten Befestigungsabschnittes 14 und die Längen der beiden die Massageorgane 22 tragenden Halteabschnitte 18 und 20 sind gleich.

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In einem praktischen Ausführungsbeispiel ist die Länge des Bürstenkopfes 12 etwa 30 mm, während die Breite des Bürstenkopfes 12 etwa 22 mm beträgt. Dabei sind die beiden der Zahnfleischmassage dienenden Halteabschnitte 18, 20 je etwa 4 mm breit und der von Borsten besetzte Befestigungsabschnitt 14 ist etwa 14 mm breit.

Wie sich aus den Fig. 2 und 3 ergibt, liegen die Enden sowohl der Borsten 16 als auch der flexiblen Massagestifte 22 auf in Längsrichtung der Zahnbürste verlaufenden, konkav gekrümmten Konturlinien 24 sowie auf quer dazu verlaufenden, ebenfalls konkav gekrümmten Konturlinien 26. Mit anderen Worten liegen die Enden aller Borsten 16 und Massagestäbchen 22 auf einer doppelt gekrümmten konkaven Begrenzungsfläch,^ und zwar ist diese Begrenzungsfläche einmal in Längsrichtung gekrümmt, wie bei 24 veranschaulicht ist, um der Zahnreihenkrümmung entsprechend der Kieferwölbung Rechnung zu tragen und diese Begrenzungsfläche ist weiterhin auch quer dazu gekrümmt, wie die strichpunktierte Linie 26 andeutet, um eine Anpassung an die Bucalkrümmung der Zähne zu erzielen.

Wenn der Bürstenkopf 12 an seiner Borsten und Massagestäbchen tragenden Oberfläche eine Doppelkrümmung entsprechend der vorbeschriebenen Begrenzungsfläche hat, können alle Borsten und Massagedorne etwa gleich lang ausgebildet sein, wie dies in den Figuren dargestellt ist.

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Die Fig. 4-6 veranschaulichen verschiedene Gestaltungen der Massageorgane. So zeigt Fig. 4 eine vergrößerte Ansicht eines flexiblen Massagestiftes oder -Stäbchens 22a, der leicht konisch ausgebildet ist, sich also zum freien Ende hin verjüngt und am freien Ende abgerundet ist.

Fig. 5 veranschaulicht ein Massagestäbchen 22b, das ebenfalls leicht konisch sich zum freien Ende hin verjüngend ausgebildet ist, sich am freien Ende jedoch verzweigt, d.h. dort mit kurzen Spreizfüßen 28 versehen ist. Diese Spreizfüße ergeben eine besonders wirksame lokale Massage.

Fig. 6 schließlich zeigt einen im Querschnitt gleichbleibenden Massagestab 22c, der an seinem Ende eine Verdickung 30 aufweist. Solche Stäbchen eignen sich insbesondere für die Herstellung aus Kunststoffstäben, deren Enden durch Anschmelzen mit kugelähnlichen Verdickungen versehen werden können.

Alle beschriebenen Ausführungen der Gummistäbchen 22 gewährleisten, daß bei einer Benutzung der beschriebenen Zahnbürste 10 das Zahnfleisch wirksam massiert wird, ohne daß eine Verletzungsgefahr besteht. Diese Massage findet gleichzeitig mit dem Reinigen der Zahnkronen statt, das mit den herkömmlichen Borsten 16 besorgt wird. Dank der Tatsache, daß beidseitig der Borsten 16 Massageorgane 22 angeordnet sind und die Borsten sich über eine erhebliche Breite erstrecken, können beide Zahnreihen außen gleichzeitig behandelt werden.·

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In der vergrößerten Ansicht gemäß Fig. 3 sind die Stäbchen und Borsten übertrieben lang dargestellt. Tatsächlich haben sie nur eine Länge von ca. 5 mm.

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Claims (11)

1. Patentansprüche

   (1J Zahnbürste mit Stiel und Bürstenkopf, wobei am Bürstenkopf ein eine Anzahl Borsten tragender Borstenbefestigungsabschnitt gebildet ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Bürstenkopf (12) quer zu seiner Längsrichtung beidseitig angrenzend an den Borstenbefestigungsabschnitt (14) jeweils einen, Massageorgane (22) tragenden Halteabschnitt (18; 20) aufweist.
2. 2. Zahnbürste nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Massageorgane (22) tragenden Halteabschnitte (18; 20) etwa gleich breit ausgebildet sind.
3. j5. Zahnbürste nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichiEt, daß die beiden Massageorgane (22) tragenden Halteabschnitte (18; 20) etwa dieselbe Länge wie der Borstenbefestigungsabschnitt (14) aufweisen.
4. 4. Zahnbürste nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß die Massageorgane (22) aus flexiblen stift- oder stabförmigen Elementen aus Gummi oder gummiähnlichem Kunststoff bestehen.
5. 5. Zahnbürste nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Massageorgane (22) an ihren freien Enden stumpf oder abgerundet sind.

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6. 6. Zahnbürste nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Masaageorgane (22) an ihren freien Enden mit Verdickungen versehen sind.
7. 7. Zahnbürste nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Massageorgane (22b) an ihren freien Enden mit kurzen Spreizfüßen versehen sind.
8. 8. Zahnbürste nach einem der Ansprüche 1-7, dadurch gekennzeichnet, daß die die Massageorgane (22) tragenden Halteabschnitte (18, 20) je eine Breite im Bereich von 20 % bis 40 % der Breite des Borstenbefestigungsabschnittes (14) aufweisen.
9. 9. Zahnbürste nach einem der Ansprüche 1-8, dadurch gekennzeichnet, daß die freien Enden der Massageorgane (22) beider Halteabschnitte (18, 20) und die Enden der Borsten (16) des Borstenbefestigungsabschnittes (14) auf einer konkav gewölbten Begrenzungsfläche liegen.
10. 10. Zahnbürste nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Begrenzungsfläche der freien Enden der Borsten und Massageorgane geometrisch doppelt gekrümmt und zwar im Querschnitt als auch im Längsschnitt gewölbt ist.

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11. 11. Zahnbürste nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß die die Borsten (16) und Massageorgane (22) tragende Oberfläche des Bürstenkopfes (12) konkav gewölbt ist und daß die Borsten und Massageorgane mindestens angenähert gleich lang ausgebildet sind.

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